Hat meine Rohloff ein Problem?

von: Avante

Hat meine Rohloff ein Problem? - 15.01.20 22:08

Nabend,

habe schon seit einiger Zeit sporadisch das Problem, dass beim Schalten von Gang 8 auf 7 es sich anfühlt, als liefe sie kurz rückwärts, bzw. blockiert, Treten geht auch kurz nicht.
Während der Schaltvorgänge nehme ich kurz Druck vom Pedal, knalle Gänge nicht nur so rein. Eine Anfrage beim Service zu diesem Problem war nicht erfolgreich, Symptom unbekannt.
Derzeit steht das Rad fürn Ölwechsel im Keller und da merke ich, wenn ich mit einem 8er Schlüssel schalte und die Kurbel drehe, einen kurzen Widerstand.

Ist mir bisher noch nie aufgefallen, aber das abgelassene Öl wie auch das Spülöl haben eine metallische Färbung, schimmert, halte ich einen kleinen starken Magneten an den Becher mit dem Öl, sieht man direkt, wie diese Schimmerung sich verändert. Wie viel 'Abrieb' im Öl ist denn für eine 9 Jahre alte Nabe mit irgendwas zw. 30 u. 40000km normal?

Was könnte sie haben?
von: cterres

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 15.01.20 22:52

Etwas Schimmer ist immer, aber mal keck eine andere Frage. Wenn die Nabe 9 Jahre alt wurde, wie alt ist denn das nun abgezapfte Öl?
von: Avante

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 16.01.20 05:40

keine 2, um die 5000km. Ölwechsel hab ich regelmäßig gemacht.
Um das Öl mache ich mir daher weniger Sorgen, habe auch nie drauf geachtet. Hab das eben nur im Zusammenhang mit dem etwas hakeligen Gangwechsel beobacht...
von: lezzet

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 16.01.20 06:22

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von: Anonym

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 16.01.20 08:33

Wenn man mit dem Umgang der Nabe geübt ist, also Abnehmen und Zerlegen der Schaltansteuerung, den Getriebeblock mal herausziehen und von außen begutachten (nicht weiter zerlegen). Also alles, was auch an Zerlegearbeiten im Handbuch genannt wird, dann dies eben probieren. Vielleicht hat an Glück und findet die Ursache. Ansonsten: Nichts machen, HR säubern, wie bei Rohloff beschrieben einsenden und Reparaturauftrag geben. Natürlich dabei auch alle Dichtungen und das Öl erneuern lassen.
Wenn die Nabe das frühere Getriebeöl mit dem hohen Feststoffanteil (Graphit oder MoS2) gesehen hat, dann dauert es viele Ölwechsel, bis das heraus ist. Es ist nicht von übermäßigem Abrieb zu unterscheiden. Man kann sich den Spaß machen, das Altöl mit dem Spülöl heiß zu machen und die Metallteile mit dem Magneten herauszuziehen. Ansonsten wird der Verschleiß auch bei Rohloff geprüft.
von: Raumfahrer

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 16.01.20 14:02

Evtl mal die Kette runter machen, in den 11.(Direkt-)Gang schalten und dann schauen, ob sich das Ritzel leicht rückwärts drehen lässt. Wenn das nicht der Fall ist, dann wurde (häufiger Fehler) der Schnellspanner zu fest angeknallt.
Das würde ich erstmal überprüfen und entsprechend korrigieren.



Die Geschichte mit dem "Abrieb im Öl" wird Rohloff irgendwann mal in die Insolvenz treiben... traurig
von: Avante

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 16.01.20 14:21

Ja, solche Arbeiten sind kein Problem. Den Block hatte ich früher schon mal rein aus Interesse draußen, hab aber nicht viel interessantes gesehen... unschuldig

Kann nicht mehr sagen, ob bei der letzten Ölfüllung welches mit Feststoff rein kam, hab zwischendrin welches ohne gekauft aber auch noch eine halbe Pulle mit rumstehen. Die Suppe ist aber tiefschwarz mit leichtem Graphitschimmer. Da ich es auch nicht eilig hatte mit dem Ölwechsel, hab ich mal 3 Tage das Rad zum Ablaufen stehen lassen. Trotzdem hatte das Spülöl ähnliche Färbung.
von: Avante

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 16.01.20 14:25

War letztens beim Wechsel nur leicht angezogen der Schnellspanner, als ich es im Stand probiert hatte. Da ich früher bestimmt eher mehr gespannt habe und irgendwann drauf besser geachtet habe, sollte das nicht ursächlich sein, muss ich aber nochmal erfahren und ohne Kette es probieren.
von: Anonym

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 16.01.20 14:51

Wenn alle Tricks des aktuellen Handbuchs durch sind (stimmt die Position von dem Gewindestift und der Feder und der Schnalle ... und guckt der Stift richtig raus oder auch nicht usw. usw.), nicht lange fackeln und einsenden. Für eine komplette eigene Zerlegung fehlt die Übung, die offizielle Montagereihenfolge und zum anderen Montagehilfsmittel, um die sonst fehlenden 5 Hände zu ersetzen, um den ganzen Salat wieder zusammenzusetzen.
Zu dem Feststoff: Es soll wohl mal Fälle gegeben haben, bei denen durch viele ungeschickte Ölwechsel sich zu viel Festschmierstoff in der Nabe angesammelt hat und zur Fehlfunktion führt. Aber gesehen habe ich so etwas noch nie, scheint nicht wahrscheinlich. Und auch dann wäre eine Kur in Kassel richtig. Wenn man den Getriebeblock herausnimmt und in ein Waschbenzinbad legt, kriegt man so etwas zwar weg und die Kunststoffteile dürften es überleben, aber ich würde es nach Kassel schicken. Man muss nicht alles machen, was möglich ist.
von: Raumfahrer

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 16.01.20 15:21

Der Schnellspanner kann sowohl zu fest, als auch zu locker sein. Deshalb wirklich mal das Ritzel von Hand ohne Kette drehen.

Beim Schalten vom 8en in den 7ten Gang kommt das dritte Planetengetriebe ins Spiel. Deshalb rattert das in den Gängen 1 bis 7 auch so. Wenn sich durch Belastung oder den Schnellspanner die Achse leicht verwindet oder auch verspannt ist, dann kann es zu den erwähnten Problemen kommen, besonders bei solchen älteren Naben.
von: Liegeradler45

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 16.01.20 15:59

Hallo!
Meine Nabe ist 19 Jahre alt, cà. 130.000 km gelaufen... da ist noch nie irgendwelcher Abrieb oder gar metallischer Schimmer zu sehen gewesen. Klar, die ersten Jahre der Feststoffanteil im Öl, aber das ist ja schon länger her und seitdem ist das Altöl durchaus klar und lediglich dunkler als das neue. Und ich halte mich durchaus nicht an die 5000 km, sondern eher so 9-10-tausend, halt ein mal jährlich. (Gerade mal probiert: Auch ein starker Magnet hat da keinerlei Einfluß)
von: Anonym

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 16.01.20 16:14

In Antwort auf: Liegeradler45
... Klar, die ersten Jahre der Feststoffanteil im Öl, aber das ist ja schon länger her und seitdem ist das Altöl durchaus klar und lediglich dunkler als das neue...
So genau soll es sein.
von: Avante

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 16.01.20 18:23

Also, mal ausgebaut den Block und anhaftenden schwarzen Film abgewischt. Mit Waschbenzin fluten werde ich erstmal nix, weiterhin reinigen und wischen. Kann jetzt natürlich soweit keine Auffälligkeiten sehen, läuft ja eigentlich. Die Planetenräder schauen ok aus, kein Karies oder oberflächliche Schäden zu sehen.

Mit den Federn und Stiften muss ich mal noch schauen, Federn stecken aber dort drin, wo die Stifte der ext. Ansteuerung reingehen.

Will dann noch solange das Wetter mitmacht morgen, eine kleine Probefahrt ohne neue Ölfüllung machen, sollte ja noch genügend MoS2 überall drankleben für eine kleine lastarme Ausfahrt.
Zur Einschätzung wäre bestimmt ein Bild gut, muss ich mal schauen. Nur leicht dunkler als Neuöl ist das, was da rausgekommen ist, nun wahrlich nicht. Schwarzgrau ist das Rohlofföl.
von: Avante

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 16.01.20 19:54

So schaut das Spülöl aus:
Spülöl
Auch mit Wattestäbchen und Lappen gereinigt, wo ich damit hinkam.
von: Michael B.

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 16.01.20 20:31

In Antwort auf: Avante
So schaut das Spülöl aus:
Spülöl ...


also normal
von: Avante

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 17.01.20 09:21

Was eignet sich denn sonst noch so, um den Getriebeblock an den erreichbaren Teilen gründlich zu reinigen, ohne ihn zu demontieren oder in IPA zu tauchen? Pfeifenreiniger wäre meine nächste Wahl...
von: nebel-jonny

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 17.01.20 14:43

Hast du Schnellspanner oder Festachse?
Gruß
von: Anonym

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 17.01.20 15:13

In Antwort auf: Avante
Was eignet sich denn sonst noch so, um den Getriebeblock an den erreichbaren Teilen gründlich zu reinigen, ohne ihn zu demontieren oder in IPA zu tauchen? Pfeifenreiniger wäre meine nächste Wahl...
Wüsste nichts. Mit Pfeifenreiniger irgendwelche Teile zu kitzeln bringt nicht, außer dass die Fuseln dann in der Nabe sind. Wenn das Ding wirklich massiv verdreckt ist, bleibt nur Kassel oder Waschbenzin. Vermutlich sind auch nicht die Zahnräder problematisch, sondern innen die Schaltwelle und Schaltklauen. Und da kommt man nicht hin. Wenn Du den Getriebeblock herausgezogen hast, dann mach doch mal ein Photo davon. Als Spülöl-Ersatz habe ich mal dies hier genommen, einfach weil man dort ordentliche Mengen für relativ wenig Geld in jedem Supermarkt bekommt. Dieses Feinöl ist übrigens kein Dreck, sondern ein hochwertiges, dünnflüssiges, synthetisches Öl. Aber eben ohne Mindermengen-Zuschlag, weil es in relativ großen Mengen abgesetzt wird. Ist nicht so wie bei den Rohloff-Globuli grins .
von: Avante

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 17.01.20 16:10

Schnellspanner
von: Avante

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 17.01.20 16:15

Ja, die fusseln, hab ich jetzt auch gemerkt... grins
Klar, bis ganz rein komme ich nicht, will nur möglichst viel der Anhaftung weghaben, damit das in Zukunft weniger ist. Ob ursächlich, k.A. Wird die nächste Ausfahrt zeigen. Äußerlich ist die schon gut geputzt, viel zu sehen gibts nicht mehr.
Schaue mal, ob ich es mit dem Öl versuche zu spülen.
von: nebel-jonny

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 17.01.20 16:25

Ich hab da auch son Problem 7/8 Gang.Nicht so heftig wie bei dir.Scheint auch bekannt zu sein .Hab dazu im Net auch ein paar Beiträge gefunden.
1 . Antriebstrang wechseln Kettenräder vorne hinten Kette.Da hab ich irgendwo ein Tread zu gelesen danach ging wieder alles.Hört sich irgendwie unglaubwürdig an.So die Sachen liegen hier bei mir ummontiert. .Vorher Ölwechsel gemacht Problem war danach weg.Möglich das ich gar kein Öl mehr drine hatte hab das versäumt zu prüfen..Mit Chainglider wird auslaufendes Öl von der Kette ,, verbraucht',Du hast nur sehr begrenzte Möglichkeiten da selbst was auszurichten.
Schnellspanner komplett öffnen testen im Stand.Ölwechsel Antriebsstrang wechseln.Das wars.
So Getriebe reinigen egal was du da reinkippst sollte helfen danach könnte falsche Flüssigkeit Teile beschädigen.
Also den mit vernünftigem Öl auffüllen.Ich mach ab sofort keinen Ölwechsel mehr.Der klügere kippt nach... bier2 ;egal was
Gruß
von: Avante

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 17.01.20 17:36

Heftig würde ich es nicht nennen, wirklich nur sporadisch und wenn man bewusst schaltet, dann ist es auch ok. Außer Berichte über durchrutschende Naben hab ich nix gefunden.
Was mir beim Antriebsstrang dazu einfällt, dreht eigentlich wer das Kettenblatt immer wieder mal um 90°, damit es sich gleichmäßiger abnutzt? Das ist mir im Herbst beim Kettenwechsel aufgefallen, mit dem Exzenter die Kette leicht locker gespannt, Kurbel etwas weitergedreht war sie dann zu stramm.
Anfürsich bin ich der Meinung, dass meine Nabe dicht ist nix auf der Kette landet. Zumindest kein Ölfilm, wo keiner sein soll...
von: nebel-jonny

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 17.01.20 18:12

Kette markieren deren Sitz und genau gleich wieder auflegen.die ist ja so eingelaufen.Solange noch Zähne zu sehen sind alles ok immer weiterfahren.Einer der großenn Vorteile von Nabenschaltungen allgemein.

Ich glaube mit 7/8 Gang ist bei dir wie bei mir gleich.
Wenn man die Übersetztung ändert braucht man 7/8 weniger fährt den meist in den Gängen darüber .
Je nach Region auch eine Lösung.Aber klar wenn ich 14 Gänge bezahle will ich die auch haben.
Ich rechne schon damit das Problem bei mir bald weder auftaucht aber damit kann man gut leben.
Insgesamt hin ich doch immer noch sehr begeistert von dieser Schaltung.Absolut wartungsarm größtes Plus.
von: hansano

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 17.01.20 19:07

In Antwort auf: Avante
, dreht eigentlich wer das Kettenblatt immer wieder mal um 90°, damit es sich gleichmäßiger abnutzt?


Das ist eine super Idee, werde ich gleich ausführen. Was meinst du, sollte ich das Vorderrad mal andersrum einbauen damit die Lager in die andere Richtung drehen?
von: farnotfast

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 17.01.20 20:12

Ich glaube, die Idee ist, dass durch die fixe Position des Kettenblattes in Bezug auf die Kurbel die Kraft ungleichmässig auf das Kettenblatt übertragen wird und so auch zu ungleichmässiger Abnutzung führt. Also gar nicht so abwegig wie es beim ersten Mal durchlesen klingt. Auf Erfahrungen, ob das in der Praxis einen merkbaren Unterschied macht, bin ich aber auch gespannt.
von: Anonym

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 18.01.20 06:54

In Antwort auf: farnotfast
Ich glaube, die Idee ist, dass durch die fixe Position des Kettenblattes in Bezug auf die Kurbel die Kraft ungleichmässig auf das Kettenblatt übertragen wird und so auch zu ungleichmässiger Abnutzung führt. Also gar nicht so abwegig wie es beim ersten Mal durchlesen klingt. Auf Erfahrungen, ob das in der Praxis einen merkbaren Unterschied macht, bin ich aber auch gespannt.
Das ist schon so und die ovalen Bio-Kettenblätter nutzen es, dass pro Umdrehung immer an 2 Stellen das größte Kurbelmoment und bei rundem Kettenblatt dann dort auch der höchste Kettenzug erzeugt wird, der auch das Kettenblatt dort stärker verschleißt. Dieser Punkt, dazu der ungleichmäßige Verschleiß aller Teile und die nicht immer 100% zentrische Befestigung von Ritzeln und Kettenblättern führen zu schwankender "Kettenspannung" über eine Umdrehung. An Kettenschaltungsräder sieht man das gut, wenn man gleichmäßig die Kurbel rückwärts dreht und die Vor-/Rückbewegung des Kettenspanners sieht. Bei Antrieben ohne Kettenspanner sieht/fühlt man es durch die schwankende Kettenspannung/Kettendurchhang über eine Umdrehung. Aber nie darf an einem Punkt die Kette zu stark gespannt sein, dass sogar der Lauf behindert wird. Bei der Montage ist das aber wirklich leicht zu prüfen. Das darf also nie zum Problem mit der Speedhub wie mit jedem anderen Getriebe/Nabe werden.
von: Avante

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 18.01.20 09:33

Ist ja nicht nur so eine 'Idee', aber drüber gelacht ist schnell. Mein Tritt zumindest ist nicht so rund, dass ich im OT und UT der Kurbel die selbe schiebende Kraft aufs Pedal bringe wie bei 90°, wenn sie senkrecht wirkt. Grob zw. 45 und 135° dürfte der Zug auf die Kette am Höchsten sein. Wenn man nun über den mehr abgenutzten Kettenblattabschnitt die Kette legt und spannt, wird dort, wo weniger Verschleiß den Durchmesser weniger reduziert hat, die Kette eben mehr gespannt. Auf der Straße macht sich das evtl. nicht bemerkbar, im Montageständer von Hand gedreht war es aber sehr deutlich.
Ob das ursächlich für mein Problem ist, denke ich zwar nicht, der abgedrehte Absatz am Kettenblatt war konzentrisch, mit einer Messuhr habe ich den Rundlauf aber dann auch nicht gemessen.
von: Anonym

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 19.01.20 10:15

Ich weiß nicht ob richtig verstanden. Die Kette war mal falsch einstellt, also dass sie in einer Stellung extrem gespannt ist/war. Der Grund für diese zu hohe Spannung kann ein nicht-zentrisch montiertes Kettenblatt sein. 0,1mm sind bereits deutlich spürbar bzw. ein anderweitiger Höhenschlag im Kettenblatt. Ob der etwas höhere Zahnverschleiß an bestimmten Stellen des Kettenblattes auch dazu führt ("Durchmesser" wird dort kleiner), weiß ich nicht.
Allerdings muss diese Spannung schon brutal hoch sein, damit sie auf die Schalteigenschaften der Speedhub wirkt. Man spürt es aber auf jeden Fall im Lauf der Pedale. Probiert habe ich das aber natürlich noch nie. Wenn man trotzdem so fährt, führt aber der Verschleiß der offenen Kette dazu, dass diese Kettenspannung ziemlich schnell abnimmt. Die Kette verschleißt bzw. längt sich in einem 2-er-Muster, das aber nicht nach außen spürbar ist, weil zu kleinräumig - klick .
Es gräbt sich aber in gradzahlige Kettenblätter/Ritzel ein, wenn die Kette immer gleich liegt. Ob das genau gut ist oder nicht, weiß ich auch nicht, aber idworx liefert seine Räder bewußt mit ungeradzahligen Kettenblättern/Ritzeln. Bei Kettenschaltungen durch die ständig wechselnden Ritzel/Kettenblätter gibt es diesen Effekt nicht, die Kette verschleißt aber genauso im 2-er-Muster. Bei 1x-Schaltungen, vor allem mit N/W-Zahnung vorne, gräbt sich das 2-er-Muster unabhängig vom Ritzelpaket genau ins Kettenblatt ein. Das betrifft nur MTBler und da ist sowieso alles auf maximal möglichen Verschleiß ausgelegt.
Welcher Effekt dazu führt, dass eine Kette über ihre Gesamtlänge sich deutlich unterschiedlich längt (also großräumig), weiß ich auch nicht, dann aber wandert die Stelle mit der zu hohen Spannung und ist nicht immer an der selben Stelle zum Kettenblatt. Es sei denn, die Kette hat z.B. genau zweimal so viel Glieder wie das Kettenblatt Zähne (z.B. 48 zu 96).
Bei der Pinion ist dieser erhöhte Zahnverschleiß an den Stellen des größten Kurbeldrehmomentes nach innen verlagert. Das äußere Kettenblatt läuft dagegen je nach Gang mal langsamer und mal schneller als die Kurbeln, so dass sich dort ständig die Stelle verändert. Aber innen ist das nicht so, weil die Hauptwelle mit allen Zahnrädern fest mit der Kurbelwelle verbunden sind. Die genau werden jetzt ständig mit den 2 Spitzen pro Umdrehung an der selben Stelle belastet. Deshalb sagt die Wartungsanweisung, dass bei dem jährlichen Ölwechsel die Kurbeln auf ihren Zapfen (wie Octalink) um 2 Nuten versetzt werden sollen, um über die Jahre die Zahnräder der Hauptwelle gleichmäßig zu belasten.
von: Avante

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 19.01.20 14:42

Doch, denke schon. Falsch montieren geht eigentlich nicht, da das KB ziemlich satt auf der Kurbel sitzt. Hab das ja auch direkt bemerkt und die Spannung reduziert.
von: Avante

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 19.01.20 14:49

Nun mittlerweile den Block gut durchgespült und gesäubert.
Derzeit noch kein neues Öl drin, nur was anhaftet und erstmal provisorisch zusammengebaut und getestet. Schnellspanner nur leicht angezogen.
Immer noch von 7 auf 8 ein deutliches 'klong', wenn ich fortwährend die Kurbel drehe. Doff!
Ruf morgen nochmal mal bei Rohloff an...

Warum muss man eigentlich die Nabe über einen Händler einschicken, wenn man sie doch mal registriert hat?
von: Anonym

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 19.01.20 15:34

In Antwort auf: Avante
...Warum muss man eigentlich die Nabe über einen Händler einschicken, wenn man sie doch mal registriert hat?
Weiß ich nicht genau, aber ich würde es genauso machen, weil ich keine direkten Geschäftsbeziehungen mit Konsumenten und den ausufernden Verbraucherrechten haben wollte, nur mit Business-Profis. Außerdem können die Händler dann direkt die anfallenden Nörgeleien neudeutsch face-to-face abwickeln. Das ist einfach besser als über ein Medium, zur Not kann man auch mal schweres Werkzeug zum Argumentieren holen. Bei Rohloff wäre das eine endlose Diskutiererei über Telefon oder Mail oder was auch immer. Die Kostenteilung zwischen Händler und Rohloff wird im Hintergrund geklärt.
von: Avante

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 19.01.20 16:32

Ja, mag sein. Sollte es so weit kommen, wollte ich es eigentlich nur einschicken, überprüft und evtl. den Fehler behoben und möglichst schnell wieder zurück haben, ohne unnötige Kosten und Abwicklungsdauer. Dass es was zu nörgeln oder diskutieren geben könnte, hab ich nicht bedacht... träller War gedanklich bei an Whizz schicken (läuft rund wie am ersten Tag, trotz meist reichlich Zuladung und übersehenen Schlaglochs und leichter Stauchung in der Bremsflanke, hoffentlich kein Flansch- oder Felgenbodenriss werden uns so bald trennen... verliebt ) , der lokale 'Fach'handel sollte das aber auch abwickeln können...
von: Anonym

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 19.01.20 17:03

In Antwort auf: Avante
... der lokale 'Fach'handel sollte das aber auch abwickeln können...
So sieht das Rohloff und insbesondere wenn der Händler häufiger Rohloff-Räder verkauft, dann kennt er die Prozedur und es läuft glatt. Außerdem hat er passendes Verpackungsmaterial und kennt auch die Abläufe mit den Paketdiensten. Wichtig: Das Laufrad und die Nabe wirklich gut reinigen. Sonst berechnet das Rohloff, außerdem macht es niemandem Spaß, ein völlig verdrecktes Laufrad zu verpacken, auszupacken und dann erst einmal zu reinigen. Die Rohloff-Monteure muss man sich gewogen halten grins .
von: Avante

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 22.01.20 06:54

Nundenn, mit dem Rohloffservice mache ich erstmal keine Bekanntschaft, gespült und befüllt läuft die Dose wieder normal, meine ich zumindest. Kann gar nicht mehr sagen, ob das mit dem 7/8 Schalten schon immer so war. Da kennt man sich schon so lange, kleine Eigenheiten haben nie gestört und plötzlich stechen sie hervor und nerven nur noch... schmunzel

Ohne Chainglider ist mir mal richtig aufgefallen, wie unrund das Kettenblatt ist, die Kette hebt und senkt sich bis zu 8mm....
von: Anonym

Re: Hat meine Rohloff ein Problem? - 22.01.20 07:32

Wie irgendwo in den obigen Posts schon steht: Wenn es bei jeder Kurbelumdrehung die gleiche Stelle am Kettenblatt ist, wird es nicht die Kette sein, sondern ein etwas außerzentrisches Kettenblatt. Wenn man in der Position der größten "Kettenspannung" die Kettenblattschrauben alle erst etwas löst und wieder anzieht, dann verschiebt sich das Kettenblatt minimal und der Effekt kann schon vorbei sein. Zusätzlich kann man das Kettenblatt noch versetzen und das gleiche Spiele nochmals probieren.
Ansonsten wenn die Nabe nun funktioniert und schaltet, muss sie nicht mehr eingeschickt werden. Es sei denn, man möchte einfach Überprüfung (z.B. der Schaltklauen und ihrer kleinen Federchen), neue Dichtungen und vielleicht sogar 4 neue Rillenkugellager haben (wenn das der Rohloff-Service für sinnvoll hält), um das nächste Jahrzehnt sicher Ruhe zu haben.