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#1487946 - 03.01.22 13:17
Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
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Hi, Hiplok hat es wohl geschafft, ein Bügelschloss zu entwickeln, welches Winkelschleifern widersteht. Wenn das funktioniert, wovon auszugehen ist (wurde schon von Sold Secure getestet), wird das die Zweiradsicherung revolutionieren. https://www.kickstarter.com/projects/airlok/hiplok-d1000-anti-angle-grinder-bike-lockAuslieferung ab März 2022. Kostenpunkt 275€. Viele Grüße, Ralf
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#1487948 - 03.01.22 14:00
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: Ozzy]
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So lange, bis jemand einen Winkelschleifer für genau dieses Schloss entwickelt. Dafür gibt's doch bestimmt auch ein Crowdfunding-Projekt. Spontan fällt mir auf, dass dieses Schloss vermutlich zu kurz ist, um ein Fahrrad "in sich" anzuschließen, d.h. die Drehung eines der Laufräder zu verhindern. Mann kann also nur ein Rahmenrohr irgendwo festschließen. Es würde dann einfacher sein, dieses Objekt durchzuflexen. Danach kann man mit dem Rad wegradeln, egal ob noch das Schloss dran hängt oder nicht. Warum ich so skeptisch bin? Nun ja - versprochen wurde schon vieles... Ich muss dann immer an Monkey Island denken. Dort sperren die Eingeborenen den Haupthelden in eines Bambushütte mit Tresorür... (aus der man durch ein loses Holzbrett im Unterboden flüchten kann ). Gruß Thoralf
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#1487949 - 03.01.22 14:06
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: Ozzy]
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Auslieferung ab März 2022. Kostenpunkt 275€.
Viele Grüße, Ralf
Der Vorbesteller ("Super Early-Bird" mit 40% Rabatt) zahlt nur 175 € (sofern noch verfügbar), ansonsten werden es 331 €. Es ist kein Leichtgewicht, aber das sind die vergleichbaren Bügelschlösser auch nicht.
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Geändert von sugu (03.01.22 14:14) |
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#1487954 - 03.01.22 14:34
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: Toxxi]
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Warum ich so skeptisch bin? Nun ja - versprochen wurde schon vieles... Das Hiplok hat eine Sold Secure Bicycle Diamond und v.a. Motorcycle Diamond Zertifizierung. Besonders die zweite bekommen nur ganz wenige Schlösser.
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#1487955 - 03.01.22 14:39
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: sugu]
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Hallo in die Runde.
Mir wäre das Schloss zu teuer. Für den Preis gibt's beim Discounter ein komplettes Rad. Gegen Vandalismus hilft kein Schloss. Gruß, Gerd
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Geändert von Gerhardt (03.01.22 14:40) |
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#1487957 - 03.01.22 14:46
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: Ozzy]
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Das Hiplok hat eine Sold Secure Bicycle Diamond und v.a. Motorcycle Diamond Zertifizierung. Besonders die zweite bekommen nur ganz wenige Schlösser. Was zum Henker ist das bitte und welche Auswirkung hat dieses Sprachungetüm auf die mögliche Zertifizierung deutscher Versicherer? Wenn Du so etwas findest, dann her damit. Aber bitte mit aussagekräftigem Link.
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#1487970 - 03.01.22 16:16
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: Juergen]
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Warum so aggressiv? Sold Secure ist ähnlich dem deutschen VdS, sie zertifizieren Schlösser und teilen sie in Kategorien ein für die britische Versicherungswirtschaft. Die Kategorien sind Bronze, Silver, Gold, Diamond. Bei Fahrrädern (Bicycle) und Motorrädern (Motorcycle) ist Diamond die höchste erreichbare Zertifizierung. Britische Versicherungen verlangen bei Fahrrädern mindestens ein Sold Secure Bicycle Gold Zertifikat. Um ein Motorcyle Diamond Zertifikat zu erhalten, sind die Anforderungen nochmals höher als bei Fahrrädern. Auswirkungen hat das auf die deutsche Versicherungswirtschaft noch nicht, da das Hiplok Schloss hier wohl noch nicht zertifiziert ist. Das dürfte aber nach Verkaufsstart nur eine Frage der Zeit sein, wenn es wirklich so gut ist. Hier noch der Link, aus dem die Sold Secure Zertifikate ersichtlich sind: https://hiplok.com/d1000-anti-angle-grinder-bike-lock/Alles klar? 😉
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#1487974 - 03.01.22 16:27
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: Juergen]
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Ob Sold Secure an sich von Dt. Versicherungen anerkannt wird, weiß ich nicht. Müsste man direkt bei der Versicherung fragen.
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#1487980 - 03.01.22 17:08
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: Ozzy]
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Sold Secure ist ähnlich dem deutschen VdS, sie zertifizieren Schlösser und teilen sie in Kategorien ein für die britische Versicherungswirtschaft. Die Heimseite schreibt Anderes. Der Verband der Versicherungswirtschaft VdS betreib in Köln ein herstellerunabhängiges Prüfinstitut, das aber wenig in Anspruch genommen wird, da man als Hersteller zahlen muss und die Versicherer leider wenig Interesse zeigen. Sold Secure ist Teil des Verbands der englischen Schlosshersteller und damit herstellerabhängig. Die Aufbruchskriterien und / oder Bewertungen von Sold Secure scheinen mir lascher zu sein als die von der StiWa (Test).
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------------------------ Grüsse Stephan | |
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#1487982 - 03.01.22 17:37
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: StephanBehrendt]
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Diese englische Seite schreibt das: https://www.halfords.com/motoring/advice/what-is-sold-secure.htmlAber das ist nicht wirklich relevant. Entscheidend ist, dass ein Schloss, welches ein Sold Secure Motorcycle Diamond Zertifikat erhalten hat, recht sicher sein muss. Welches Testinstitut aus welchem Land jetzt die härteren Tests durchführt, ist doch nebensächlich. Sold Secure ist jedenfalls in Großbritannien ähnlich anerkannt, wie VdS in Dtld. und ART in den Niederlanden. Nichts anderes habe ich geschrieben.
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#1487987 - 03.01.22 18:01
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: Ozzy]
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Ich war gerade auf der Sold Secure Seite. Wenn ich es richtig gesehen habe , dürfen zZt 26 Produkte ein Motorcycle Diamond Zertifikat führen, und als einziges Bügelschloss das Hiplok D1000. Selbst das Kryptonite Fahgettaboutit Mini Bügelschloss, was allgemein als das sicherste Fahrradbügelschloss gilt, hat nur ein Motorcycle Gold Zertifikat.
D.h. dass Sold Secure das Hiplok D1000 als sicherer einschätzt als das Kryptonite Fahgettaboutit Mini.
Also MIR reicht das!
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#1487992 - 03.01.22 18:33
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: Ozzy]
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Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien
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Salut Ozzy Danke fuer den Link. D.h. dass Sold Secure das Hiplok D1000 als sicherer einschätzt als das Kryptonite Fahgettaboutit Mini.
Mich interessiert v.a. die dahinter stehende Technologie - wie stellt man das an? Dachte bis jetzt, mit dem Trennschneider geht alles auf. ON-Topic: Für eine Radreise finde ich es wie auch andere dicke Bügelschlösser völlig überdimensioniert und zu kurz. Da nehme ich lieber ein Seilschloss mit Kombination statt Schlüssel.
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Liebe Grüsse - Panta Rhei "Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet | |
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#1487995 - 03.01.22 18:46
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: Ozzy]
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Ich habe eine Rad-Versicherung bei der Ammerländer Versicherung. Diese erkennt das Hiplok-Schloss nicht an. Somit wäre mein Rad mit diesem Schlos unversichert. Also nichts für mich.
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Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite dieses Beitrages | |
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#1488004 - 03.01.22 20:02
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: Ozzy]
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Der interessanteste Test des Hiplok D1000, den ich gerade gefunden habe: https://www.cyclingweekly.com/products/w...-was-hard-goingIch finde das Material, welches auf den Bügel aufgetragen wurde, faszinierend. Leider hab ich erst jetzt davon Kenntnis erhalten, zum Earlybird Preis hätte ich es vielleicht gekauft, aber 300€ ist mir dann doch zu viel. Das lohnt sich nicht bei dem Alter meiner Räder. Aber wenn man ein E-Bike oder ein teures Rad kauft, ist das auf jeden Fall eine Option. Jede Versicherung ist auf Dauer teurer.
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#1488005 - 03.01.22 20:05
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: Ozzy]
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Moin Ralf, danke für den Link, bzw. den Tipp zum Schloss und auch Deine ganze Recherche und Einschätzung drumherum. Kannte ich alles noch nicht! Das Schloss werde ich im Auge behalten. Eine etwas längere Variante wäre noch toll - ist ja aber in den FAQ sozusagen schon angekündigt ("we plan to expand the line and develop further products in the future")... Beste Grüße Tom
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Never attribute to malice what can be adequately explained with incompetence. | |
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#1488020 - 04.01.22 06:46
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: Ozzy]
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Dieses Schloss widersteht einer speziellen Öffnungsmethode. Ich sehe keine Hinweise, wie es andren Öffnungsmethoden widersteht Die Frage ist auch, wie groß der Anteil der von eingesetzten Winkelschleifern bei Diebstählen ist. Grüße Florian
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#1488021 - 04.01.22 07:07
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: Toxxi]
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Spontan fällt mir auf, dass dieses Schloss vermutlich zu kurz ist, um ein Fahrrad "in sich" anzuschließen, d.h. die Drehung eines der Laufräder zu verhindern. Mann kann also nur ein Rahmenrohr irgendwo festschließen. Es würde dann einfacher sein, dieses Objekt durchzuflexen. Danach kann man mit dem Rad wegradeln, egal ob noch das Schloss dran hängt oder nicht.
wollte ich ein Fahrrad klauen, käme ich niemals auf die Idee zu einem Rad hinzulaufen und weg zu radeln. Würde mit einem Transporter zu dem Rad fahren und das Rad einladen. Abgesehen davon interessiert sich an Plätzen wo Rahmenrohre stehen wohl kaum jemand dafür, ob sich wer mit einem Winkelschleifer, Flex oder Bolzenschneider an einem Rad zu schaffen macht. Die Menschen denken dann wohl eher, schon wieder einer, der seinen Fahrradschloßschlüssel verloren hat.
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#1488026 - 04.01.22 08:38
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: huxtebude]
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#1488028 - 04.01.22 09:27
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: Ozzy]
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Moderator
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Vielen Dank für die superduper Werbeblättchen. Irgendwann kommt dann jemand mit einem Kfz-Kraftschlüssel, einer Bügelsäge oder einem Kältespray und behauptet das Gegenteil.
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Geändert von Juergen (04.01.22 09:32) |
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#1488029 - 04.01.22 09:29
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: panta-rhei]
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Mich interessiert v.a. die dahinter stehende Technologie - wie stellt man das an? Dachte bis jetzt, mit dem Trennschneider geht alles auf. Es kann natürlich nicht per se alles mit dem Trennschleifer aufgehen. Man muss ja "nur" ein Material finden, das härter als eine Trennscheibe ist. Materialien an sich gibts da einige (Diamant, Korundkeramik, Widia...). Das Problem der harten Materialien sind eher die schlechte Verarbeitbarkeit und die Sprödigkeit. Letzteres war ja ein Klassiker beim Öffnen von Bügelschlössern (Plastik abschälen, mit Spray vereisen, mit Hammer draufschlagen -> zerspringt, obwohl das Material deutlich härter als der Hammer ist). Wie es so grundsätzlich funktioniert: Dieses Ferosafe ist ein Kompositmaterial aus einem Metall und einer Keramik o.ä. Ähnlich wie Widia (Komposit aus Cobalt als Metall und Wolframcarbid als Keramik). Der Metallanteil senkt die Sprödigkeit, gleichzeitig bleibt es sehr hart. Wenn nun aber jemand auf die Idee kommt, Trennscheiben aus solchem Material herzustellen, relativiert sich das Ganze wieder etwas. Gruß Thoralf
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#1488035 - 04.01.22 10:12
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: Ozzy]
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Ich sehe den Anwendungsfall nicht. Für die Art Fahrrad, was zum Fahren oder um es für 50 € auf dem Flohmarkt zu verkaufen, geklaut wird, ist das Schloss zu teuer. Bei Fahrrädern, die 3000 € kosten, sägt man halt den Rahmen durch und verkauft hinterher allerlei hochwertige Teile (im ganzen dürften solche Fahrräder eh nur sehr schwer bis unverkäuflich sein).
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#1488066 - 04.01.22 18:28
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: nachtregen]
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Ist doch klar. Für Fahrräder, bei denen der Rahmen 3000€ kostet.
Grüße Florian
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#1488096 - 05.01.22 14:20
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: Ozzy]
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Ferosafe ist wohl der Markennname eines Verbundwerkstoffs Hier die Seite von Tenmat. Als einziges Produkt finde ich das Bügelschloss. Wer kann die Werte aus dem Datenblatt interpretieren? Und ist das Material zäh oder spröde?
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------------------------ Grüsse Stephan | |
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#1488122 - 05.01.22 19:25
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: StephanBehrendt]
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Wenn man sich mal die Beispielanwendungen ansieht, sind das auch nicht gerade Bereiche in denen man mit Infos zu Material und Zusammensetzung seiner Produkte hausieren geht...
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#1488158 - 06.01.22 10:31
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: StephanBehrendt]
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Wer kann die Werte aus dem Datenblatt interpretieren? Und ist das Material zäh oder spröde? Puuh... da bin ich zu wenig Ingenieur. Aber zumindest die Härte von 45-55 HRC kann ich einordnen. Das ist vergleichsweise wenig hart, das erreicht ein vernünftiges Victorinox-Messer auch (siehe hier, in der Mitte steht irgendwo HRC 56). Eine Victorinox-Klinge würde man schon ziemlich einfach durchflexen können. Die Resistenz von Ferosafe gegen die Trennscheibe scheint offenbar nicht nur auf der Härte zu beruhen. Oder die Rockwell-Skala HRC greift bei diesem Material nicht mehr, oder es ist schlicht Irreführung (siehe ganz unten). Zur Zusammensetzung von Ferosafe - ja, die ist in aller Regel geheim. Aber aus der Dichte von 8.7-9.3 g/cm³ kann man schon einiges ablesen. Klassischer Stahl, egal ob rostfrei oder nicht hat eine Dichte von ca. 7.8 bis 8.2 g/cm³ (je nach Anteil von Vanadium, Mangan, Chrom, Cobalt oder Nickel). In Ferosafe muss auf jeden Fall noch etwas deutlich schwereres drin sein (üblicherweise Molybdän oder Niob als mittelschwere Bestandteile bzw. Wolfram oder Tantal als schwere Bestandteile). Der Hartmetallklassiker Wolframcarbid W 2C hat eine Dichte von ca. 15.8 g/cm³. Da Ferosafe als schweißbar gilt, kann das auch kein rein keramisches Material sein. Irgendwas metallisches ist da sicher drin. Es wird im Internet mehrfach behauptet, Ferosafe sei ein Graphen-basiertes Material. Diese Info findet sich allerdings NICHT auf der Seite des Herstellers, sondern nur auf Drittseiten. Unter Graphen-basiert verstehe zumindest ist, dass dass das nicht nur 10% sind, sondern eher der Hauptbestandteil. Die geringe Dichte des Graphens von 2.2 g/cm³ passt jedoch nicht mit der eher hohen Dichte des Ferosafe von ca. 9 g/cm³ zusammen. Falls da wirklich Graphen drin ist, dann ist es eher wenig (was nichtsdestotrotz wichtig für die Materialeigenschaften sein kann). Offenbar setzt da einer was in die Welt und alle anderen schreiben es kritiklos ab... Was fand ich belastbares auf auf der Webseite des Herstellers: - Ferosafe basiert auf Ferobide - Ferobide basiert auf Wolframcarbid Und damit wären wir grob in der Materialklasse, die in Deutschland unter dem Markennamen Widia bekannt ist. Das hatte ich ein paar Beiträge weiter oben schon vermutet. Dann wiederum passt die oben angegebene Rockwell-Härte von 45-55 HRC überhaupt nicht. Widia liegt da bei über 70 HRC. Die Dichte von Widia ist mit ca. 14 g/cm³ allerdings deutlich höher als die von Ferosafe mit ca. 9 g/cm³. Vielleicht ist Ferosafe ja wirklich ein Komposit aus schwerem Wolframcarbid und leichtem Graphen. Gruß Thoralf PS: Es gibt doch den einen oder anderen Ingenieur hier im Forum, der sich mit solchen Details noch besser auskennen sollte als ich. Vielleicht schreibt ja noch einer was dazu.
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Geändert von Toxxi (06.01.22 10:38) |
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#1488163 - 06.01.22 11:20
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: Toxxi]
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Danke für deine Mühe, Toxxi.
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------------------------ Grüsse Stephan | |
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#1488364 - 08.01.22 17:59
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: Toxxi]
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Beiträge: 2.276
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Hallo Thoralf,
ich würde mich dem Materialproblem von anderer Seite nähern. Der Bügel muss industríell hergestellt werden. Ich gehe mal davon aus, dass es sich um Stangenmaterial handelt, dass zunächst auf die passende Länge gekürzt werden muss. Im Normalfall ist das Verfahren dafür Sägen/Fräsen, Brennschneiden/Laserschneiden oder Trennschleifen. Im weiteren Fertigungsprozess müssen die Enden des Bügels noch mechanisch bearbeitet werden. Hier kämen Fräsen und Bohren in Betracht. Zusätzlich muss das Vierkantmaterial noch gebogen werden ohne das es reißt oder bricht. Wenn ich jetzt mal davon ausgehe, dass die verlinkten Winkelschleifertests mit einer geeigneten Trennscheibe ausgeführt wurden, wäre bei der erkennbaren Widerstandsfähigkeit eine Bearbeitung im industriellen Maßstab kaum wirtschaftlich machbar, da zu Werkzeug- und Zeitintensiv. Meine Vermutung ist daher, dass ein - im Rohzustand - noch gut zu verarbeitendes Material gewählt wurde, dass nach der mechanischen Bearbeitung die eigentliche widerstandsgebende Behandlung erhält (z.B. eine spezielle Wärmebehandlung).
Eine weitere Möglichkeit wäre noch 3-D-Druck. Bei dem Fertigungsverfahren können relativ leicht unterschiedliche Materialien kombiniert werden. Wenn sich das Wunderschloss ein Metallurge anschauen würde, wären wir schlauer.
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Viele Grüße aus dem lieblichen Rheinland Wolfgang
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#1488376 - 08.01.22 20:07
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: Toxxi]
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Unterwegs in Deutschland
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Wolframcarbid (WC) lässt sich nur durch Sintern verarbeiten, allein ist es zu spröde: Widia zB ist mit Cobalt gesintertes WC. Aufgrund der Schweissbarkeit und Materialeigenschaften des Ferobides handelt es sich hier wohl um WC, das in einer Stahlmatrix versintert wurde. (Der Wikipedia Artikel "Hartmetall" sei zur weiteren Lektüre empfohlen.) Den Prozentsatz WC kann sich jeder aus den Dichten selber ausrechnen. Das macht das Ferobide recht resistent gegen Bohren, Flexen und Sägen, es kann aber aufgrund des geringen Wolframcarbid Gehaltes geschweisst, wahrscheinlich mit Plasma geschnitten und möglicherweise mit Lasern bearbeitet werden. Man sieht in der Explosionsanimation des Schlosses dass nur relativ dünne Platten des Materials auf einen Kern aus ?Stahl? aufgebracht sind. Ich würde annehmen, dass das Schloss einem alternativen Angriff mit einer hydraulischen Presse oder einem fetten Mutternsprenger nicht widersteht, Diamantwerkzeuge wären auch performanter als die normalen Flexscheiben.
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Off-topic
#1488444 - 09.01.22 15:22
Re: Winkelschleifersicheres Bügelschloss!
[Re: harald.m]
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Wolframcarbid (WC) lässt sich nur durch Sintern verarbeiten, allein ist es zu spröde: Widia zB ist mit Cobalt gesintertes WC. Aufgrund der Schweissbarkeit und Materialeigenschaften des Ferobides handelt es sich hier wohl um WC, das in einer Stahlmatrix versintert wurde. (Der Wikipedia Artikel "Hartmetall" sei zur weiteren Lektüre empfohlen.) Ja klar, stimmt schon. Dass Widia keine reines Wolframcarbid ist, hielt ich für eine Selbstverständlichkeit. Aus materialtechnischer Sicht würde mich trotzdem interessieren, wie das speziell in diesem Falle eines schweißbaren Materials funktioniert. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es nicht automatisch ausreicht, ein härteres Material in ein weicheres einzubringen, um die Gesamthärte zu erhöhen. Da spielen noch mehr Faktoren eine Rolle, ibs. die Bindung (Verzahnung) des härteren Materials mit dem weicheren. Und wie man das beim Schweißen hinbekommt? Nicht dass dort nachher eien Sollbruchstelle ensteht. Ein Ingenieur, mit dem ich das mal auf einer Konferenz diskutierte, kam mit folgendem Vergleich: Wenn ich Kieselsteine mit Götterspeise mische, dann wird das Material dabei nicht unbedingt härter. Und die Geschichte mit dem Graphen würde mich auch interessieren. Auf der Homepage des Herstellers findet sich nichts, aber auf Drittseiten wird das immer wieder erwähnt.
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Geändert von Toxxi (09.01.22 15:26) |
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