Re: VR Bremshebel, rechts oder links?

von: Jojo64

Re: VR Bremshebel, rechts oder links? - 24.02.12 11:37

Hallo Namensvetter! schmunzel

Du fährst doch schon eine ganze Weile wieder Fahrrad und trotzdem hast Du noch Probleme mit der Anordnung der Bremsgriffe?

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich mich da länger als ein bis zwei Tage mit rumgequält hätte. Meine ersten drei Fahrräder waren mit einer Rücktrittbremse ausgerüstet und daher war der VR-Bremshebel eben rechts verbaut. Ich bin Rechtshänder, aber obwohl ich rechts "gefühlt fast doppelt soviel Kraft" in der Hand habe als links, konnte ich diese VR-Bremsen nie dazu überreden das Vorderrad zum blockieren zu bekommen (Altenburger Synchronbremse und verchromte Stahlfelgen). Als ich mein erstes Rennrad (1977) bekam, war der VR-Bremshebel links angeordnet. Meine Vereinskameraden erklärten es mir wie folgt: Man braucht für die VR-Bremse einfach weniger Kraft (weniger Kraftverlust durch den Bowdenzug als hinten) und man kann bei den meisten Schaltvorgängen (Rahmenschalthebel) im Pulk immer noch schnell und wirksam bremsen damit man nicht dem Vordermann auffährt.

Ich bin aus Gewohnheit einfach dabei geblieben. Ich hatte in den 90ern auch einmal ein Fahrrad im Bestand, da war der VR-Bremshebel rechts. Ich war zu faul das umzubauen und kam damit zurecht, auch wenn ich ständig zwischen meinen Fahrrädern wechselte und damit auch die Bremsenzuordung.

Wenn mich heute jemand fragt, wie er denn die Bremshebel anordnen soll, rate ich ihm eher zum "Industriestandard", egal ob Links- oder Rechtshänder. Bei der Wirksamkeit der heute üblichen Bremsen spielt die Handkraft mMn nicht mehr die entscheidende Rolle, da ich selbst mit nur zwei Fingern meiner "schwächeren Hand" vorne eine Blockierbremsung hinbekomme. Die Gewöhnung scheint mir da heute wichtiger zu sein. Da Fahrräder "von der Stange" und die vielen Leihfahrräder ( DB , Paris ) überwiegend mit VR = links, HR = rechts ausgestattet sind, sind die meisten Radfahrer eben auch genau das gewöhnt.

Wer es allerdings doch andersherum machen will, der soll es gerne tun. Schließlich hat jeder andere Vorlieben und Gewohnheiten oder Prägungen und sollte sich das Fahrrad so gestalten, dass er sich damit wohl fühlt. Aber jemanden ohne Vorprägung zu raten, die VR-Bremse mit der vermeintlich stärkeren Hand zu betätigen oder es mit der Rechts- oder Linkshändigkeit zu begründen und damit ohne Not vom "Standard" abzuweichen, finde ich Aufgrund der hohen Wirksamkeit (und der damit einhergehenden geringen Bedienkraft) der heutigen Bremsen nicht mehr für angebracht.