Re: Lebensdauer Federgabeln

von: GEBLA

Re: Lebensdauer Federgabeln - 07.10.10 08:35

Hallo Ingmar,

natürlich könnte man die Federn länger machen, dann wären sie aber schwerer. Genau das ist ja der Punkt. Es ist überhaupt kein Problem, einen dauerfesten Aluminiumrahmen zu konstruieren, allerdings kauft den keiner. Und niemand wird eine Federgabel ohne große Not 50 Gramm schwerer machen.
Bei Materialproben und realistischeren Bauteilen kommen beim Wöhler-Versuch natürlich völlig andere Werte heraus. Deshalb gibt es keine Materialprüfung ohne Bauteilprüfung, der Prüfkörper ist ja auch ein Bauteil. Meiner Erfahrung nach ist es zum Beispiel wenig sinnvoll, irgendwelche durch Prüfkörper gewonnenen Spannungswerte beim Fahrrad einzusetzen. Andere Faktoren sind da um ein Vielfaches ausschlaggebender, Bauteile am Fahrrad wimmeln ja meist nur so von Kerben und komplexen Beanspruchungen.

Viele Grüße,
Georg




In Antwort auf: IngmarE
In Antwort auf: GEBLA
Moin Moin,

mit den Federn ist es vor allem so, daß Fahrzeugfedern grundsätzlich so konstruiert werden, daß sie bei vollem Einfedern an der Belastungsgrenze arbeiten. Bei guten Federn wird dann die Belastungsgrenze noch durch mechanische Bearbeitung beim Zieh- und Herstellungsprozess und durch Kugelstrahlen nach oben verschoben. Alles andere wäre einfach zu schwer und damit unsinnig.
Nee, man müsste die Feder nur etwas länger machen, dann würde sie beim vollen Einfedern nicht den elastischen Bereich verlassen. Bzw. man müsste den Federhub verkürzen.
Zitat:

Man muß sich immer wieder vergegenwärtigen, daß es kein Material mit unendlicher Lebensdauer gibt! Das hat sich beim Fahrrad in Verbindung mit Stahl leider etwas festgesetzt. Die typischerweise herangezogene Wöhlerkurve ist ein Test eines Bauteils, nicht eines Materials! Das wird fast schon grundsätzlich verwechselt.
http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%B6hlerversuch

Nein, beides. Der Wöhlerversuch zeigt ab welchem Punkt (Spannungsamplitude) ein Werkstoff dauerschwingfest ist und genauso kannste das, statt es anhand der Werkstoff-Eigenschaften und der Bauteil-Abmessungen nur zu berechnen, nochmal für das konkrete Bauteil prüfen.