Meine selbstgebauten Reiseräder haben alle einen Rennlenker und steile Steuerrohrwinkel (>73°) 50er Vorbiegung und dementsprechend wenig Nachlauf. Mit kurzem Hinterbau ist das sicher relativ "nervös" aehm "wendig"
Mag ich....

Zum Thema: man muß unterscheiden, wie, dh mit welcher Hebelwirkung der Fahrer durch Bewegung des Lenkers Einfluß auf das Fahrverhalten ausübt, man könnte das näherungsweise als "software" bezeichnen, und wie das Fahrrad aufgrund seiner Vorderradgeometrie darauf reagiert , analog "hardware" (auch wenn dieser Vergleich natürlich schwächelt).
Ist das Fahrrad träge durch einen langen Nachlauf, braucht der Fahrer mehr Kraft, eine Lenkbewegung zu verursachen. Ist der Nachlauf kurz, fällt das dem Fahrer leichter. Ein steiler Lenkwinkel (mal unabhängig davon, wie sich das auf den Nachlauf selber auswirkt), erleichtert das Lenken, ein flacher führt eher zu Kippen als zu drehen.
Ist die Griffposition, also dort, wo man wirklich anpackt, näher bei der Lenkachse, werden die erforderlichen Bewegungen kleiner, aber schwerer (Hebelarm kurz). Liegt die Griffposition weiter weg von der Achse, so werden die erforderlichen Bewegungen größer und leichter (Hebelarm lang). Für die Hebelwirkung ist es egal, in welcher Richtung man von der Achse angreift, davor, daneben, dahinter.
Diese Griffposition kann variiert werden durch die Form des Lenkers und der Vorbaulänge. Erst im Endergebnis beider läßt sich bestimmen, wie weit die Hände von der Lenkachse nun liegen. In welcher Form das Lenkgeröhr nun durch die Lüfte ragt, spielt dabei keine Rolle.
Ich stimme Falk insofern zu, als daß Änderungen der Vorbaulänge auf die Lenkübersetzungen recht wenig spürbaren Einfluß haben werden, falls man nicht im +/- 10 cm
-Bereich agiert. Die Gabelgeometrie spielt eine größere Rolle. Deshalb sind aber die beschriebenen Verhältnisse noch lange kein Voodoo.
Ich hoffe, mich nicht allzu unklar ausgedrückt zu haben.