Scheibenbremse - Rad verwindet?

von: Peter2

Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 11:07

Hi,

bei meinem Cyclo Crosser fiel mir nach etwas mehr als einem Jahr auf, das beim BRemsen mit dem Vorderrad, das vordere Rad stark nach links (in Richtung der Scheibenbremse) geht.
Geschätzt, ca. 0,5 - 1 cm weit.
Letztens fiel mir mal bei besonders heftigem Bremsen auf, dass das Rad sogar in der Position blieb, und erst beim Rückwärtsschieben wieder in die mittlere Position zurückging.

Mein Händler erklärte mir, es sei wohl normal dass sich das Rad etwas verwindet. Daraufhin versuchte ich dies Verhalten bei anderen Neu-Rädern im Laden nachzustellen, indem ich vorne blockierte, mein Gewicht aufs Oberrohr lies und dann mit dem Lenker vor- und zurück wackelte. Dabei konnte ich nur bei dem Nachfolger meines Modells (Bergamont Prime CX) dieses Verhalten nachstellen. Die anderen Crosser scheinen da etwas steifer zu sein.

Hat jemand diese Beobachtung auch schon gemacht und kann mir sagen ob dies wirklich normal ist, oder ob da eventuell etwas im Argen liegt?

Gruß und Danke

Peter
von: iassu

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 11:29

Das ist in diesem Ausmaß nicht "normal". Das ganze System ist selbstverständlich in Grenzen elastisch, es besteht schließlich nicht aus Granit. Aber ich lese aus deiner Schilderung heraus, daß entweder die Federgabel windelweich ist, oder das Vorderrad selber oder daß der Schnellspanner nicht fest zu ist oder alles drei.
von: olafs-traveltip

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 13:33

Es handelt sich im ein Cyclocross-(Renn)-Rad. Diese hat keine Federgabel sonder eine Starrgabel. Ich vermutete daher eine Carbongabel, es soll wohl Alu sein (siehe hier)

Nachtrag:
Das BERGAMONT PRIME CX TEAM hat eine Carbongabel. Welches Model ist es denn genau?
von: derSammy

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 13:48

Eine Verwindung, vor allem in dem Maße, halte ich für ganz und gar nicht normal.
Die Frage ist, was sich da wirklich windet:
(1) Das Laufrad selber?
(2) Die Laufradache in der Aufnahme?
(3) Die Gabel?

Ich vermute (2). Kann es sein, dass der Schnellspanner nicht fest genug ist?
Ein Bild von der Geometrie von Bremszange, Ausfallende und Nabenachse wäre auch gut. Eigentlich sollte es nicht so sein, aber ich habe auch schon Räder gesehen, wo die Krafteinleitung in die Scheibenbremse dazu führt, dass die Nabenachse aus dem Ausfallende heraus gehebelt wird.
von: Falk

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 13:48

Es gibt aber kein Gesetz, nach dem Starrgabeln torsionssteifer als Federgabeln zu sein haben. Gerade bei dünnen Rohen ist eher das Gegenteil der Fall.

@Sammy, dass sich der Radstern selber verzieht, ist einigermaßen unwahrscheinlich. Das gab es vor allem bei den Naben mit besonders dünner Hülse und die wären für einen Scheibenbremsbetrieb denkbar ungeeignet. Ich habe auch noch keine mit Bremsscheibenaufnahme gesehen. Ein bisschen lernfähig sind die Konstrukteure ja doch.
von: derSammy

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 13:59

Die Nabe nicht unbedingt, die Frage ist mehr, ob sich ein sehr labberig eingespeichtes Laufrad im Speichengerüst verziehen kann. Aber ich gebe dir recht, ich halte das auch nicht für sehr wahrscheinlich.
von: manfredf

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 14:15

Was genau "geht nach links" ?
- wandert die Felge? (wäre höchst ungewöhnlich)
- biegt sich die linke Gabelscheide ? (prinzipiell normal, vom Ausmaß her fragwürdig - aber wie ist der halbe bis ganze cm gemessen ??)
- lenkt das Rad beim Bremsen etwas nach links ? (normal)

Zitat:
Eigentlich sollte es nicht so sein, aber ich habe auch schon Räder gesehen, wo die Krafteinleitung in die Scheibenbremse dazu führt, dass die Nabenachse aus dem Ausfallende heraus gehebelt wird.

Dafür sorgt die Geometrie der Montage des Bremssattels links hinter der Gabel. Es gibt so zwingend eine Komponente der Reaktion auf die Bremskraft an der Scheibe, die dazu tendiert das Laufrad aus dem Ausfallende zu ziehen.
von: Falk

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 15:05

Deswegen zeigt die Öffnung der Gabelschneiden einer Scheibenbremsgabel auch schräg nach vorn. Zumindest sollte sie das, wenn ein Hersteller nicht seit Jahren im allertiefsten Winterschlaf verharrt. Eigentlich hätte man bei der Einführung von Scheibenbremsen sofort auf Steckachsen übergehen müssen, aber das haben die Hersteller wirklich gemeinsam verpennt.
von: manfredf

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 16:02

Eine Platzierung des Bremssattels vor der Gabelscheide würde völlig reichen. Dann wird die Achse in das Ausfallende hineingedrückt.
von: iassu

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 16:04

Das ist ein Denkfehler. Da die Drehrichtung und die Richtung des Ausfallendes fix sind, ist es egal, wo der Bremssattel eingreift.
von: derSammy

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 16:07

Ich kenne (von der Doppelscheibe bei SON abgesehen) keinen, der sowas macht.
Bremssattel vor der Gabelscheide hätte wohl auch ein paar Nachteile. Aerodynamische, aber es wäre wohl auch ne Ecke exponierter.

Und die Bremssattel auf dem Markt kannst du kaum ohne Kopfstände vor der Gabelscheide platzieren, weil da die Ausrichtung der Kolben und vor allem der Aufnahme in Relation zur Scheibe nicht stimmt. Man kann die natürlich irgendwie so dran braten, dass die schon zugreifen und wahrscheinlich wird das dann auch funktionieren. Aber wer will dafür die Garantie übernehmen?

Das Anpassen der Ausfallendenöffnung ist da eindeutig leichter.

Ergänzung: Und natürlich hat Andreas auch recht.
von: manfredf

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 16:34

Nein.
Wenn die Reibung im Bremssattel diesen nach unten drückt geht die Reaktion im Ausfallende nach oben (sonst stehen die Kräfte nicht im Gleichgewicht). Bei den üblichen Bremsen ist es umgekehrt. Wobei es hier nur im die Komponente Richtung Öffnung im Ausfallende geht, senkrecht dazu ist Material, hoffentlich ausreichend.
von: iassu

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 16:57

Die Reibung im Bremssattel drückt ihn aber nicht in erster Linie nach oben sondern möchte ihn in Fahrtrichtung mitziehen, dh im Kreis herum. Und das, egal an welcher Stelle er montiert ist.
von: MatthiasM

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 17:10

Bevor wir zur demokratischen Physik incl. Popcorn kommen:
Ich ahne mit physikalischem Bauchgefühl, daß alle Beteiligten sich nochmal die Hebelverhältnisse, relevanten Dreh- und Kraftangriffspunkte anschauen möchten. Mein Bauchgefühl sagt mir, daß die Position des Bremssattels schon relevant ist (Analogon auf die Schnelle: Ein- oder Ausfedern einer geschleppten vs. geschobenen Schwinge bei Federgabeln mit im weitesten Sinne nabengebremstem VR). Betrachte den Bremsbelag als Drehpunkt und den Radius zur VR-Achse als den einen Hebel, den Abstand Radauflagepunkt am Boden zum Bremsbelag als den anderen.

lG Matthias
von: Auberginer

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 17:21

Nein Andreas, die Kraft im Bremssattel wirkt entgegen der Drehrichtung, also tangential zur Bremsscheibe.

Ist das Ausfallende nach hinten offen und die Bremse bremst direkt darüber auf der Scheibe, dann drückt des das Rad aus dem Aussfallende.

Würde man die Bremse jetzt direkt unter dem Ausfallende anbauen(Unsinn, aber gehen wir mal davon aus) wäre die Wirkrichtung umgekehrt. Das Rad drückt sich in das Ausfallende hinein.

Der Anbau der Bremse macht also durchaus Unterschied. Ob der Anbau auf der anderen Gabelscheidenseite einen Unterschied macht ist durchaus fragwürdig. Gerade bei gebogenen Gabelscheiden könnte es sogar schlimmer werden. Flasche Drehrichtung der Naben mal abgesehen. Einige Naben wollen nicht falschrum gedreht werden(bestimmte Nadys z.B.).
von: iassu

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 17:37

Die Kraft des Bremssattels wirkt entgegen der Drehrichtung: richtig. Aber die Scheibe drückt den Sattel in Drehrichtung. Und das tut sie, ganz egal, wo er sitzt. Er versucht immer, die Scheibe am Drehen zu hindern in dem er gegen die Drehrichtung arbeitet. Über die Frage, wohin die Ausfaller offen sein sollten, habe ich nichts gesagt. Nach hinten offene Ausfaller würden die Achse immer aus dem Ausfaller heraustreiben, egal, wo der Sattel seinen Job macht. Bei nach vorne offenen Ausfallern wird das verhindert. Aber das hat nun wirklich nichts mit der Position des Sattels zu tun. Du sagst ja selber, daß das tangential wirkt, also gleich, die ganzen 360° herum.
von: Auberginer

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 17:49

Das stimmt halt nicht. Ich guck mal ob ich nen Versuchobjetkt hier finde, dann mach ich mal ein Video.
von: Stylist Robert

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 18:08

Vor vielen Jahren gab es noch solche Nasenscheiben, die unter der Hutmutter in ein Loch oberhalb des Ausfallendes in der Gabel hineingeschoben wurden und beim Lockern der Mutter das Herausfallen des Laufrades verhindern sollten. Achssicherungsscheibe
Sollte sich das Ausfallende durch häufiges Ein- und Ausbauen des Laufrades bereits etwas abgenutzt und geweitet haben so önnte die Spannkraft des Schnellspanners vielleicht dem Drehmoment der Bremse nicht mehr genügend Widerstand leisten und das Achsende wird nach außen herausgedrückt.
Falls deine Gabel unten am Ausfallende über Ösen zur Schutzblechbefestigung hat könnte die eine so ähnliche Konstruktion helfen:
http://www.kraeuterbutter.at/Bilder2/Rad...rt_DSCF2397.jpg
von: Stylist Robert

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 18:11

Selbst an deinem Geburtstag hier so aktiv statt zu feiern? erstaunt
Herzlichen Glückwunsch meinerseits! party
von: iassu

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 20:59

So sehe ich das:



Das Beispiel ist jetzt mit nach hinten offenem Ausfaller.

Das Rad dreht sich (rot) und wird gebremst (gelb). Solange rot stärker ist als gelb, dreht sich das Rad noch und es treten so keine Probleme auf. Sobald gelb stärker wird und das Rad blockiert, bewirkt uU die restliche kinetische Energie, die in grün noch vorhanden ist, daß die Achse aus dem Ausfaller gedrückt werden kann.

Und das verändert sich nicht abhängig davon, an welcher Stelle des gelben Kreises die Blockade des Rades verursacht wird. Denn gelb wirkt tangential, nicht radial oder in sonst einer Richtung, schließlich ist die Bremsscheibe rund. In meinen Augen ist das dermaßen offensichtlich, daß ich anderslautende Vorstellungen nicht nachvollziehen kann.
von: Peter2

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 21:19

Danke für die vielen Anworten & die Physik Diskussion schmunzel

Die Speichenspnnung ist ok. Habe es schon an 2 Laufrädern bemerkt (habe eines für den Winter mi Dynamo nd eines für den Sommer).
Schnellspaner ist fest. Dermaßen fest, daß ich sorge habe, die Gabel könnte dadurch beschädigt sein. sind aber keine richtigne BEschädigungen zu sehen.
Gabel ist aus Carbon

Wie gesagt, bei dem Modell das meinem Rad am nächsten kommt war auch so ein nach links vershcieben des Rades beim BRemsen sichtbar. Nicht bei anderen Modellen.... Als 2015er Modell ist es nicht mehr verlinkbar. ähh... doch!

der halbe bis ganze cm ist einfahc von oben, auf das Rad gesehen. Habe noch Schutzbleche angebracht, und die nehme ich als Referenz.

Habe Fotos gemacht, habe aber keinen Account wo ich sie hochladen kann... Andders geht es ja nicht, oder?
von: Auberginer

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 21:28

In Antwort auf: iassu
Sobald gelb stärker wird und das Rad blockiert, bewirkt uU die restliche kinetische Energie, die in grün noch vorhanden ist, daß die Achse aus dem Ausfaller gedrückt werden kann.


Glaub jetzt haben wirs. Nicht die translatorische Energie des gesamten Rades sondern die rotatorische des Laufrades dreht aufrund des Hebels Bremse/Ausfallende das Laufrad hinaus.
von: iassu

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 21:31

Naja: wenn gelb das Rad blockiert, grün aber dennoch die Oberhand behält, kann sich das VR nur damit behelfen, daß es den Weg aus dem Ausfaller heraus nimmt. Denn grün ist es ja, was, sich nach links bewegend, Hebelwirkungen aufbaut mit gelb als Fixanker. Und wenn die Befestigung der VR-Achse der schwächste Partner ist, muß sie eben gehen.
von: Auberginer

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 21:34

Das Problem tritt auch auf der Rolle auf Andreas, nach deiner Erklärung dürfte das nicht passieren.
von: iassu

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 21:36

Das verstehe ich nicht. Mir ging es nur darum zu zeigen, daß es für die Gefahr, bei falscher Ausrichtungen der Ausfallenden (nach hinten offen), das VR zu verlieren, egal ist, an welcher Stelle der gelbe Block den gelben Kreis festhält.
von: Auberginer

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 21:42

weinend


ich glaub das bringt so nix.


zwinker
von: iassu

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 11.07.17 21:55

Also ich gebe zu der Denkfehler liegt auf meiner Seite. Ich habe eben mit einer zweiten Zeichnung verstanden, daß die Achse in den nach hinten offenen Ausfaller hineingedrückt wird, wenn die Bremszange nicht bei 1 Uhr greifen würde sondern bei 7 Uhr. peinlich
von: Schneehase

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 12.07.17 14:49

Meiner Ansicht nach liegt der Denkfehler darin dass als Drehpunkt immer die Achse angenommen wird. Bei einer "zupackenden" Scheibenbremse wandert aber der Drehpunkt in Richtung der Bremszange - und dann ist deren Position nicht egal.

Gruß

Klaus
von: iassu

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 12.07.17 15:51

Genau das war mein Fehler.
von: Stylist Robert

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 12.07.17 19:45

Peter, bei dem Foto auf der von dir verlinkten Seite sieht es beim Hineinzoomen so aus, als sei die Gabelscheide rechts komplett geschlossen. Ist dem so?
Wie sieht die Gabelscheide links aus? Ist dort auch ein stärkerer äußerer Ring mit nur dem schmalen Schlitz in genau Achsdurchmesserbreite? Dann sollte der Schnellspanner in diesem Ring fixiert sein und ein Herausdrücken ohne dien Schnellspanner zu lösen unmöglich sein.
Demnach wäre die ganze vorherige Diskussion um die auf die Achse einwirkenden Hebelkräfte sinnlos und eine andere Ursache ist ausschlaggebend für den Radversatz. verwirrt unsicher
Bei meiner Telegabel werden die Muttern auch genau so in ihrer Position fixiert und das Rad läßt sich nur nach lösen beider Muttern um ein ganzes Stück herausnehmen.
von: Peter2

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 12.07.17 20:52

Hi Robert,

Stimmt, die plastikumrandeten Enden des Schnellspanners werden von diesem w
Wulst fixiert. So eng, daß sie das Millimeter-weite verschieben unterbinden würden, sind sie aber nicht. Insofern kann es schon auch daran liegen. Fester läßt sich der schnellspanner aber leider kaum anziehen...
von: MatthiasM

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 12.07.17 22:05

Dieser Wulst ist wohl inzwischen Standard anstatt der Blech-Lasche-Loch-Konstruktionen. Bei allen neueren Gabeln in unserem Fuhrpark auch vorhanden (die restlichen Radl stammen aus einer Zeit vor Scheibenbremsen und vor der allerminimalsten Rausfallsicherung). Wenn man Spannachse/Muttern/Schnellspanner/wasauchimmer gerade mal lockert, kann sich das VR ein paar Millimeter bewegen, bei Mutter auf Starrachse einseitig fast unmerklich, weil die andere Mutter meist reicht (eine Mitschülerin meiner Tochter war mal sehr lang mit nur einer Achsmutter unterwegs entsetzt . Ist mir nur irgendwann mal zufällig aufgefallen...). Bei allem spannmäßigen bekommt man's mit, weil es klappert, wenn offen. Zum "Rausfallen" oder auch rausdrücken, soweit die Bremsmomente richtig "hebeln" müßte ich jeweils mindestens drei, vier Umdrehungen mehr machen (Muttern, Spannachsen, egal...)
von: Auberginer

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 13.07.17 10:10

In Antwort auf: MatthiasM
Dieser Wulst ist wohl inzwischen Standard anstatt der Blech-Lasche-Loch-Konstruktionen.



Lawyerlips. Keine Ahnung warum die so heißen. Nervigste Erfindung seit von innen verschraubten Schutzblechen.
von: M.B

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 13.07.17 10:24

Hallo. Also bei einer Carbongabel würde ich vielleicht auch mal die Gabelholme als Ursache in Betracht ziehen. Hat die Gabel vielleicht einen Schlag abbekommen? Brüche oder Risse müssen nicht zu Sehen sein. Ein Versagen der Gabel wäre nicht so Doll. MFG Markus
von: Peter2

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 13.07.17 11:09

Hi MArkus,

Die habe ich ja auch im Verdacht gehabt. Daher gut durchgeschaut, aber nichts feststellen können. Stürze habe ich glücklicherweise keine gehabt. Nicht mal das Fahrrad selber ist bisher mal umgefallen.

Ich glaube ich schreibe BErgamont mal an
von: M.B

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 13.07.17 12:02

Und wenn du im Stand die Vorderbremse ziehst und dann das Rad so drückst das sich das Hinterrad hebt müsstest du ganz gut sehen ob sich die Holme etwas verwinden. Eventuell das ganze etwas zum Schwingen bringen. Wenn sich da etwas tut würde ich auf jeden Fall über einen Wechsel der Gabel nachdenken. MFG Markus
von: humpen

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 13.07.17 17:18

Passiert bei einem meiner Vorderräder auch - Resultat von relativ schmalem Flanschabstand der Nabe (Shutter Precision PD-8 Dynamo) und nicht ganz leichtem Fahrer grins

Sofern dir das Rad nicht zu "weich" zum Klettern ist, sehe ich da kein großes Problem.

Ich wollt's gern noch etwas steifer, geholfen hat ein XT Dynamo (breiterer Flanschabstand und größerer -Durchmesser) mit Asymmetrischer Felge (gleiche Speichenlänge und damit gleiche Spannung beidseitig), Alpine III Speichen (stärkerer Bogen am Flansch) und Unterlegscheiben (keinerlei Wackelpotential im Speichenloch).

Kein Wunder übrigens, dass der Boost Standard mit 110mm Einbaubreite am VR mittlerweile in so ziemlich jedem ernstzunehmendem 29er (für Metriker: 622er MTB mit dicken Reifen träller ) zu finden ist.
von: Lord Helmchen

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 15.07.17 10:48

Für mich ist das auch normal. Bei 110kg Fahrergewicht und kräftigem Griff in die Scheibenbremse weicht jedes Vorderrad zur nach links aus. Bei 180er Scheibe am gealterten Trekkingrad mit Federgabel mehr, beim Mountainbike mit ernstzunehmender Federgabel und 160er Scheibe weniger, beim MTB mit dicker Steckachse kaum noch.

Am Trekkingrad geht das so weit, dass ich bei scharfen Bremsungen gegenlenken muss. Seit vielen Jahren. Deutlich verschlimmert wird dies durch Lagerschäden oder lockere Konuslager.
von: Peter2

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 26.07.17 20:23

Hallo Henning,

am ausgeprägtesten ist das verziehen ei mir auch beim Vorderrad mit dem Shutter Precision PD-8.
Es ist aber nicht nur ein Verziehen der Speichen, sondern auch die Nabe selber scheint sich zu verziehen. Einerseits bilde ich mir ein es sehen zu können, anderseits verhakt sich das Laufrad bei kräftigem Bremsen auch in der verschobenen Position, wenn ich stehen bleibe. Dann hilft weiterrollen oder nach hinten ziehen des Fahrrades, bei gehaltener Bremse. begleitet, wie auch das Bremsen, von knackigen Geräuschen... immer sehr vertrauenserweckend.
Bei meinem 2ten Laufrad, das ab Werk dabei war, ist dies weniger stark ausgeprägt. Hat aber auch weniger Kilometer auf dem Buckel als das mit dem PD-8, das bei ca. 8.000 km liegt.

Muss aber auch sagen, dass ich fast nur mit der Vorderradbremse bremse und meist recht heftig. Vielleicht hat dies zu einem etwas schnellerem Verschleiß geführt.
von: derSammy

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 26.07.17 21:22

Ich habe den gleichen Dynamo im Vorderrad und kann das Verhalten wie gesagt nicht bestätigen. Mir unerklärlich, wo das herkommen soll.

Noch skuriler finde ich besagtes "Verhaken". Das deutet meines Erachtens darauf hin, dass die Nabenachse selbst nicht starr am Rahmen sitzt, sondern sich unter dem Bremsen bewegt.

Ach ja, wo da durch das Bremsen Verschleiß auftreten soll, kann ich auch nicht nachvollziehen. Bremsscheibe und Beläge - ja. Die haben aber nix mit dem Verziehen des Vorderrades zu tun...
von: Stylist Robert

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 26.07.17 21:41

Hast du eigentlich schon einmal den Shutter Precision PD-8 im ausgebauten Zustand auf Achsspiel untersucht?
von: Peter2

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 27.07.17 10:53

Hi Sammy,

"Nabenachse selbst nicht starr am Rahmen sitzt, sondern sich unter dem Bremsen bewegt."

Das schließe ich aus, da die Bewegung gegenüber der Achse erahnbar ist. Was ich meine ist, der Schnellspanner bewegt sich nicht. Ist auch recht fest angezogen. Eine Beegung der Außenhülle des Dynamos gegenüber der inneren Achse, könnte ich mir eher vorstellen, und den Eindruck habe ich auch optisch.

Verschleiß könnte eventuell durch die Beanspruchung entstehen. ich frage mich, ob durch meine, gerne krätige Bremsart der Verschleiß vielleicht etwas stärker ausfällt udn damit zu früherem Nachgeben der Nabe führt. Bei moderatem Bremsen, und zusätzlichem Nutzen der Hinterradbremse, ist dies verwinden gar nicht sichtbar.

@ Robert: habe ich, dabei konnte ich kein Spiel feststellen.
von: derSammy

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 27.07.17 11:18

Der Schnellspanner sitzt recht locker in der Achse des Dynamos. Wenn sich der Hebel des Spanners und das Gewindegegenteil am anderen Ende nicht bewegen, heißt das nocht nicht, dass sich nicht der Dynamo samt seiner Hohlachse bezüglich des Spannstabes bewegt.

Die andere Stelle, wo Spiel vorstellbar wäre, wäre zwischen Nabengehäuse und der Nabenhohlachse. Wenn ich deine Ausführungen richtig lesen, ist dies die Stelle, wo du Spiel annimmst? Das müsste sich aber durch Ausbau des Laufrades und Kontrolle des Spiels der Achse im Dynamo leicht verifizieren lassen.

Das einzige Verschleißteil im Dynamo selbst sind meines Erachtens die Lager. Laufen die denn rauh, wenn du den Dynamo ausbaust und manuell drehst? Einen Lagerschaden bei einem Shutter hatte ich auch schon mal. Da war der Dynamo aber von Anfang an etwas rauh und irgendwann konnte man die Achse dann kaum mehr sinnvoll bewegen. Die Beurteilung ist ohne Referenz etwas schwierig, wegen der Polfühligkeit. Aber in meinem Fall war der Lagerschaden leicht durch ein sehr markantes Ruckeln, wenn man das Rad mit der Hand anschob, zu merken. Beim Bremsen selbst habe ich aber wie gesagt kein Verziehen des Rades beobachten können.
von: Peter2

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 27.07.17 14:40

"dass sich nicht der Dynamo samt seiner Hohlachse bezüglich des Spannstabes bewegt."
Stimmt... Eine Idee wie das überprüfbar wäre?

"Ausbau des Laufrades und Kontrolle des Spiels der Achse im Dynamo leicht verifizieren lassen." Zumindest mit den ohne WErkzeug aufzubringen Kräften konnte ich hierbei kein Spiel feststellen. In einen Schraubstock möchte iche s nicht einklemmen. Vor allem, es ist ja bei 2 Laufrädern. Nur bei dem mit dem Shutter stärker ausgeprägt... Hoffentlich nicht am Ende doch die Gabel....

Rauh läuft das Rad, aber wie du sagst, inwieweit es durch die Polfühligkeit kommt, kann ich nicht einschätzen. Das Laufrad ohne Dynamo läuft aber weich obwohl es auch das Verziehen zeigt.
von: derSammy

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 27.07.17 14:50

In Antwort auf: Peter2
"dass sich nicht der Dynamo samt seiner Hohlachse bezüglich des Spannstabes bewegt."
Stimmt... Eine Idee wie das überprüfbar wäre?

Wenn es so ist, dann müsstest du das von innen, wo sich der Dynamo an den Gabelholmen abstützt, erkennen können. Entweder durch Lackabrieb oder direkt durch das Zurückspringen beim Bremse ziehen und rückwärts fahren.

So langsam fürchte ich aber, dass der Faden immer weiter in Richtung Spekulatius läuft und es sinnvoller wäre, wenn mal jemand vor Ort einen Blick auf deinen Patienten werfen kann.
von: Lord Helmchen

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 27.07.17 21:56

Flexen oder Lagerschäden bemerkt man, wenn man das eingebaute Rad an der Felge hin und her wackelt. Wenn sich die Felge mit wenig oder viel Kraft in axiale Richtung (also in Längsrichtung des Lenkers) bewegen lässt, dann ist was lose oder kaputt.

Ein weniger genaues Bild erhält man, wenn man beim ausgebauten Rad kräftig an der Achse wackelt. Die darf keinerlei Spiel haben - sonst verzieht das Rad beim Bremsen gehörig.
von: Rad-Franz

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 30.07.17 07:28

Guten Morgen,

bei meinem Vorderrad habe ich ähnliches Phänomen, aufgrund dessen ich schon überlegte, wieder auf Starrgabel zu wechseln - aber der Komfort wäre dann halt vermutlich auch weniger.
Bei mir ist die Ursache definitiv die Federgabel. Zumindest wenn ich die Lockoutfunktion aktiviere, sodass praktisch die Gabel auf einer Seite sperrt, dann verzieht es mir die ganze Gabel samt Vorderrad so extrem, dass ich es vermeide, starke Bremsungen zu machen traurig.
...möchte nicht mal vorne absteigen aufgrund Gabelbruch, ...

Habe ich sie im normalen Modus, kennt man auch eine Verwindung, aber bei weitem nicht so stark (evt. ein paar mm). Am alten Hofer-Rad mit der deutlich schlechter arbeitenden Federgabel hatte ich dieses Phänomen nicht.
Bremsen hatte ich damals die gleichen (Avid BB7 road), nur hatte ich eine 0815-Deore Nabe anstatt eines SON Nabendynamos.

Beste Grüße
Franz
von: jan13

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 30.07.17 09:32

Da dürfte der Umstand, saß die Dämpfung die gesperrt wird rechts sitzt einen Anteil haBen. Die Förderung links, federt ja nach wie vor.
von: Rad-Franz

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 30.07.17 18:06

Das vermute ich auch. Heute bin ich ca. 40-50km geradelt und habe es erneut beobachtet. So deutlich wie auf der Kroatienradreise mit Gepäck war der Unterschied zwar nicht und ich konnte auch einen kleinen Unterschied zwischen Rad-& KJotflügelverwindung sehen.
Dies würde darauf hindeuten, dass sich schon das Rad selbst etwas verwindet, aber evt. ist es nur deswegen so, weil der Kotflügel auch nochmals oben angeschraubt ist, wo sich die Gabel nicht verwindet. Wenn man von oben runterschaut, sieht man ganz deutlich, wie das untere Gabelende zurückwandert (naja gut, ich soltle auch die obere Gabelkopflagerung mal richten, die hat schon etwas Spiel; das trägt evt. auch 1-2mm dazu bei, aber das sind vermutlich nur ca. 20% vom Gesamtverschiebeweg).

Aber der Komfort ist ohne Lockoutaktivierung halt schon höher als wenn alles steif ist, das konnte ich am Kopfsteinpflaster testen, daher wird die Gabel vorerst drinnen bleiben und wie gewohnt ohne Sperrung gefahren werden.

Beste Grüße
Franz
von: Peter2

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 03.08.17 11:07

Hallo,

um aus dem Bereich der Spekulationen herauszukommen:
Habe nochmal genauer nachgeschaut und dabei Spiel zwischen dem Nabendynamo und der Gabel feststellen können. Also da, wo man durch den Schnellspanner bewegung zu vermeiden versucht. Dies Spiel war beobachtbar, obwohl der Schnellspanner sehr fest sitzt.
Habe daraufhin mal den Flansch des Vorderrades angesehen und festgestellt, dass die geriffelte Oberfläche fast plan gerieben ist. Bei dem 2ten Vorderrad, das weniger die "Verwindung" zeigt, ist dies deutlich weniger ausgeprägt.

Frage mich wie das passieren konnte, da ich generell die Schnellspanner eigentlich immer ziemlich fest schliese....

Ich vermute mal vom Verwenden dieser "rauhen Unterlegscheiben" die ein weiterdrehen verhindern ist wohl keine gute Idee?

Werde mal beim Händler die Flansche ersetzen lassen und dann weiterschauen. Vermutlich aber erst im September
von: Lord Helmchen

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 03.08.17 11:12

Mir sind schon Ausfallenden (Alu-Federgabelstandrohre) ziemlich weggegammelt. Nur beim Nabendynamo. Ich nehme an, das ist Elektrokorrosion. Zumindest hat sich die Nabenhülse nicht zur Gabel verdreht und da was abgerieben - da bin ich sicher. Würde man auch an verdrehten Kontakten merken.
von: derSammy

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 03.08.17 11:50

Die Abnutzung der Rauhseite vom Dynamo hatte ich auch schon. Ursache war da m.E. ein Lagerschaden des Shutter. Hast du den Dynamo mal auf Leichtgängigkeit geprüft?

Was man tun kann, um die Reibung an der Stelle wieder zu erhöhen? Gute Frage. Solche Verdrehsicherungsringe sind vielleicht wirklich keine so doofe Idee.

P.S.: Mit Elektrokorossion sollte das nix zu tun haben, das Gehäuse des Shutter ist wie beim SON nicht mit einem Dynamopol kontaktiert. Bei Shimano könnte das eine Erklärung sein.
von: Stylist Robert

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 03.08.17 12:01

Hast du schon einmal versucht einen Schnellspanner mit etwas größerem Außendurchmesser zu finden, der genau in die Lawyerlips ohne Spiel paßt? Auch eine sehr flache Unterlegscheibe zwischen Feder und Gabelscheide mit exaktem Innen- und Außendurchmesser könnte das Problem reduzieren.
von: Peter2

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 03.08.17 12:13

Leichtgängi würde ich das Ding nicht bzeichenen. Ist aber wohl die Polfühligkeit. Bei langsamen Drehen ist es ein Grauß - gefühlt. Aber wenn ich das Rad mit Schwung andrehe, läuft ees eine Weile

Verdrehen der Kontakte hatte ich davor vermutet. War mir aber nicht so ganz sicher. Aber jetzt wo ich es auch aus anderer Quelle höre...
von: derSammy

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 03.08.17 12:30

Die Polfühligkeit merkt man, die sollte aber gleichmäßig sein. Bei meinem Rad mit dem Lagerschaden war es so, dass der vermeintliche Polfühlwiderstand sehr ungleichmäßig war. Über manche Pole ging es leicht drüber, an anderen (ca. einmal pro Radumdrehung) blieb das Rad fast hängen. Kangaroo aus diesem Forum hat mir das Rad abgenommen, der kann vielleicht bei Gelegenheit noch mal mehr dazu sagen.
von: Keine Ahnung

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 03.08.17 19:25

In Antwort auf: Peter2
...
bei meinem Cyclo Crosser fiel mir nach etwas mehr als einem Jahr auf, das beim BRemsen mit dem Vorderrad, das vordere Rad stark nach links (in Richtung der Scheibenbremse) geht.
Geschätzt, ca. 0,5 - 1 cm weit.


So, jetzt habe ich das Problem auch. Bei unserem Urlaub im Allgäu hatte ich mein Crossbike dabei. Da es dort etwas gibt, was wir hier in Bremen leider nicht haben - Berge - konnte ich beobachten, was bei intensivem Bremsen passiert. Ich habe fast einen Unfall gebaut, als das Vorderrad plötzlich nach links zog. Das war früher nicht der Fall - auch nicht bei starken Bremsvorgängen. Ich kann das bei angezogener Bremse (Scheibenbremse) im Stand nachvollziehen. Offensichtlich ist die (Luft-)Federgabel ausgeschlagen. Die Standrohre scheinen leichtes Spiel in den Tauchrohren zu haben. Das muss ich allerdings noch einmal in Ruhe untersuchen. Auf jeden Fall muss ich etwas unternehmen, da das unkontrolliert Wegziehen nach links durchaus kritisch ist. Die Federgabel hat schon viele Jahre und viele tausend Kilometer sehr gute Dienste geleistet und die Federung ist immer noch perfekt. Eigentlich hoffe ich, dass es doch nicht die Gabel ist. Die Vorderradachse scheint stabil zu sein, aber das muss ich ebenfalls noch einmal ansehen.

Zumindest habe ich zum ersten Mal einen echten Vorteil der Felgenbremse entdeckt. Mit der würde dieses Problem nicht auftreten. Das bedeutet aber nicht, das ich umrüsten werde zwinker
von: iassu

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 03.08.17 19:32

Hast du denn das gute Stück auch regelmäßig mal gescheit warten lassen?
von: Keine Ahnung

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 03.08.17 19:43

Weder regelmäßig noch mal träller

Ehrlich gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Wartung verhindert, dass sich mit der Zeit ein Spiel einstellt. Aber mir fehlt, wie bereits angedeutet, die Erfahrung mit Wartung. Würde die das Problem beheben?
von: iassu

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 03.08.17 19:49

Weiß ich nicht. Aber die Vollfunktion einer Federgabel ist ein Verschleißbereich. Wahrscheinlich hätte die ein Ausschlagen, wenn es denn so ist, schon verhindert, weil das ja vA durch Trockenlaufen geschehen dürfte.
von: Keine Ahnung

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 03.08.17 19:57

Nicht warten lassen, das heißt in meinem Fall nicht, dass die Gabel nicht gepflegt wurde. Trockengelaufen ist da nichts und sauber gehalten wurden die beweglichen Teile eigentlich immer. Aber wo sich Teile gegeneinander bewegen, wird irgendwann wohl immer Verschleiß auftreten. Ganz deutlich wird das an meinem faiv-Frontträger, wo mit der Zeit die Alurohre in den Buchsen abgeschliffen werden. Wie schon geschrieben, muss ich mir das aber erst einmal genauer ansehen. Sichtbar ist ein Verschleiß der Standrohre nicht. Die sind weiterhin wunderbar glatt. Es könnten aber natürlich die Führungen in den Tauchrohren sein. Das sieht man evtl. erst nach Zerlegen der Gabel. Aber ich gehe davon aus, dass auch die beste Federgabel irgendwann verschlissen ist.
von: Keine Ahnung

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 13.08.17 13:23

In Antwort auf: Keine Ahnung

So, jetzt habe ich das Problem auch. Bei unserem Urlaub im Allgäu hatte ich mein Crossbike dabei. Da es dort etwas gibt, was wir hier in Bremen leider nicht haben - Berge - konnte ich beobachten, was bei intensivem Bremsen passiert. Ich habe fast einen Unfall gebaut, als das Vorderrad plötzlich nach links zog. Das war früher nicht der Fall - auch nicht bei starken Bremsvorgängen. Ich kann das bei angezogener Bremse (Scheibenbremse) im Stand nachvollziehen. Offensichtlich ist die (Luft-)Federgabel ausgeschlagen. Die Standrohre scheinen leichtes Spiel in den Tauchrohren zu haben. Das muss ich allerdings noch einmal in Ruhe untersuchen. Auf jeden Fall muss ich etwas unternehmen, da das unkontrolliert Wegziehen nach links durchaus kritisch ist. Die Federgabel hat schon viele Jahre und viele tausend Kilometer sehr gute Dienste geleistet und die Federung ist immer noch perfekt. Eigentlich hoffe ich, dass es doch nicht die Gabel ist. Die Vorderradachse scheint stabil zu sein, aber das muss ich ebenfalls noch einmal ansehen.

Zumindest habe ich zum ersten Mal einen echten Vorteil der Felgenbremse entdeckt. Mit der würde dieses Problem nicht auftreten. Das bedeutet aber nicht, das ich umrüsten werde zwinker


Endlich habe ich die Zeit gefunden, mir das Problem an meinem Crossbike genauer anzusehen.

Zunächst habe ich festgestellt, dass der Steuersatz ein wenig nachgezogen werden musste, da ein leichtes Spiel bei angezogener Bremse feststellbar war. Das war schnell behoben, aber änderte nichts am Bremsverhalten.

Dann überprüfte ich die Speichenspannung. Das Vorderrad hatte ich selber eingespeicht und die Speichen waren alle immer noch fest und gleichmäßig unter Spannung.

Als nächstes klemmte ich das Vorderrad ein und drehte kräftig am Lenker hin und her. Nun konnte ich das seitliche Ausweichen beobachten. Es war aber nicht die Federgabel. Die Standrohre haben in den Tauchrohren keinerlei seitliches Spiel - trotz der vielen Tausend Kilometer, die ich mit der Gabel schon über Stock und Stein gefahren bin. Das spricht für die Suntour-Gabel. Nur bei sehr großem Verwindungsdruck konnte ein leichtes Verdrehen am Verbindungssteg beobachtet werden, was aber definitiv nicht in die Kategorie "Instabilität" fällt.

Den Schnellspanner hatte ich bereits zuvor fest angezogen gehabt. Aber bei genauem Hinsehen konnte ich erkennen, dass die Achse der Vorderradnabe ein minimales Spiel aufwies. Hätte ich eine Felgenbremse genutzt, so wäre dieses wohl nie aufgefallen. Ich habe die Muttern an der Achse etwas nachgezogen, so dass dieses Spiel nicht mehr auftaucht. Ich denke nicht, dass die Lager einen Schaden haben, werde das Verhalten aber im Auge behalten. Obwohl das Spiel z. B. bei seitlicher Bewegung der Achse mit der Hand nicht bemerkbar gewesen war, hat es offensichtlich ausgereicht, das schon fast gefährliche Bremsverhalten auszulösen. Nachdem die Achse wieder spielfrei in der Nabe lief, konnte ich bei weiteren Bremsversuchen keinerlei Ausbrechen nach links mehr feststellen.

Ich bin überrascht, wie empfindlich das Bremsverhalten der Scheibenbremse von schon kleinen Instabilitäten beeinflusst wird. Zu geringe Speichenspannung, ausgeschlagene Federgabeln und vielleicht sogar schon zu wenig aufgepumpte Reifen könnten durchaus ähnliches Verhalten hervorrufen. Das seitliche Wegziehen des Rades kann meiner Ansicht nach richtig gefährlich werden. Ich bin nun froh, dass sich das Problem fürs Erste problemlos beheben ließ, und natürlich auch, dass ich nicht über eine neue Federgabel nachdenken muss lach .
von: LudgerP

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 14.08.17 07:59

Moin Arnulf,

welche Suntour ist das ?

Grüße,
Ludger
von: Keine Ahnung

Re: Scheibenbremse - Rad verwindet? - 14.08.17 13:06

Am Crossbike habe ich die NCX E RL LITE 700C (Luftfederung, Remote Lockout) - um die geht es hier - und am Reiserad die NCX E LO LITE 700C (Luftfederung, Lockout). Mit beiden bin ich hoch zufrieden und im vorliegenden Fall bin ich froh, dass die Federgabel auch nicht die Ursache für meine Probleme war. Ich finde, dass sich der günstige Preis der Suntour nicht in minderwertigen Eigenschaften widerspiegelt. Ich käme daher nicht auf die Idee, mehr Geld auszugeben, um eine "edlere Gabel" zu kaufen, zumindest nicht für die von mir gefahrenen Touren.