Re: Welche Reifenbreite ist sinnvoll bei Radreise?

von: Anonym

Re: Welche Reifenbreite ist sinnvoll bei Radreise? - 02.05.11 11:49

In Antwort auf: Zwigges
Allerdins ist der Komfortgewinn bei den breiteren Schlappen nicht zu verachten, besonders wenn das Rad ungefedert ist und/oder die Wege holperig sind.
Breite Reifen sind die härtere Feder. Sie sind bei gleichem Luftdruck mehr als doppelt so hart, wie der halb so breite Reifen.

Das heisst, ein 50mm-Reifen mit 4bar, ist härter als ein 25mm-Reifen mit 8bar (bei gleichem Aufbau).

Schmale Reifen federn besser, laufen leichter, haben als Nachteil aber den geringen Federweg, weswegen man bei stärkeren Schlaglöchern aus dem Sattel gehen muss.

Wenn ich nur 2km/h schneller bin in der Durchschnittsgeschwindigkeit, summiert sich das über eine Reise schon zu einer ordentlichen zusätzlichen Distanz.

Mit schmalen leichtlaufenden Reifen kommt man in der gleichen Zeit und ohne höhere Anstrengung weiter rum. Solange ich mich in Europa fortbewege, wird mir kein Reifen breiter als 28mm ans Rad kommen.

Selbst 25mm-Rennreifen machen 80-90kg-Achslast mit, das reicht, bei 1/3:2/3-Verteilung für 120-140kg Systemgewicht.

Ein Reifen ist dann am komfortabelsten, wenn die Achslast ca. der maximalen Achslast entspricht. Dann hat er beim angegebenen Maximaldruck ein gutes Federverhalten, und den optimalen Leichtlauf.

Nimm man 50mm-Reifen die bis 140kg-Achsbelastung zugelassen sind, und hat aber bei z.B. 150kg-Systemgewicht, nur 100kg auf dem Hinterrad, und nur 50kg auf dem Vorderrad, kann man die Reifen nicht am Max-Druck fahren, weil sie sonst zu hart würden. Man muss den Druck senken, aber dadurch rollen sie gleichmal noch viel schlechter.

Wenn man Reifen mit 50kg auflast, bei 140kg zugelassener Belastung, oder mit 100kg Auflast bei 140kg, unterfordert, dann geht das immer auf Kosten von Leichtlauf (stark abgesenkter Druck) oder Federungskomfort(am Max-Druck gefahren).

Zur bildlichen Vorstellung:
Das ist fast genauso wie wenn man 10bar-LKW-Reifen an ein KFZ-montiert. Wäre vllt. top-geländetauglich und durchschlagsicher, aber damit der nicht hart wie ein Vollmetallrad ist, müsste man den Druck rapide senken, und der Rollwiderstand würde stark steigen.