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#911936 - 21.02.13 12:29 Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin?
Retropetro
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 122
Hallo allerseits,

Ich erwäge, mir den erwähnten Sattel zu leisten. Grund: Habe seit ca. 5000km einen Brooks B17. Der war zu Anfang auch echt bequem, allerdings: Seit ich ihn eingefahren hab (ging recht schnell: <1000km)sitz ich hinten ein bisschen auf dem Rahmen, da wo die äußersten Nieten eingeschlagen sind. Kippe ich das gute Stück nach hinten hört das auf, allerdings drückt dann vorn die Sattelnase ziemlich unangenehm zwischen den Beinen. Hab dann für 5€ einen gebrauchten Terry Fly (14,5cm breit, mit Schlitz in der Mitte) gekauft und das Teil ist zwar fies hart, drückt aber nirgendwo und ist deshalb seit Jahren mein Alltagssattel für kurze - mittlere Strecken. Nun hab ich's zwar noch nicht ausprobiert, schätze aber, das der für mich auf Touren/Reisen nicht geeignet ist, weil ich da im allgemeinen viel weniger "reintrete" und also mehr sitze. Hab also hier im Forum einen gebrauchten B17 Imperial erworben, in der Hoffnung, dass ich den weiter nach hinten gekippt fahren kann, ohne Druck der Sattelnase. Leider ist dem nicht so: Durch den Schlitz ist der Sattel weicher und hängt im Gebrauch mehr durch (denke das ist systembedingt, hab nicht den Eindruck, dass es durch Spannen nachhaltig zu beseitigen ist) -> folglich drückt mich der Sattel in jeder Neigung vorne und hinten! entsetzt

Daher meine Gedanken zum GB Aspin:
- Dickeres Leder -> hängt nicht so arg durch -> weniger Druck durch Sattelnase
- Rahmen hinten anders ausgeführt (von hinten genietet statt von oben) -> evtl. mehr nutzbare Länge des breiteren Sattelteils (?)

Meine Frage an Euch, die Ihr den Sattel schon mal/schon länger gefahren seid:
Was sagt Ihr zu meinen Vermutungen? Was sagt Ihr zur (Langstrecken-)Bequemlichkeit des GB, gibt's Probleme, wenn ja welche? Was habt Ihr schon für Sättel hinter Euch, was fahrt Ihr auf anderen Rädern (in welcher Haltung)? Besonders würde mich natürlich interessieren, wie Ihr im Vergleich mit den Sätteln zurechtkommt die ich schon gefahren bin (so Ihr das auch schon mal seid).

Habe die Ledersattelthreads hier im Forum schon gelesen, was zum GB stand klang interessant, war aber wenig konkret. Forumsmitglied "Kaffeeumrührer" hatte sich kürzlich schon als etwas erfahren geoutet: Erzähl doch noch ein bisschen. Und vielleicht gibt's ja auch noch andere.

Vielen Dank schonmal
& Freundliche Grüße

Retropetro
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#911981 - 21.02.13 14:33 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: Retropetro]
macrusher
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 3.011
Hallo,

den von dir erwähnten Sattel kenne ich nicht. Ich fahr seit Jahren einen B17, und kenne das von dir beschriebene Problem. Hab mir jetzt nen Neuen gekauft nachdem der Alte weichgefettet und durchgesessen war. Es gibt ja immer verschiedene Philosophien welcher Sattel und wie das "Break-In" stattfinden sollte. Ich hab damals dem Forumszeitgeist entsprechend mich an die empfehlung gehalten den Sattel von unten gut einzufetten und ne Weile bei 50 Grad in den Ofen zu legen. Der Sattel war dann auch in Nullkommanix bequem - und der bequemste denich je hatte! Allerdings hielt er nur 55-60.000km, da wie gesagt das Leder dann so weich, dass Spannen auch nix mehr brachte. Hab ihn dann abgeschnitten und geschnürt, war in meinen Augen aber auch nicht mehr langstreckentauglich.

Soviel zur Vorgeschichte. Was ich damit sagen will: wenn du zu viel Geld hast, dann probier das teure Stück doch aus. Meiner Meinung nach ist GB Premiumsegment, ob die Produkte zurecht besser sind oder es nur eine Style-Frage ist maße ich mir nicht an zu entscheiden.

Mein jetziger B17 wird konsequent nicht gepflegt, bis jetzt hat er keinen Schaden davon getragen.

Und dann noch ein Tipp: öfter Mal ne kleine Pause und nicht ganz so verbissen Strecke machen wirkt Wunder!
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#912043 - 21.02.13 19:05 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: macrusher]
Retropetro
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 122
Hallo Andreas,

Mein B17 hat ja noch längst nicht so viele km runter wie Deiner, er ist auch bisher nur sehr sparsam gefettet worden und die Spannschraube ist noch ganz drin. Es ist auch noch nicht nötig ihn nachzuspannen (wie erwähnt gerade mal 5000 km), in den Forumsgalerien hier gibt es kaum einen der so wenig durchhängt wie meiner. Das Problem ist: Er war halt nur bequem, solange er noch gar nicht eingesessen war (so paradox das klingt). Seit er an den Sitzbeinhöckern eingedellt ist und ich somit nicht mehr "obenauf" sitze, habe ich je nach Sattelneigung Probleme mit dem Rahmen hinten oder mit der Sattelnase vorn...

Prinzipiell bin ich aber vom Ledersattel überzeugt, das harte (im Sinne von nicht-einsinkend) und dennoch federnde hat mir sehr gefallen. Auch, dass Schwitzen kein Problem mehr ist.
Meine Schlussfolgerung: Ich brauche also entweder einen Ledersattel der nicht (so stark) nachgibt, oder einen der anders geformt ist (z.B. längerer Sitzbereich hinten?).
Allerdings sind meine Erfahrungen ja noch sehr begrenzt, deshalb bin ich natürlich auch für andere Vorschläge offen, falls eine(r) schon ähnliches durchlebt und erfolgreich gelöst hat.
Zuviel Geld hab ich nämlich leider keineswegs...

Freundliche Grüße

Retropetro
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#912046 - 21.02.13 19:16 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: Retropetro]
frando
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 341
Hallo,

ich fahre seit 20 Jahren einen Brooks Professional. Er ist ungefähr so hart wie am ersten Tag und zwar deshalb, weil ich ihn nicht zu Tode fette. Deshalb ist er auch nicht durchgesessen, obwohl ich ihn bis heute noch nie nachgespannt habe. Der Unsinn, der hier grassiert, was das fetten betrifft, ist schon haarsträubend. In den Ofen stecken, damit das Fett ordentlich einzieht, oder an der Unterseite fetten. Letzteres war einmal, vor 30 Jahren, als die Rennfahrer noch Brooks Sättel fuhren und mangels Kotschützern der Sattel an der Unterseite gefettet werden musste.
Grundsätzlich gilt: Wer den Sattel gut fettet, damit er weicher wird, der kann ihn recht bald wegwerfen. Wer einen weichen Sattel will, soll sich deshalb einen kaufen, aber nicht einen harten weich machen wollen.
Das heißt also, wenn ich einen ganzen Tag auf dem Sattel sitze, dann spüre ich da natürlich etwas und das halte ich für ganz normal. Wer einen ganzen Tag auf seinem bequemen Sofa zu Hause sitzt, dem tut auch der Hintern weh. grins
Auf einem anderen Rad fahre ich den Gilles Berthoud Soulor. Der ist härter als der Brooks, weil das Leder dicker ist. Ungefähr so hart wie Stein! erstaunt Macht mir aber nichts, hab damit keinerlei Problem, wenn am Ende des Tages der Hintern etwas weh tut. Im Unterschied zu meiner Partnerin, die mit ihrem G.Berthoud Marie Blanque leider nicht glücklich wurde. Musste ihn wieder abmontieren und etwas weicheres, hässlicheres drauftun. weinend

Gruß Franz
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#912048 - 21.02.13 19:18 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: Retropetro]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 8.032
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

Hi Retropetro


Fahre den Flyer, von der Decke her ähnlich.

In Antwort auf: Retropetro


Mein B17 hat ja noch längst nicht so viele km runter wie Deiner, er ist auch bisher nur sehr sparsam gefettet worden und die Spannschraube ist noch ganz drin....



Wie waers mit Nachspannen und den Sattel ein bisschen nach hinten schieben?
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
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#912052 - 21.02.13 19:38 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: Retropetro]
Kaffeeumrührer
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 110
In Antwort auf: Retropetro
Habe die Ledersattelthreads hier im Forum schon gelesen, was zum GB stand klang interessant, war aber wenig konkret. Forumsmitglied "Kaffeeumrührer" hatte sich kürzlich schon als etwas erfahren geoutet: Erzähl doch noch ein bisschen. Und vielleicht gibt's ja auch noch andere.

Hallo Retropetro,

ich hatte das gleiche Problem wie du mit dem Brooks und mir dann den Aspin zugelegt. Den hab ich jetzt seit ca. 4500 km und bin superzufrieden damit: weder zu weich noch zu hart, also genau die richtige Kombination aus Komfort und Sportlichkeit. Die Verarbeitung und Materialqualität ist über jeden Zweifel erhaben. Das Geld ist also gut angelegt. Sonst wüsste ich jetzt auch nicht, was ich zu dem Sattel noch erzählen könnte. Man sitzt halt gut drauf (und gut aussehen tut er auch, vor allem mit Patina).

Übrigens: Entgegen der üblichen Empfehlung, den Sattel möglichst horizontal einzustellen, empfiehlt GB auf seiner Website ausdrücklich, den Sattel mit leicht nach oben geneigter Sattelspitze zu fahren (bei Frauen leicht nach unten).

HDH & schöne Grüße

Simon

Geändert von Kaffeeumrührer (21.02.13 19:39)
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#912054 - 21.02.13 19:39 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: Retropetro]
Zeddicus
Mitglied
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Beiträge: 12
Hallo Retropetro,

du hast mich ja per PN gebeten bezüglich meines Verkaufs des GB Aspin im Marktplatz was zu dem Sattel zu schreiben.
Ich hatte zuerst ein SQlab 602. Mit dem kam ich nicht so besonders gut klar, so nach 2 h tat mir dann langsam was weh.
Danach hatte ich mir einen Selle Anatomica geholt, der ging garnicht. Ich muss dazu sagen, dass ich einen relativ schmalen Sitzknochenabstand habe (11 cm). Bei dem Anatomica saß ich hinten immer irgendwie auf der Stahlschiene, auf die das Leder gespannt ist. Außerdem scheuerten die Seiten des Sattels bei mir an den Oberschenkeln. Den zweiten Tag meiner Kurztour bin ich dann fast im Stehen nach Hause gefahren.
Als nächstes kam dann der Aspin. Tolle Verarbeitung, dickes, leicht vorgeformtes Leder, an den Seiten abgeschrägt, so dass nichts an den Oberschenkeln scheuert. Da das Leder hinten nicht auf eine harte Stahlschiene gespannt ist, sondern auf ein stabiles aber leicht flexibles Kunststoffteil, drückt da auch nichts bei mir. Der Sattel passte mir vom ersten Tag an und es wurde mit jedem Kilometer besser. Nur das ständige Abdecken, falls es mal regnet hat mich immer mehr genervt.
Habe mich dann wieder auf die Suche nach einem passenden Nichtledersattel gemacht und bin jetzt bei einem Terry Figura GT gelandet der mir perfekt passt.

Gruß Kai
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#912060 - 21.02.13 19:48 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: Retropetro]
Jörg OS
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.148
Hallo,

fahre seid ca. 12.000 km einen GB-Soulor. Auch mit dem sehr dicken Leder hing der Sattel recht schnell durch. Meiner Meinung nach liegt das an der recht elastischen Unterkonstruktion. Die Stahlstreben sind in Kunstoffteilen geführt an denen die Lederdecke angebracht ist. Auch Nachspannen behebt den Duchhang nur unwesentlich, oder anders ausgedrückt, die Lederdecke braucht mehr Spannung als das Gestell hergibt.

Ich habe den Sattel jetzt in der Mitte unten zusammengebunden, das hat mehr gebracht als das Nachspannen.

Auch die Farbe (schwarz) verträgt absolut kein Regen.

Einerseits ist das Ganze, zumindest für den Preis, eher entäuschend, andererseits sitze ich derzeit bequem auf dem Sattel. Was ja das Wichtigste ist.

Gruß
Jörg
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#912062 - 21.02.13 19:57 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: frando]
Kaffeeumrührer
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 110
In Antwort auf: frando
ich fahre seit 20 Jahren einen Brooks Professional. Er ist ungefähr so hart wie am ersten Tag und zwar deshalb, weil ich ihn nicht zu Tode fette. Deshalb ist er auch nicht durchgesessen, obwohl ich ihn bis heute noch nie nachgespannt habe.

Aber auch, weil die Lederqualität der Brooks-Sättel vor 20 Jahren noch deutlich besser war.
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#912113 - 21.02.13 22:37 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: frando]
kona
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.079
In Antwort auf: frando
Hallo,

ich fahre seit 20 Jahren einen Brooks Professional. Er ist ungefähr so hart wie am ersten Tag und zwar deshalb, weil ich ihn nicht zu Tode fette. Deshalb ist er auch nicht durchgesessen, obwohl ich ihn bis heute noch nie nachgespannt habe. Der Unsinn, der hier grassiert, was das fetten betrifft, ist schon haarsträubend. In den Ofen stecken, damit das Fett ordentlich einzieht, oder an der Unterseite fetten. Letzteres war einmal, vor 30 Jahren, als die Rennfahrer noch Brooks Sättel fuhren und mangels Kotschützern der Sattel an der Unterseite gefettet werden musste.

Ich habe vor Jahren auch einen Brookssattel zu Tode gefettet. Wurde ja überall so propagiert. Schön von unten und oben beschmiert, im Backofen bei 50 Grad "gelagert", poliert und gefahren.
Ende der Geschichte: Er verlor zusehends die Form, Nachspannen hielt kaum vor.
Seitdem bekommen die anderen Sättel nur ab und an mal etwas Fett von oben - das Fettdöschen reicht so wohl jahrzehntelang.

Für Langstrecken fahre ich mit Sitzpolster in der Hose, unter 50km auch locker ohne Polsterung.
Alles über 200km tut etwas weh, wenn ich nicht zwischendurch mal regelmäßig, von Anfang an, kurz aus dem Sattel gehe. Das halte ich allerdings auch für ganz normal.

Stundenlang ohne Positionsveränderung auf einem Stuhl zu sitzen, wäre nicht weniger unangenehm.
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„Ob eine Stadt zivilisiert ist, hängt nicht von der Zahl ihrer Schnellstraßen ab, sondern davon, ob ein Kind auf dem Dreirad unbeschwert überall hinkommt“
Enrique Peñalosa
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#912117 - 21.02.13 22:56 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: Kaffeeumrührer]
kona
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In Antwort auf: Kaffeeumrührer
In Antwort auf: frando
ich fahre seit 20 Jahren einen Brooks Professional. Er ist ungefähr so hart wie am ersten Tag und zwar deshalb, weil ich ihn nicht zu Tode fette. Deshalb ist er auch nicht durchgesessen, obwohl ich ihn bis heute noch nie nachgespannt habe.

Aber auch, weil die Lederqualität der Brooks-Sättel vor 20 Jahren noch deutlich besser war.

Da wäre ich mir nicht so sicher. zwinker
viele Leute fahren heute mehr Kilometer. Im Durchschnitt wurde die Bevölkerung auch immer schwerer. Alles Dinge, die auf denselben Sattel einwirken.
Ich habe mir mal ein paar alte Brooks in einem Museeum mit "naturbelassenen" Fahrrädern angeschaut. Schiefgesessene Gestelle, brüchiges Leder, "Hängematten", ... alles, wie bei den heutigen Exemplaren zu sehen.

Ich glaube, es ist mehr eine Einstellungssache. Die Sättel wurden damals einfach benutzt. Heute erwarten wir, dass sich der Neuzustand ewig erhalten läßt.

Leder ist kein Kunststoff. Von normalen Qualitätsschwankungen mal abgesehen, altert das eben auch. Da wo bei einem 65kg-Fahrer der Sattel locker über 60.000-70.000km hält, muß ich bei gleichem Modell eben etwas Abstriche machen.

Hält der Sattel wegen meiner über 90kg "nur" 30.000-40.000km, ist das für mich völlig in Ordnung.
Kunststoffsättel sind bei mir auch schon wesentlich schneller "gestorben". Von Gestellbrüchen einmal abgesehen, die oft dünnen Oberflächenmaterialien sind wesentlich anfälliger, wenn man das Rad am Sattel irgendwo anlehnt. Das hinterläßt bei Kernleder nur ein paar unwesentliche Macken.

Brookssättel haben für mich einen ganz großen Vorteil (Auch wenn ich demnächst wohl einen anderen Kernledersattel ausprobiere.): Habe ich ein Modell gefunden, das zu meinem Hinterteil gut paßt, dann besteht zumindest eine gewisse Wahrscheinlichkeit, das selbe Modell noch Jahre später erneut kaufen zu können. zwinker
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Enrique Peñalosa
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Off-topic #912169 - 22.02.13 07:48 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: Kaffeeumrührer]
DebrisFlow
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 5.543
In Antwort auf: Kaffeeumrührer
In Antwort auf: frando
ich fahre seit 20 Jahren einen Brooks Professional. Er ist ungefähr so hart wie am ersten Tag und zwar deshalb, weil ich ihn nicht zu Tode fette. Deshalb ist er auch nicht durchgesessen, obwohl ich ihn bis heute noch nie nachgespannt habe.

Aber auch, weil die Lederqualität der Brooks-Sättel vor 20 Jahren noch deutlich besser war.
Denke eher weil der Professional wesentlich dickeres Leder als der B17 hat und ne Nummer härter ist.
Viele Grüße,
Andy
Meine Touren im Radreise-Wiki
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Off-topic #912173 - 22.02.13 08:05 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: DebrisFlow]
mgabri
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Beiträge: 9.334
In Antwort auf: DebrisFlow
Denke eher weil der Professional wesentlich dickeres Leder als der B17 hat und ne Nummer härter ist.
Findest du? Ich halten den Teampro für recht dünn. Die dickste Kuhhaut bei meinen Sätteln haben die beiden Colt. Vielleicht wäre das ne Alternative für den TE. Da biegt sich nichts durch.
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Off-topic #912175 - 22.02.13 08:09 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: mgabri]
DebrisFlow
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 5.543
Schwankt wahrscheinlich auch, aber meiner, den ich mal hatte war schon dicker, von anderen las ich das auch. Vom Colt hab ich nie wirklich positives bezgl. Sitzqualität auf Langstrecken gelesen, um den hab ich einen Bogen herum gemacht.
Viele Grüße,
Andy
Meine Touren im Radreise-Wiki
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#912177 - 22.02.13 08:15 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: kona]
Martina
Mitglied
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Beiträge: 17.700
In Antwort auf: kona

viele Leute fahren heute mehr Kilometer. Im Durchschnitt wurde die Bevölkerung auch immer schwerer. Alles Dinge, die auf denselben Sattel einwirken.


Schwer sein scheint sich auf das Leder (Gestell ist was anderes) nicht annähernd so stark auszuwirken wie schwitzen. Ich habe zeitenweise 20 kg mehr gewogen als mein Mann peinlich, heute dürften es vielleicht noch 5 sein, leichter war ich sicher noch nie. Wir fahren seit ca. 25 Jahren Ledersättel, nicht nur von Brooks, die gleich 'gepflegt' werden (nämlich so gut wie gar nicht). Seine hingen *immer* deutlich mehr durch als meine.

Ok, das ist keine repräsentative Stichprobe und natürlich kann es auch sein, dass ich zufällig immer das härtere Leder erwischt habe, aber interessant ist es schon.

Martina
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Off-topic #912179 - 22.02.13 08:44 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: DebrisFlow]
Wegekuckuck
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Beiträge: 741
In Antwort auf: DebrisFlow
Vom Colt hab ich nie wirklich positives bezgl. Sitzqualität auf Langstrecken gelesen, um den hab ich einen Bogen herum gemacht.


Moin
Mitte der 90er hatte ich mir mal einen Colt eingefahren. Ich kann mich heute nach daran erinnern, das die Einfahrzeit deutlich im vierstelligen Kilometerbereich lag. So 5000 Km sind es bestimmt gewesen. Dazu kam allerdings auch eine vorhergehende längere Fahrradpause in der mein A… etwas verweichlicht wurde.
Nach der Einfahrzeit hatte ich dafür aber einen Sattel der mir sehr gut passte. Nach 48000 Km (ich hatte ihn dann zusammen mit einem Zettel auf dem die gefahrenen Kilometer standen noch ein paar Jahre im Keller hängen) war er aber leider am Ende. Stellschraube am Anschlag und der gesamte Sattel krumm und schief.
Schade eigentlich. traurig
Gruß Knut
Mein Freund wenn es mal länger dauert
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#912189 - 22.02.13 09:10 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: Martina]
Kaffeeumrührer
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abwesend abwesend
Beiträge: 110
In Antwort auf: Martina
Schwer sein scheint sich auf das Leder (Gestell ist was anderes) nicht annähernd so stark auszuwirken wie schwitzen.

Das sehe ich (als normalgewichtiger Vielschwitzer) genauso. So, wie Lederschuhe schnell ihre Form verlieren, wenn sie feucht sind und man trotzdem drin rumläuft, so hängt wohl auch ein Ledersattel schneller durch, wenn er beim Fahren ständig feucht ist. Deshalb lege ich viel Wert auf dickes Leder.

Schöne Grüße

Simon
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#912218 - 22.02.13 10:30 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: Retropetro]
Velo 68
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Beiträge: 1.674
Brooks führt seit kanpp einem Jahr die "Select" versionen bei allen Satelmodellen.
Zum Select Leder schreibt Brooks:

"This version of the B17 is made with our extra tough, organic leather for high mileage "

Ich hab den B17 Select und fahr ihn seit 2 Monaten. Bin soweit ganz zufriden da er sich wie mein früherer B17 Spezial anfühlt.
Über die Haltbarkeit kann ich aber noch nichts sagen.
Beim direkten Vergelich zwischen normalem B17 Spezial und B17 Select sieht (abgesehen von der Farbe) und fühlt man allerdings keinen grossen untersched im Neuzustand.
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#912227 - 22.02.13 10:44 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: Velo 68]
Velo 68
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ach ja,
wer einen wirklich haltbaren Ledersatel fürs Leben sucht, dem sei das Lepper Modell der Schweizer Armee empfohlen.
http://www.ricardo.ch/kaufen/sammeln-und.../v/an692479128/

Die Teile gibt es aus Lagerbestände nach wie vor im Neuzusatnd für ca 90 CHF.
Etwas schwehr, aber das Leder hält, mit etwas Pflege ewig, sofern man drauf achtet, dass man ein Modell von VOR 1993 bekommt!
Auch die Sattelfedern bringen hier Konfortgewinn, im Gegensatz zum Brooks Flyer.
zwinker
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#912241 - 22.02.13 11:15 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: Velo 68]
Velo 68
Mitglied
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Beiträge: 1.674
folgendes könnte auch noch von Interesse sein

http://www.bikeforums.net/archive/index.php/t-789460.html
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#912601 - 23.02.13 13:39 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: Martina]
kona
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abwesend abwesend
Beiträge: 2.079
In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: kona

viele Leute fahren heute mehr Kilometer. Im Durchschnitt wurde die Bevölkerung auch immer schwerer. Alles Dinge, die auf denselben Sattel einwirken.


Schwer sein scheint sich auf das Leder (Gestell ist was anderes) nicht annähernd so stark auszuwirken wie schwitzen. Ich habe zeitenweise 20 kg mehr gewogen als mein Mann peinlich, heute dürften es vielleicht noch 5 sein, leichter war ich sicher noch nie. Wir fahren seit ca. 25 Jahren Ledersättel, nicht nur von Brooks, die gleich 'gepflegt' werden (nämlich so gut wie gar nicht). Seine hingen *immer* deutlich mehr durch als meine.

Ok, das ist keine repräsentative Stichprobe und natürlich kann es auch sein, dass ich zufällig immer das härtere Leder erwischt habe, aber interessant ist es schon.

Da hast du schon recht. Wenn aber zwei "Gleichschwitzer" mit 20kg Gewichtsunterschied fahren, dann wird der Schwerere den Sattel auch schneller durchgesessen haben.

Es gibt eben mehrere Umstände, die die Sattellebenlänge beeinflussen.
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Enrique Peñalosa
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#912619 - 23.02.13 14:07 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: Retropetro]
Sylvanus
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 62
Unterwegs in Deutschland

Hallo.
Im letzten Jahr habe ich mir, nachdem bei mir ebenfalls das Gestell des B17 ziemlich drückte und bestimmte Körperteile sich manchmal schlafen legten zwinker , einen GB Aspin gegönnt. Am Anfang war der Sattel alles - nur nicht bequem. Die Information, dass dieser Sattel lange braucht bis er gut wird, kann ich nur unterschreiben. Nach etwa 3500 km wurde es besser und nach ca. 5000 km war er richtig gut. Der bequemste Sattel den ich bisher hatte. Selbst bei den langen Brevets macht der Hintern keine Probleme mehr.
Ich wiege gute 80 kg mit einem Sitzknochenabstand von ca. 11 cm. Vor der ersten Benutzung wurde der Sattel sparsam mit dem original GB Sattelfett eingerieben. Nässe nimmt bei mir das Leder nicht an (zumindest eine Nacht Nieselregen hat er überstanden). Bis jetzt bin ich etwa 11000 km damit gefahren und habe noch nie nachspannen müssen. Diesen Sattel gebe ich wohl auf keinen Fall jemals wieder her.
Ein Pessimist? ...ein Optimist mit Erfahrung!
Viele Grüße aus dem Harz
Sylvanus
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#914437 - 28.02.13 13:11 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: Sylvanus]
Retropetro
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 122
Ich antworte Dir mal stellvertretend, für alle die etwas zum Thema beigetragen haben: Ich danke Euch allen für Eure Erfahrungsberichte und Tipps! Mein Fazit ist: Der GB Aspin bleibt spannend, ich würde ihn gern mal fahren. Allerdings ist mir das Ausprobieren mit vielversprechendem aber letzlich ungewissen Ausgang momentan (noch?) keine 155€ wert (abzüglich Wiederverkaufspreis, ich weiß). Einstweilen probiere ich noch ein paar tausend km mit günstigeren Sätteln herum.
Wenn mir eine(r) mal einen Aspin zum Probefahren im Umkreis von Kassel oder Göttingen ausleihen will, sagt Bescheid! zwinker

Freundliche Grüße
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#1351096 - 20.08.18 20:15 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: Retropetro]
slauki
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1
Ich weiss, der Thread ist alt, aber er deckt sich 100% mit meinen Erfahrungen:

Brooks B17 Imperial: war 2000 km bequem, danach hing er so durch, dass alles Zusammenschnüren nichts mehr half, der Sattel bereitet mir nur noch übelste Schmerzen durch den Rahmen und den Schlitz und wird gespendet oder entsorgt. Absoluter Mist, sorry.

Brooks B17: Hab ich nur ~100 km gefahren, war ok (war der Imperial ja anfangs auch), aber das Gestell war mir auch unangenehm und nach den Negativ-Erfahrungen mit dem Imperial habe ich ihn schleunigst bei Ebay verkauft. In einer gebeugten Sitzposition mit Rennlenker fand ich ihn nicht so toll wegen den übermäßigen Lederlappen an der Seite.

Ich hatte auch mal einen Selle Anatomica, aber das Rumgewabbel durch den Riesenschlitz war für mich völlig indiskutabel. Noch schlimmer als der Brooks Imperial.

Gilles Berthoud Aspin: "Fährt sich nicht so ein" wie ein Brooks Imperial (m.a.W.: "sinkt nicht in kürzester Zeit in sich zusammen"), sondern behält lange die Form und passt sich nur wenig an. Gefühlt ist er hart, aber verursacht auch nach 160 km keine Schmerzen (mehr fahre ich in meinem Alter kaum noch am Stück), langfristig erscheint mir das Konzept mit dem Kunststoff-Rahmen viel besser und die Sattel-Kontour ist perfekt. Insbesondere kann ich damit auch in Rennrad-Position sehr gut fahren. Mein erster ist 8000 km alt und zeigt kaum "Einfahr"-Spuren (also Deformation). Ich versuche auch nicht, ihn durch Ölen und Fetten weichzubekommen (ein weitverbreiteter Fehler). Da kommt nur ab und zu bischen Wachs-Balsam drauf.

Für mich der optimale Sattel, daher habe ich auch noch 2 weitere gekauft, das hält dann bis zum Ende meiner "Laufbahn". ;-)
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Off-topic #1351659 - 24.08.18 14:06 Re: Hat Eine(r) Erfahrung mit G. Berthoud Aspin? [Re: Retropetro]
hermy
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Hi Retropetro,
ohne jetzt den Faden gelesen zu haben, könnte ein Brooks AllWeather deine Lösung sein. Ich bin auf diesen von irgendeinem federlosen Schlitzbrooks umgestiegen, und habe den Eindruck, dass bei diesem die ledertypische Anpassung nicht erfolgen wird.
ps: der Grund für den Umstieg im ~ Febr. 2018 war, dass dieses Rad fast dauern im Freien steht. Klar, es handelt sich um einen extrem teuren Plaste-/Plastiksattel.
Salü Hermy

Ohje, ist ja ein Uralt-Thema. Sorry.

Geändert von hermy (24.08.18 14:11)
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