Meine Erfahrungen mit Poison

von: regenfahrer

Meine Erfahrungen mit Poison - 17.11.16 20:47

Vorgeschichte:
Ich habe mehr als 1 Jahr an meinem neuen Rad geplant, im Spätsommer diesen Jahres war die Planung dann abgeschlossen, das Rad konnte gekauft werden.
Was ich wollte: Ein 28er Reise(ähnliches)rad, nicht für die ganz große Reise, eher für mittlere Distanz und für jeden Tag. Wartungsarm, zuverlässig, nicht zu schwer, für leichtes bis mittleres Gepäck mit hochwertiger Technik. Ein Stahlrahmen wollte ich - weil ich immer Stahl hatte. Ist ja ein bisschen Philosophie auch.
Lange habe ich gebraucht, um mich dann doch für einen Riemenantrieb zu entscheiden. Nicht, weil ich mir da ganz sicher war, aber zumindest, weil ich mir nicht sicher genug war, es nicht einmal zu wagen.

So ein Rad hätte ich bei Patria bekommen, auch bei Toutterrain. Vor Ort gibt es einen Händler, der beides im Angebot hat. Leider waren meine bisherigen (wenigen) Besuche dort nicht so, dass ich so richtig zufrieden den Laden wieder verlassen hätte. Aber auch nicht so, dass es mich gänzlich abgeschreckt hätte. Mit den Konfigurations-Tools der Hersteller konnte ich viele Wünsche erfüllen, der Rest wäre sicher auch über den Händler noch umsetzbar gewesen - so speziell war das nicht. Am Ende stand aber immer eine 4 an der Tausenderstelle, dahinter eine 2, 3 oder 4. Für mich fühlt(e) sich das „viel“ an.

Dann bin ich auf den Hersteller Poison gestoßen …

Poison:
Die Fa. Poison vertreibt ihre Räder im Direktvertrieb ohne Händler vor Ort. Das Rad kommt fertig montiert im großen Karton nach Hause. Nur der Lenker muss noch um 90° gedreht werden. Keine Beratung vor Ort – wenn man Beratung braucht, geht das telefonisch oder per E-Mail. Das schlägt sich natürlich im Preis nieder – und zwar sehr deutlich. Bei gleicher oder fast gleicher Ausstattung (nicht jedes Teil lässt sich per Konfigurator auswählen bzw. exakt gleich wählen) stand da am Ende gerade noch so ein 2 an der Tausenderstelle.
Probefahren hätte ich können, wenn ich mich an einem Samstag für viele Stunden ins Auto gesetzt hätte (und gefahren wäre). Das wollte ich nicht. Für mich war es ein Experiment. Auch angesichts der Berichte, die man an verschiedenen Stellen verstreut im Netz findet, einiges auch hier im Forum (dort jedoch mehrheitlich nur auf Rahmenkäufe bezogen). Denn da findet man auch weniger Erfreuliches, teilweise wohl auch keine Einzelfälle.

Ich habe es dann gewagt. Ende August – nach zahlreichen E-Mails mit Nachfragen meinerseits zu diesem und jenem und einzelnen Sonderwünschen - habe ich „mein“ Rad dann bestellt. Lieferzeit war mit 30 Tagen angegeben. Und nach 30 Tagen kam das Rad. Nach dem Auspacken dann das, was ich im Grunde (aufgrund anderer Berichte) schon fast erwartet hatte und darum auch nicht sonderlich erstaunt war: Rückleuchte und Gepäckträger entsprachen nicht dem Bestellten (falsche Farbe), die Kurbellänge war falsch und die hintere Riemenscheibe hatte nicht die gewünschte Zähnezahl.
Auf meine Reklamation kam zunächst die Nachfrage, ob ich das Rad dennoch behalten wolle, ein (noch) nicht genannter Betrag würde mir als Entschädigung bezahlt. Wollte ich nicht (egal für welchen Betrag). Also wurde die Spedition von Poison mit der Abholung des Rades beauftragt und kam auch einige Tage später.
Das Rad wurde nun bei Poison umgebaut. Nach ein paar Tagen erhielt ich Nachricht, das Rad sei fertig, allerdings wäre die von mir gewünschte Übersetzung nicht möglich (zur Erinnerung: Riemenantrieb!), und es wurde mir eine Alternative angeboten. Die wollte ich allerdings nicht. Vor der Bestellung hatte ich mir nämlich vom Chef persönlich bestätigen lassen, dass diese Übersetzung (die nicht im Konfigurator auftaucht) möglich sei. Also bestand ich darauf. Am nächsten Tag dann die Nachricht, das Rad sei fertig, würde nun verschickt. Ein Wunder? Wie konnte es sein, dass eine Übersetzung, die am Tag zuvor nicht möglich war, nun doch möglich war? Ich habe die Zeit des Wartens also genutzt und noch mehr über den Riemenantrieb recherchiert. Gefunden habe ich u.a. einen Riemenlängenrechner der Fa. Gates. Der liefert den optimalen Abstand von Mitte Hinterradachse zu Mitte Tretlagerwelle bei vorgegebenen Ritzelzahlen und Riemenlängen. Und laut dieser Berechnung gibt es tatsächlich keine verfügbare Riemenlänge, die bei meiner Wunschübersetzung einen Abstand liefert, der im Einstellbereich des Exzenters liegt.
Wenige Tage später kam dann das Rad zum zweiten Mal. Nun stimmte alles. Allerdings: Die Riemenspannung war hoch. Zu hoch? Auf jeden Fall wurde der vom Gates-Rechner ausgeworfene Abstand um 2 mm unterschritten. Hört sich wenig an, ändert aber die Riemenspannung erheblich. Ein ausreichend gutes Messgerät hatte ich (noch) nicht. Musste mich mit dem behelfen, was u.a. von Gates vorgeschlagen wird. Laut Berechnung war die Spannung höher als optimal und die Vorgaben von Gates sehen vor, dass man bei meiner Fahrweise (hohe Trittfrequenz, eher ruhige Fahrweise) die Riemenspannung eher etwas geringer wählt. Da der Exzenter schon auf Minimalstellung war, konnte ich da nichts mehr regulieren.

Also: Erneut reklamiert. Zwar war man bei Poison der Meinung, das sei okay so („Erfahrung“ etc.), war aber gleichzeitig bereit, ohne großes Theater das Rad ein weiteres Mal abholen zu lassen und umzubauen auf eine andere Übersetzung (ohne Kosten für mich). Ich hatte zwischenzeitlich eine Alternativübersetzung gefunden, die fast gleiche Entfaltungswerte liefert und für die es eine Riemenlänge im Einstellbereich des Exzenters gab.
Das Rad wurde also erneut abgeholt und bei Poison nach meinen Vorgaben (Ritzelzahl vorne/hinten und erforderliche Riemenlänge hatte ich angegeben) umgebaut. Nach einigen Tagen die Info, das Rad sei nun fertig, könnte verschickt werden. Allerdings sei der Exzenter auch jetzt auf Minimalstellung und die Riemenspannung vergleichbar mit der vorherigen. Das konnte nun nicht sein, wenn die richtigen Ritzelgrößen und der richtige Riemen verbaut worden wären. Ich habe also darauf hingewiesen und um erneute Prüfung gebeten. Zeitnah kam dann die Rückmeldung: Ja, stimmt. Der Riemen war zu kurz. Rad wurde jetzt auf korrekte Riemenlänge umgebaut und geht in den Versand.

Einige Tage später kam mein Rad dann zum dritten Mal. Optisch nun alles okay. Riemenspannung fühlbar geringer als beim letzten Mal. Allerdings war die Schaltbox der Rohloff-Nabe nicht befestigt – hing lose an den Zügen. Um Schaltgriff und Schaltung richtig abzustimmen, habe ich das Rad auf den Montageständer gesetzt. Während des Einstellungsprozesses blockierte plötzlich das Hinterrad. Was war passiert? Die hintere Riemenscheibe hatte sich abgedreht und zwischen Nabe und Ausfallende verkeilt. Zum Glück hatte ich den Antrieb nur im leichten Handbetrieb gedreht, so dass außer etwas abgekratztem Lack kein Schaden entstanden ist.
Glücklicherweise braucht man zum Aufdrehen und Festziehen der Riemenscheibe kein Spezialwerkzeug, sondern kann das Festziehen über die Antriebskraft erledigen. Dabei habe ich das Ritzel vorher noch umgedreht, weil die Beschriftung innen war – bei den beiden vorherigen Auslieferungszuständen war die Beschriftung immer außen. Inzwischen weiß ich, dass gemäß den Vorgaben von Gates die Beschriftung nach innen gehört. Der Montageleiter von Poison hingegen erklärte, man montiere mal so und mal so herum, um die Riemenlinie anzupassen. (Da der gesamte Antriebsstrang abgesehen von den Ritzelgrößen unverändert war, ist für mich allerdings nicht nachvollziehbar, warum hier eine Anpassung der Riemenlinie vorgenommen werden musste).

Auf meine entsprechende Reklamation hin hat man sich bei Poison ausdrücklich entschuldigt und auch noch einmal nachgefragt, ob denn funktionell nun alles in Ordnung sei. War und ist es aus meiner Sicht. Ansonsten hätte man das Rad auch ein weiteres Mal abgeholt ggf. den Schaden behoben …

Insgesamt ergibt sich damit einer Lieferzeit von 8 Wochen, Rad auspacken, prüfen, reklamieren, wieder einpacken, warten, wieder auspacken usw. usw. Mich persönlich stören die 8 Wochen selbst nur wenig. Ich habe vorher mehr als 1 Jahr geplant, da kommt es auf 4 Wochen mehr oder weniger nicht an. Das Rad soll ja viele Jahre seinen Dienst tun.

Positiv (trotz allem): Auf jeden Fall der Preis! Und die sehr vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten. Man ist wirklich bemüht, alles möglich zu machen. Ich wollte z.B. den Lenker gekürzt haben (hätte ich sonst selbst abgesägt) - war kein Problem. Wunschbreite angeben und der passend (und sauber!) gekürzte Lenker wird montiert.
Und die immer zeitnahe Reaktion auf meine E-Mails. Wenn nicht gerade Wochenende war, kam eigentlich immer innerhalb von 48 Stunden (meist früher) eine Rückmeldung. Ebenso auch die klaglose und für mich kostenfreie erneut Rückholung, Änderung und erneute Zusendung. Das ging immer ziemlich zeitnah.

Negativ: Naja, im Grunde sollte ein Rad so geliefert werden wie bestellt. Das wäre positiv. Dass der Prozess danach überhaupt noch weiterging, ist natürlich negativ.
Und: Wenn die Spedition das Rad bringt, bekommt man ein ziemlich großes Zeitfenster. Im Grund muss ganztägig jemand da sein, der das Rad in Empfang nehmen kann. Wenn die Spedition das Rad wieder abholt, ist es noch schlimmer: Es kommt nur die Meldung von Poison, dass die Spedition beauftragt wurde. Die Spedition selbst hat sich in beiden Fällen dann nicht mehr selbst gemeldet. Irgendwann standen sie vor der Tür.

Ob ich noch einmal ein Rad bei Poison kaufen würde? Vielleicht. Was mich am ehesten abhalten würde, ist ein irgendwie schlechtes Gefühl hinsichtlich der Beratungsqualität (eine bestimmte Übersetzung wird als möglich zugesagt, obwohl - wie ich inzwischen weiß - es keine Riemenlänge gibt, die für diese Übersetzung und den Exzentereinstellbereich passt) und - VOR ALLEM - der Montagequalität (Riemenscheibe nicht festgezogen; bei der ersten Lieferung war der Exzenter nicht fixiert; ein paar wenige [nicht sicherheitsrelevante] Schrauben nicht richtig festgezogen, Montage falscher Komponenten).

Nach nunmehr zwei Wochen und knapp 500 km (überwiegend im Regen …) gibt es allerdings nichts weiter zu bemängeln. Im Gegenteil. Das Rad fährt prima und macht richtig Spaß. Gerade auch der Riemenantrieb. Ach ja: Es ist dann doch ein Alu-Rahmen geworden. Der war günstiger und deutlich leichter als der (geometrisch) entsprechende Stahlrahmen und hat - anders als der Stahlrahmen - einen Exzenter.
von: Toxxi

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 17.11.16 20:55

Wenn ich das alles lese, dann kann mir nur sagen: Bloß kein Riemenantrieb! traurig entsetzt

Ich persönlich habe nur gute Erfahrungen mit Poison. schmunzel Ich habe allerdings auch nur eine Rahmen gekauft, sonst nichts.
von: Andreas

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 17.11.16 22:25

Hallo,

ich habe dort einen Rahmensatz und Lenker gekauft und kann mich nicht im geringsten beschweren. Sehr preiswert und der Rahmen hat reichlich Ösen und Haken zum Befestigen aller Arten von Schalt- und Bremszügen. Das Rahmengewicht ist – für den Preis – auch prima.

Grüße
Andreas
von: irg

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 06:43

Hallo!

Danke für deinen differenzierten Bericht!

Dass bei den deutlich niedrigeren Preisen Abstriche gemacht werden müssen, habe ich erwartet. Die Geschichte mit der genau gewünschten Übersetzung ist offenbar sehr blöd gelaufen, so etwas kann vorkommen, auch wenn es das nicht darf. Der Monteur hätte vor dem endgültigen Zusammenbau Rücksprache halten müssen.
Mein Radhändler zu Hause müsste in dem Fall, dass er etwas übersehen hat, auch eine andere Lösung finden, nur sparen wir uns das mehrmalige Hin- und Zurückschicken. Im Geschäft würden wir uns zusammensetzen und gemeinsam klären, welche Übersetzung am besten meinen Bedürfnissen entspricht, das macht die Fehlerbehebung leichter. Dafür hat der Radhändler vor Ort natürlich weder die Auswahl im Geschäft liegen, vielleicht auch nicht so viele unübliche Räder aufgebaut, das könnte für andere Schwierigkeiten sorgen.

Da du weiter warten konntest, bist du, denke ich, recht gut aus allem heraus gekommen. Wenigstens hat Poison wirklich versucht, deine Wünsche zu erfüllen.

Was mir dabei zu Poison noch speziell einfällt ist, dass ich einmal ein Paar mit einem Poison Tandem getroffen habe. Das hatten sie nach dem, was sie auf der Homepage gesehen hatten, gekauft. Bekommen haben sie ein Renntandem, in das keine breiteren Reifen als 32mm (und die nur mit Ach und Krach) in den Rahmen passen. Das mag für manche Anwender passen, für sehr viele ist das am Tandem eindeutig zu schmal. So etwas riskiert man beim Kauf, wenn es nicht möglich ist, einen Teil auch direkt vorher zu sehen.

Viel Spass mit deinem neuen Rad!

lg!
georg
von: mgabri

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 07:04

Du wolltest high end zu Sparpreisen. Bekommen hast du Sparpreise.
von: Anonym

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 07:41

Eigentlich ist nur das Thema Riemen wichtig, der Rest sind Kinkerlitzchen. Wenn es richtig verstanden wurde, dann hast Du dem Chef eine Übersetzung aufgeschwatzt, die nicht im Konfigurator stand und die der Chef in seiner Gutmütigkeit leider bestätigt hat, ohne gleich zu überblicken, dass der Exzentereinstellbereich nicht reicht. Und das wurde dann durch 3 oder viermal Hin- und Herschicken korrigiert. Damit hast Du einen Verwaltungsaufwand ausgelöst, der gerade beim Vertriebsmodell "Versender" vermieden werden soll.
von: willi99

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 07:50

Das sehe ich ähnlich wie Andre - mit dem Zusatz, dass sich vermutlich niemand getraut hat, dem Chef zu sagen, dass er in seiner Entscheidungsherrlichkeit Unfug versprochen hat. Und dann geht das Gefrickel los, um Anforderungen der Chefetage umzusetzen, die leider völliger Käse sind.

Warum allerdings eine falsche Kurbellänge verbaut wurde? Keine Ahnung...
von: svenson

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 08:05

In Antwort auf: willi99
....

Warum allerdings eine falsche Kurbellänge verbaut wurde? Keine Ahnung...


Vielleicht weil auch bei Poison Menschen arbeiten und Menschen von Zeit zu Zeit Fehler machen. zwinker
von: willi99

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 08:10

In Antwort auf: svenson
In Antwort auf: willi99
....

Warum allerdings eine falsche Kurbellänge verbaut wurde? Keine Ahnung...


Vielleicht weil auch bei Poison Menschen arbeiten und Menschen von Zeit zu Zeit Fehler machen. zwinker


Und das vermutlich umso mehr, wenn sie durch ihr Fluchen über den Chef abgelenkt sind lach
von: Toxxi

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 08:39

In Antwort auf: mgabri
Du wolltest high end zu Sparpreisen. Bekommen hast du Sparpreise.

Ich hatte mich nicht getraut, das zu schreiben... aber es stimmt.
von: Anonym

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 08:50

Ja, wenn in einem Auftrag mal der Wurm drin ist, dann wird's immer schwierig. Die Konfiguratorregeln werden von Menschen erstellt (sehr aufwendig) und dann in der SW umgesetzt. Ständig muß nachgepflegt werden. Beides kann unabhängig von einander Fehler enthalten. An vielen Stellen geht technisch auch mehr als der Konfigurator ausweist, aber das muß einer wissen und verantworten und es bringt Abläufe durcheinander. Insofern sehe ich den ganzen Bericht als sehr positiv für Poison und bin überrascht, dass solche Individualisierungen angeboten/zugelassen/zähneknirschend-hingenommen/..... werden. Sogar Lenker absägen!! Übrigens gutes Beispiel für die nächste Falle: nicht jeder Lenker darf gekürzt werden, d.h. hier muß wieder ein Kundiger prüfen und sein OK geben.
von: Anonym

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 08:51

Wieso? Nachdem der Fehler mit der Übersetzung (der auch am TE selber lag, nicht nur an Poison) korrigiert wurde, ist es doch ein gutes Fahrrad, wenn ich den Beitrag richtig verstanden habe. Und (noch viel gravierendere) Fehler passieren auch bei High-End-Herstellern, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann.
von: Anonym

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 08:54

Ich habe bisher zwei Mal was bei Poison gekauft, allerdings nur Rahmensets. Beim einen Mal war alles perfekt, einfach die restlichen Teile dranschrauben, das Fahrrad der Frau zur Probefahrt hinstellen und gut. zwinker Beim zweiten Mal hatte sich ein Fertigungsfehler eingeschlichen (die Halterung für den Umwerfer war nicht maßhaltig angebracht), der aber von Poison sehr schnell, professionell und zu meiner vollen Zufriedenheit behoben wurde.

Ich kann in diesem Sinne Poison durchaus weiterempfehlen.
von: macbookmatthes

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 09:15

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: mgabri
Du wolltest high end zu Sparpreisen. Bekommen hast du Sparpreise.

Ich hatte mich nicht getraut, das zu schreiben... aber es stimmt.


Ja und nein. Ich denke, zumindest lese ich das raus, highend war nicht so entscheidend, dafür eher der Preis. Wenn man kompromissbereit ist, kann man das bei Versendern machen. Ist aber eine Frage persönlicher Vorlieben und Machbarkeiten (bei mir fallen 99% raus, wegen Körpergrösse)
von: Uwe Radholz

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 10:32

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: mgabri
Du wolltest high end zu Sparpreisen. Bekommen hast du Sparpreise.

Ich hatte mich nicht getraut, das zu schreiben... aber es stimmt.



Wobei, so wie ich den, übrigens sehr gut und anschaulich geschriebenen, Beitrag des TO lese, er wohl auch ein gescheites Rad -nennen wir es high end- bekommen hat. Nur, dass er eben auch richtig Ahnung von der Sache haben musste, vermutlich auch hat, um zu einem glücklichen Ende zu gelangen.
Ich denke, dass es eben genau die Trennlinie ist, ob man sein Rad nebenan beim Händler kauft oder so eine Variante per Versender wählt. Das wird nicht jeder leisten können und/oder wollen.
von: TobiTobsen

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 10:52

Mir hat mal jemand gesagt, wenn du ein Rad bei Poisen kaufst, musst du schrauben können... grins
von: mgabri

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 11:35

In Antwort auf: Uwe Radholz

Wobei, so wie ich den, übrigens sehr gut und anschaulich geschriebenen, Beitrag des TO lese, er wohl auch ein gescheites Rad -nennen wir es high end- bekommen hat. Nur, dass er eben auch richtig Ahnung von der Sache haben musste, vermutlich auch hat, um zu einem glücklichen Ende zu gelangen.

Naja. Die Kistenschieber funktionieren nur dann gut wenn man das kauft was sie gerade vorrätig haben. Wer das nach einem Jahr Marktbeobachtung nicht schnallt hat sich schlecht vorbereitet.
von: Uwe Radholz

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 11:47

In Antwort auf: mgabri
..... wenn man das kauft was sie gerade vorrätig haben.......



Mal ganz am Rande. Ich war vor einigen Jahren, dass war vor ihrem Umzug nach Koblenz, bei denen. Ich kam eh da vorbei und die hatten vergessen ein Steuerlager in einen Rahmen einzupressen.
Ein Mitarbeiter zeigte mir dann mal so eine Lagerhalle, ein riesiges Teil.
So muss sich Ali Baba in der Räuberhöhle gefühlt haben. Soweit das Auge blickte jede Menge feine Radteile. Kisten voller XT-Schaltwerke und so.
Richtig nett anzuschauen. schmunzel
von: Behördenrad

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 12:23

omm Wer schonmal ein Haus nach definierten Vorgaben "schlüsselfertig" gekauft hat, kann über die "Probleme" nur lachen omm

...aber im Ernst: Wie bei jedem Kauf einer Ware gilt auch hier "You get what you see" - nur dass im Online-Kauf das "what you see" auf den Zeitpunkt nach Zahlung und Kartonöffnung zu Hause verschoben wird. Dann aber mit allen Konsequenzen.

Passieren kann einem das Problem der mangelhaften Lieferung überall, das ist ja kein Poison-spezifisches Problem. Die MTB- und RR-Foren liefern auch immer wieder solche Paradebeispiele völlig vermurkster Bestellungen, und da steht dann nicht Poison oben dran.

Irgendwo muss "dasselbe zum halben Preis" ja herkommen. Da Poison eine Rohloff mit Riemen nicht zum halben Preis wie die Mitbewerber verkaufen kann, kommt der niedrige Preis eben aus einer anderen Ecke: Deutlich "billigeres" Material insgesamt (ein Poisonrahmen ist schon einiges unterhalb eines Patria- oder TT-Rahmens anzusiedeln) und eine Endmontage, die von einem externen Dienstleister mit angelernten Hobbyschraubern auf 400-€-Basis durchgeführt wird. Und da wird dann, entsprechend dem "Vorgemachten" (Einarbeitung), bei der Montage eben nur "nachgemacht" - und die Sachen einfach nur zusammengeschraubt, was sich von einer fachmännischen Endmontage dann auch um Welten unterscheidet. Meist sucht der Schrauber sich die zu verbauenden Teile nicht selbst zusammen, sondern bekommt nur eine Teilesammlung, die ein anderer Angelernter zusammengesucht hat, an den Montageplatz geschoben. Und dann wird eben angeschraubt, was hingestellt wurde: falsche Kurbellänge, falsches Rücklicht, falsche GT-Farbe, etc..

Insofern: Dumm / unglücklich gelaufen, aber nicht wirklich außerhalb dessen, was man beim Onlinekauf eines einzelspezifizierten Komplettrades an Risiken eingeht / zu erwarten hat.

Matthias
von: Blechroller67

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 13:14

In Antwort auf: TobiTobsen
Mir hat mal jemand gesagt, wenn du ein Rad bei Poisen kaufst, musst du schrauben können... grins


Das gilt doch mehr oder weniger für fast alle Versender. Man kann Glück haben, man kann Pech haben, aber wenn man in der Lage ist, selbst Hand an zu legen, relativiert sich das. Wer das nicht kann/will ist gut beraten, beim Händler vor Ort zu kaufen. Da gibt es sicher auch mindestens so viele Montagemängel, aber man ist halt schneller dort und kann jemand am Ohrwatschel packen.

Dem Typen, der beim Versender das Radl zusammennagelt ist es wurscht, ob das wirklich alles passt und in Ordnung ist (Ausnahmen bestätigen die Regel), denn er wird meist nach Stückzahlen bezahlt. Ich glaube kaum, dass da pro Radl mehr als 30-50€ für den Montagesklaven raus springen. Man sollte daher immer das durch den Kauf beim Versender "gesparte" Geld in Relation dazu setzen, dass man u. U. das Radl selbst noch mal neu aufbauen muss. So schlimm ist das ja auch nicht.

Ich hatte mir dieses Jahr auch ein Komplettradl von einem Versender heraus gelassen. Das Radl war im Vergleich zum Kauf des Rahmensatzes und der Teile so viel billiger, dass das Radl hätte auch in Einzelteilen ankommen können. Es wäre mir nach Lieferung dann auch lieber gewesen, die hätten mir die unmontierten Einzelteile geschickt grins
Das hat mich dann halt noch mal einige wenige Stunden Montage gekostet, aber das war es mir wert. Ein Radl ist ja auch keine Raketentechnik und mit den heutigen Hilfen im Netz usw. ist eine Selbstmontage auch möglich, wenn man das will.
Hätte ich allerdings einen Preis wie auch beim Händler vor Ort gezahlt, wäre ich stinkig geworden.

Und die Erfahrung Vieler zeigt ja auch, dass bei den Versenderpreisen weder eine saubere Endkontrolle, noch eine schnelle und perfekte Reklamationsbearbeitung kalkuliert sind. Auch hier gibt es Ausnahmen, aber in der Regel ist den Kunden halt ein niedrigerer Preis lieber.

Man sollte halt immer vorher wissen, auf was man sich einlässt. Ob da dann Posion oder ein anderer Name steht, ist (fast) egal.
von: KUHmax

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 13:18

Hallo,
In Antwort auf: Uwe Radholz
Ich denke, dass es eben genau die Trennlinie ist, ob man sein Rad nebenan beim Händler kauft oder so eine Variante per Versender wählt. Das wird nicht jeder leisten können und/oder wollen.

wobei auch nebenan beim Händler ziemlich schief gehen kann.

Das geht schon bei der Rahmengröße (Geometrie? Entschuldigung, ich hab nur mittlere Reife) los.
von: Uwe Radholz

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 13:21

In Antwort auf: Behördenrad
:.....

Irgendwo muss "dasselbe zum halben Preis" ja herkommen..... Deutlich "billigeres" Material insgesamt (ein Poisonrahmen ist schon einiges unterhalb eines Patria- oder TT-Rahmens anzusiedeln)....



Das ist plausibel. Wobei die Preise bei Poison in den Jahren auch deutlich angezogen haben. Ich weiß garnicht, wie viele Insolvenzen dazwischen lagen.
Die Rahmen, die vermutlich auch von einem Band in Taiwan kommen, wurden dereinst in Vergleichen ziemlich gescheit bewertet. Über so einen Test bin ich überhaupt nur auf die gestoßen. In der Zwischenzeit habe ich sechs (Verschiedene) Rahmen von Poison verbaut, fahre aktuell einen solchen und kenne andere Forumistos, die so was auch fahren.
Mir ist schon klar, dass das für eine - selbst nur empirische - Beurteilung viel zu wenig ist. Aber immerhin war es für mich sehr ok und ich würde es wieder machen
von: ro-77654

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 14:45

Und wie hoch war die Euro-Ersparniss im Vergleich zum Kauf beim Händler?
von: derSammy

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 14:56

Er hat doch die Tausenderstellen genannt. Die suggerierten sowas wie zwischen 30% und 50%, oder in absoluten Zahlen ausgedrückt über 1000€.

Ich finde das allerdings auch schwer vergleichbar. Auch beim Händler musst du das Rad im Wesentlichen so nehmen, wie es angeboten wird. Klar baut der Händler auch Sonderwünsche um, aber das kostet in der Regel extra. Lässt du beim Händler aufbauen, dann wird es ziemlich teuer, weil der bei allen Komponenten in etwa die marktüblichen Händlerpreise ansetzt und nicht die Großabnehmerpreise von Poison anbieten kann.
Der Fadenersteller hat jedoch sein Rad mit Hilfe eines Konfigurators nach genau seinen Wünschen erstellt. Die Frage ist also, was willst du genau mit was vergleichen?
von: HanjoS

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 15:18

In Antwort auf: AndreMQ
Eigentlich ist nur das Thema Riemen wichtig, der Rest sind Kinkerlitzchen. Wenn es richtig verstanden wurde, dann hast Du dem Chef eine Übersetzung aufgeschwatzt, die nicht im Konfigurator stand und die der Chef in seiner Gutmütigkeit leider bestätigt hat, ohne gleich zu überblicken, dass der Exzentereinstellbereich nicht reicht. Und das wurde dann durch 3 oder viermal Hin- und Herschicken korrigiert. Damit hast Du einen Verwaltungsaufwand ausgelöst, der gerade beim Vertriebsmodell "Versender" vermieden werden soll.
Völlig falsche Sichtweise! Man kann nicht demjenigen, der -wie Du es ausdrückstst - jemandem etwas aufschwatzt dafür verantwortlich machen, dass sich - hier der Chef - etwas hat aufschwatzen lassen. Wenn der "Chef" die Folgen seines nicht ausreichenden Überblicks Folgekosten (Du nennst es Verwaltungsaufwand) verursacht, liegt das ausschließlich in seiner Verantwortung!
von: Anonym

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 16:02

In Antwort auf: HanjoS
.....Folgekosten (Du nennst es Verwaltungsaufwand) verursacht, liegt das ausschließlich in seiner Verantwortung!
Rein juristisch hast Du recht und deshalb hat ja Poison den hohen Aufwand betrieben. Aber es gibt keinen Grund den Anfang des Übels zu übersehen. Gerade weil Fahrräder nicht als Komplettprodukte entwickelt, getestet und dann komplett dokumentiert werden, ist es sehr leicht in solche Inkompatibilitätsfallen zu laufen - auch für einen GF. Das ist doch jedem schon bei eigenen Teilekäufen passiert oder wenn man sich nicht an BAs hält und was dann schiefgeht.
von: Toxxi

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 16:02

verwirrt

Ich sehe zwischen der Analyse von Andre und deinem Statement weder einen Widerspruch, noch einen kausalen Zusammenhang. Ich hatte seinen Beitrag nicht als Entschuldigung aufgefasst, sondern als Beschreibung der Geschehnisse.

Dass man sich jemand damit aus der Verantwortung stehlen will, wurde nicht gesagt.
von: Anonym

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 16:22

In Antwort auf: Toxxi
Ich hatte seinen Beitrag nicht als Entschuldigung aufgefasst, sondern als Beschreibung der Geschehnisse.

Dass man sich jemand damit aus der Verantwortung stehlen will, wurde nicht gesagt.
... ja richtig, eher, welche Fallen in der Technik immer wieder vorkommen, die einfach nicht sofort erkannt werden - bzw. die dann doch bei der ersten Montage erkannt und auf eine zugelassene - aber unerwünschte - Riemen-/Scheibenbestückung korrigiert wurde.
von: regenfahrer

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 16:34

Das Ziel meines Beitrags bestand im wesentlichen darin, an (m)einem Beispiel einmal zu beschreiben, wie der Kauf eines Rades bei einem der gelegentlich auch im Forum genannten Versender ablaufen kann. Ich habe im Vorfeld ja - wie vermutlich die meisten es tun - nach Informationen gesucht über Poison, die Qualität der Rahmen/Räder und Erfahrungen. Das ist eine Erfahrung mehr und vielleicht hilft es jemanden, der noch vor der Entscheidung steht. Wenn man soviel Geld ausgibt (auch wenn in diesem Faden schon der Begriff "Sparpreis" genannt wurde, sind rund 3000 € ja nicht wenig), möchte man ungern eine falsche Entscheidung treffen.

Wie in diesem Faden schon von anderen genannt: Man muss wissen, worauf man sich einlässt. Das kann gut gehen (insbesondere bei reinen Rahmenkäufen scheint es kaum Probleme zu geben), kann aber auch ein etwas längerer Weg werden. Wenn man damit leben kann, bereit und in der Lage ist, selbst Hand an zu legen und technisch mitzudenken, dann kann man zu einem guten Preis an ein gutes Rad kommen. Und das finde ich nicht verwerflich.

Die Sache mit "High-Tech zum Sparpreis" sehe ich nicht so. Es ging mir nicht um "High-Tech" wegen "High-Tech". Dinge, die ich jeden Tag benutze, sollen einfach richtig gut funktionieren und auf meine Bedürfnisse abgestimmt sein. Im Endeffekt habe ich ein Rad bekommen, das genauso ist, wie ich es haben wollte, zu einem Preis, der deutlich mehr als 1000 Euro unter dem liegt, den ich für ein "Patria" mit gleicher Aussattung hätte zahlen müssen. Wie man die unterschiedliche Rahmenqualität preislich zu gewichten hat, mag jeder selbst entscheiden.

Amüsant finde ich die Sichtweise, ich trüge eine Mitverantwortung für den unglücklichen Verlauf, weil ich dem "Chef" eine bestimmte Übersetzung aufgeschwatzt habe. Es war eine einfache E-Mail mit der konkreten Frage, ob eine bestimmte Übersetzung möglich sei. Diese wurde ebenso kurz und eindeutig mit "ja" beantwortet. Und auf eine solche Aussage muss ich mich als Kunde doch verlassen können. Sei es beim Versender oder beim Händler vor Ort.

Wahrscheinlich ist es tatsächlich so, wie von anderen schon geschrieben:
Irgendwo muss das Geld eingespart werden. Und das geschieht vermutlich hauptsächlich im Montageprozess. Und durch die - verglichen mit Patria oder Toutterrain, die ich in Erwägung gezogen hatte - geringeren Rahmenpreise.
von: hansano

Reale Zahlen - 18.11.16 16:38

Was wiegt das Rad nun und was hat es gekostet?
von: derSammy

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 16:51

In Antwort auf: regenfahrer

Irgendwo muss das Geld eingespart werden. Und das geschieht vermutlich hauptsächlich im Montageprozess. Und durch die - verglichen mit Patria oder Toutterrain, die ich in Erwägung gezogen hatte - geringeren Rahmenpreise.

Nicht nur da. Gespart wird sicher auch durch Abnahme von großen Stückzahlen von Teilen, durch Weglassen des ganzen "Exklusivitätsbonuses" und den damit verbundenen Werbekosten. Und durch Zentralisierung vieler Nebenkosten über den Internetvertriebsweg. Eine Onlineplattform ist mit deutlich weniger Aufwand zu unterhalten als viele einzelne Geschäfte bzw. die Geschäftsbeziehungen dahin.
von: ro-77654

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 16:58

In Antwort auf: derSammy
Er hat doch die Tausenderstellen genannt. Die suggerierten sowas wie zwischen 30% und 50%, oder in absoluten Zahlen ausgedrückt über 1000€.

Ich finde das allerdings auch schwer vergleichbar. Auch beim Händler musst du das Rad im Wesentlichen so nehmen, wie es angeboten wird. Klar baut der Händler auch Sonderwünsche um, aber das kostet in der Regel extra. Lässt du beim Händler aufbauen, dann wird es ziemlich teuer, weil der bei allen Komponenten in etwa die marktüblichen Händlerpreise ansetzt und nicht die Großabnehmerpreise von Poison anbieten kann.
Der Fadenersteller hat jedoch sein Rad mit Hilfe eines Konfigurators nach genau seinen Wünschen erstellt. Die Frage ist also, was willst du genau mit was vergleichen?


Ich empfinde dich hier oft als Besserwisser.

Ich hat eine Summe interessiert, die grobe Nennung hatte ich selbstverständlich gesehen.
Vergleichbar mit den gleichen Teilen eines anderen Herstellers/Montage eines Radhädlers.
Mich hat intersssiert, ob das Hin- und Her die Ersparniss wert ist. Wobei es mich wundert, dass Poison so günstig ist. Ich habe noch keine Vergleichsrechnung gemacht, aber die Preisaufschläge im Baukasten sind nach meiner Einschätzung so ähnlich wie bei vielen Radhändlern um die Ecke.
von: regenfahrer

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 17:11

In Antwort auf: ro-77654
Ich hat eine Summe interessiert, die grobe Nennung hatte ich selbstverständlich gesehen.
Vergleichbar mit den gleichen Teilen eines anderen Herstellers/Montage eines Radhädlers.
Mich hat intersssiert, ob das Hin- und Her die Ersparniss wert ist. Wobei es mich wundert, dass Poison so günstig ist.


Die erhebliche Preisdifferenzu zu Patria und Toutterrain bei nahezu gleicher Ausstattung hat mich auch überrascht. Damit hatte ich vorher nicht gerechnet.

Das Rad hat 3000 Euro gekostet.
Gewicht: 15 kg brutto (d.h. inkl. Lichtanlage, Federsattelstütze, hinterem Gepäckträger, Flaschenhalter, Seitenständer).
von: HanjoS

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 17:12

In Antwort auf: AndreMQ
[...] Aber es gibt keinen Grund den Anfang des Übels zu übersehen. Gerade weil Fahrräder nicht als Komplettprodukte entwickelt, getestet und dann komplett dokumentiert werden, ist es sehr leicht in solche Inkompatibilitätsfallen zu laufen [...]
Damit hast Du sicherlich Recht, kann aber nicht dazu führen, dass der Kunde, der sich anscheinend doch über verschiedenste Kanäle auch umfangreich informiert hat, nach weiterhin bestehender Unklarheit über die Machbarkeit seiner Wünsche beim "Chef" diesbezüglich erkundigt. Sagt dieser dann aus welchen Gründen auch immer zu, ist der Kunde raus. In keinem Falle kann dieser (der Kunde) dann als Verursacher der Folgeabläufe deklariert werden!
von: HanjoS

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 17:28

In Antwort auf: Toxxi
[...] Dass man sich jemand damit aus der Verantwortung stehlen will, wurde nicht gesagt.
Ich empfand aber die Formulierung
In Antwort auf: AndreMQ
[...] Damit hast Du einen Verwaltungsaufwand ausgelöst, [...]
in gewisser Weise schon als Schuld zuweisend. Ganz davon abgesehen ist dieser Verwaltungsaufwand eindeutig nicht vom Kunden ausgelöst worden, sondern dadurch entstanden, dass "Chef" Fehlinformationen geliefert hat.

Natürlich löst Kunde durch eine Bestellung einen Prozess aus. Wird auf Grund falscher Informationen durch den Versender eine Bestellung aufgegeben, die so nicht erfüllt werden kann und es kommt in Folge dessen zu weiteren Prozessen, die zur Korrektur der falschen Lieferung dienen, sind diese Prozesse nicht dem Kunden als Auslöser zuzuordnen!

Für Poison spricht die Bereitschaft, scheinbar unproblematisch diese mehrfachen Korrekturen zeitnah zu leisten, was auch nicht immer selbstverständlich ist.
von: Anonym

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 17:59

Ja, Du beschreibst die gleichen Dinge mit anderen Worten und da hört es sich auch gleich anders an. Ich hatte sie mal (bewußt) etwas in die andere Richtung formuliert. Um zu entscheiden, was näher kommt, hätte man Mäuschen spielen müssen - ist Geschichte. Formal und juristisch ist es ja wahrscheinlich 100% klar (wir kennen ja nur die Sicht des TE). Es ist insofern ein Deja Vu, weil ich genau bei einem Individualaufbau einen schweren Montagefehler "gefordert" habe, den der Händler nicht erkennen konnte, weil er das zu montierende Teil kaum kannte und mich damit von der Forderung nicht abgebracht hat. Das Ganze mit großem Schrecken nach einiger Zeit ohne Unfall und Rahmenschaden bemerkt und dann eine Umgehungslösung gefunden, die mMn viel besser ist, als die eigentlich erlaubte Lösung. Alles aber in Eigenarbeit und -kosten und ohne den Händler zu behelligen, weil ich den Mist verursacht hatte. Das ist ein latentes Risiko bei Individualaufbauten.
von: HanjoS

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 18:55

In Antwort auf: AndreMQ
[...] Es ist insofern ein Deja Vu, weil ich genau bei einem Individualaufbau einen schweren Montagefehler "gefordert" habe, den der Händler nicht erkennen konnte, weil er das zu montierende Teil kaum kannte und mich damit von der Forderung nicht abgebracht hat. Das Ganze mit großem Schrecken nach einiger Zeit ohne Unfall und Rahmenschaden bemerkt und dann eine Umgehungslösung gefunden, die mMn viel besser ist, als die eigentlich erlaubte Lösung. Alles aber in Eigenarbeit und -kosten und ohne den Händler zu behelligen, weil ich den Mist verursacht hatte. [...]
Da sprechen wir über die zwei Seiten einer Medaille. Es gibt sicherlich meist eine eindeutige juristische Bewertung einer Situation. Aber es gibt zumindest in meiner Gesamtbewertung eben auch eine weitere Komponente, ich nenne sie mal ethisch/moralische Bewertung. Und dort lieferst Du mit der Schilderung Deiner Vorgehensweise im Zusammenhang mit Deinem Individualaufbau ein löbliches Beispiel dafür, wie man einen bewusst provozierten Vorteil (Bestellung einer Konfiguration im Wissen darüber, dass diese Variante "kritisch" ist in Verbindung mit der Annahme/dem Wissen, dass Auftragnehmer über eben diesen Umstand nicht zwingend informiert ist) nicht in einen tatsächlichen (ökonomischen) Vorteil überführen muss. Du warst Dir Deiner "moralischen" Mitverantwortung bewusst und hast die Konsequenzen selbst getragen.

Übernähme jeder ein solche Haltung, käme es m.M.n zu sehr viel weniger lästigen, ärgerlichen, teilweise kostspieligen und zeitraubenden "Streitigkeiten"
von: Anonym

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 21:28

In Antwort auf: Behördenrad
[ ... ](ein Poisonrahmen ist schon einiges unterhalb eines Patria- oder TT-Rahmens anzusiedeln)[ ... ]

Ich habe die gegenteilige Erfahrung gemacht (*). Von der Qualität her. Die Preisrelation war dabei, wie Du sie beschreibst.

(*) mit Patria, mit TT hatte ich noch nichts zu tun.
von: hansano

Kosten und Gewicht - 18.11.16 21:39

Danke
von: TomBike

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 22:07

Welche Riemenübersetzung fährst Du jetzt?
Hinten und vorne wäre interessant.
von: regenfahrer

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 18.11.16 22:29

In Antwort auf: TomBike
Welche Riemenübersetzung fährst Du jetzt?
Hinten und vorne wäre interessant.


50/22. Ursprünglich wollte ich 46/20. Der Unterschied ist sehr gering.
Die Übersetzung ist so auf meinen Fahrstil abgestimmt, dass ich bei gerader Strecke und leichteren Steigungen mit den Gängen 8+ der Speedhub auskomme und mir das "mahlende Getriebe" erspare (auch wenn das nur geringen Einfluss auf den tatsächlichen Wirkungsgrad haben sollte). Anfahren tue ich im 7. Gang, nach den ersten Metern schalte ich hoch und erfreue mich des ruhigen Laufs von Schaltung und Riemenantrieb.
Nach oben hin ist bei ca. 45 km/h Schluss - das reicht mir völlig.
von: TomBike

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 24.11.16 22:23

Top,find ich gut!
von: regenfahrer

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 22.02.19 17:39

Inzwischen sind etwas mehr als 2 Jahre vergangen, seit ich meinen Erfahrungsbericht über mein Poison-Rad(-Kauf) mit Rohloff/Riemen geschrieben habe. Ich selbst habe vor meiner damaligen Kaufentscheidung auch nach Langzeiterfahrungen mit einzelnen Komponenten/Rädern gesucht, und falls es anderen ebenso geht, hier einigen Erfahrungen nach 2 1/4 Jahren und gut 14.000 km (ja, "Langzeit" ist etwas anderes, aber mehr als "Kurzzeit" ist es allemal):

Anfangs waren noch die ein oder anderen Feineinstellungen vorzunehmen. Der Exzenter hatte sich mal gelöst, bei der Riemenspannung haben ich eine Weile experimentiert, um die Riemenspannung so gering wie möglich zu halten und an der Riemenlinie gefeilt und experimentiert, bis alles gefühlt optimiert war. Das war die Phase der ersten 500-1000 km.
Und seitdem läuft das Rad. Und läuft und läuft und läuft. Das ganze Jahr hindurch bei jedem Wetter. Bei klebrigem Schnee (das waren nur eine handvoll Tage) habe ich es allerdings bisher stehen lassen, weil Schnee zwischen Riemenscheibe und Riemen (angeblich) dazu führen kann, dass der Riemen reißt. Ist bei meiner geringen Riemenspannung vmtl. eher unwahrscheinlich, aber darauf ankommen lassen wollte ich es nicht.

Ansonsten aber: Beinahe täglich im Einsatz. Abgesehen vom Ölwechsel bei der Rohloff und dem Wechsel der Scheibenbremsbeläge habe ich dem Rad bisher kaum etwas gegönnt. Hin und wieder, wenn das Rad nach vielen Regenfahrten und verschmutzten Wegen ziemlich eingesaut war, habe ich den Gartenschlauch gezückt und es abgespritzt. Sonst nichts. Es läuft einfach und macht Spaß.

Ach ja: Nach ca. 4000-5000 km hatte ich den Eindruck, dass das Tretlager anfinge, langsam auszuschlagen. Nachdem, was ich über die SRAM GXP-Lager gelesen hatte, hätte das durchaus im Rahmen der Lebensdauer sein können.
Nun, nach mehr als 14000 km, fahre ich immer noch mit dem ersten Lager und merke keine Veränderung. Was ich damals "gefühlt" habe - keine Ahnung.

Dem Riemen geht es übrigens dem äußeren Anschein nach noch gut. Wenn man mit der Kamera Makro-Aufnahmen macht, sieht man schon, dass er von "neu" weit entfernt ist, aber es fehlt noch kein Zahn und ernsthafte sichtbare Beschädigungen sind nicht festzustellen.
von: RSO

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 06.04.19 05:07

Hallo,

ich fahre ein Poison Zyankali MTB mit Rohloff
seit 3 Jahren. Hauptsächlich Singletrails.
Dazu habe ich das Zyankali etwas umgebaut. (120er Manitou Gabel)

Bin mit der Qualität Rahmen, Schaltung, Gesamtgewicht
bestens zufrieden. Service, Beratung, Lieferung beim Neukauf waren
top.

Der Zyankali Rahmen ist sehr flexibel einsetzbar. Vom Reiserad bis zum
Trailbike.

Fazit: Funktioniert doch mit den preiswerten Poison Taiwan Rahmen, muß nicht immer
ein Edelmarken Rahmen sein.

Grüsse, Raimund
von: Lenkerzerrer

Re: Meine Erfahrungen mit Poison - 06.04.19 06:20

In Antwort auf: TobiTobsen
Mir hat mal jemand gesagt, wenn du ein Rad bei Poisen kaufst, musst du schrauben können... grins
Kann ich genau so unterschreiben.
Ich hatte mir 2016 ein "konfiguriertes" Rad gewünscht. Es wurde ein Atropin 26 Rohloff, Bilder hier
Das Schöne beim Fahrrad ist, wenn man eine gescheite Ausgangsbasis hat die maßlich ungefähr passt, viel selbst umbauen kann. Anderer Vorbau, Lenker, Sattelstütze... geht. Aber man braucht vorab gewisse Erfahrung.
An meinem Rad waren die Kabel besch...eiden verlegt, die Bremsscheibe hinten verkehrtherum eingebaut, und der Gepäckträger war mit Kunststoff-Abstandhaltern befestigt. Alles nicht schön, lässt sich aber mit wenig Aufwand selbst beheben. Beratung (telefonisch), Service (Drehmomente am Exzenter waren unbekannt, von Poison kommt eine bebilderte Anleitung) passt. Auch am Rahmen selbst gibt's nichts auszusetzen.