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#1507542 - 19.08.22 12:07
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: BeBor]
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Beiträge: 6.429
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Inhaltlich ärgere ich mich dennoch darüber, dass es beim ADFC, ursprünglich als Radfahrerclub gegründet, als noch niemand von Elektrorädern gesprochen hat, so gut wie keine erkennbare kritische Haltung zu den Begleiterscheinungen der Fahrradmotorisierung gibt. was für mich vor ein paar Jahren der Grund zum Austritt nach langjähriger Mitgliedschaft war. Den örtlichen ADFC hatte ich Mitte der 90er mit gegründet.
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#1507544 - 19.08.22 12:15
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: ]
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AndreMQ
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Der ADAC ist seit Jahrzehnten aktiver Teil des Netzwerkes aus Automobilindustrie, technischer Normensetzung, unwirksamem KBA und der dahinter treibenden Autolobby - deren Teil der ADAC ist. Das hat alle aktuellen Verkehrsprobleme erzeugt, er ist Teil des Problems und nicht der Lösung. Ziel ist Fahrspaß im öffentlichen Raum, Spaß erzeugt Sucht und Sucht erzeugt Umsatz - und darum geht es. Der ADFC hat definitiv nicht dieses Problem. Nicht nur nicht von der viel kleineren Größe, sondern vom ganzen Thema "Radverkehr" her. Er hat weder das Pedelec gefordert, noch gefördert. Aber er nimmt die Fehlentwicklungen hin und hat Schwierigkeiten, sich zu positionieren - z.B. bei den E-MTB in den Alpen. Was kann er tun? Im Rahmen der verbandsinternen Spielregeln zum Einbringen von Anträgen etc. einen offiziellen Brandbrief/offenen Brief/Studie/..... verfassen, in der die technischen Fehlentwicklungen beim Pedelec dargestellt werden und die notwendigen Änderungen an den technisch/gesetzlichen Vorgaben, dies bei Neuentwicklungen abzustellen. Genügende technische Expertise ist intern und extern vorhanden.
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Geändert von AndreMQ (19.08.22 12:18) |
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#1507559 - 19.08.22 13:37
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: hopi]
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Beiträge: 10.945
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diese besteht schon. Vielleicht sollte man den Fokus nicht zu sehr auf Liegeräder und Velomobile verengen. Auch die in unserem Forum häufig bemühten "Bioräder" werden durch "human power" angetrieben. Meine Partnerin und ich sind seit ziemlich genau 20 Jahren Mitglieder im HPV Deutschland e.V. Ich kann diesen Verein kreativer Menschen wirklich sehr empfehlen. Der HPV hat noch schlanke Strukturen, man kennt sich und auf den Jahreshauptversammlung geht es manchmal fast familiär zu. Neben den genannten Fahrrädern sind auch innovative HPBs Thema dieses Vereins: Klick Wer derartige Wasserfahrzeuge noch nie gesehen hat, dem komme am vom 2. bis 5. September nach Hoya. International Waterbike Regatta 2019Warum wir trotz Pedelec im HPV sind?: Weil wir auch noch Bio radeln, u.a. knickgelenkten Fahrrädern. Eine Minderheit in der Minderheit  HeinzH.
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Geändert von HeinzH. (19.08.22 13:39) |
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#1507561 - 19.08.22 13:48
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: ]
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Beiträge: 10.945
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Der ADAC ist seit Jahrzehnten aktiver Teil des Netzwerkes aus Automobilindustrie, technischer Normensetzung, unwirksamem KBA und der dahinter treibenden Autolobby - deren Teil der ADAC ist. Das hat alle aktuellen Verkehrsprobleme erzeugt, er ist Teil des Problems und nicht der Lösung. Ziel ist Fahrspaß im öffentlichen Raum, Spaß erzeugt Sucht und Sucht erzeugt Umsatz - und darum geht es. (....) Interessanterweise steht der ADAC seit einiger Zeit einem Tempolimit auf Autobahnen nicht mehr grundsätzlich ablehnend gegenüber. Zulauf bekommt der ADAC seit einiger Zeit von eAutofahrerInnen weil er Mitgliedern die z.Z. beste Ladekarte kostenlos anbietet. Der "grüne" VCD, dem viele der eAuto-Zielgruppe angehören, hat kein vergleichbares Angebot. HeinzH.
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Geändert von HeinzH. (19.08.22 13:54) |
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#1507562 - 19.08.22 13:56
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: HeinzH.]
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AndreMQ
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....Interessanterweise steht der ADAC seit einiger Zeit einem Tempolimit auf Autobahnen nicht mehr grundsätzlich ablehnend gegenüber. Zulauf bekommt der ADAC seit einiger Zeit von eAutofahrerInnen weil er Mitgliedern die z.Z. beste Ladekarte kostenlos anbietet. Der VCD, bei dem viele der eAuto-Zielgruppe angehören, hat kein vergleichbares Angebot. HeinzH. Ja, aber der ADAC bleibt seiner jahrzehntealten Grundhaltung treu. E-Mobilität ist ein ganz dunkles Kapitel. Im Prinzip der richtige und auch umweltmäßig richtige Weg, wenn eben vernünftige, kompakte, sparsame, geschwindigkeits- und beschleunigungsbegrenzte (... und das heißt eben langweilige) E-Fahrzeuge auf der Agenda stehen. Aber diese Fahrzeuge hasst insbesondere die deutsche Automobilindustrie wie die Pest. E-Mobilität in Händen von Audi, BMW, Mercedes, Porsche und Tesla kann nur schief gehen. Bereits heute absehbar und sichtbar und wieder sind es die fehlenden, scharfen, technischen Vorgaben. Und wieder steckt hinter deren Verhinderung das Geflecht der Autolobby.
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#1507563 - 19.08.22 13:56
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: HeinzH.]
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Beiträge: 182
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Langsam aber sicher tragen die Antworten nicht mehr zum eigentlichen Thema bei. Jetzt auch noch ein Lob für den ADAC, Sachen gibt es.
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#1507564 - 19.08.22 14:01
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: ]
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(....) ...aber der ADAC bleibt seiner jahrzehntealten Grundhaltung treu. E-Mobilität ist ein ganz dunkles Kapitel. Im Prinzip der richtige und auch umweltmäßig richtige Weg, wenn eben vernünftige, kompakte, sparsame, geschwindigkeits- und beschleunigungsbegrenzte (... und das heißt eben langweilige) E-Fahrzeuge auf der Agenda stehen. Aber diese Fahrzeuge hasst insbesondere die deutsche Automobilindustrie wie die Pest. E-Mobilität in Händen von Audi, BMW, Mercedes, Porsche und Tesla kann nur schief gehen. Bereits heute absehbar und sichtbar und wieder sind es die fehlenden, scharfen, technischen Vorgaben. Und wieder steckt hinter deren Verhinderung das Geflecht der Autolobby. Keine Frage, das ist so...
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#1507565 - 19.08.22 14:06
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: wpau]
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AndreMQ
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Langsam aber sicher tragen die Antworten nicht mehr zum eigentlichen Thema bei. Jetzt auch noch ein Lob für den ADAC, Sachen gibt es. Doch, das hat mit dem Eingangspost zu tun. Das Pedelec als Vernunftfahrzeug - wie das Bio-Rad - ist positiv zu sehen und erweitert den Radius und die Mobilität vieler. Genau wie der Eingangs-Post es beschreibt. Wenn aber die Technik in die Hände von "motivierten" Ingenieuren gerät, dann wird ein Unglück daraus. Bei den E-Autos ist es bereits passiert. Bei den Pedelecs/E-Rollern/E-Bikes/S-Pedelecs/E-Motorrädern .... soll es verhindert werden. Technisch geht es problemlos, es ist nur die Frage der geschickten Gesetzgebung und einer scharfen Überwachung.
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#1507578 - 19.08.22 14:59
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: ]
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E-Mobilität ist ein ganz dunkles Kapitel. Im Prinzip der richtige und auch umweltmäßig richtige Weg, wenn eben vernünftige, kompakte, sparsame, geschwindigkeits- und beschleunigungsbegrenzte (... und das heißt eben langweilige) E-Fahrzeuge auf der Agenda stehen. Aber diese Fahrzeuge hasst insbesondere die deutsche Automobilindustrie wie die Pest. E-Mobilität in Händen von Audi, BMW, Mercedes, Porsche und Tesla kann nur schief gehen Audi und Mercedes haben in den letzten Monaten verkündet, in Zukunft nur noch Fahrzeuge im Hochpreissegment anzubieten. Porsche hat nie was anderes gemacht. BMW hatte ein elektrisches "Vernunftauto", das aus dem Sortiment genommen wurde. Wenn man gelten lassen möchte (muss man aber auch nicht), dass wir in einem System leben, in dem ohne ein Auto eine Systemteilhabe in vielen Fällen nur schwer möglich ist, bedürfte es für einen Wandel zunächst eines ausreichenden Angebotes an kleinen, erschwinglichen E-Autos. Vielleicht sogar so "vernünftig" in Größe, Reichweite und Geschwindigkeit, dass von ihnen eine wesentlich geringere Betriebsgefahr für andere Verkehrsteilnehmer ausgeht. Von solchen Autos ist in der Tat kaum was zu sehen. Aber hier ist ja auch Rad-Forum... Bernd
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Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”) | |
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#1507579 - 19.08.22 15:03
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: HeinzH.]
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Warum wir trotz Pedelec im HPV sind?: Weil wir auch noch Bio radeln, u.a. knickgelenkten Fahrrädern. Eine Minderheit in der Minderheit  HeinzH. Ach HeinzH, du musst dich doch nicht erklären, warum du trotz gelegentlicher Nutzung irgendwelcher elektrischer Unterstützung beim Radfahren auch noch dem HPV angehörst. Es gibt doch viele Menschen, die in verschiedenen Lebensbereichen sich auf den ersten Blick widersprechende Wünsche oder Anforderungen haben. Dann findet man sich auch gelegentlich gleichzeitig in recht unterschiedlichen Vereinen oder Verbänden wieder. So ist nun mal das reale Leben!
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"If you want something done, do it yourself." |
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#1507597 - 19.08.22 19:11
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: Spessarträuber]
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Beiträge: 457
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Moin moin! Ich lese mit Interesse, Schmunzeln etc. diesen Faden - etwas an ihm fesselt mich. Möge jeder auf seine Weise mobil sein - jeder hat sein Ich-Konzept (das ist richtig, jenes ist falsch..) Was ich beobachte: Menschen, die im früheren Leben offensichtlich wenig "Biorad" gefahren sind, ihr Pedelec in Grenzsituationen kaum beherrschen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier: würde ich über einen längeren Zeitraum Pedelec fahren, dann wüsste ich nicht mehr, dass ich früher auf Touren nur einen 17er-Schnitt gefahren bin. Auch sehe ich wie viele unter Euch die RadlerInnen, die eine 40er-Kadenz treten, mich aber ganz locker überholen, während ich die 20 km/h anzupeilen versuche. Auf dem Arbeitsweg von gut 6 km begegnen mir zu 75 % Pedelecs (42 hm). Natürlich ist jedes Pedelec, welches wirklich einen PKW ersetzt, zu begrüßen. Viele davon sind eher Schönwetterfahrzeuge.. Der Göttinger Wald: ein erhöhtes Aufkommen von E-MTBs, deren Fahrer nie die Hügel erklommen hätten, um dann bergab die Wege umzupflügen. Ich hatte mit Corinna zu tun.. halbwegs genesen wollte ich beim Umspringen der Ampel anfahren - hinter mir ein Pedelec-fahrendes Wesen: geht's noch langsamer? Vor einiger Zeit habe ich ein spannendes Buch gelesen: All you need is less - eine Betrachtung unserer Wirtschaftsweise aus buddhistischer und ökonomischer Sicht. Die Autoren prognostizieren einen Zusammenbruch unseres Wirtschaftssystems. Und sie postulieren, dass Menschen vorwiegend dann zu einer Verhaltensänderung bereit sind, wenn ihnen eine bequeme Alternative geboten wird: wenn ich also das Auto gegen ein Rad tausche, dann darf dessen Nutzung nicht anstrengend sein. Es gibt sicher viele Gründe, die für ein Pedelec sprechen: Alter, Gebrechlichkeit, Ausgleich von Leistungsunterschieden, extreme Topographien, Nutzung als Lastenrad.. es gibt genauso viele Gründe, diese Fahrradgattung kritisch zu betrachten: Ressourcenverbrauch, hohes Gewicht, das Angewiesensein auf Werkstätten, der Trend zum Pedelec-SUV.. So long, Chrisli
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#1507734 - 22.08.22 08:06
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: Falk]
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In einem Kreisverkehr werden Verkehrsströme zusammengeführt und wieder getrennt, aber eben nicht gekreuzt. [..] Weil diese Radwege wegen der nicht gleichwertigen Vorfahrt aber nicht straßenbegleitend sind, kann man sie als Fahrradbenutzer guten Gewissens ignorieren. Eine Benutzungspflicht besteht einfach nicht, auch nicht mit dem berüchtigten blauen Schildern 240 und 241. Der Beitrag ist zwar bereits ein paar Tage älter, ich komme aber noch mal auf Deine letzte Aussage zurück, weil ich jeden Tag so ein Belustigungskarussel (mit etlichen “Erlebnissen”) mehrfach durchfahre. Ist Deine Einschätzung faktisch-juristisch zweifelsfrei sicher, dass keine Benutzungspflicht besteht, wenn der umlaufende Radweg eine eigene Vorfahrtsregelung hat? Hat das Benutzen des vorfahrtberechrigten umlaufenden Radweges u. U. auch Auswirkungen auf die Handzeichenpflicht? Bernd
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Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”) | |
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#1507735 - 22.08.22 08:38
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: BeBor]
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Beiträge: 1.257
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Ist Deine Einschätzung faktisch-juristisch zweifelsfrei sicher, dass keine Benutzungspflicht besteht Auch bei "nicht straßenbegleitend" würde mich das interessieren. Was bedeutet "nicht straßenbegleitend" im Detail? Beispiel: Ein gut ausgebauter Bahntrassenradweg mit blauem Radwegschild läuft von A nach B. Die Straße läuft dazu mal mehr, mal weniger parallel, aber nicht unmittelbar daneben. Muss der Radweg benutzt werden oder nicht?
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#1507739 - 22.08.22 09:20
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: m.indurain]
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Beiträge: 13.638
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Nicht straßenbegleitend ist ein Radweg, wenn er etwa ab 5 m von der Straße entfernt ist.
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------------------------ Grüsse Stephan | |
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#1507740 - 22.08.22 09:23
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: StephanBehrendt]
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Beiträge: 24.407
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Definitorisch achvollziehbar, irgendwie muß man das ja fassen. Sachlich unter Umständen aber Unfug. Angenommen, ein Radweg schlängelt sich immer schön 5,5 Meter parallel zu einer Landstraße 5 km bis zum nächsten Ort: was ist das denn anderes als "straßenbegleitend"?
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1507741 - 22.08.22 09:24
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: m.indurain]
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Das Ding ist, dass es dazu keine klaren Gesetze gibt, sondern bestenfalls nur Einzelfallentscheidungen vor Gericht. Da wird dann für eine konkrete Stelle die Benutzungspflicht beschieden, aber von niederen Gerichten (sowas wird wohl kaum bis zur höchsten Instanz durchgeklagt werden) sind keine grundsätzlichen Aussagen in diese Richtung zu erwarten. Warum auch, ein anderes Landgericht könnte das ja auch anders sehen...
Aber im Kern bin ich da völlig bei Falk. Den Umstand, dass ein Radweg straßenbegleitend ist, legt ja nicht die Verkehrsbehörde fest (was die sich denken/wünschen ist oft klar, aber halt nicht ausschlaggebend), sondern man muss sich anschauen, wie es sich konkret vor Ort gestaltet. Dazu gibt es zwei grundsätzliche Kritierien: (1) Die Vorfahrtsregelung gilt immer für die gesamte Straße einheitlich. Du wirst es nie sehen, dass z.B. die Geradeausspur mit "Vorfahrtsstraße" beschildert ist und die Rechtsabbiegespur mit "Stoppschild". Soetwas gibt es bestenfalls bei "freien Abbiegespuren" (z.B. häufig an Autobahnauffahrten), aber diese zählen rechtlich als eigene Straßen. Das Vorfahrtsrecht ergibt sich immer aus der Straße, auf der man sich bewegt. Unabhängig davon, ob man auf der "richtigen Fahrspur" unterwegs ist (was z.B. große Fahrzeuge gar nicht immer können), oder ob man überhaupt in diese Richtung fahren darf (z.B. entgegen der Einbahnstraßenrichtung). Wenn der Radweg eine andere Beschilderung hat, als die Straße daneben, kann der Radweg also nicht zur Straße gehören, sprich nicht straßenbegleitend sein. Das ist dann eben ein (nicht straßengebundener) Radweg, der zufällig neben der Straße lang läuft. (2) Aus der Begrifflichkeit "straßenbegleitend" ergibt sich natürlich schon, dass der Radweg irgendwo in räumlicher Nähe zur Fahrbahn verlaufen muss. Maximal 5 Meter habe ich mal als Grenze gelesen. Ich persönlich würde es nicht am Meterband fest machen. Manchmal gibt es gute Gründe den Weg ein paar Meter weiter von der Fahrbahn weg zu legen. Und andere Radwege sind räumlich sehr nah an der Fahrbahn dran, nehmen aber z.B. jede Bodenwelle (im Gegensatz zur Fahrbahn) gänzlich ohne Ausgleich mit - total nervig. Für mich ausschlaggebend ist aber der Fakt, ob ich als Radfahrer darauf vertrauen kann, dass mich der Radweg auch dahin bringt, wo mich die Straße auch hin bringt. Ich kenne einige Beispiele, wo der Radweg auf einmal völlig krass "ins Nirvana" abzweigt. Selbst wenn das nach einigen hundert Metern am gleichen Ziel raus kommt, ist das dann definitiv nicht straßenbegleitend. Ebenfalls nicht benutzungspflichtig ist z.B. auch ein Radweg, wenn ich von diesem aus z.B. eine Abzweigung nach links nicht erreichen kann, die ich von der Fahrbahn aus aber erreiche.
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Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch! Satzzeichen können Leben retten. |
Geändert von derSammy (22.08.22 09:28) |
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#1507746 - 22.08.22 09:42
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: StephanBehrendt]
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Beiträge: 7.623
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Nicht straßenbegleitend ist ein Radweg, wenn er etwa ab 5 m von der Straße entfernt ist. Aber darum geht es ja nicht. Ein straßenbegleitender, benutzungspflichtiger Radweg hat grundsätzlich die gleiche Vorfahrtsregelung wie die Straße, neben der er verläuft. Daraus leitet sich ja u. a. die Eigenschaft “straßenbegleitend” ab. Wird die die Vorfahrtssregel exklusiv auf Teilabschnitten für den Radweg geändert, in diesem Falle die Umrundungsstrecke des Kreisels, verliert er doch die Eigenschaft, straßenbegleitend zu sein und kann damit auf dem Teilabschnitt auch nicht benutzungspflichtig sein. Eigentlich! Oder doch nicht? In meinem Falle ist der umlaufende Radweg zweifelsfrei vorfahrtsberechtigt. Bernd
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#1507829 - 22.08.22 22:50
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: derSammy]
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Beiträge: 33.160
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Danke, Du hast mir eine Menge Arbeit abgenommen. Genauso kenne ich das auch und die gleichwertige Vorfahrt ist hier ausschlaggebend. Davon abgesehen sind Radwege um Kreisverkehre in jedem Fall widersinnig, weil sie eben den Grundgedanken unterlaufen. Wer den Kreis verlässt, rechnet einfach nicht damit, dass er nochmal Vorfahrt gewähren muss. Ich habe den Eindruck, dass die Planer von Radwegen um Kreisverkehre davon ausgehen, dass die Nutzer aus Eigenschutz auf ihre Vorfahrt verzichten. Nur entsteht das Problem eben gar nicht, wenn man die Idiotenwege außenrum ignoriert.
Richtig bekloppt habe ich 2013 den Kreisverkehr »Am Wachtbergring« in Berkum, Gemeinde Wachtberg bei Bonn, empfunden. Die Radwege außenrum beginnen in jeder Richtung wenige Meter davor und sie enden ebenso wenige Meter dahinter. Hier wollte einfach nur ein Planer die Fahrradbenutzer abstrafen bis demütigen und wenn man die Idiotenwege ignoriert, gab es immer wieder kraftfahrende Helden, die einem lautstark (mit ihrer Hupe) zeigten, was sie für rechtens hielten. Nur war das eben, siehe oben, Wunsch statt Rechtslage.
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#1507839 - 23.08.22 06:22
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: Falk]
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AndreMQ
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Danke, Du hast mir eine Menge Arbeit abgenommen. Genauso kenne ich das auch und die gleichwertige Vorfahrt ist hier ausschlaggebend. Davon abgesehen sind Radwege um Kreisverkehre in jedem Fall widersinnig,... Oder man macht es richtig wie z.B. in NL, wo sehr genau per Haifischzähne - also ohne Schilderwald - die Vorfahrt feingesteuert wird und es funktioniert. Ein beliebiges Beispiel (Beschriftungen aus der Satellitensicht ausblenden). In diesem Falle sogar einer in jeweils beide Richtungen. Gibt natürlich x andere Verkehrsführungen, die es auch in DE gibt - und die ok sind - und die üblichen in DE, wo man im Vergleich zu NL einfach nur den Kopf schütteln kann.
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#1507845 - 23.08.22 07:02
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: ]
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Beiträge: 7.623
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Oder man macht es richtig wie z.B. in NL, wo sehr genau per Haifischzähne - also ohne Schilderwald - die Vorfahrt feingesteuert wird und es funktioniert. Die forsche Tante, die mich mit ihrem Auto im Januar robust vom Rad geholt hat, war trotz Haifischgebiss UND Vorfahrt-beachten-Schild zunächst noch völlig überzeugt, das ich ihr die Vorfahrt genommen hätte. Schließlich galt an der Stelle 30 Jahre vorher lang rechts vor links. Bernd
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#1507848 - 23.08.22 07:06
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: BeBor]
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AndreMQ
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Oder man macht es richtig wie z.B. in NL, wo sehr genau per Haifischzähne - also ohne Schilderwald - die Vorfahrt feingesteuert wird und es funktioniert. Die forsche Tante, die mich mit ihrem Auto im Januar robust vom Rad geholt hat, war trotz Haifischgebiss UND Vorfahrt-beachten-Schild zunächst noch völlig überzeugt, das ich ihr die Vorfahrt genommen hätte. Schließlich galt an der Stelle 30 Jahre vorher lang rechts vor links. Bernd ... ja gut, es ist normal, dass Regeländerungen von Leuten, die die Strecke seit ewig wie in Trance fahren, einfach nicht wahrgenommen werden. Im obigen Beispiel Amsterdam wird das nach Regeländerungen auch passieren. Nur werden nicht ständig die Regeln geändert.
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#1507852 - 23.08.22 07:31
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: Falk]
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Hier wollte einfach nur ein Planer die Fahrradbenutzer abstrafen bis demütigen und wenn man die Idiotenwege ignoriert, man muss die Idiotenwege gar nicht ignorieren sondern nur den verschiedensten Fahrradnavi-Programmen folgen. Weshalb sollte ich gestern die Auto-Straße gleich nach der Kurve riskant queren und nicht auf dem Radweg rechts der Straße bis zur Ampel fahren um dann bei grün sicher queren? https://goo.gl/maps/FVGrZSLKwEifHFyu9
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#1507935 - 23.08.22 20:13
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: ]
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Mag sein, dass diese Bemalung die Vorfahrtsregelung besser unterstreicht. Aber es bleibt dabei: der Fahrbahnverkehr muss zweimal -vor und nach dem Kreisel- Vorrang gewähren. Führt man Radverkehr und Kfz-Verkehr vor dem Kreisel zusammen, entfällt die Vorranggewährung (und damit eine potentielle Unfallstelle, übrigens auch für Auffahrunfälle) bei der Kreiselausfahrt.
Und die Zusammenführung von Verkehrsströmen in gleicher Fahrtrichtung ist weniger gefahrenträchtig, als eine senkrechte Kreuzung von Rad- und Kfz-Verkehrsstrom. Man denke insbesondere an große Fahrzeuge mit schlechter rückwärtiger und seitlicher Sicht, die solche Kreiselausfahrten nicht selten "im Blindflug" nehmen (müssen).
Nur ist eine Mischverkehrsführung anscheinend in Holland keine Option, wo die Separation nach Antriebsart eines der höchsten Dogmen ist.
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#1507948 - 24.08.22 06:00
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: derSammy]
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AndreMQ
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... Nur ist eine Mischverkehrsführung anscheinend in Holland keine Option, wo die Separation nach Antriebsart eines der höchsten Dogmen ist. Genau und nach ausgiebigen Befahrungen und Check in NL verstehe ich das sehr gute System dort und vor allem den Satz: DE hat Regeln für theoretischen Radverkehr ohne Ende (ERA, STVO, VwV zur STVO, Parteiprogramme, Radverkehrsnetzentwürfe, .... blablabla, ...), NL hat stattdessen funktionierende Radwege und Regeleinhaltung durch die Beteiligten. Die Haifischzähne haben dort volle Gültigkeit wie ein Schild, sparen aber zehntausende von Schildern und sind viel klarer und präziser.
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Geändert von AndreMQ (24.08.22 06:02) |
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#1507949 - 24.08.22 06:15
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: memy]
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Beiträge: 3.226
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...Deshalb müssen die Dinger so stabil ausgeführt werden, weil sonst die Produkthaftung zuschlägt.... Irgendwann sind wir so weit, dass sich Radfahrer diese "Mofas" (motorisierte Fahrräder) zurück rüsten in dem sie alles mit Kabeln dran entsorgen, damit dann am Ende ein stabiles Reiserad dasteht, welches sonst nicht mehr zu bekommen ist. Das ist ein naiver Wunschtraum: 1.: Ist der Mittelmotor demontiert, hat man nur noch eine Draisine  2.: Die aktuellen Rahmen für die integrierten Akkus sind meist sackschwer, da das Unterrohr in der Regel als Alu-Gußteil ausgeführt wird. Auch der Rest dieser Elektromofas wird mittlerweile ohne Rücksicht aufs Gewicht zusammengestellt, da ja genug elektrische Kraft zur Verfügung steht. Das ist nur als Downhiller lustig... Mein Fazit: Nach 5-spätestens 10 Jahren werden 25-35kg Altmetall verschrottet.... Dafür gibt es mittlerweile einen angesagten (und nichtssagenden) Fachbegriff: "nachhaltig"  Liebe Grüße / Micha
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Geändert von FordPrefect (24.08.22 06:18) |
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#1507951 - 24.08.22 06:25
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: FordPrefect]
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Beiträge: 3.226
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P.S.: Ich weiß, es gibt auch leichte E-Mofas und Nabenmotoren - aber ich möchte hier nicht über Homöopathie diskutieren....  Micha
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#1507953 - 24.08.22 06:33
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: FordPrefect]
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AndreMQ
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P.S.: Ich weiß, es gibt auch leichte E-Mofas und Nabenmotoren - aber ich möchte hier nicht über Homöopathie diskutieren....  Micha Weil oben kurz NL erwähnt wurde. Es fällt auf, dass dort auch die Pedelecs deutlich kommen - was erst einmal ok ist. Aber es sind einfachere, damit billigere und leichtere Geräte. Ich habe es aber nicht genauer analysiert. Selten mal einen Bomber aus DE-Produktion und nie ein E-MTB gesehen. Damit These: These entfernt. Deine beleidigenden Thesen und dein Rumgepolter ist unerträglich und verstößt wiederholt gegen unsere Regeln.
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Geändert von Juergen (24.08.22 07:42) |
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#1507958 - 24.08.22 06:51
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: ]
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Nach meinen Erfahrungen aus 2 grenzüberschreitenden Tagesradtouren in den letzten Wochen fahren in NL genau solche fetten Pedelecs herum wie in D. Kann mir nicht vorstellen, dass alle auf Tagesausflug von D nach NL und zurück waren. 
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Nach der Reise ist vor der Reise. | |
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#1507961 - 24.08.22 06:58
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: Jaeng]
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AndreMQ
Nicht registriert
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Nach meinen Erfahrungen aus 2 grenzüberschreitenden Tagesradtouren in den letzten Wochen fahren in NL genau solche fetten Pedelecs herum wie in D. Kann mir nicht vorstellen, dass alle auf Tagesausflug von D nach NL und zurück waren. Ja, zwei Dinge: Ich habe es als These formuliert, da keine statistische Erfassung. Außerdem bezog sich es auf Grossstädte. Bei Überlandfahrten habe ich gar nicht auf die Dinger geachtet und kann es nicht beantworten.
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#1507971 - 24.08.22 07:38
Re: Pedelec-Gedanken nach 1200km...
[Re: ]
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Mitglied

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Beiträge: 431
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Einen Vorteil hat der Pedelecboom schon. Durch die geringere Kraftanstrengung und mehr Fahrtwind, durch höhere Geschwindigkeit, sieht man kaum noch nackte Bierbäuche durch die Gegend fahren.
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