Kettenverschleißtest reloaded

von: BaB

Kettenverschleißtest reloaded - 11.05.12 08:07

Hallo!

Da es scheinbar bei den (Shimano-)Ketten eine Weiterentwicklung und auch Kritik an Jens Kettenverschleißtest gab, werde ich einen neuen Kettenverschleißtest starten, allerdings etwas abgeändert. Bei diesem Test können (und sollen zwinker ) keine Laborbedingungen herrschen, aber vergleichbare Ergebnisse wären natürlich schon schön. schmunzel Die Idee von mir ist, mit 2 unterschiedlichen Kettenhälften zu fahren (z.B. Shimano und Campa), somit können 2 Ketten unter gleichen Bedingungen getestet werden. Die Kettenhälften werden mit Kettenschlössern verbunden, das von SRAM z.B. ist recht günstig und wird hier im Forum auch häufiger benutzt. Von ThomasB kam der Vorschlag eine Referenzkette zu haben (wobei sich m.M.n. die Campa C9 als Referenz anbietet), um die Ergebnisse besser vergleichen zu können.
Messmethode: Da Jens mit einer Messung des Abstands zw. den Röllchen von 6 Außenlaschen angefangen hat (s. auch Campa-Anleitung), würde ich dieses Messverfahren weiter verfolgen wollen und den Versuch jeweils beenden, wenn sich dieser Abstand an einer der beiden Kettenhälfte auf 133mm vergrößert hat. Gemessen wird immer an 3 Stellen je Kettenhälfte und daraus das arithmetische Mittel gebildet, um Ausreißer bei unterschiedlicher Kettenlängung zu vermeiden.
Abschlussmessung: Zumindest die letzte Messung sollte unter möglichst gleichen Bedingungen stattfinden: Eine Kettenhälfte wird an einem Ende aufgehängt und unten mit einem Gewicht von 1kg beschwert, dann wird mittels Messschieber wieder der Abstand zw. den Röllchen von 6 Außenlaschen gemessen.

Sicher können auch andere Kettenkombinationen als die mit der Referenzkette getestet werden (interessant wäre ja auch z.B. zu sehen, ob eine Connex 908 den Aufpreis zur 904 wert ist). Diese Ergebnisse könnten dann zur Unterstützung der Daten aus den Referenzkettentests verwendet werden.

Da immer mehr 10fach Ketten gefahren werden, werde ich parallel auch einen 10fach Kettentest starten. Als Referenzkette wird hier die aktuelle Shimano XT-Kette dienen.

So, und nun ist die Diskussion (und der Test) eröffnet schmunzel

Haftungsausschluss: Der gleichzeitige Betrieb unterschiedlicher Ketten ist weder von den Herstellern vorgesehen noch gewollt, ebenso wenig die Verwendung von Kettenschlössern von Drittherstellern an ihren Fabrikaten. Jegliche Teilnahme an diesem "Test" erfolgt freiwillig und auf eigene Gefahr. Ich schließe ausdrücklich jegliche Haftung und ebenso jegliche Gewährleistung aus.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.05.12 08:25


In Antwort auf: DebrisFlow
Mein Bedenken war daß unterschiedliche Ketten unterschiedlich breit sind und sich schlecht(?) zusammenfügen lassen. Hier sind einige Kettenbreiten aufgeführt, es gibt da sowohl bei 9 auch 10fach Ketten Unterschiede bis zu 0,4mm.

Danke für den Einwand. Die Daten auf der Seite weichen teilweise etwas von meinen Messungen ab. Ich habe hier mal die Werte für 9fach Ketten aufgeführt, gemessen wurde der Abstand der Außenseite der Innenlaschen (die Werte waren für mich interessant, da ich ja hier mit dem Kettenschloss verbinden möchte.
- Connex 9sG 3,84mm
- Campa C9 4,04mm
- Shimano XT 4,00mm
- SRAM PC-991 4,10mm

Alle Ketten wurden untereinander jeweils einmal mit einem Connex und einem SRAM Kettenschloss verschlossen. Dies klappte auch jeweils problemlos.
Auffällig ist, dass die Connex-Kette schmaler ausfällt, das Connex Schloss sollte somit eigentlich auch schmaler ausfallen. Aber auch die breite SRAM-Kette lies sich mit dem Connex-Schloss problemlos verschließen und widerstandslos bewegen. Teilweise gab es aber auch etwas Spiel zw. den Innengliedern mancher Ketten und dem SRAM-Schloss.
Ob man mit dieser Verbindung zwei Ketten betreiben möchte, muss jeder selbst wissen. Ich für mich finde das Risiko überschaubar, da ich mit SRAM-Schlössern schon länger auch nicht SRAM-Ketten verbinde und damit keine Probleme hatte.
Wie gut sich die einzelnen Ketten untereinander vernieten lassen vermag ich nicht zu sagen.
von: Falk

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.05.12 08:41

Zitat:
Alle Ketten wurden untereinander jeweils einmal mit einem Connex und einem SRAM Kettenschloss verschlossen. Dies klappte auch jeweils problemlos.

Misst du den Verschleiß dann auch und gesondert über die Kettenschlösser?
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.05.12 09:00

Hallo Falk, schmunzel

an dich musste ich denken, als ich mir den Test überlegte. Den Kettenverschleiß wird nur über die jeweilige Kette gemessen, nicht über die Kettenschlösser, das ist das Thema (Wäre ja auch z.B. schade, wenn das Ergebnis von Tante Shimano verschlechtert würde, nur weil das Schloss von Onkel SRAM schnell verschleißt oder umgekehrt). Aber ganz speziell für dich wird es auch eine Messung der Durchmesser von den Nietstiften und den Schlössern bei Start und Ende des Tests geben. Ist dir damit geholfen? schmunzel
von: Falk

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.05.12 09:10

Ketenschlösser werden hier gerne als die Rettung der Welt im Allgemeinen verkauft. Jetzt hast Du doch die Gelegenheit, das Verschleißverhalten, über das ich schon vor dreißig Jahren gestolpert bin, mal ganz nebenbei mit zu messen. Ich dachte an je eine zusätzliche Messung mit der gleichen Messbasis, nur eben so, dass sich das Kettenschloss dazwischen befindet. Auffällige Unterschiede zu den Messungen an anderen Stellen sollten doch gut belegen, welche Kette man besser nicht mit welchem Kettenschloss kombiniert (und welche am besten überhaupt nicht).

Der Bolzenverschleiß alleine hilft nicht, die Bohrungen klappern doch auch aus.
von: Friso

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.05.12 09:15

Alternativ könnte man auch erstmal nur ein Kettenschloss in Referenz zu keinem Kettenschloss messen. Also die 2 unterschiedlichen Kettenstücke einmal auf herkömmliche Art vernieten und auf der anderen Seite mit einem Kettenschloss. Müsste man sich natürlich erstmal auf ein Kettenschloss festlegen.

EDIT:

Die Idee mit den 2 unterschiedlichen Ketten finde ich übrigens sehr gut!! Danke für die Mühe die du dir im Interesse der Allgemeinheit (des Forums) machst zwinker
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.05.12 09:17

Nur um dich ganz sicher richtig zu verstehen: Welche Bohrung meinst du? Die, durch die der Stift in den Außenlaschen geht? Oder meinst du die Bohrungen in den Röllchen?

PS: Dass Schlösser als Rettung der Welt angesehen werden ist mir neu, wohl aber durchaus als Alternative.
von: Falk

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.05.12 09:30

Die Bohrungen in den Außenlaschen weniger. In denen sitzen die Bolzen fest, messbarer Verschleiß ist unwahrscheinlich. Wenn doch, wird der Bolzen rausrutschen und die Kette liegt auf der Straße.
Verschleiß tritt in den Gelenken auf. Ob das nun Bohrungen in den Innenlaschen oder Buchsen in diesen (auf denen dann die Rollen laufen) sind, hängt von der Kettenbauart ab.

Ich würde Buchsen und Bolzen gar nicht messen, sondern allenfalls auf sichtbare Verschleißspuren prüfen. Entscheidend ist doch die Kettenlängung als Folge des Verschleißes an mehreren Buchsen und Bolzen hintereinander (und das eben an beispielsweise zehn oder zwanzig Stellen nacheinander, überlappen dürfen sie durchaus und zusätzlich mit einer identischen Messung, bei der das Kettenschloss in der Messtrecke enthalten ist).

Nur je eine einzige Messung ist nicht aussagekräftig. Ungleichmäßiger Kettenverschleiß ist doch inzwischen kein Gerücht mehr.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.05.12 09:35

Hi Friso,

besten Dank!

Das SRAM-Kettenschloss ist deutlich günstiger (deshalb wurde es dass Schloss der Wahl bei mir) und vorrangig sollte dies ein Kettentest werden. Ich halte das Schloss nicht für haltbarer als die Kette (ich schätze, die Teile werden jeweils aus dem selben Material erstellt), in diesem Test erwarte ich sogar eher dass Gegenteil: Sollte das Schloss etwas weiter sein als die Testkette, kann eher Schmutz und Wasser von der Seite eindringen und auf die Reibflächen kommen, erhöhter Verschleiß und damit Kettenlängung wären die Folge. Ich werde aber aber auch das Connex-Schloss testen im Vergleich zum SRAM (KMC habe ich mir für die 10fach Messungen gekauft).
Ein Kettenschloss als Referenz zu keinem Kettenschloss kann man eigentlich immer messen, wenn jemand eine Kette mit Kettenschloss fährt, da müsste man dann nur mal die entsprechenden Abschnitte nachmessen. Das Problem bei deiner Idee ist, das Ketten nicht 100% gleich verschleißen, du musst also schon mehrere Abschnitte messen. Wenn du jetzt den einen Teil von Kette A und einen Teil von Kette B über ein Kettenschloss misst, hätte ich ein wenig die Befürchtung, dass man vllt. leicht ungenaue Werte bekommt.
Wenn man nur Kettenschlösser testen möchte, wäre es vllt. eine Idee, eine Kette zu nehmen und z.B. an 4 Stellen ein Schloss einzubauen. Dann hätte man mehrere Messwerte und könnte Ausreißer in beide Richtungen ausgleichen. Gleiches Fabrikat von Schloss und Kette würde ich ebenfalls vorschlagen (s.o.).
von: ro-77654

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.05.12 11:37


Wenn die eine Kettenhälfte schneller verschleißt als die andere, werden dadurch auch die Ritzel/Zahnräder entsprechend verschleißen, weil sie sich sozusagen der verschlissenen Kettenhälfte anpassen. Dann läuft wiederum der andere Teil der Kette, der normalerweise beim separaten Betrieb länger halten würde, über ausgefressene/verschlissene Zahnräder und wird dadurch schneller gelängt.
Mit anderen Worten: Die schnell verschlissene Kettenhälfte beeinflusst über den Umweg Zahnräder den Verschleiss der "besseren" Kette. D.h. der Test führt zu falschen/verfälschten Ergebnissen.

Liege ich da richtig oder falsch? (von Technik habe ich wenig Ahnung, vielleicht ist das alles Quatsch...).
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.05.12 12:25

Ja, mit deiner Vermutung dürftest du richtig liegen, die Ergebnisse dürften so verfälscht sein. Trotzdem dürfte die bessere Kette ein längeres Leben haben und das ist es, was wir ermitteln wollen. Wir können schlecht hinein interpretieren, wie groß der Verschleiß ohne die schlechtere Konkurrenzkette im Antriebsstrang gewesen wäre und um wie viel kürzer das Leben der schlechteren Kette wäre, wenn wir nur diese Kette verwendet hätten.
Sieht man deine Vermutung umgekehrt, dann hieße es aber auch, dass die Ketten jeweils einzeln benutzt entweder länger (die bessere) oder kürzer (die schlechtere Kette) halten müssten. Damit würde auch einer kleinen Differenz in den Testergebnissen eine größere Bedeutung zukommen müssen.
Eine bessere Methode, zwei verschiedene Ketten unter realen Bedingungen zu testen, habe ich nicht gefunden.
von: Levty

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.05.12 13:13

In Antwort auf: robert-77654


Liege ich da richtig oder falsch?



Hallo,
nach meiner Meinung liegst du richtig. Die Ergebnisse werden dadurch unbrauchbar.
Aber wie will man einen richtig aussagekräftigen Kettentest im Alltag machen bei dem sich die Kosten in Grenzen halten? Ein in meinen Augen geeigneter Test sähe in etwa so aus:
10 Personen bekommen für ihre Alltagsräder neue Kettenblätter und Ritzel (alles gleicher Typ) sowie die zu testenden Ketten und alle das gleiche Schmiermittel. Dann geht´s los. Jeder notiert die Kilometer, Höhenmeter, Wetterbedingungen. Das wäre praxisnahe aber zu teuer bäh Von daher bin ich gespannt was bei dem Kettentest der jetzt hier gemacht wird rauskommt schmunzel


Grüße
Tom
von: Job

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.05.12 13:18

auch das würde nichts bringen, da man die Einflüsse von Schlechtwetter und Fahrverhalten nicht quantifizieren kann.
Der einzig sinnvolle Test, der Vergleichswerte liefert wäre ein Prüfstand, in dem alle Ketten unter gleichen Bedingungen bis zur Verschleißgrenze runtergefahren werden.
Ich meine die Firma Rohloff besitzt einen solchen Prüfstand.

:job
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.05.12 13:38

In Antwort auf: Levty
Hallo,
nach meiner Meinung liegst du richtig. Die Ergebnisse werden dadurch unbrauchbar.

Inwiefern unbrauchbar? Durch die Referenzkette kommen schon (immer bezogen auf die Refernzkette!) "vergleichbare" Werte heraus. Mit diesen Werten würde ich natürlich nicht behaupten, dass ich weiß, wie lange die Kette X noch halten wird, bis sie ihre Verschleißgrenze erreicht hat oder Kette C lebt 54% länger als Kette D oder...

In Antwort auf: Levty
10 Personen bekommen für ihre Alltagsräder neue Kettenblätter und Ritzel (alles gleicher Typ) sowie die zu testenden Ketten und alle das gleiche Schmiermittel. Dann geht´s los. Jeder notiert die Kilometer, Höhenmeter, Wetterbedingungen.

So ähnlich testen auch Motorradzeitschriften Ketten, dabei sehen sie noch zu, dass es identische Fahrzeuge sind und die Fahrer jeden Tag ein anderes Motorrad haben und die Tests werden in einem Rutsch durchgefahren. Soviel "Praxisnähe" werden wir wohl hier kaum zusammen bekommen.
Privat haben wir einen ähnlichen "Test" mit 2 gleichen Ketten gemacht. Die Kette, die mehr belastet wurde, weniger geschmiert wurde, mehr Regen und Sand ab bekam... lebte doppelt so lange...
von: Levty

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.05.12 14:40

In Antwort auf: BaB

Inwiefern unbrauchbar?


Ich bin kein Fachmann, nur denke ich das wenn man zwei verschiedene Kettenteile zu einer Kette macht eine Teilkette mehr oder weniger schneller verschleißt als die Andere. Dadurch wird die Andere wohl ebenfalls schneller verschlissen da beide Teilketten über die selben Ritzel und Kettenblätter laufen müssen (deren Verschleiß wiederrum von der schneller verschleißenden Teilkette bestimmt wird).
Die eigendlich langsamer verschleißende Teilkette muss sich dem Ritzel/Kettenblattverschleiß welcher durch die schneller verschleißende Teilkette verursacht wird anpassen und verschleißt dadurch auch schneller :confused: Ich hoffe es wird klar was ich meine lach

Andere Meinungen?? schmunzel

Grüße
Tom
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.05.12 15:18

Also das, was auch schon Robert schrieb? Klick

Ich hatte ja auch schon darauf geantwortet: Ich denke nicht, dass die Ketten sich so extrem stark im Verschleiß nähern werden, dass man keine Unterschiede mehr sieht. Denn würde der Verschleiß der Ketten sich so stark auf die Antriebskomponenten auswirken, wie das bei dir jetzt klingt, wäre es ja folglich kaum möglich, dass man noch eine zweite Kette auf einer Antriebsgarnitur fährt, da diese ja nach Verschleiß einer Kette schon so runter ist, das auch die zweite Kette sofort verschleißen muss. Dies scheint mir aber erfahrungsgemäß nicht so zu sein. Allerdings bin auch ich kein Fachmann.
von: Levty

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.05.12 16:08

Genau das von Robert schmunzel
Ich bin gespannt was bei deinem Test rauskommt. Vor allem wie sich zwei Kettenteile von verschiedenen Herstellern als "eine Kette" fahren, wie es sich schalten lässt, Laufgeräusche etc schmunzel

Grüße
Tom
von: ro-77654

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.05.12 16:57

Mach mal den Test.Ich bin sehr gespannt aufs Ergebnis.

Mit deiner Entgegung auf meine Überlegung hast du sicher recht: Trotzdem wird es wahrscheinlich einen Unterschied in der Lebensdauer geben.

PS: Ich wollte den Test nicht madig machen.
von: OK_62

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.05.12 22:34

In Antwort auf: robert-77654

Wenn die eine Kettenhälfte schneller verschleißt als die andere, werden dadurch auch die Ritzel/Zahnräder entsprechend verschleißen, weil sie sich sozusagen der verschlissenen Kettenhälfte anpassen. Dann läuft wiederum der andere Teil der Kette, der normalerweise beim separaten Betrieb länger halten würde, über ausgefressene/verschlissene Zahnräder und wird dadurch schneller gelängt.
Mit anderen Worten: Die schnell verschlissene Kettenhälfte beeinflusst über den Umweg Zahnräder den Verschleiss der "besseren" Kette. D.h. der Test führt zu falschen/verfälschten Ergebnissen.
Liege ich da richtig oder falsch? (von Technik habe ich wenig Ahnung, vielleicht ist das alles Quatsch...).


Meines Erachtens liegst du hier falsch.
Dass eine verschlissene Kette ein neues Ritzel stärker beansprucht ist relativ klar, der umgekehrte Fall, verschlissenes Ritzel verschleißt neues Ritzel schneller, halte ich für überbewertet. Das Kettenglied längt doch im Zugtrumim Wesentlichen beim einschwenken auf das Kettenblatt bzw. beim ausschwenken aus dem Ritzel, nämlich dann, wenn neben der höchsten Zugkraft zwischen Lagerkragen und Bolzen Relativbewegung in Form von Gleitreibung auftritt. Ist die Kette auf dem Ritzel eingeschwenkt ist dieses Gelenk quasi statisch, außerdem nimmt die Höhe der Krafteinleitung über die nachfolgenden Zähne rasch ab. Der Kettenverschleiß ist um so größer je kleiner Kettenblatt und Ritzel sind, da der Ein- bzw. Ausschwenkwinkel größer ist. Beim kleinen Kettenblatt kommt noch die höhere Zugkraft hinzu und ist daher neben den äußeren Einflüssen für einen vorzeitigen Kettenverschleiß verantwortlich.
Ich halte daher den Test mit 2 halben Ketten unterschiedlichen Fabrikats für ausgesprochen praxisnah. Leider habe ich bei meinen 3 Rädern im Frühjahr bereits die Ketten gewechselt. Da meine C9 im Durchschnitt 6000 km hält, werde ich mich erst im kommenden Frühjahr am Test beteiligen können.
Grüße Olaf
von: Levty

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 12.05.12 04:36

In Antwort auf: OK_62

Dass eine verschlissene Kette ein neues Ritzel stärker beansprucht ist relativ klar, der umgekehrte Fall, verschlissenes Ritzel verschleißt neues Ritzel schneller, halte ich für überbewertet.


Ist mit "neues Ritzel" neue Kette gemeint?
Denn ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen das verschlissene Ritzel sehr wohl die Lebensdauer einer neuen Kette minimieren. Noch schlimmer ist es mit verschlissenen Kettenblättern, die hauen richtig rein schmunzel

Ich bin übrigends gerne bereit mich an dem Test zu beteiligen. An der Alltagsgazelle ist in naher Zukunft Einiges am Antriebsstrang zu ersetzen schmunzel

Grüße
Tom
von: JensD

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 12.05.12 10:16

In Antwort auf: Levty

Ich bin übrigends gerne bereit mich an dem Test zu beteiligen. An der Alltagsgazelle ist in naher Zukunft Einiges am Antriebsstrang zu ersetzen schmunzel

Das wäre hervorragend!
Je mehr Leute hier mitmachen umso aussagekräftiger wird das Ergebnis.

Mit dem Testaufbau von Bernd lässt sich nicht genau sagen, wie lange jetzt diese oder jene Kette ohne 2. Fremdkettenhälfte gehalten hätte- aber ein Vergleich länger/kürzer zwischen diesen beiden Hälften ist ganz sicher möglich (unter den gerade üblichen Einsatzbedingungen).
Der Vergleich der unterlegenen Kettenhälften untereinander ist deutlich unsicherer- da wäre dann ein direkter Vergleich der Konkurrenten untereinander durchführbar.

Die Referenzkette C9 ist wohl fraglos eine hochwertige Kette- ein Test auf maximale Lebensdauer ist also mit dieser Kette als Referenz sehr sinnvoll (da die Rohloff leider aus dem Rennen ist vermute ich ganz stark, dass der direkte Vergleich mit Shimanos Spitzenkette bereits den Testsieger bei der Lebensdauer ermittelt).

Wem diese Ketten aber z.B. zu teuer sind der kann mit dem gleichen Testaufbau und einer meinetwegen aus seiner Sicht sehr ökonomischen Kette als Referenz in überschaubarer Zeit seinen persönlichen Ökonomiesieger ermitteln!

Viele Grüsse von
Jens.
von: nachtregen

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 12.05.12 17:45

Sehr gute Idee das. Bezügliche 9fach werde ich erstmal Jens, Dittmar et al. glauben und die Campa C9 ausprobieren. Gibt es dafür eine gute lokale Bezugsquelle oder muß man die bestellen?

Ich könnte mir vorstellen, Ergebnisse für 8fach beizusteuern, da ich die meisten km mit 8fach-Ketten fahre. Solange es dafür keine Referenz gibt, würde ich mit zwei beliebigen anfangen (vermutlich KMC vs. Shimano, weil die am einfachsten zu besorgen sind) und dann jeweils ein neues Fabrikat gegen die Gewinnerkette antreten lassen. Ich werd' mir jetzt erstmal die Meßmethode durchlesen und ggfs. dazu Fragen stellen.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 24.05.12 08:36

Hallo Stefan,

eine günstige Bezugsquelle für die C9 in Berlin kenne ich leider auch nicht. Ich hatte sie mir bei Cycle-Basar bestellt Klick , dort gab es auch die SRAM-Kettenschlösser sehr günstig. Ich habe hier noch eine C9 über, kannst dich ja mal per PN melden, wenn du sie nicht bestellen möchtest.
Eine Referenzkette für 8fach wüsste ich jetzt auch nicht so richtig, deine Idee, immer die bessere Kette als Referenzkette zu nehmen halte ich von daher für sinnvoll. Du solltest dann die aktuelle Referenzkette aber auch hier posten, damit sich andere Teilnehmer entsprechend orientieren können. Eine Connex 804 habe ich ebenfalls noch hier, falls diese Kette für dich interessant wäre.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 24.05.12 08:39

In Antwort auf: OK_62
Leider habe ich bei meinen 3 Rädern im Frühjahr bereits die Ketten gewechselt. Da meine C9 im Durchschnitt 6000 km hält, werde ich mich erst im kommenden Frühjahr am Test beteiligen können.
Man kann auch bereits benutzte Ketten wieder demontieren, zur Seite legen und später wieder weiter fahren. Dann könntest du früher mit dem Testen anfangen träller zwinker
von: Kurbeldreher

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 25.05.12 07:35

Falls es noch nicht hier aufgetaucht ist- habs mal irgendwo gelesen- die Campa C9 hält wohl auch deswegen viel länger als andere, weil sie im Neuzustand kürzer ist. Daher kann sie sich mehr längen, bevor die Verschleißgrenze erreicht ist.
Mir egal, ich fahre sie auch gerne. Habe mir aber kürzlich eine nicht ganz billige Kette von Point draufgezogen- mal sehen, wie die sich macht...
von: Strampeltier

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 25.05.12 13:25

In Antwort auf: BaB
Eine bessere Methode, zwei verschiedene Ketten unter realen Bedingungen zu testen, habe ich nicht gefunden.


Ich auch nicht aber die Methode wäre doch eigentlich auch mit 3 oder 4 gleich langen Kettenstücken gleichzeitig durchführbar. Warum nur zwei, wenn man Batch-Testen kann? zwinker
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 10.07.12 10:12

Hallo und entschuldige die lange Antwortzeit, durch unsere Kirgistanreise und die anschließende BU24-Tour inkl. Organisation etc. sind leider einige Sachen nach hinten gerutscht.
Grundsätzlich kannst du natürlich auch 3 oder 4 verschiedene Ketten testen (wobei eine natürlich immer die Referenzkette sein sollte), mehr Kettenteilstücke als 4 würde ich nicht nehmen wollen, da sonst evtl. nicht genug Messbereiche pro Kettenteilstück vorhanden sind. Mit dieser Methode kommt man sicher schneller zu vielen Ergebnissen, der Grund für die obige Idee, die Kette nur zu zweiteilen, waren rein ökonomischer Natur: Z.B. Kette A wird mit der Referenzkette R getestet und ist vllt. schon nach 1000km runter. Jetzt hast du z.B. die Möglichkeit, die jeweils zweiten Hälfte der Ketten aufzuziehen und zu fahren. Nach 1000km ist vermutlich wieder die Kette A runter und du könntest dann die beiden gebrauchten Teilstücke der Referenzketten noch aufbrauchen. Oder du testest nach dem ersten Durchlauf mit der zweiten Hälfte der R.Kette eine andere Kettenhälfte, diesmal von Kette B. Hat diese eine ähnlich lange Laufzeit wie Kette A (die Referenzketten sind also ähnlich weit gelängt), dann könntest du die Referenzketten noch aufbrauchen (s.o.) und du könntest mit den beiden verbliebene Kettenhälften der Ketten A und B noch einen Vergleich untereinander fahren (also ohne R.kette (s.auch Jens Beitrag)).
Würdest du 4 verschiedene Ketten fahren und diese wären alle zu unterschiedlichen Zeitpunkten austauschreif gelängt, wird es schwierig, du müsstest eigentlich immer wieder einzelne Teilstücke erneuern.

von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.07.12 06:50

In Antwort auf: Kurbeldreher
Falls es noch nicht hier aufgetaucht ist- habs mal irgendwo gelesen- die Campa C9 hält wohl auch deswegen viel länger als andere, weil sie im Neuzustand kürzer ist. Daher kann sie sich mehr längen, bevor die Verschleißgrenze erreicht ist.
Mir egal, ich fahre sie auch gerne. Habe mir aber kürzlich eine nicht ganz billige Kette von Point draufgezogen- mal sehen, wie die sich macht...

Nachdem Bernd mir nun zwei C9 verkauft hat, werde ich mich, sobald ich wieder in Montreal bin, auch am Test beteiligen, vermutlich mit einer SRAM (971 oder 991) als Vergleich. Wegen der Problematik der unterschiedlichen Startbedingungen: sollten wir analog zur Abschlussmessung nicht auch eine Anfangsmessung machen? Das wäre auch eventuell aufschlussreich hinsichtlich der Toleranzen bei mehreren Ketten desselben Herstellers und würde unter Umständen Messprobleme frühzeitig aufzeigen.

Gruß,
Harald
von: JensD

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.07.12 07:28

In Antwort auf: vgXhc
Wegen der Problematik der unterschiedlichen Startbedingungen: sollten wir analog zur Abschlussmessung nicht auch eine Anfangsmessung machen?

Unbedingt!

Viele Grüsse von
Jens.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.07.12 07:30

Hallo Harald!

Bitte unbedingt auch die Anfangslänge messen und den Rollendurchmesser (wenn du Lust hast, auch noch den Bolzendurchmesser am Anfang und ganz zum Schluss des Tests (bei der SRAM am Schloss und an einem Kettenbolzen gesondert))! Der Preis/Leistungstipp aus dem Bike-Test, die Shimano HG73, startet z.B. mit einer Anfangslänge (Achtung: Messwerte abweichend von meiner obigen Testmethode!) von ca. 119,8mm, die C9 hat ca. 119,4mm. Geht man von einer verschlissenen Kette bei 120,5mm Länge aus, so muss der Verschleiß bei der LX schon um einiges geringer als bei der C9 sein, um diese "Überlänge" auszugleichen. Dieser Umstand scheint meinem Verständnis des Tests nach keinen Eingang in den Test oder die Ergebnisse gefunden zu haben. An unterschiedlichen Rollenabmessungen kann es nicht gelegen haben, denn diese sind auf den hundertstel mm gleich groß. Gerade auf das Ergebnis dieses Vergleichs (HG73 vs. C9) bin ich sehr gespannt. schmunzel
SRAM 971 oder 991: 971 wird hier im Forum wahrscheinlich häufiger gefahren (ist auch günstiger), die 991 wurde dafür ebenfalls in der Bike getestet (ich habe eine "Sonderserie" der 991 nur mit nicht hohlgebohrten Bolzen hier), falls möglich würde ich ja zuerst für die 991 plädieren, zum einen könnten wir dann evtl. sehen, ob es wirklich hilfreich ist, nur die Längung einer Kette zu testen (wie es scheinbar die Bike gemacht hat) und evtl. sieht man auch, ob massive Bolzen wirklich haltbarer sind, wie es auch immer wieder kolportiert wird.

Viele Grüße und einen schönen Resturlaub noch schmunzel

Bernd

PS: Bitte auch unbedingt mal die Breite der Ketten messen, meine Messergebnisse stimmen nämlich auch nicht mit den Testwerten überein.
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.07.12 08:14

Okay, wird erledigt. Die 991 ist mir eigentlich zu teuer, aber im Dienste der Wissenschaft kann ich ja mal eine Ausnahme machen. Bericht folgt, hoffentlich nicht allzu bald schmunzel

Gruß,
Harald.
von: roul1

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.07.12 08:26

Hallo Bernd,
@ alle Tester,

bin gespannt auf eure Testergebnisse. Die Idee möglichst gleiche Testumgebungen, durch die aus zwei unterschiedlichen Ketten zusammengesetzten Kette zu simulieren, finde ich sehr praxisbezogen und alltagstauglich.
Durch meine derzeitige Verschleißphilosophie(Ketten, Blätter und Ritzel radikal aufzubrauchen sprich runterzufahren, wobei ich bereits sehr gelängte C9 noch lange auf 8- und 7-fach fahre) kann ich nicht zu sinnvollen Messwerten im o.g. Sinne beitragen.
Maximal am nagelneuen 10-fach SRAM-Wettkampf-Mtb (X9 Kurbel, XG-1099 Kassette, 1091R Kette) vom Junior, könnte ich sinnvolle Messwerte liefern (wenn der mich da überhaupt ranläß). Aber das ist ja außerhalb des 9-fach Ansatzes.

Also wie gesagt, ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse.

Gruß
Roul
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.07.12 11:19

Oh, ich dachte, beide Ketten stünden zur Auswahl. Die 971 wäre natürlich auch schön schmunzel

PS: Bitte nicht vergessen vor dem Kettenwechsel das Kettenschloss und einen Vergleichsbereich deiner alten Kette zu messen (beide in mehreren Abschnitten und Werte mitteln)
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.07.12 11:21

Hallo Roul,

für 10fach läuft der Test auch, du kannst dienen Sohn also daran beteiligen schmunzel
In Antwort auf: BaB
Da immer mehr 10fach Ketten gefahren werden, werde ich parallel auch einen 10fach Kettentest starten. Als Referenzkette wird hier die aktuelle Shimano XT-Kette dienen.

Grüße

Bernd
von: roul1

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.07.12 12:22

Hallo Bernd,

tja, wer lesen kann ist klar im Vorteil lach.
Ich werd mal mit meinen Sohn reden, ob ich den Test hier mit seinem neuen Schmuckstück mitmachen darf. Als Zweitkette müßte dann wahrscheinlich ne Shimano CN-7901 oder ne KMC X10 SL verwendet werden, damit die Optik passt. grins

Versprechen kann ich aber nix.


Gruß
Roul
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.12.12 21:36

So, meine aktuelle Kette und die Kassette sind nun endgueltig runtergefahren und mein Beitrag zum Test kann somit beginnen. Kurze Frage: was verwendet ihr als das 1kg-Messgewicht?

Harald.
von: Mike42

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.12.12 22:00

In Antwort auf: vgXhc
So, meine aktuelle Kette und die Kassette sind nun endgueltig runtergefahren und mein Beitrag zum Test kann somit beginnen. Kurze Frage: was verwendet ihr als das 1kg-Messgewicht?

Wasserflasche mit 1kg Wasser drin? Sonderlich genau muss das Gewicht ja nicht sein.
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.12.12 22:14

Danke, die Idee ist mir gerade auch gekommen. Eine Sigg-Wasserflasche hat auch noch einen einfach an die Kette anzuhaengenden Deckel.

Harald.
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.12.12 23:50

Okay, nach einer ersten Testmessung stellen sich noch einige Fragen. Um sicherzustellen, dass ich verlaessliche Daten bekomme, habe ich testweise eine stark verschlissene Kette fast komplett durchgemessen. Also an einem Nagel aufgehaengt, unten das 1000g-Gewicht und dann mit dem Messschieber jeweils 6 Kettenglieder innen nach Campa-Methode gemessen. Dabei haben sich nun recht deutliche Abweichungen zwischen den Gliedern ergeben. Bei 43 gemessenen Werten komme ich auf einen Durchschnitt von 134,17 mit einer Standardabweichung von 0,18. Der Wertebereich geht von 133,86 bis 135,54. Das ist ja nun eine ziemlich massive Streuung, was darauf hindeutet, dass Messfehler vorliegen. Zu einem gewissen Teil liegt das vermutlich daran, dass die Kette verschmutzt ist und deswegen die Roellchen von Schmutzpartikeln daran gehindert werden, sich in die gewuenschte Position zu bewegen. Dies zeigte sich zum Beispiel daran, dass eine mehrmalige Messung an der gleichen Stelle manchmal immer groessere Werte ergab.

Zusaetzlich habe ich noch die Befuerchtung, dass die abgeschraegten Messschenkel in die kleine Kluft zwischen Roellchen und Lasche rutschen und sich damit zu grosse Messwerte ergeben wuerden.

Hat hier sonst noch jemand eine komplette, verschlissene Kette durchgemessen? Es waere gut zu wissen, mit was fuer einer Streuung zu rechnen ist. Und Tipps fuer genaueres Messen sind auch sehr willkommen. Ich hoffe, ich komme bald dazu, eine neue Kette durchzumessen, um Vergleichswerte zu bekommen. Oder ich messe die gleiche Kette noch einmal.

Schoenen Gruss,
Harald.
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 12.12.12 00:36

Die Sache hat mir keine Ruhe gelassen, und ich habe weitergemessen. Messobjekt war dieses mal eine brandneue Campa C9. Nach dem Messen der ersten 5 Glieder habe ich gemerkt, dass das Rutschen der Schenkel in den Spalt tatsaechlich ein Problem ist. Da die Kette schoen sauber war, konnte man das gut sehen, und die Differenz bei den Messwerten war erheblich. Ich habe also noch mal von vorn angefangen und peinlich darauf geachtet, dass die Messchenkel mittig auf dem Roellchen sitzen. Nach den ersten 17 Gliedern ergab sich folgendes Ergebnis: Durchschnitt 131.84, Standardabweichung 0.02 (131.80-131.87). Das sieht doch schon deutlich besser aus.

Das Fazit ist wohl, dass ein regulaerer Messschieber ist nicht das ideale Instrument fuer die Innenmessung ist. Wenn man sich des Problems allerdings bewusst ist, kann man -- zumindest bei einer sauberen, nicht zu sehr verschlissenen Kette -- trotzdem brauchbare Messwerte bekommen. Im naechsten Schritt werde ich noch mal die verschlissene Kette nachmessen und schauen, ob ich konsistentere Werte bekommen kann.

Gruss,
Harald.
von: plun3

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 12.12.12 09:27

Hallo,

ist es nicht ggf. sinnvoll mehr als nur sechs Kettenglieder zu messen? So wären Differenzen leichter auszumachen. Auch wäre es bestimmt sinnvoll die Kette vor dem Messen sehr gründlich mit Spülmittel und Wasser und anschließend ggf. noch mit etwas Waschbenzin zu reinigen. Das ist zwar etwas Aufwand, wird sich aber positiv auf die Genauigkeit auswirken.
Ich würde gerne bei dem Test mitmachen, muss aber meine Kette + Ritzel erst einmal komplett runter rockern - und das kann bei Nabenschaltungen bekanntlich etwas dauern schmunzel
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 12.12.12 15:50

In Antwort auf: plun3
Hallo,

ist es nicht ggf. sinnvoll mehr als nur sechs Kettenglieder zu messen? So wären Differenzen leichter auszumachen.

Im Prinzip schon, aber zum einen soll die 6-Glieder-Methode eine gewisse Vergleichbarkeit mit JensD's ursprünglichen Test herstellen und zum anderen kann man mit vielen Messchiebern nicht viel mehr als 6 Glieder messen.

Zitat:

Auch wäre es bestimmt sinnvoll die Kette vor dem Messen sehr gründlich mit Spülmittel und Wasser und anschließend ggf. noch mit etwas Waschbenzin zu reinigen. Das ist zwar etwas Aufwand, wird sich aber positiv auf die Genauigkeit auswirken.

Ja, das denke ich auch. Bei den Zwischenmessungen wäre mir es zuviel Aufwand, aber am Ende sollte man das sicher machen.

Schönen Gruß,
Harald.
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 12.12.12 20:22

Und weiter geht es mit der Messerei, dieses Mal mit der Vergleichskette Sram PC-971. Mit 19 Messungen komme ich auf eine Durschnittslaenge von 132.13mm (Standardabweichung 0.061, Min 132.03, Max 132.28). Im Vergleich zur Referenzcampa also fast 0.3mm laenger im Neuzustand.

Zusaetzlich habe ich, wie gewuenscht, noch die Kettenbreiten gemessen. Die PC-971 ist ueber 16 Glieder mit je zwei Messungen pro Glied gemittelt 4.09mm breit an den Innenlaschen (Standardabweichung 0.023); die C9 mit 16 Gliedern und je einer Messung pro Glied 3.87 (Standardabweichung 0.016) breit. Letzterer Wert unterscheidet sich recht deutlich von den von BaB oben gemessenen 4.04mm. Ich bin gespannt, auf was fuer Werte andere Tester kommen.

Wenn jemand an den einzelnen Werten im Detail interessiert ist: Link zur Tabelle auf Google Drive. Falls Interesse besteht, kann ich die Tabelle auch gern fuer andere zum Bearbeiten freigeben.

So, nun geht es ans Kettenhalbieren.

Schoenen Gruss,
Harald.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 12.12.12 22:37

Hallo Harald,

schön, dass wieder Leben in diesen Faden kommt schmunzel

Ich melde mich in den nächsten Tagen mal wieder ausführlicher zu Wort, gerade fehlt mir etwas die Zeit, vielen Dank auf jeden Fall für deinen Einsatz! schmunzel

Zur Info: Bei mir laufen zurzeit 3 Kettenpaarungen im Test: C9/Connex 808, C9/HG73 LX und HG94 XT/ C.Veloce.

Grüße

Bernd
von: memy

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 14.12.12 14:31

In Antwort auf: BaB
Gemessen wird immer an 3 Stellen je Kettenhälfte und daraus das arithmetische Mittel gebildet, um Ausreißer bei unterschiedlicher Kettenlängung zu vermeiden.

Die Ausreißer bestimmen doch letztendlich die Lebensdauer einer Kette und sorgen auch für den größten Verschleiß an Kettenrädern/Ritzeln. Warum willst du die durch eine Mittelung quasi "rausrechnen"? Dehnung der Kette und Streuung der Messwerte (in %) sind imo zwei unterschiedliche Kriterien zur Beurteilung der Qualität einer Kette.

Ich weiß, ein wenig spät für so eine Bemerkung, aber ich bin eben erst auf den Thread aufmerksam geworden. Ich finde es toll welche Mühe ihr euch macht! Bin gespannt auf die Ergebnisse.


Gruß
Horst
von: JensD

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 15.12.12 10:41

Wegen der relativ unsicheren Messung muss etwas gemittelt werden- messe mal 3x die gleiche Stelle und Du wirst bei einer normal verschmutzten Alltagskette deutliche Unterschiede feststellen.
Ich habe relativ wenig gemittelt sondern eher über 3 Messungen die Ausreißer festgestellt- dann nochmal kontrolliert und oft den Messausreißer als Fehlmessung feststellen können.

Es ist sehr schwer, laborgerechte Verschleissvergleiche unter Alltagsbedingungen zu erzeugen- aber eine klare Tendenz zwischen den Ketten kann man mit der Methode von Bernd sehr gut feststellen.

Viele Grüße von
Jens.
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 15.12.12 15:28

In Antwort auf: JensD
Wegen der relativ unsicheren Messung muss etwas gemittelt werden- messe mal 3x die gleiche Stelle und Du wirst bei einer normal verschmutzten Alltagskette deutliche Unterschiede feststellen.
Ich habe relativ wenig gemittelt sondern eher über 3 Messungen die Ausreißer festgestellt- dann nochmal kontrolliert und oft den Messausreißer als Fehlmessung feststellen können.


Das würde ich in Anbetracht meiner Erfahrungen auch sagen. Andererseits wäre es schon interessant zu wissen, wie unterschiedlich die Abnutzung pro Glied ausfällt. Ich werde bei Gelegenheit die zwei sehr gelängten Ketten, die ich hier herumliegen habe, gründlich reinigen und mehr oder weniger komplett durchmessen, um einen Anhaltspunkt zu haben, mit was für Abweichungen man zu rechnen hat. Eigentlich würde ich erwarten (zumindest bei einer Kettenschaltung), dass der Verschleiß recht gleichmäßig ausfällt, aber wer weiß.

Schönen Gruß,
Harald.
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 27.12.12 23:41

In Antwort auf: vgXhc
Ich werde bei Gelegenheit die zwei sehr gelängten Ketten, die ich hier herumliegen habe, gründlich reinigen und mehr oder weniger komplett durchmessen, um einen Anhaltspunkt zu haben, mit was für Abweichungen man zu rechnen hat.


Gesagt, getan: Die zwei Ketten wurden gereinigt und vermessen (eine davon also nun zum zweiten Mal). Trotz Bad im Zitrus-Fettloeser und manueller Zahnbuerstenreinigung sind die Ketten nicht wirklich sauber zu bekommen. Nichtsdestotrotz fiel die Standardabweichung der Messwerte bei der zum zweiten Mal vermessenen Kette nur halb so gross aus: Messung 1 0.181; Messung 2 0.089. Ich denke allerdings, dies ist vor allem auf das sorgfaeltigere Messen und nicht auf das Reinigen zurueckzufuehren. Die gemittelte Laenge dieser Kette ist nun 134.06. Wenn man annimmt, dass die Kette neu ca. 132.1mm lang war, kommt sie also auf eine stattliche Laengung von fast 2mm.

Im Vergleich zur neuen C-9 ist die Standardabweichung deutlich hoeher (0.019 vs 0.089) und auch im Vergleich zur neuen PC-971 (Standardabweichung 0.061) variieren die Messwerte staerker. Wenn man sich allerdings ein Diagramm der Werte anschaut, sieht man bei den neuen Ketten ein Zickzackmuster, waehrend bei der alten Kette eine systematischere Variation auftritt, d.h. unterschiedliche Bereiche der Kette haben sich tatsaechlich unterschiedlich gelaengt. Dasselbe Muster (allerdings mit insgesamt mehr Variation) ergibt sich auch bei der zweiten alten PC-971.

Ein anderes, noch nicht angesprochenes Thema sind die Kettenschloesser. Die beiden alten PC-971 wurden jeweils mit dem SRAM Powerlink verschlossen. Leider kann ich heute nicht mehr mit Bestimmtheit sagen, ob ich jeweils beim Kettenwechsel auch ein neues Schloss verwendet habe, und die aeltere Kette hat kein Schloss mehr. Ich erinnere mich, dass mir ein Schloss irgendwann einmal verloren ging und ich es mit einem Gebrauchtschloss ersetzt habe, aber ich weiss nicht mehr, ob das bei einer der vermessenen Ketten der Fall war. Aus diesem Grund habe ich darauf verzichtet, die Schloesser als Teil der Kette zu messen. Stattdessen habe ich die Bolzen des Kettenschlosses vermessen.

In der Tat kann man deutlich sehen, dass die Bolzen an zwei Stellen duenner sind als im Neuzustand. Der Durchmesser des Bolzen ist an dieser Stelle gemittelt 3.53mm vs. 3.56mm beim neuen Kettenschloss. Im Vergleich zu einem regulaeren Kette war der Unterschied ca. 0.01mm; ich denke allerdings, dass man mehr Bolzen messen muesste, um zu aussagekraeftigen Werten zu kommen. Angesichts der Ungewissheit, ob Schloss und Kette die gleiche Laufleistung haben, habe ich keine weiteren Messungen vorgenommen, werde das aber vielleicht am Ende des aktuellen Tests nachholen.

Schoenen Gruss,
Harald.
von: Radex

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 28.12.12 12:22

Moin,

ich hätte jetzt die Gelegenheit bei dem Kettenverschleißtest mit einzusteigen. Mein Reiserad mit 10-fach Kette ist quasi neu, und mein 9-fach Alltagsfahrrad bekommt nach dem Winter neue Antriebskomponenten spendiert. So könnten beide Räder jungfräulich an den Start gehen.
Nur blicke ich nicht mehr ganz durch die vorherrschende Methode durch, die hier angewandt wird. Gibt es eine kurze Guideline?
Damit meine ich nicht die Messung an sich, sondern z. B. Wechselintervalle, Intervalle zwischen den Messungen usw.

Gruß
Alex
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 28.12.12 15:12

Hi Alex,
sehr schön -- je mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich finden, desto besser. In Bernds Startbeitrag ist das grundsätzliche Vorgehen eigentlich gut beschrieben. Referenzkette für 9fach ist die Campa Record C9, für 10fach die Shimano XT HG94. Vergleichskette bleibt dir überlassen. Entweder du nimmst eine, die schon im Rennen ist (soweit ich weiß sind das im Moment SRAM PC-971, Connex 808, HG73 LX, und für 10fach Campa Veloce) oder eine neue Vergleichskette.

Intervall zwischen den Messungen: ich denke, ich werde einmal pro Monat / alle 500km messen (je nachdem, was früher eintritt), nach den ersten 1000km eventuell auch etwas häufiger. Was du mit Wechselintervalle meinst, weiß ich nicht -- du fährst die Kette so lange, bis ein Kettenteil 133mm erreicht hat. Dann könnte der nächste Vergleich mit einer neuen Vergleichskette beginnen. Sag Bescheid, wenn du sonst noch Fragen hast.

Schönen Gruß,
Harald.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 08.01.13 09:36

In Antwort auf: Mike42
Wasserflasche mit 1kg Wasser drin? Sonderlich genau muss das Gewicht ja nicht sein.
Ja, so simpel hatte ich mir das eigentlich vorgstellt. Bei mir dient eine alte PET-Saftflasche mit Wasser gefüllt an einem Draht als Aufhängung als Messinstrument für Anfangs und Abschlussmessung.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 08.01.13 09:43

In Antwort auf: vgXhc
Zu einem gewissen Teil liegt das vermutlich daran, dass die Kette verschmutzt ist und deswegen die Roellchen von Schmutzpartikeln daran gehindert werden, sich in die gewuenschte Position zu bewegen. Dies zeigte sich zum Beispiel daran, dass eine mehrmalige Messung an der gleichen Stelle manchmal immer groessere Werte ergab.

Zusaetzlich habe ich noch die Befuerchtung, dass die abgeschraegten Messschenkel in die kleine Kluft zwischen Roellchen und Lasche rutschen und sich damit zu grosse Messwerte ergeben wuerden.
Hallo Harald

besten Dank für deinen Einsatz!
Deine Vermutung mit der verschmutzten Kette sehe ich auch so und das ist auch sicherlich ein Problem. Allerdings ist der Aufwand recht groß, die Kette jedes Mal zu demontieren und die perfekt zu reinigen. Bei der Abschlussmessung würde ich dies schon machen.
Auch kann Messschenkel der in den Spalt zw. Rolle und Lasche rutschen, da muss man beim Messen schon drauf achten. Das war auch einer der Gründe die Campa Messmethode zu wählen: Durch den größeren Abstand zw. den "Außenlaschen" kann man den Messschenckel besser platzieren (zum anderen gibt es auch Messschieber, deren Messschenkel erst gar nicht zw. die Innenlaschen passen).
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 08.01.13 09:49

In Antwort auf: Radex
Nur blicke ich nicht mehr ganz durch die vorherrschende Methode durch, die hier angewandt wird. Gibt es eine kurze Guideline?
Damit meine ich nicht die Messung an sich, sondern z. B. Wechselintervalle, Intervalle zwischen den Messungen usw.
Hallo Alex,

als Intervalle habe ich für mich 500km ausgewählt, bei der C9/ LX Paarung kommen damit auch schon einige Messwerte zusammen. Genau einhalten lässt sich das Intervall leider nicht immer, da man auch mal auf Tour ist bzw. sich ein Tacho verabschiedet und man den letzten km-Stand nur schätzen kann. traurig
Für die "Zwischemessungen" am Fahrrad befestige ich das Fahrrad am Montagständer um genauer sehen zu können, dass ich den Messschieber richtig positioniert habe und versuche, das Schaltwerk möglichst senkrecht nach unten stehen zu lassen, um immer eine gleich hohe Spannung auf der Kette zu haben.
von: Radex

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 08.01.13 19:49

Hallo Bernd,

alle 500km messen bekomme ich hin. Allerdings werde ich den Test ab ca. März erst mal mit der 9-fach durchführen. Kann man die C9 Problemlos mit eine HG93 mit den beigelegten Nieten vernieten? EIN Kettenschloss ist wohl obligatorisch um die Kette zum Messen aufzuhängen.
Ich messe dann auf dem mittleren Kettenblatt und dem mittleren Ritzel der Kasette.

Gruß
Alex
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 08.01.13 21:30

In Antwort auf: Radex
Kann man die C9 Problemlos mit eine HG93 mit den beigelegten Nieten vernieten? EIN Kettenschloss ist wohl obligatorisch um die Kette zum Messen aufzuhängen.
Hallo Alex,

ich habe keine der Ketten vernietet, sondern alle per Schloss verbunden, die Kombi Campa 9fach/ Connex 8fach z.B. mit 8fach Kettenschlössern, je eins von SRAM und Connex. Ein Schloss ist nicht zwingend nötig zum Vermessen. Ob man die beiden Ketten miteinander vernieten kann, weiß ich nicht, ich habe es nicht ausprobiert, würde es aber bei der Kombi auch nicht für unwahrscheinlich halten. Die SRAM Schlösser z.B. sind aber auch nicht allzu teuer Klick
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 08.01.13 23:45

In Antwort auf: BaB
Ob man die beiden Ketten miteinander vernieten kann, weiß ich nicht, ich habe es nicht ausprobiert, würde es aber bei der Kombi auch nicht für unwahrscheinlich halten. Die SRAM Schlösser z.B. sind aber auch nicht allzu teuer Klick

Ich habe an einem Ende Kettenschloss, an einem Ende "vernietet" (also nur den alten Stift wieder reingeschoben). Ich hatte vergessen, mir ein zweites Kettenschloss anzuschaffen, und denke, dass das Pseudo-Vernieten unproblematisch sein sollte.

Schönen Gruß,
Harald.
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 08.01.13 23:48

In Antwort auf: BaB

als Intervalle habe ich für mich 500km ausgewählt, bei der C9/ LX Paarung kommen damit auch schon einige Messwerte zusammen.


Das heißt, du machst auch die Zwischenmessungen mit dem Messschieber und hältst die Werte fest? Ich hatte eigentlich geplant, die Zwischenmessungen mit der Kettenverschleisslehre zu machen, weil schneller und weniger fehleranfällig.

Gruß,
Harald.
von: Falk

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 09.01.13 02:18

Zitat:
EIN Kettenschloss ist wohl obligatorisch um die Kette zum Messen aufzuhängen.

Damit bekommst Du nicht mit, ob das Kettenschloss ein abweichendes Verschleißverhalten zeigt. Sie tun das gelegentlich, wenn das Material der Bolzen vom Kettenschloss nicht dasselbe wie der sonstigen ist. Ich habe in dieser Hinsicht schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen.
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 26.01.13 01:14

500km waren es noch nicht ganz, aber bei der Saukälte hier bin ich heute zum Messen gekommen.

Kurzbericht: nach 423km hat sich die Campa C9 um durchschnittlich um 0.25mm über 6 Glieder gelängt von 131.84 auf 132.09; die SRAM PC-971 um 0.21mm von 132.13 auf 132.34. Angesichts der Temperaturen wird es wohl wieder ein Weilchen dauern bis zur nächsten Messung.

Gruß,
Harald.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 26.01.13 07:05

In Antwort auf: vgXhc
Das heißt, du machst auch die Zwischenmessungen mit dem Messschieber und hältst die Werte fest? Ich hatte eigentlich geplant, die Zwischenmessungen mit der Kettenverschleisslehre zu machen, weil schneller und weniger fehleranfällig.
Im Prinzip würde es auch reichen, wenn man nur am Anfang und am Ende des Tests misst, ich für mich wollte eine Verlaufskurve ähnlich der von JensD aufgezeichneten haben, unbedingt nötig ist diese jedoch nicht.
Die normalen Kettenverschleisslehren richten sich aber vermutlich nicht nach der kleineren Campa-Verschleißgrenze, oder? Damit könnte man weit über das Messziel hinaus fahren (diese Werte wären aber auch nicht uninteressant, ganz im Gegenteil), ohne dass die Kettenverschleisslehre dies anzeigt.
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 25.02.13 23:43

Bei der Konkurrenz gibt es Neuigkeiten: Bikerumor hat Ketten unter realistischen Bedingungen getestet, und es kam dabei raus, dass 10fach-Ketten länger halten als 9fach. Allerdings ist ihre Testmethode der unseren unterlegen. Artikel gibt es hier. Was interessant ist: sie verwendeten zur Messung eine digitale Messlehre von Feedback Sports/KMC: Link. Angesichts der von mir berichteten Schwierigkeiten beim Messen mit einem regulären Messschieber, wäre das für unseren Test sicher hilfreich, aber wohl leider zu teuer.

In diesem Kontext: Kann jemand etwas zu diesem Artikel sagen: Probleme bei der Kettenmessung Die von uns (und den gebräuchlichen Kettenverschleisslehren) verwendete Messung auf jeweils unterschiedlichen Seiten des Röllchens wird dort als fehlerhaft kritisiert. Ich fühle mich nicht kompetent genug, das beurteilen zu können.

Gruß,
Harald
von: Andreas

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 26.02.13 07:41

Hallo Harald,

die beschriebenen Probleme sind nachvollziehbar. Es steht übrigens auch in unserem Wiki.
Grüße
Andreas
von: DebrisFlow

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 26.02.13 16:08

Hallo Harald, messe den Verschleiß inzwischen auch nur außen mit Messschieber. Nach der Innenmessung (Messschieber o. Rohloff Caliber)wäre die Kette immer schon wesentlich früher im verschlissenen Bereich. Hier im Forum gabs vor wenigen Jahren auch intensive Diskussionen darum.
von: Anonym

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 26.02.13 17:48

In Antwort auf: DebrisFlow
Hallo Harald, messe den Verschleiß inzwischen auch nur außen mit Messschieber. Nach der Innenmessung (Messschieber o. Rohloff Caliber)wäre die Kette immer schon wesentlich früher im verschlissenen Bereich. Hier im Forum gabs vor wenigen Jahren auch intensive Diskussionen darum.


Hallo Andy!

Wo sind deine Messpunkte?

Über wie viele Außenglieder misst du?

Welche Werte neu und verschlissen?

Ich "lehre" bisher nach Rohloff2.
Um wie viel liegt die Lehre in etwa falsch?
"Verschenkt" man viel?

Seit dem ich mit Rohloff lehre halten jedenfalls meine Kettenblätter und Kassetten ewig.
Kettenblätter am Renner sehen nach 30.000 km fast wie neu aus.

Beste Grüße
Andreas
von: DebrisFlow

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 26.02.13 18:39

Hallo Andreas, ich machs wie im Wiki-Artikel beschrieben: Außenmessung an 10 Gliedern sind neu 5" oder 127mm, bei 1% Längung (128,3mm) kommt sie erstmals runter.

Hier mal 2 dokumentierte Unterschiede:
Kette, Laufleistung, Verschleiß Außen- und Innenmessung
  • Campa Veloce C10, 4752Km, 0,31%, 1,26%
  • Connex 10s8, 3749Km, 1,02%, 2,18%

von: viajelargo

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 26.02.13 19:27

Hallo Andy,
wo legst du den Messschieber bei der Aussenmessung an, kannst du das mal erklären bitte? Ich kann bei 5", oder 127mm keinen Punkt an der Kette finden, wo mein Messschieber zweifelsfrei angelegt werden könnte.

Danke Erich
von: DebrisFlow

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 26.02.13 19:37

Hallo Erich, die Standard-Kettenteilung beträgt schon seit vielen Jahrzehnten 1/2-Zoll von Bolzen zu Bolzen. Über 10 Glieder sind es damit wie gesagt exakt 127mm. Die Messung ist zweifelsohne etwas fummelig da man den Messschieber frei Hand an die Bolzenmitten halten muss, dabei darf die Kette natürlich auch nicht durchhängen. Ideal wäre es, wie hier auch schon vorgeschlagen die Kette ausgebaut mit einem Gewicht an z.B einem Nagel zu befestigen und dann zu messen.
von: viajelargo

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 26.02.13 20:05

Hallo Andy,
egal ob ich innen messe, oder aussen, oder über wieviele Kettenglieder gesamt, % bleibt %! Ich messe immer mit dem Messschieber -Innenmessung-, weil ich dabei den Messschieber genau anlegen kann. Ich stelle dabei den Messschieber auf 119mm ein und messe dadurch zwischen 11 Kettenbolzen. Neuzustand sind dann in der Regel 119,5mm,0,8% davon wären dann 0,95(6) mm. Verschleissende dann bei 120,45(6) mm.


Grüße Erich
von: DebrisFlow

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 26.02.13 21:03

Was ein Prozent ist weiß ich auch, aber wie du bei meinem Beispiel siehst gibt es Unterschiede zw. innen- und Außenmessung, da man ja auch verschiedene Sachen misst (hier im Wiki ) . Bei der Außenmessung am Bolzen misst du die "Längung" des Gliedes, während du mit der Innenmessung auch den Rollenverschleiß mit rein nimmst.
von: viajelargo

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 26.02.13 21:21

Hallo Andy,
ist schon klar. Aber, gäbe es an der Kette nur Rollenverschleiss, würde der Abstand von Rolle zu Rolle immer gleich bleiben. Also kann man den Rollenverschleiss vernachlässigen. Oder sehe ich das falsch?

LG Erich
von: DebrisFlow

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 26.02.13 21:46

In Antwort auf: viajelargo
gäbe es an der Kette nur Rollenverschleiss, würde der Abstand von Rolle zu Rolle immer gleich bleiben. Also kann man den Rollenverschleiss vernachlässigen. Oder sehe ich das falsch?

Ne, der Abstand nimmt doch zu. Angenommen du hast nur Verschleiß an der Außenseite der Rolle je mehr misst du doch mit Messschieber oder -lehre.
von: viajelargo

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 26.02.13 22:13

Hallo Andy,
gut argumentiert, aber wir haben Verschleiss an den kleinsten Durchmessern (dort am grössten), das sind 1. der Kettenbolzen und Innenlaschen, 2. an der Rolle, dort wiederum am kleinsten Durchmesser, innen, 3. aussen an der Rolle, aber weit geringer. Sprich der Verschleiss ist an den Kettenbolzen am grössten. So gesehen ist die Innenmessung nicht ganz genau. Aber die Aussenmessung , so wie von dir beschrieben ebenfalls nicht, weil keine genauen Messpunkte für den Messschieber.

Ich habe festgestellt, dass man mit der Innenmessmethode (mit Messschieber) und einem Verschleisswert von o,7% immer noch besser liegt, als mit der Rohloff-Lehre (Erfahrungswert). Ganz klar ist die Aussenmessung die genaueste, wenn man sie denn genau präzisieren könnte.

Bis Berlin sind es zwar nicht 10tel Millimeter, aber vielleicht reicht es mir doch mal auf ein Treffen.

LG Erich
von: Bonsai

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 26.02.13 23:32

Hallo,

Ich versuche das morgen auch mal, hab bisher nach der von dir beschriebenen Methode (innen 119,5-120,5)gemessen.

Frage meinerseits an die, die diese Methode aus dem Wiki bisher praktizieren: Reicht die Spannung der Kette durch den Kettenspanner nicht aus bzw. sind dadurch Messfehler zu erwarten?

Noch allgemeiner Hinweis zu 8 fach Ketten. Ich hatte Taya Octo Kette mal vor einiger Zeit drauf. Finger weg! Ist Schrott! Nach etwa 700 km Rollenbrüche und Längung war auch am Verschleißende. Mein derzeitiger Händler hatte dann mal eine Point Kette, voll verzinkt für 12€, dachte für den Winter kann mal probieren, aber auch nach 800 km Verschleißende.

Am Alditrekker (8fach) will ich die Woche Bestellung machen für neue Kette und neuer Kassette.Wollte LX mal testen, da ich bei 9 fach mit LX zufrieden war. Bin da aber offen, nicht festgelegt, wenn zum hiesigen Test hilfreich lasse ich mich da auch beeinflussen. Allerdings fahre ich mit dem Rad wenig. Ist halt meine Stadtschlampe, derzeit Marathon Extreme Reifen drauf die auch bleiben im Sommer für Feldwege bspw..

Am Koga habe ich derzeit Sram 971 drauf. Ist bei 119,9 nach letzter Messung nach 900 km. Das war auch die letzte Sram, bestelle gleich eine Campa mit. Am Arikara derzeit Herbie und Rohloff dran, das hilft hier nicht.

viele Grüße

Jan
von: Anonym

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 27.02.13 00:19

Deswegen fragte ich Andy, wo er außen die Messpunkte nimmt.
Ich habe bisher keine zuverlässigen Punkte außen gefunden.
Außerdem muss eine 2. Person her, die die Kette ordentlich auf Spannung bringt.
von: Anonym

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 27.02.13 00:23

Eine Campa C9 Kette sollte für 8x zuverlässig passen.
Kostet 22 € im Internet, macht aber viele tausende Kilometer.

Die Shimano HG91 für 16,50 € wäre ebenfalls was für dich.

http://www.nubuk-bikes.de/teile-parts/an...2/?ReferrerID=7
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 27.02.13 01:44

Im oben von mir verlinkten Artikel sind die wenigen Messwerkzeuge, die nicht innen messen benannt. Die meisten sind schwer erhältlich, aber dieses Shimano-Werkzeug kann man bekommen. Allerdings zu einem ziemlich gesalzenen Preis...

Gruß,
Harald.
von: DebrisFlow

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 27.02.13 10:05

Danke Erich, hast völlig Recht, kann eigentlich nichts mehr hinzufügen zwinker
Und ja, NB liegt auch noch in unserem Einzugsgebiet, die letzte geplante Tour um den Tollensesee fiel aber leider wetterbedingt aus.
von: Anonym

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 27.02.13 10:47

In Antwort auf: vgXhc
Im oben von mir verlinkten Artikel sind die wenigen Messwerkzeuge, die nicht innen messen benannt. Die meisten sind schwer erhältlich, aber dieses Shimano-Werkzeug kann man bekommen. Allerdings zu einem ziemlich gesalzenen Preis...

Gruß,
Harald.


Hallo,

dann hab ich das falsch verstanden.
Ich dachte an eine Messung außen an den Außenseiten der Kettenlaschen, zwischen Niet und Niet z.B..
Aber da genaue Anlegepunkte mit der Schieblehre zu finden (Niet hat auch eine gewisse Breite und keine definierte Mitte) und gleichzeitig die Kette zu spannen, daran scheitere ich.

Das Shimanotool ist für mich eine Lehre, die das Innenmaß nimmt, nur halt die Röllchen in die Richtung drückt, wie es real auf dem Antrieb vorkommt.
Warum das Tool so teuer ist, ist mir ebenso ein Rätsel, den baugleichen Vorgänger; den 40er; gab es für knapp über 20 € im Handel.

Es gibt jedoch Lehren von Mighty, die ähnnlich aussehen.
http://www.cycle-basar.de/Werkzeug/Werks...-Messlehre.html
Weiß jemand, ob die ähnlich gut arbeiten?



von: Anonym

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 27.02.13 10:53

Hallo,

welches Rohloff Tool hast du?

Den Caliber 1 oder 2?

Wie groß sind die Abweichungen in etwa zwischen Messschieber und Caliber X?
von: viajelargo

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 27.02.13 15:45

Hallo Andreas,
das muss noch der Kaliber 1 sein, es steht nur "Rohloff Caliber" drauf. Bin ja auch schon ein älteres Baujahr schmunzel

Die Abweichung war in etwa, so wie ich mich erinnern kann erheblich. Nach Rohloff-Caliber (0,075 Seite) war die Kette gerade so "fertig, laut Messschieber gemessen 120,10mm, nach meiner Messmethode (siehe Beitrag weiter oben).

LG Erich
von: Anonym

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 27.02.13 16:00

Hallo Erich,

ja der Caliber1 tauscht sehr früh bei Shimano.
Mein Radhändler hat früher danach getauscht, mir aber die Ketten mitgegeben um sie aufzulegen, wenn neue Ketten nicht mehr auf meinen Antrieb laufen.

Habe diese Kette irgendwann mal mit meinem Caliber2 gemessen. Die waren noch ziemlich gut Schuss.


Ich meine der Caliber1 ist auch eher für Rohloff*1 Ketten gedacht. Die waren neu etwas kürzer, in etwa so wie ein Campa C9 im Vergleich zu Shimano 9x Ketten.
Fährt man die Shimano Ketten mit bis zu 1 Prozent Längung auf Campa Kurbeln so verschleißen sie unnötig schnell.
Ich kenne das von meinem 34er Campa Kettenblatt.
Eine nur leicht verschlissene Campa C9 lief auf dem Kettenblatt nur noch mit Chainsuck. (nach zuvoriger Nutzung einer Shimano Kette mit Tausch nach Caliber2 S Seite )
Eine neue Shimano Kette läuft weiterhin problemlos darauf.


*1 die wohl auch für Campa Ketten produzierten
von: OK_62

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 27.02.13 21:13

In Antwort auf: vgXhc
Bei der Konkurrenz gibt es Neuigkeiten: Bikerumor hat Ketten unter realistischen Bedingungen getestet, und es kam dabei raus, dass 10fach-Ketten länger halten als 9fach.

Hallo Harald,
ganz so neu sind die Ergebnisse nicht. Die Bike 5/11 hatte auch eine 10fach Kette als Testsieger erkoren, tendenziell waren die 9-fach jedoch besser. Der Verschleiß wurde sinnvollerweise am Prüfstand erzeugt mit folgender Längung pro Kettenglied:
XT-10f 0,006mm
HG93 0,012mm
HG73 0,014mm
XTR-10f 0,015mm,
HG53 0,016mm
Connex 9x 0,028mm
KMC X9 0,032mm
Sram PC991 0,039mm
KMC X10 0,043mm
SRAM PC1091 0,044mm
Connex 10x 0,044mm
Sram PC1071 0,056mm 10f
Poin LG1010 0,080mm 10f
Poin LG7710 0,084mm 9f
Poin SL101 0,085mm 10f

Schade nur, dass die Campa C9 nicht mitgemessen wurde, aber die Bike ist eben eine MTB Magazin und Campa ein RR-Komponentenhersteller.
Zur Innen- vs. Aussenmessung hatte ich mal folgendes gemessen und geschrieben...klick,
Als Ergebnis lässt sich bei der C9 bei mir einen Fehler von rund 10% der Innen- gegenüber der Außenmessung bei der Messlänge 132mm feststellen.
Grüsse
Olaf
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 27.02.13 21:29

In Antwort auf: Nordisch


dann hab ich das falsch verstanden.
Ich dachte an eine Messung außen an den Außenseiten der Kettenlaschen, zwischen Niet und Niet z.B..
Aber da genaue Anlegepunkte mit der Schieblehre zu finden (Niet hat auch eine gewisse Breite und keine definierte Mitte) und gleichzeitig die Kette zu spannen, daran scheitere ich.

Das Shimanotool ist für mich eine Lehre, die das Innenmaß nimmt, nur halt die Röllchen in die Richtung drückt, wie es real auf dem Antrieb vorkommt.

Nein, du hast das schon richtig/falsch verstanden. Indem du zweimal außen misst, misst du faktisch die Länge zwischen Niet und Niet (vorausgesetzt die Röllchen nutzen sich nicht ungleichmäßig ab). Zur Veranschaulichung.

Gruß,
Harald.
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 27.02.13 21:50

Danke für die Ergebnisse. Allerdings halte ich einen Prüfstand eben nicht für die ideale Testmethode. Wo/wie haben sie denn in dem Test gemessen? Außen oder innen?

Das mit den 10% Prozent Messfehler ist sehr interessant (Direktlink zum relevanten Post)
Schönen Gruß,
Harald.
von: OK_62

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 28.02.13 21:01

In Antwort auf: vgXhc
Allerdings halte ich einen Prüfstand eben nicht für die ideale Testmethode. Wo/wie haben sie denn in dem Test gemessen? Außen oder innen?

Finde ich überhaupt nicht. Gerade der Prüfstand bildet vergleichbare Ergebnisse ab.
Gemessen wurde in Anlehnung an eine von Wippermann entwickelten Kettentestmaschine mit aneinandergenieteten Messketten. Getestet wurde nach einer Einfahrzeit mit anschließender Entfettung bei einer Last von 1000N (ca. 300W) über 40h bei 75/min bei Übersetzung 32/17-32. Dabei wurde zwischdurch kontrolliert Wasser, Sand und Öl zugeführt.
Gemessen wurde sowohl über die Rollen als auch über die Bolzen mit dem Messchieber. Wie genau wird nicht geschrieben.
Ich halte den Test für ausgesprochen gut um Ketten zu vergleichen und das war ja das Ziel.
Praxistests bringen nur etwas, wenn die Testketten auf einem Antrieb aneinander genieteten sind.
Grüsse
Olaf
von: thomas-b

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 28.02.13 21:09

In Antwort auf: OK_62
...
Praxistests bringen nur etwas, wenn die Testketten auf einem Antrieb aneinander genieteten sind. ...
Ähm, machen das unsere Testfahrer hier nicht?

Ich meine das Bernd genau deshalb diesen Thread eröffnet hat.

Ist eine Test mit entfetteten Reibpartnern aussagekräftig? Und wenn was sagt uns das?

Gruß
Thomas
von: OK_62

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 01.03.13 20:07

In Antwort auf: thomas-b
In Antwort auf: OK_62
...Praxistests bringen nur etwas, wenn die Testketten auf einem Antrieb aneinander genieteten sind. ...
Ähm, machen das unsere Testfahrer hier nicht?
Ich meine das Bernd genau deshalb diesen Thread eröffnet hat.
Ja, weis ich wohl, meine Antwort bezog sich auf seine Aussage:
In Antwort auf: vgXhc
Bei der Konkurrenz gibt es Neuigkeiten: Bikerumor hat Ketten unter realistischen Bedingungen getestet,
...realistisch ja, aber auch so vergleichbar wie auf dem Prüfstand?
In Antwort auf: thomas-b
[/zitat] Ist eine Test mit entfetteten Reibpartnern aussagekräftig?
Ja, finde ich schon, denn sie wollen ja schnelle Ergebnisse. Entscheidend ist doch, dass alle Ketten vergleichbar belastet werden. Das absolute Ergebnis ist doch eher nebensächlich, das zeigt ja der Praxisbetrieb, da ist alles zwischen 500 und 10.000 km drin. Zwischendurch kommt auch wieder Öl drauf. Hast du den Test gelesen?
In Antwort auf: thomas-b
[/zitat] Und wenn was sagt uns das?
Die Frage verstehe ich nicht.
Grüsse Olaf
von: Radex

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 02.03.13 22:49

Moin,

heute war es endlich soweit. Mein Alltagsrad hat neue Antriebskomponenten bekommen. Kassette, 36er Kettenblatt und Kette sind neu.
Die Kette besteht nun zur Hälfte aus einer Campa C9 und zur anderen Hälfte aus einer Shimano HG93. Kettenschlösser sind SRAM PowerLink und Connex Link.

Neben dem 119er Maß beider Teilketten (HG93 119.6 mm / C9 119.4 mm )habe ich die Röllchendurchmesser festgehalten: HG93 7.7mm, C9 7.78 mm)

Sind noch andere Masse zu nehmen, bevor das Rad in Betrieb geht?

Ansonsten messe ich das 119er Mass regelmäßig an unterschiedlichen Stellen. Zudem in bestimmten Abständen die TestKomboKette im Vergleich zu einer unbenutzten Kette nach der Aufhängemethode mit 1kg Belastung. Da weiß ich nur noch nicht genau, wie ich die Differenz am Ende der beiden Ketten am besten messe.

Ich bin sehr gespannt.

Gruß
Alex
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 12.03.13 06:57

Hallo! Es freut mich zu lesen, dass sich hier während meines Urlaubs ja einiges getan hat. schmunzel
In Antwort auf: vgXhc
Allerdings ist ihre Testmethode der unseren unterlegen.
schmunzel
In Antwort auf: vgXhc
Angesichts der von mir berichteten Schwierigkeiten beim Messen mit einem regulären Messschieber, wäre das für unseren Test sicher hilfreich, aber wohl leider zu teuer.
Über die Problematik beim Messen wurde ja schon diskutiert. Ich habe JensD einen Messschieber zum Überarbeiten zugesendet, sollte die Modifizierung klappen werde ich den modifizierten Messschieber hier präsentieren.

In Antwort auf: vgXhc
In diesem Kontext: Kann jemand etwas zu diesem Artikel sagen: Probleme bei der Kettenmessung Die von uns (und den gebräuchlichen Kettenverschleisslehren) verwendete Messung auf jeweils unterschiedlichen Seiten des Röllchens wird dort als fehlerhaft kritisiert.
Jede Messsmethode hat ihre Vor- und Nachteile, wir hatten uns für die oben beschriebene Methode entschieden, weil wir hofften, so u.a. geringe Ablesefehler zu haben.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 12.03.13 07:05

In Antwort auf: Bonsai
Hallo,

Ich versuche das morgen auch mal, hab bisher nach der von dir beschriebenen Methode (innen 119,5-120,5)gemessen.
119,5mm? Das müsste eigentlich etwas mehr sein (außer du fährst Campa). zwinker

In Antwort auf: Bonsai
Frage meinerseits an die, die diese Methode aus dem Wiki bisher praktizieren: Reicht die Spannung der Kette durch den Kettenspanner nicht aus bzw. sind dadurch Messfehler zu erwarten?
Bei den Zwischenmessungen baue ich die Kette auch nicht aus, sondern sehe zu, dass das Schaltwerk möglichst senkrecht steht und nutze so den Zug auf die Kette aus. Bitte an mehreren Punkten messen, da die Kettenglieder nicht 100% gleich stark verschleißen und auch durch Dreck etc. leicht andere Werte angezeigt werden können.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 12.03.13 07:11

In Antwort auf: Radex
Sind noch andere Masse zu nehmen, bevor das Rad in Betrieb geht?
Hallo Alex,

wenn du schon so viel messen möchtest, dann könntest du vllt. auch noch die Kettenschlossbolzen neu und am Testende messen, daraus könnten wir dann vllt. ableiten, welches Schloss haltbarer ist. Ich messe das auch, da es aber pro Kette nur je ein Schloss eines Herstellers gibt, wären ein paar weitere Daten schön.

In Antwort auf: Radex
Da weiß ich nur noch nicht genau, wie ich die Differenz am Ende der beiden Ketten am besten messe.
Da wir die Ketten nur "halbiert" haben, sollte es eigentlich genug Messpunkte geben.

In Antwort auf: Radex
Ich bin sehr gespannt.
Wir auch. schmunzel

Vielen Dank für deinen Einsatz schmunzel
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 12.03.13 07:13

In Antwort auf: Nordisch
Es gibt jedoch Lehren von Mighty, die ähnnlich aussehen.
http://www.cycle-basar.de/Werkzeug/Werks...-Messlehre.html
Weiß jemand, ob die ähnlich gut arbeiten?
Ich hatte mal so eine Lehre, diese zeigte aber immer noch eine nicht verschließene Kette an, während der Messschieber schon lange zum Austausch drängte. Das Teil ist übrigens auch schon ab 3,90€ zu bekommen (Ich hatte auch mal überlegt, das Teil entsprechend zu modifizieren, hatte es dann aber verschenkt).
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 12.03.13 07:31

In Antwort auf: OK_62

Hallo Harald,
ganz so neu sind die Ergebnisse nicht. Die Bike 5/11 hatte auch eine 10fach Kette als Testsieger erkoren, tendenziell waren die 9-fach jedoch besser. Der Verschleiß wurde sinnvollerweise am Prüfstand erzeugt mit folgender Längung pro Kettenglied: ...
Es war. glaube ich, weniger ein Test 10fach gegen 9fach Ketten als ein Kettentest von 10fach und 9fach Ketten, wenn ich mich nicht irre (den letzten Berichten im WWW zufolge, sollten die 10fach sogar haltbarer als 9fach sein, lassen wir uns überraschen). Was mich ein wenig störte, war (wenn ich mich richtig erinnere), dass die Anfangslänge der Kette unberücksichtigt blieben, sondern nur der Verschleiß (Längung) gemessen wurde. Da alle Ketten bei der gleichen Länge ausgetauscht werden müssen, kann eine langsam verschleißende Kette durchaus schlechter sein, wenn sie eine große "Anfangslänge" hatte.
In der Tour wurde auch die "Längung" mit und ohne Rollenverschleiß betrachtet, das fand ich recht interessant, weil man so auch ein wenig Rückschlüsse auf die Qualität der Rollen zu den Ketten machen konnte. Leider wurde wohl in der Tour auch nur die Längung um 1mm gemessen, statt die Längung "auf" 1mm.
In Antwort auf: OK_62

Schade nur, dass die Campa C9 nicht mitgemessen wurde, aber die Bike ist eben eine MTB Magazin und Campa ein RR-Komponentenhersteller.
Trotzdem wird diese Kette auch von MTB- und Reiseradlern genutzt und die Qualität der Kette ist - nicht zuletzt Dank JensDs Kettentest - auch bekannt. Das Fehlen der C9 war auch einer der Gründe für diesen Test.
von: Bonsai

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 12.03.13 14:10

In Antwort auf: Nordisch
Eine Campa C9 Kette sollte für 8x zuverlässig passen.
Kostet 22 € im Internet, macht aber viele tausende Kilometer.


Danke, Vorrat liegt im Keller für die nächsten Jahre. Ich kann mich errinnern, vor etwa 10 Jahren, hatte ich einen billige SRam Kette die damals "ewig" gehalten hat. Damals habe ich noch alles beim Dealer machen lassen, messen etc. Daher habe ich keine genauen Angaben. Aber ärgere mich das ich mir diese Ketten nicht auf Lager gelegt habe. Gut, wer konnte schon ahnen das die Qualität nachlässt.

In Antwort auf: Nordisch

Ich habe bisher keine zuverlässigen Punkte außen gefunden.


Ich auch nicht bei der erwähnten SRam. Bei der C9 werde ich nachher mal probieren.

In Antwort auf: BaB
119,5mm? Das müsste eigentlich etwas mehr sein (außer du fährst Campa). zwinker

Alle Ketten der letzten Jahre, Sram, Taya, Point wie auch Shimano habe ich so sporatisch gemessen und habe bisher keine Abweichung festgestellt. Ich erhebe darauf aber keinen Anspruch! Einzig wo ich mir sicher bin ist Taya und Point. Ich gebe aber zu ich dieses Ausmessen unbedingt verfeinern muss. An den Rollenverschleiß habe ich in der Vergangenheit keinen Gedanken verschwendet.

In Antwort auf: BaB
Bei den Zwischenmessungen baue ich die Kette auch nicht aus, sondern sehe zu, dass das Schaltwerk möglichst senkrecht steht und nutze so den Zug auf die Kette aus. Bitte an mehreren Punkten messen, da die Kettenglieder nicht 100% gleich stark verschleißen und auch durch Dreck etc. leicht andere Werte angezeigt werden können.


Ich reinige die Kette vorher immer mit öligem Lappen. Danke für detaillierten Anregungen. Ich werde berichten.
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 14.03.13 00:27

Ich bin sehr gespannt auf den modifizierten Messschieber!

Bei mir war es heute wieder soweit -- Zeit für Messung Nr. 3. Und es gibt eine gute Nachricht! Die C9 ist geschrumpft! Zwar nur um 0.04mm, aber immerhin. Die PC-971 hingegen hat sich gedehnt, aber nur um 0.01mm.

Tja, was ist da los? Ich vermute, es liegt am Messschieber. Messung 1 und 3 habe ich jeweils mit demselben Messschieber durchgeführt, während Messung 2 mit dem Messschieber in der Selbsthilfewerkstatt war. Auf Bernds Anregung hin habe ich die beiden Schieber vor einiger Zeit schon einmal verglichen, und an Referenzobjekten lieferten sie praktisch identische Werte. Was aber wahrscheinlich nicht identisch ist, ist die Form der Innenmessfühler. Angesichts der hier ausgiebig diskutierten Probleme beim Messen, gehe ich davon aus, dass hier die Fehlerquelle liegt. Um sicher zu gehen, werde ich hoffentlich am Freitag eine Vergleichsmessung mit dem anderen Schieber durchführen.

Bedienfehler würde ich ausschließen, da sich meine Werte auch bei einem zweiten Messdurchlauf zuverlässig replizieren ließen (auch bei Messung 2 hatte ich zweimal gemessen).

Schönen Gruß,
Harald.
von: thomas-b

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 14.03.13 06:09

Hm, wie misst Du denn mit einem Messschieber 1/100? Die 1/20 die der Nonius bietet sind doch auch nur eher als Trendanzeize zu verstehen, aber 1/100 sind doch eher was für andere Messwertzeuge.

Gruß
Thomas
von: irg

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 14.03.13 06:41

Hallo Harald!

Kennst du die Messgenauigkeit des Messschiebers? Die vielen Stellen hinterm Komma sagen genau gar nichts darüber aus. Relevant ist die Genauigkeit, in der tatsächliche Abstände zuverlässig angezeigt werden können. (Und üblich ist es v.a. bei elektronischen Dingern, einfach noch ein paar Zahlenreihen anzuhängen, um Genauigkeit zu suggerieren. V.a. bei Messschiebern, bei denen die Genauigkeit nicht definiert ist, ist Skepsis angezeigt.)

Bei alten Ketten können Abnützungsspuren auch zu Verfälschungen des Messergebnisses führen. Das lässt sich am einfachsten mit mehreren Messungen in verschiedenen Bereichen der Kette abfedern. Jedesmal aufschreiben und am Schluss mitteln. Dabei bekommst du auch gleich einen recht guten Überblick über die Streuung. Je kleiner diese ist, umso besser. Aber Vorsicht: Auch eine kleine Streuung muss nicht unbedingt ein Zeichen für genaue Messungen sein!

lg! georg
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 14.03.13 11:09

Das mit den 1/100mm war natürlich nicht ernst gemeint. Mein Messschieber ist lediglich Mittelklasse, aber zeigt die Hundertstel eben an.

Wie dem auch sei, es ging mir nur darum: Zwischen Messung 1 und Messung 2 gab es eine deutliche Längung (0.2mm nach 420km), zwischen Messung 2 und 3 dann plötzlich nicht mehr. Da sich an den Umweltbedingungen nichts Wesentliches geändert hat, ist meine Hypothese nun eben, dass es ein Messproblem ist.

Gruß,
Harald.
von: JensD

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 14.03.13 11:53

Das muss kein Messproblem sein, ich hatte das auch.

Vermutlich laufen sich manche Ketten etwas ein und haben dann lange sehr geringen Verschleiss.

Viele Grüße von
Jens.
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 14.03.13 12:02

Okay, gut zu wissen. Sicherheitshalber mache ich aber trotzdem eine Vergleichsmessung mit dem anderen Schieber.

Gruß,
Harald.
von: Bar- Toll- Omäus

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 14.03.13 20:30

Ihr seid echte Freaks!!! schmunzel

Da ich beruflich viel mit ausländischen Kollegen zu tun habe und die sich teilweise über deutsche Marotten amüsieren können, frage ich mich mittlerweile oft, was eigentlich typisch deutsch ist. Und ich bin mir sicher, diese(s) Problemstellung / Thema incl. Diskussion über den Versuchsaufbau ist typisch deutsch, sprich technik- /"ingenieurs"getrieben. Und mit Haftungsausschluss! :-)Ich kann mir zwar vorstellen dass das Thema woanders zwar diskutiert wird und dann zum Bier/ Cappuccino/ Wein übergegangen wird. Weiter so! bravo

Wollte ich nur mal loswerden.
von: Bonsai

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 15.03.13 12:40

In Antwort auf: vgXhc

Bedienfehler würde ich ausschließen, da sich meine Werte auch bei einem zweiten Messdurchlauf zuverlässig replizieren ließen (auch bei Messung 2 hatte ich zweimal gemessen).


Messfehler können aber auch bspw. entstehen wenn bei unterschiedlichen Temperaturen gemessen wird. zwinker

vG

Jan
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 06.04.13 16:39

In Antwort auf: BaB
Zur Info: Bei mir laufen zurzeit 3 Kettenpaarungen im Test: C9/Connex 808, C9/HG73 LX und HG94 XT/ C.Veloce.
Hallo!

Wir haben heute die erste Kettenpaarung (C9/HG 73 LX) demontiert, die genauen Messwerte folgen noch, vorab nur soviel: Nach 2500km ähneln die Ergebnisse doch dem Kettentest von JensD.
Und da der Test für die 9fach Konkurrenzkette nicht so gut lief, haben wir heute auf das Fahrrad eine neue Testgarnitur montiert mit den beiden Referenzketten für 9fach und 10fach (C9 / HG 94 (XT)) in der Hoffnung, dass vllt. die 10fach Kette gegen die Campa punkten kann.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 07.04.13 16:06

Die Messungen nach rund 2500km ergaben für die Campa C9 eine Länge von 132,8mm und für die Shimano HG73 eine Länge von 133,6mm. Da auch bei meiner Messung über 10 Kettenglieder die HG 73 über der Verschleißgrenze von 120,5mm lag, wurden - wie schon oben beschrieben - die Ketten gegen eine neue Testpaarung ausgetauscht. Schlug sich die HG 73 anfangs recht gut, ließen die letzten 600km bei winterlichen Wetter in Berlin erwartungsgemäß beide Ketten, aber scheinbar besonders die HG 73, deutlich schneller verschleißen.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 16.04.13 18:27

Hallo!
Zusammen mit Andy habe ich ein paar Teile der verschliessenen Ketten vermessen und erstaunlich fand ich den geringen Verschleiß der Kettenschlösser von SRAM: An den Bolzen war nach 2500 bzw. 3000km Laufleitung kein Verschleiß messbar. Zum Vergleich: Bei der C9 gab es 0,02mm tiefe Laufspuren am Bolzen.
Hier ein paar Bilder, rechts jeweils ein neues Schloss zum Vergleich. Das ganze OffTopic, da es ja nicht zum eigentlichen Kettentest gehört.



von: Strampeltier

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 14.06.13 19:15

In Antwort auf: BaB
vorab nur soviel: Nach 2500km ähneln die Ergebnisse doch dem Kettentest von JensD.


Ich brauche gerade 'ne neue Kette. Also Campa C9 wäre tendenziell der Preis-/Leistungssieger? schmunzel
von: Bonsai

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 14.06.13 19:49

Aus meiner Perspektive bei 8 und 9 fach zu empfehlen. Ich fahre sie gerade bei 8 fach. Ich habe zwar noch keine langfristigen Erfahrungen mit der Kette, aber die hiesigen Ergebnisse stimmen mich optimistisch. Die ersten 100km hat der Kettenspanner etwas geruckelt, das kannte ich von bisherigen Ketten nicht, aber jetzt funzt alles zu meiner vollen Zufriedenheit.

Viele Grüße

Jan
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 14.06.13 20:39

Ja, die C9 ist immer noch die beste der 9fach Ketten.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 14.06.13 20:42

Freut mich, dass die C9 bei dir gut läuft, die Kette muss sich erst etwas "einfahren", das Ruckeln sich dann aber. Die Connex 808 dürfte als "gute" 8fach Kette wenig Chancen dagegen haben.
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 15.06.13 03:14

In Antwort auf: BaB
Ja, die C9 ist immer noch die beste der 9fach Ketten.

Moment, die C9 hat immer noch die beste Haltbarkeit. Das Preis-Leistungsverhältnis kann eventuell noch anders ausfallen. Ob wir das letztlich halbwegs verlässlich quantifizieren können werden, wird sich zeigen.

Harald (bei dem morgen die erste 10fach-Messung ansteht)
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 15.06.13 04:12

Hallo Harald,

mit dem Einwand hast du völlig recht und ich habe mir diese pauschale Aussage auch nicht so einfach gemacht, da es gerade erst ein Angebot eines Händlers mit 3 HG53 Ketten für 20€ gab. Die C9 (22€) müsste also sogar länger leben als 3 Shimano HG53 Kette zusammen, um noch günstiger zu sein. JensD hatte vor Jahren aber mal diesen Einwand gebracht: Klick und Klack Man muss den Verschleiß der Komponenten berücksichtigen, spätestens beim Austausch kosten auch diese Teile Geld.
Geht es um den Preis-/Leistungssieger nur bei Ketten ohne Berücksichtigung der Komponenten wird es auch schwierig, denn was ist der Preis der Kette? So ein Schnäppchen wie oben beschrieben oder die "normale" Internetpreise mit/ohne Versand oder...
Die Frage nach dem günstigsten Preis/Leistungsverhältnis einer Kette ohne Berücksichtigung der Kosten für Ritzel und Kettenblatt wollte ich nach der 8fach Kette an der Nabenschaltung testen: Wie viele Billigketten kann/muss man parallel zur C9 fahren, bis diese verschließen ist. Ob sich das damit aber ausreichend quantifizieren lässt ist natürlich auch fraglich.

Grüße

Bernd
von: Bonsai

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 15.06.13 07:20

Hallo Bernd,

ich würde da sogar noch weiter gehen. Man kann nicht alles an einem Preis festmachen. Man sollte Umweltkriterien berücksichtigen. Das Herstellen einer Kette kostet Ressourcen, wie Rohstoffe und Energie, ebenso wie der Transport. Auch unter diesen Aspekten ist eine längere Haltbarkeit der Kette, die letztlich auch für den Verschleiß anderer Komponenten sorgt, Vorteilhaft.

Wenn ich Verschleißteile wechsle kostet mich das Zeit. In dieser Zeit könnte ich auch anderes machen. Auch das sollte man berücksichtigen.

Ich kann mich an Zeiten erinnern wo die billigste SRam Kette ähnliche Haltbarkeit hatte wie die jetzige C9. Da der Markt ständigen Schwankungen unterliegt sollte man da am Ball bleiben und sich austauschen. Es würde mich nicht wundern wenn die C9 in einigen Jahren, wenn sie dann überhaupt noch zu bekommen ist, andere Ergebnisse liefert.

Viele Grüße

Jan
von: Bonsai

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 15.06.13 07:40

Ergänzung: Desweiteren ist es mir großes Anliegen Hersteller, die gute Qualität liefern, zu bevorzugen und wenn nicht nur ich das mache hat das auch Einfluss auf andere Komponentenhersteller. Ich bestelle fast immer bei Bike Components in Aachen, dort ist die C9 mittlerweile die beliebteste 9er Kette bei den Kunden.

Viele Grüße

Jan
von: Strampeltier

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 15.06.13 11:29

Darf ich denn mal fragen, ob es sich lohnt, bei 22 Euro 'nen größeren Vorrat (5-6 Stück) anzulegen oder gab es die C9 zu irgendwelchen Zeiten mal < 20 Euro? schmunzel
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 15.06.13 12:46

Möchtest du Vsk-frei bei 4thbk einkaufen? zwinker Ich denke nicht, dass du sie günstiger bekommst (zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, sie in letzter Zeit für < 20€ gesehen zu haben). Oder du versuchst es bei HS vor Ort mit der Bestprice-Garantie.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 15.06.13 12:48

Volle Zustimmung!
In Antwort auf: Bonsai
Ich bestelle fast immer bei Bike Components in Aachen, dort ist die C9 mittlerweile die beliebteste 9er Kette bei den Kunden.
Da dürfte auch ein Verdienst von JensDs Test sein, denn sonst liest man eher wenig über diese Kette.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 19.06.13 18:45

Hallo!

Da Shimano bei den 10fach Ketten mit der HG95 bereits jetzt schon wieder einen Nachfolger für die HG94 herausgebracht hat und die HG94 schon mit einer Anfangslänge von 132,6mm (Campa empfiehlt bei dieser Längung bereits den Austausch der Kette) an den Start geht, haben wir uns entschlossen, als neue Referenzkette für 10fach mit der Veloce auch eine Campa Kette zu nehmen.
Die HG94 läuft zurzeit noch im Vergleich gegen eine Veloce, 5701 und C9. Der Verschleiß der HG94 zu Anfang ist recht gering, aber ob das reicht die hohe Vorlängung auszugleichen wird sich erst zeigen müssen.
Die Veloce wird daneben auch mit einer "KMC X10 Light" verglichen, interessant ist übrigens dieses Werbeversprechen von KMC: Klick schmunzel
von: Bonsai

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 20.06.13 00:29

Hallo Bernd,

kann es sein das Shimano eigene Wege geht und bei 10 fach auch andere (eigene) Ritzel dazu empfiehlt?

Zitat:
Kompatibilität:
- nicht mit anderen, für Rennräder konzipierten 10-fach Schaltungen kompatibel


Ich würde aufgrund dieser Aussage von diesem Test abraten.

Viele Grüße

Jan
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 20.06.13 04:56

In Antwort auf: Bonsai
Hallo Bernd,

kann es sein das Shimano eigene Wege geht und bei 10 fach auch andere (eigene) Ritzel dazu empfiehlt?
Hallo Jan,
Shimano scheint nun eine deutlich striktere Trennung zw. den MTB/Trekking- und RR-Gruppen durchzuführen. (Interessant finde ich, dass die aktuellen RR-Ketten (insbesondere die Tiagra CN-4601) von Shimano bei meinen Messungen deutlich kürzer waren als die MTB-Ketten.)

In Antwort auf: Bonsai
Ich würde aufgrund dieser Aussage von diesem Test abraten.
Ob jemand diese Kette testet/fährt, muss jeder für sich alleine entscheiden und verantworten. Wenn man Zweifel hat, sollte man es natürlich sein lassen.
Die Angaben zur Kompatibilität bei Shimano und hier im Forum gehen übrigens auch nicht immer 1:1 konform. zwinker Wir haben uns auch schon gefragt, was denn genau der Grund dafür sein könnte, dass die Kette nur auf MTB-Gruppen gefahren werden soll. Ich werde mir die Kette sicherlich mal anschauen, wenn sie auf dem Markt ist und vllt. gibt es auch bald schon mehr Infos zu der Kette. Aber ob sich ein Test der Kette lohnt? Warten wir mal ab, wie die Tests der HG94 enden.
von: Bonsai

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 20.06.13 12:21

Hallo Bernd,

ich denke mal die Absichten sind offensichtlich von Shimano. In Zukunft wird man wohl dem Hersteller treu sein müssen, wenn man eine Shimanokette fährt müssen es auch die passenden Ritzel dazu sein und wer sich nicht daran hält wird sich mit dieser Kette seine Ritzel bei nur einer Kette verschleißen.

Ich denke mal so wie mein Kneipenrad, das ist bei den Herstellern unerwüscht. Von Shimano die Ritzel, von SRam die Kassette, von Campa die Kette und von KMC das Kettenschloss. Ab 10 fach werde ich da Schwierigkeiten bekommen, aber bestimmt auch viele eine böse Überraschung und viel Umsatz bei so manchen Händlern.

Viele Grüße

Jan
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 20.06.13 13:22

In Antwort auf: Bonsai

Ich denke mal so wie mein Kneipenrad, das ist bei den Herstellern unerwüscht. Von Shimano die Ritzel, von SRam die Kassette, von Campa die Kette und von KMC das Kettenschloss. Ab 10 fach werde ich da Schwierigkeiten bekommen, aber bestimmt auch viele eine böse Überraschung und viel Umsatz bei so manchen Händlern.

Naja, bei so einer Kombi haben dir die Hersteller ja auch bisher schon gesagt, dass man das nicht machen soll. Funktionieren tut es trotzdem. Insofern denke ich auch bei dem neuen Krams, dass man es eben ausprobieren muss und die Chancen recht gut stehen, dass man die Herstelleraussagen besser nicht so ernst nimmt. Das muss aber natürlich jeder für sich selbst entscheiden.

Gruß,
Harald
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 20.06.13 17:28

Hallo Harald,

das sehe ich ebenfalls so. Z.B. die CN-5701 oder 6701 sollen nur für 2fach RR-Antriebe genutzt werden, aber in den RR-Foren findet man auch Leute, die diese Ketten problemlos auf 3fach Antrieben fahren. Ich würde an diese neuen Ketten auch recht optimistisch heran gehen, was die Kompatibilität mit anderen Produkten angeht. Die HG 94 läuft z.B. auch sehr gut mit einer Truvativ Kurbel und Shimano RR-Schaltung und auch auf einem 9fach Antrieb gibt es keinerlei Probleme, angeblich ging es ja dort auch schon nicht. Klick Warum das mit der Nachfolgerkette nicht gehen soll interessiert mich ja schon etwas... zwinker
Mit der Aussage der sehr begrenzten Kompatibilität sollen gerüchteweise manche Hersteller versuchen, sich evtl. die Konkurrenz vom Hals zu halten. zwinker
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 17.07.13 14:33

Hallo!

Es laufen jetzt noch ein paar weitere Testkombinationen:
- Shimano CN-4601 / Shimano CN-5701 (auf 3fach Antrieb vorne)
- Shimano CN-6600 / Shimano CN-5701 (auch hier ist die neue Shimano-Rennradkette deutlich kürzer als die alte Serie)
- C9 / Shimano HG70
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.09.13 22:25

Es ist Zeit, mal wieder ein Update zu posten. Dank Sommer habe ich einige Kilometer runtergerattert und damit sowohl bei 9- als auch bei 10-fach einige neue Messwerte.

9-fach, Campa C9 gegen SRAM PC-971

Hier habe ich bisher sechs Messungen durchgeführt, bei einer kumulierten Laufleistung von 2421km. Nach den üblichen Längungskriterien wäre ein Austausch schon länger fällig gewesen, aber da ich im Moment keine allzu hochwertigen Antriebskomponenten habe, plane ich die Testkette bis zum bitteren Ende zu fahren.

Angefangen hat die C9 von 131.84mm; die PC-971 startete mit 132.13mm, also einem Nachteil ab Start von fast 0.3mm. Bei der bisher letzten Messung kommt die C9 auf 132.49mm und damit eine kumulierte Längung von 0.65mm; die PC-971 ist 132.86mm lang, mit einer kumulierten Längung von 0.73mm.

Es zeigt sich, dass in der Abnutzung der beiden Ketten zwar ein Unterschied besteht, dieser aber recht klein ist. Würden die SRAM- und die Campa-Kette also mit der gleichen Länge anfangen, würden sich keine allzu großen Unterschiede in der Abnutzung zeigen.

Ich habe versucht, ungefähr alle 500km zu messen, was mir auch halbwegs gelungen ist. Die Längung pro Messintervall zeigt einiges an Variabilität, aber das sollte nicht verwundern -- Wetter und Nutzung des Rades spielen sicher eine Rolle. Ich muss das bei Gelegenheit noch einmal genauer anschauen, um zu sehen, ob sich irgendwelche Regelmäßigkeiten zeigen.

10-fach: Campa Veloce versus KMC X10 Light
Anders als bei der 9fach-Paarung sind die Ausgangsunterschiede hier geringer: Die Veloce startet mit 131.90mm, die X10 Light mit 132.00.

Dieser Test hat erst später begonnen und ich habe bisher lediglich 1400km Distanz und zwei Messungen. Bei der ersten Messung nach 700km konnte ich praktisch keine Längung messen -- im Gegenteil, beide Ketten waren im 1/100mm-Bereich geschrumpft. Da die Ausgangsmessung am "Teststand" und die erste Messung am Rad stattfindet, sollte man dem aber keine große Bedeutung zurechnen. Bei der zweiten Messung nach 1400km zeigte sich nun eine Längung. Die Veloce war nun 131.01mm (Längung von 0.11mm), die KMC auf 132.12mm (Längung 0.12mm). Im Prinzip also das gleich Muster wie bei der 9fach-Paarung. Aber warten wir ab, wie sich das weiter entwickelt.

Was sich klar zeigt, ist wie sehr sich die Nutzungsart auf die Kettenlebensdauer auswirkt. Während die 10fach-Kette am Schönwetterrennrad nach 1400km noch so gut wie neu ist, wäre beim 9fach-Allwetter-Allzweckrad bei dieser Leistung schon fast ein Kettenwechsel fällig.

Soweit erst mal das Neueste von mir. Vielleicht gibt es ja noch andere Testteilnehmer, die Ergebnisse zu berichten haben.

Schönen Gruß,
Harald.
von: weasel

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 12.09.13 08:03

Ich würe mal vorschlagen, die CN-HG53 Deore 9-fach Kette dem Test hinzuzufügen. Dies dürfte eine der meistgefahrenen Ketten sein, da günstig.

Zumindest an meinem Rad schlägt sie sich aufeinem recht wacker, obwohl die übrigen Antriebskomponenten mittlerweile gut 20.000km runter haben (Kette ist nun die vierte und die fünfte folgt demnächst. Ich wechsel sie ca. alle 3-4Tsd km wenn die Rohloff-Lehre mit der ~0,1mm-Seite durchfällt. Wobei ich sie meist auch noch eine Zeit lang darüber hinaus fahre. Ich nehme es mit der Längung also nicht so genau. Wäre daher interessant zu erfahren, wie die Längung im Vergleich zu wesentlich teureren Ketten ausfällt.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 12.09.13 11:05

Hi Olaf,

dieser Test ist ein Test, der nicht von einer Person gemacht wird, sondern von vielen Personen. Je mehr mitmachen umso besser. Wenn dich die HG 53 interessiert, kaufen und mit der C9 vergleichen. schmunzel (Übriges hatte ich zu dieser Kette auch schon etwas geschrieben Klick )

Ich denke auch nicht, dass die HG53 besser ist als die 73. Und die schlug sich nicht allzu gut:
In Antwort auf: BaB
Die Messungen nach rund 2500km ergaben für die Campa C9 eine Länge von 132,8mm und für die Shimano HG73 eine Länge von 133,6mm. Da auch bei meiner Messung über 10 Kettenglieder die HG 73 über der Verschleißgrenze von 120,5mm lag, wurden - wie schon oben beschrieben - die Ketten gegen eine neue Testpaarung ausgetauscht.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 12.09.13 11:10

Hallo Harald,

das sind ja erstaunlich gute Werte für die Konkurrenzketten, ich bin überrascht, besonders von der SRAM.

Danke für die Infos! schmunzel

Bernd
von: viajelargo

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 12.09.13 18:47

Hallo,
ich will mich dann auch mal am Verschleißtest beteiligen. Das erste Mal mit Rohloffantrieb und C9 unterwegs habe ich nach 1tkm über 10 Kettenglieder 119,40mm gemessen. Im Neuzustand war die C9 119,25mm. Gefahren wurde bei gutem Wetter auf Radreise mit ca. 45 kg Gepäck incl. Hund und Anhänger auf 90% Straße / 10% Schotter.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 13.09.13 05:06

Hallo!

Schön, dass du auch mitmachst! schmunzel

Welches ist denn deine Testkette?

Grüße

Bernd
von: thomas-b

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 13.09.13 05:30

In Antwort auf: BaB
...
Welches ist denn deine Testkette?
Ich hab das so verstanden, das er die C9 mit sich selbst vergleicht. Sicher gar keine schlechte Idee, ich weiß nur nicht wie man sicher verschiedene Produktionschargen erkennen kann. Ich kenne die nur in 2 Variationen des Kartons.

Gruß
Thomas
von: viajelargo

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 13.09.13 18:45

In Antwort auf: BaB
Hallo!

Schön, dass du auch mitmachst! schmunzel

Welches ist denn deine Testkette?

Grüße

Bernd


Hallo, ich fahre nicht halbierte verschiedene Ketten an einem Antrieb, sondern eben dieses Mal eine einzelne C9 und werde die Längungsdaten über die Laufzeit, bis zur Verschleißgrenze durchgeben. So gesehen also nicht als Vergleichstest. Ist das ok?
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 13.09.13 19:02

Da sich deine Ergebnisse nicht mit den unseren vergleichen lassen, bringen sie nicht so viel für den eigentlichen Test. Aber miss ruhig weiter, da die absoluten Daten zur Kettenlebensdauer nicht ganz uninteressant sind.

Gruß,
Harald.
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 20.10.13 17:15

Schwuppsdiwupps ist es Mitte Oktober und ich habe schon wieder fast 1000km mehr auf dem Rennrad. Hier die neusten Ergebnisse von Campa Veloce versus KMC X10 Light (10fach):

Messintervall war dieses Mal 964km (ich hatte einen Stromausfall im Fahrradcomputer, weswegen dieser Wert einen Fehler von ca. +/-10% haben dürfte). Tendentiell hat sich nichts Überraschendes getan: Die KMC hat sich wieder minimal mehr als die Campa gelängt, 0.06mm versus 0.08mm in Durchschnitt. Der Unterschied in der Gesamtlänge ist damit weiterhin nicht allzu groß (132.07mm Campa gegen 132.20m KMC) und erklärt sich zur Hälfte aus der Differenz bei der Ausgangslänge.

Da habe ich im vorherigen Post übrigens einen Schnitzer entdeckt: Der Unterschied in der Ausgangslänge, gemessen im Teststand, waren 0.06mm und nicht die behaupteten 0.10mm, die der Unterschied bei der ersten Messung im eingebauten Zustand waren.

Bei den 9fach-Ketten müsste ich eigentlich auch schon wieder genug Kilometer für eine neue Messung haben, bin aber noch nicht dazu gekommen.

Schönen Gruß,
Harald.
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.11.13 21:58

Und ein Update für 9-fach, Campa C9 gegen SRAM PC-971

650km seit der letzten Messung (fast 3500km gesamt) und nichts Weltbewegendes ist passiert: Die Campa hat sich um 0.06mm gelängt (kumuliert 0.71), die SRAM um 0.13mm (kumuliert 0.86).

Laut der Park Tool Kettenlehre bin ich noch knapp unter 1% Gesamtlängung und werde die Kettenkombo wenn möglich noch den ganzen Winter durchfahren. Da das Rennrad jetzt eingemottet wird, sollten auf dem Reiserad mit 9fach nun auch schneller Kilometer zustande kommen. Und dank Salz und Dreck steigt vermutlich auch die Abnutzung rapide an...

Schönen Gruß,
Harald.
von: Radex

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 28.12.13 18:54

Moin,

mit meiner Testkombination zwischen HG93 und C9 bin ich nun durch.
Hier die Ergebnisse:

KM....SHI HG93....%.............Camp C9.....%
0........132,27.......................132,00
93......132,340....0,052894....132,07....0,053002
226....132,540....0,203712....132,23....0,173939
253....132,590....0,241346....132,27....0,204128
281....132,690....0,316527....132,38....0,287052
354....132,773....0,379090....132,45....0,339751
301....132,820....0,414094....132,49....0,369839
860....132,907....0,479283....132,69....0,520009
633....133,090....0,616124....132,83....0,624859
671....133,190....0,690743....132,85....0,639819
561....133,373....0,827252....133,10....0,826446
194....133,497....0,918874....133,24....0,930651
4427 km

Das 9er Ritzelpaket (11-34) hinten war neu, und ebenso das mittlere 36er Kettenblatt auf dem ich 90% der Strecken zurückgelegt habe.
Gefahren bin ich diese gemischte Kette von Mitte März bis Ende November. Die Kette hat also keinen richtigen Winter mitgemacht. Genausowenig gab es nennenswerte Steigungen. Ein paar wenige Lastwarten mit Anhänger waren dabei.
Trittfrequenz dürfte 85 im Mittel gewesen sein.
Gesamtlaufleistung waren damit 4427 km.

Beste Grüße

Alex
von: Durness

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 01.01.14 22:32

Hallo,
sehe gerade den neuen Kettentest

Ich hatte ja damals bei Jens kräftig mitgemacht. Ca. 36 000 km immer wieder C9 gemessen.

Sehr unterschreiben kann ich
In Antwort auf: vgXhc
Was sich klar zeigt, ist wie sehr sich die Nutzungsart auf die Kettenlebensdauer auswirkt. Während die 10fach-Kette am Schönwetterrennrad nach 1400km noch so gut wie neu ist, wäre beim 9fach-Allwetter-Allzweckrad bei dieser Leistung schon fast ein Kettenwechsel fällig.


Ich habe die x mal gemessen. Wird es naß, kommt mehr Gewicht dazu, sind die Strecken steil – kleines Blatt ( bei mir 20) dann steigt der Verschleiß.

Öfteres verschalten am Berg unter Last, haut mehr rein als x Kilometer flach trocken …

Insgesamt war mein Ergebnis in Phase 1 dass die C9 der HG 70 mit ca. 30% mehr Laufleistung überlegen ist. 8 Vorsicht habe nur einen Vergleich gemacht dies aber bei Sommerwetter - ohne regen und vergelichbarer Belastung)
Ergebniss im Detail war das Campa mit 132,0 anstelle Shimano 132,3 hier den Vorspprung rausholt
(Zu beachten ist das ich Marchisio Ritzel gefahren bin.)

Mehr noch interessierte mich aber wie lange die Standzeit max werden kann.

Mit 3 Ketten
Wechsel nach max. 0,4 mm Dehnung.
Dehnung Start-Stop von 132,0 auf 133,5
Dehnung max. 0,45mm/1000km (u.a. wWinter) min 0,15 mm/1000 km Sommer alles top) Mittel ca. 0,35 mm/km (Jens lag bei 0,12 mm 7 1000 km fuhr aber nur Strasse und ich tippe mal so mit ca 100 kg Sytemewicht)
Konnte ich 3 x je 12 000 km mit einem Satz fahren.
Bei 20000 musste ich das mittlere Blatt wechseln. Fahre ca. 75 % drauf.

Teile
3 fach STI
C9 Campa
9 fach Kassette Marchisio
15-16-17-18-19-20-22-25-30 Zähne
Blätter 48 Alu-38 Alu- 20 (Edelstahl)

Ansonsten
Systemgewicht oft 150 kg
50 % Geteert ansonsten Feldweg feiner Split
75 % flach
In 25 % Berg auch 16 % Steigung ! mit 150 kg Systemgewicht)
Durchschnitt ca. 15-20 km/h.
Frequenz ca 75 U/min

Vielleicht konnte ich was zum Thema beitragen
Freu mich den Therad hier weiter zu verfolgen

fG
Durness

von: Durness

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 01.01.14 22:46

Konnte ich 3 x je 12 000 km mit einem Satz fahren.

will sagen

12 000 km = 3 Ketten und einen Satz Ritzel.
dann das gleiche von vorn

(2 mal habe ich vorzeitig 2 Ritzel die ich sehr intensiv fahre vorab getauscht weil Kette nach wechsel zu sehr sprang).
von: Andreas

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 02.01.14 15:07

Hallo,

Kette SRAM PC1090 mit Kassette CS-M771-10 und Blättern FC-M780: Nach 2.620 km nur sehr geringer Verschleiß. Und das am MTB!

Grüße
Andreas
von: Strampeltier

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 21.02.14 15:10

In Antwort auf: BaB
Wenn dich die HG 53 interessiert, kaufen und mit der C9 vergleichen.


Gibt es einen Unterschied zwischen den Campa C9 Bezeichnungen oder auch in der tatsächlich gelieferten Ketten? Ich finde z. B.:

a) CN99-RE09 (bike-components)
b) Chain UD C9 bzw. "Campagnolo Record Kette UD C9" (bike24)
c) Campagnolo Kette Record Ultra Drive 9 (Rose)
...
von: Bonsai

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 21.02.14 17:47

Sind alles dieselben Ketten. Campagnolo hat nur eine 9 fach Kette auf dem Markt derzeit.
von: Strampeltier

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 21.02.14 18:16

Danke. schmunzel
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 01.03.14 02:34

Halb-OT: Video über die Herstellung unserer geschätzten Campa-Ketten
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.03.14 21:01

In Antwort auf: vgXhc
Und dank Salz und Dreck steigt vermutlich auch die Abnutzung rapide an...

Oh ja, das tut sie.

Ich habe heute Messung 8 vorgenommen, Campa C9 gegen SRAM PC-971. Messintervall waren 765km und kumulierte Laufleistung 4259km. Die Campa hat sich um 0.59mm auf jetzt 133.13mm gelängt; die SRAM um 0.66mm auf 133.65mm (und damit über 1%).

Angesichts des harten Winters bin ich über den Verschleiß nicht allzu überrascht. Erste Einbußen beim Schaltkomfort sind festzustellen, ich bin aber nicht ganz sicher, ob das an der Kette oder am Umwerfer liegt. Wenn der Winter vorbei ist (i.e. Ende April), werde ich den Test mit dieser Paarung wohl beenden und mal schauen, wie sehr die Kassette gelitten hat.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 25.04.14 09:42

Hallo!

Auch wenn sich hier in letzter Zeit (aus verschiedenen Gründen) nicht so sehr viel getan hat, der Kettentest läuft noch. schmunzel
Im Tour-Magazin 2/2011 wurden Rennradketten getestet und die Shimano CN-5701 (nur für 2-fach-Antriebe vorne) hatte mit nur knapp 0,03mm Längung einen sehr guten Wert vorgelegt, die Ultegra CN-6600 (auch für 3-fach-Antriebe) hatte rund 150% mehr Längung in dem Test gehabt.

Tobias1106 hatte sich diese Shimano Ultegra 6600 Kette gekauft und aufgrund des sehr guten Abschneidens der 5701 im Tour-Tests bat ich ihn, seine Kette doch mal gegen die 5701 zu testen. Pünktlich nach überschreiten der Verschleißgrenze nach der Wiki-Messmethode meldete er sich wieder bei mir und wir konnten die Ketten messen. Da wir nur 2 Messwerte haben können wir nichts über den Verlauf einer „Verschleißkurve“ sagen, für verwertbar halte ich den Test aber schon, da es für „Otto Normalradler“ eigentlich nur darauf ankommt, dass die Kette möglichst spät den Austauschzeitpunkt erreicht. Im Neuzustand überraschte die Ultegra 6600 mit einer knapp 0,2mm größeren Anfangslänge (132,65mm zu 132,45mm), beim Testschluss nach rund 3000km war dieser Längennachteil auf knapp 0,1mm (133,45mm zu 133,35mm) geschrumpft (sie hat also bei uns weniger Verschleiß als die 105er gehabt). Nach der Wiki-Messmethode lagen beide Ketten über 120,55mm und auch die Shimano Verschleißlehre TL-CN41 zeigte ebenfalls das Ende der Kette an.
Im Fiets-Magazin, die bei ihrem Kettentest auch vom Labortest weggegangen sind und die Ketten nun ähnlich wie wir getestet haben, sah das Ergebnis auch anders aus als beim Tour-Magazin (hier der Vergleich zw. CN-5701 und CN-7901).
Interessant fand ich, dass wir die Annahme von Nordisch bestätigten konnten, dass die neuen Rennradketten von Shimano nicht weniger verschleißen als die „alten“.
Als neue Testkombination fährt Tobias nun die Shimano CN-6600 gegen die SRAM PC 1051.

Der Test der „Forumskette“ C9 gegen die Shimano HG94 läuft auch noch und geht langsam auf die Zielgerade, sieht auch die Verschleißkurve der beiden Ketten recht unterschiedlich aus, so verspricht das Ergebnis doch noch spannend zu werden.
von: coseil

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 26.04.14 08:42

In Antwort auf: BaB

Der Test der „Forumskette“ C9 gegen die Shimano HG94 läuft auch noch und geht langsam auf die Zielgerade, sieht auch die Verschleißkurve der beiden Ketten recht unterschiedlich aus, so verspricht das Ergebnis doch noch spannend zu werden.
Wann kann ungefähr mit einem Ergebniss (C9-HG94) gerechnet werden - in den nächsten Tagen?
Bin richtig gespannt auf diesen Vergleich und dessen Auswertung!
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 27.04.14 09:27

In Antwort auf: coseil
Wann kann ungefähr mit einem Ergebniss (C9-HG94) gerechnet werden - in den nächsten Tagen?
In 0,1mm. Leider ist die Testpilotin in nächster Zeit viel auf Dienstreisen, so dass das leider noch etwas dauern wird... traurig

In Antwort auf: coseil
Bin richtig gespannt auf diesen Vergleich und dessen Auswertung!
Ich könnte dir ihre Adresse geben und z.B. ein großer Blumenstrauß nebst Pralinenpackung bringen sie vllt dazu, auf der nächsten Urlaubsreise ihr Stadtrad mit der Kettenkombination zunehmen statt ihr Reiserad. zwinker Dann hättest du das Ergebnis deutlich schneller. schmunzel
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 01.06.14 18:52

Hallo Coseil,

man glaubt gar nicht, was so alles schief gehen kann bei so einem Kettentest... Diesmal wurde vorgestern der Tacho geklaut, die KM-Angaben sind damit leider nur noch als grober Schätzwert möglich (vorher hatte sich schon ein Tacho genullt, vermutlich durch den dauerhaften Druck auf eine Taste durch den Lenker eines benachbarten Rades...). traurig Die beiden Kettenhälften verbleiben noch für ca. 2 Wochen auf dem Rad, bis wir uns für eine neue Testkombi entschieden haben (Vorschläge sind natürlich willkommen, das Rad hat eine 9fach Kettenschaltung, ich liebäugle z.B. mit der extra für E-Bikes verstärkten KMC X10e, vllt. hat diese Kette ja eine Chance gegen die C9), danach folgt die genaue Messung.
Zum vorläufigen Ergebnis (Die Messung fand noch am Rad statt): Die C9 hatte eine deutlich geringere Anfangslänge (rund 0,5mm), der Verschleiß der C9 auf den ersten 1500km übertraf den Verschleiß der HG 94 um mehr als den Faktor 2, so dass ich erst glaubte, die C9 würde noch unterliegen. Aber danach längte sich die HG94 deutlich schneller als die C9 und übertraf sie sogar bei Erreichen ihrer Verschleißgrenze (120,5mm). Damit hat die C9 gegen die HG94 auf jeden Fall gewonnen, sie dürfte noch für ein paar tausend km mehr gut sein.
Shimano hat mittlerweile mit der HG95 eine überarbeitete Version der 10fach XT-MTB-Kette auf den Markt gebracht, diese Kette hatte bei meinen Messungen eine 0,2mm geringere Anfangslänge und eine neue "Sil-Tec"-Beschichtung bekommen, aber ob das reicht um die C9 vom Thron zu stoßen... ?

von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 04.06.14 04:24

Hallo!

Aufgrund von Nachfragen schon mal die "vorläufigen" Werte bei der Messung der Kette noch am Rad:
Die Länge am Testende betrug bei der C9 120,05mm, bei der HG 94 120,65mm nach geschätzt etwas mehr als 3000km im Stadtverkehr. Die Anfangslänge war 119,4mm zu 119,9mm, nach 1500km 119,75mm zu 120,05mm.
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 16.06.14 13:43

Messung 9 ist vollzogen, und meine 9fach-Paarung hat jetzt 6146km runter. In den 1887km seit der letzten Messung hat sich die C9 um 0.49mm und die SRAM um 0.60mm gelängt. Wieder einmal gibt es also keine wesentlichen Neuigkeiten: die SRAM hat etwas mehr gelängt als die C9, und damit ist die Differenz in der kumulierten Längung weiter gewachsen: 2.12mm bei SRAM und 1.78mm bei der C9.

Die Abschlussmessung am "Teststand" steht noch aus, aber ich glaube, man kann jetzt ein eindeutiges Fazit zu dieser Paarung ziehen: Die C9 mit ihrer geringen Ausgangslänge startet bereits mit einem deutlichen Vorteil. Zusätzlich nutzt sie sich über den Verlauf des Tests auch etwas geringer ab und schlägt die PC-971. Überraschend ist das höchstens insofern, als dass man anhand meiner eigenen Erfahrungen und denen anderer Foristen einen deutlicheren Unterschied in der Längung hätte vermuten können. Wenn die Ausgangslänge also nicht so unterschiedlich gewesen wäre, hätte sich die PC-971 halbwegs ordentlich geschlagen.

Der verminderte Schaltkomfort, über den ich beim letzten Mal berichtet habe, lag übrigens tatsächlich am Umwerfer und nicht an der Kette.

Schönen Gruß,
Harald.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 20.06.14 12:37

Die Kettenkombi C9 / Connex 808 ist auch auf der Zielgeraden angekommen, wie erwartet hat die Connex mit einer deutlich größerern Anfangslänge und einer bis jetzt rund doppelt so starken Längung keine große Chance gegen die C9. Die Messwerte folgen sobald die Verschleißgrenze genau erreicht ist.
Als nächstes tritt eine 4er Kettenkombi (auch wenn wir dies anfangs nicht wollten, dazu später mehr) an einem Nabenschaltungsrad in den Ring, bestehend aus der bekannten C9 als Referenzkette, der KMC X1 (mit dieser Kette sollen schon Laufleistungen mit über 10000km erbracht worden sein), der KMC X9e (speziell verstärkt für Elektrobikes und dadurch vllt. auch haltbarer) und der Shimano HG95 (Nachfolger der HG94 mit ). Als Verschluß dienen 4 verschiedene Kettenschlösser: Je ein SRAM 8- und 9fach sowie je ein KMC 1- und 9fach Kettenschloss.
von: BaB

Re: Kettentest - 01.09.14 16:32

Hallo!

Auch wenn es um den Kettentest in letzter Zeit etwas ruhiger geworden ist, der Test läuft noch und einiges ist passiert! schmunzel
Zum einen haben wir das Testverfahren etwas geändert und die Kettenteillängen reduziert, so dass wir jetzt 4 verschiedene Ketten auf einmal miteinander vergleichen können. So bleiben natürlich einige große „Kettenreste“ über, die wir irgendwie anderweitig auffahren müssen, aber der Vorteil, dass wir mehrere Vergleichswerte auf einmal haben, wiegt diesen Nachteil mehr als nur auf, zumal wir sehen mussten, dass durch den Test möglichst langlebiger Ketten die Tests auch entsprechend lange dauern. Die Befürchtung, durch zu kurze Teststücke nicht ausreichend Messwerte zu bekommen, hat sich durch Probemessungen von alten Testketten nicht bestätigen können und die recht kurze Zeit, in der die Kettenhersteller immer wieder neue Modelle in den Markt werfen, lässt uns auch nicht sehr viel Zeit zum Testen einzelner Ketten.
Zum anderen haben wir eine „Testkette“ (die X9e EPT) von KMC zu Verfügung gestellt bekommen. KMC baut jetzt (wie auch andere Hersteller) spezielle eBike-Ketten. Auf der letzten Berliner Fahrradschau bin ich mit dem Vertreter von KMC ins Gespräch gekommen und habe einige gute Infos und Hinweise für unseren Test bekommen, hierfür auch noch einmal meinen besten Dank! Von dieser Kette (X9e) gibt es laut KMC-Homepage eine neue Ausführung mit „Triple X-Durability“. Leider verliefen meine Bemühungen, diese neueste Version im Handel zu erwerben, erfolglos, so dass uns KMC diese Kette letztlich dankenswerter Weise zum Testen zur Verfügung stellte. (Die Hoffnung, netterweise auch das Topmodell X10SL-DLC als Testkandidat zu erhalten, erfüllte sich allerdings leider nicht… ) Ein Teil der Kette befindet sich schon an einem Testrad und hat die ersten paar hundert km hinter sich, ein weiteres Testrad wird in den nächsten Tagen damit ausgerüstet (2 weitere Teststücke der Kette sind bei Harald, der diese Kette bald im nordamerikanischen Winter testen wird schmunzel ).
Diese Kette läuft bei unseren Tests allerdings außer Konkurrenz, da sie nicht wie üblich selbst im Handel erworben wurde, darauf wird im Test auch noch einmal verwiesen. Interessant ist diese Kette auf jeden Fall, war sie doch die erste Kette, die sich bei den ersten Messungen am Schreibtisch sogar als minimal kürzer als die C9 erwies. Sollte die X9e auch verschleißärmer als die C9 sein, werden wir eine weitere X9e im Handel erwerben und diese nochmals testen.
von: ingobert

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 01.09.14 22:06

In Antwort auf: ro-77654

Wenn die eine Kettenhälfte schneller verschleißt als die andere, werden dadurch auch die Ritzel/Zahnräder entsprechend verschleißen, weil sie sich sozusagen der verschlissenen Kettenhälfte anpassen. Dann läuft wiederum der andere Teil der Kette, der normalerweise beim separaten Betrieb länger halten würde, über ausgefressene/verschlissene Zahnräder und wird dadurch schneller gelängt.


Das trifft definitiv nicht zu. Einmal ist es so, dass Ketten wesentlich schneller verschleißen, als Kettenräder. Zweitens verschleißt die Kette nicht schneller, wenn sie auf einem verschlissenen Kettenrad läuft. Eine Kette verscheißt einzig und allein dadurch, dass die Gelenke unter Last bewegt werden.
von: vgXhc

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 02.09.14 06:57

Wie erklärt sich denn das Phänomen, dass bei neuer Kette auf abgenutzter Kassette die Kette zuerst durchrutscht, sich das dann recht schnell wieder legt? Lediglich durch die normal schnelle Abnutzung der Kette?

Gruß,
Harald (der gerade unter durchrutschender Kette leidet)
von: ingobert

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 02.09.14 07:27

In Antwort auf: vgXhc
Wie erklärt sich denn das Phänomen, dass bei neuer Kette auf abgenutzter Kassette die Kette zuerst durchrutscht, sich das dann recht schnell wieder legt? Lediglich durch die normal schnelle Abnutzung der Kette?


Ja. Denn die größte Abnutzung (=Längung) der Kette hast du, wenn sie neu ist.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 10.09.14 08:29

In Antwort auf: ingobert
Ja. Denn die größte Abnutzung (=Längung) der Kette hast du, wenn sie neu ist.
Jein. Im Prinzip hast du recht, anfangs passen die einzelnen Teile der Kette noch nicht genau "aufeinander", es gibt also kleine Flächen mit sehr hoher Belastung, wenn die Kette einige Km hinter sich hat, haben sich diese Fläche vergrößert und die Flächenbelastung nimmt ab. Aber z.B. bei der HG 94 war es so, dass der Verschleiß anfangs sehr gering war und gegen Ende größer wurde, hier könnte evtl. eine sehr harte Beschichtung für geringen Verschleiß in der Anfangsphase gesorgt haben bis diese abgetragen wurde. (von daher bin ich auch schon sehr auf den Test der neuen HG95 mit der SilTec Beschichtung gespannt)
von: BaB

Re: Kettentest - 23.09.14 08:40

Während die Connex 808 den letzten Millimeter Verschleiß noch "eisern" verteidigt, hat Micha den Test einer anderen 8fach Kette (der Shimano HG 70) gegen unsere 9fach Referenzkette C9 zu Ende gebracht und eine schöne Tabelle nebst Grafik erstellt. Neben einer größeren Anfangslänge imponiert hier auch der deutlich höhere Verschleiß der HG 70 zur C9, unsere Testverschleißgrenze von 133mm hatte die HG70 schon nach weniger als 1200km erreicht, die C9 war auch nach 3000km noch deutlich davon entfernt.



(Zur Grafik: Die Y-Achse gibt den Verschleiß der Kette in mm wieder, wobei die Startlänge der Ketten jeweils auf Null gesetzt wurde. (Jens hatte dies seinerzeit in der Grafik anders gehandhabt: Klick ). Die X-Achse gibt die Fahrstrecke in km an.)

Da die Connex 808 bisher auch nicht besonders ruhmreich abschneidet, sollte man m.M.n. die C9 auch als 8fach Kette - sofern möglich - verwenden.

Meinen besten Dank noch mal an Micha und allen anderen Testfahrern!

von: kangaroo

Re: Kettentest - 23.09.14 08:56

jetzt wäre natürlich spannend die nagelneue HG71 dagegen zu sehen die die HG70 ablöst.Um zu wissen ob shimano da was verbessert hat oder eher wie ich erwarte sich nichts verbessert hat.

tolle Arbeit!
von: Sickgirl

Re: Kettentest - 23.09.14 09:44

Sehe ich das richtig, die HG70 ist eine 8fach Kette?

Wenn da noch einer behauptet 10fach hebt nicht. Habe gerade noch mal nachgemess: die HG95, die ich gestern nach 4600 km gewechselt habe hat 132.95.
von: BaB

Re: Kettentest - 23.09.14 10:48

In Antwort auf: kangaroo
jetzt wäre natürlich spannend die nagelneue HG71 dagegen zu sehen die die HG70 ablöst.Um zu wissen ob shimano da was verbessert hat oder eher wie ich erwarte sich nichts verbessert hat.

tolle Arbeit!

Ich tippe mal auf "kaum was verbessert" (so wurde z.B. auch nicht Shimanos neue Sil-Tec Beschichtung verwendet). Kleine Matheaufgabe: Um wieviel Prozent müsste die Haltbarkeit der HG70 denn verbessert worden sein, um mit der C9 gleichzuziehen ? zwinker
Aber vllt. sehen wir ja mal einen Unterschied zw. der HG94 und deren Nachfolgerin, der HG95, die laufen ja auch bei den derzeitigen Testkombis. Wir werden allerdings auch keinen Test zw. der HG70 und HG71 machen (aber du kannst den Test gerne machen, vllt. gibt es ja doch neue Erkenntnisse), Micha fährt jetzt erst mal seinen beiden verbliebenen Kettenhälften auf (macht also noch mal den gleichen Test). Und auf unseren anderen Rädern laufen andere Testketten.
von: BaB

Re: Kettentest - 23.09.14 11:02

In Antwort auf: Sickgirl
Sehe ich das richtig, die HG70 ist eine 8fach Kette?
Ja, aber die echten 8fach Fans werden sich vermutlich auch davon nicht beeindrucken lassen... zwinker

In Antwort auf: Sickgirl
Wenn da noch einer behauptet 10fach hebt nicht. Habe gerade noch mal nachgemess: die HG95, die ich gestern nach 4600 km gewechselt habe hat 132.95.
Das ist ein erstaunlich guter Wert: erstaunt Die HG94 hatte diese Längung bei uns schon bei knapp 2000km gehabt.
von: BaB

Re: Kettentest - 25.09.14 15:34

Im WWW habe ich noch ein paar interessante Seiten über Kettentests finden können. Einen Test mit Teilstücken, wie wir ihn machen, habe ich hier bei Light-Bikes.de gefunden: Klick
Noch interessanter fand ich allerdings den Test des niederländischen Fiets Magazins. Dort hat man ebenfalls das Testprozedere geändert und testet nun - statt im Labor auf einem Versuchsapparat - mehrere Kettenstücke verbunden durch Kettenschlösser auf Fahrrädern im Alltag, ähnlich wie es auch in unserem Test gehandhabt wird. Die Ergebnisse des Tests kommen auch unseren Ergebnissen (soweit dies beurteilbar ist) näher als die Labortests anderer Zeitschriften. (Sollte jemand einen Link zu dem Test finden, dann her damit! schmunzel Ich konnte leider nur die Stellungnahmen der Hersteller zu diesem Test finden: Klick )
Auch sehr interessant finde ich diesen Test: Klick bei dem die Connex 10sX der Firma Wippermann sehr gut abschnitt. Hier wurden Kettenblatt und Ritzel nicht nur auf einer Linie gefahren, sondern auch zueinander verschoben, um auch Schräglauf der Kette mit in den Test einfließen zu lassen, was diesen deutlich praxisnäher machen dürfte.
Der URL nach klingt es, als sei der Test von Wippermann durchgeführt worden. Meine Nachfrage, ob dieser Test auch - wie in der Grafik angezeigt - mit weiteren Ketten durchgeführt wurde, blieb leider unbeantwortet. Den Testsieger Connex 10sX werden wir in Kürze auch testen.
von: Nordisch

Re: Kettentest - 25.09.14 16:15

Hatte als mein Crosser noch 10x war mal Shimano 10x Ketten und mal
Connex 10S8 Ketten. Beide waren ähnlich schnell herunter.

Erst der Wechsel zurück auf Shimano 9x hat die Kettenwechselintervalle verlängert.


Am Renner hatte ich auch mal die 10S8.
Der Verschleiß war ebenso vergleichbar mit den Shimano Ketten.

Da die 10S8 träger schaltet als Shimano bietet sie bis auf Kettenschloss für mich keinen Mehrwert.

Ein Freund fährt KMC am 10x Renner. Die Kette ist im Neuzustand kürzer als Shimano.
Der Caliber 2 findet so gut wie keinen Halt. Epische Laufleistungen erreicht sie aber auch nicht (wohl um 3000 km). Wenn man jedoch weiterhin KMC fahren will, sollte man beachten, dass man 1 mm Verschleiß von Neumaß der Kette an Austauschwert nimmt und nicht den Austauschwert der Shimano Kette. Ansonsten springt eine KMC schnell über ein paar Ritzel.
KMC schaltet gierig auf die größeren Ritzel, jedoch dabei deutlich hörbarer/spürbaer als Shimano. Das muss man mögen. Schlecht scheint KMC auf jeden Fall nicht zu sein.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 30.09.14 16:17

In Antwort auf: BaB
Als nächstes tritt eine 4er Kettenkombi (auch wenn wir dies anfangs nicht wollten, dazu später mehr) an einem Nabenschaltungsrad in den Ring, bestehend aus der bekannten C9 als Referenzkette, der KMC X1 (mit dieser Kette sollen schon Laufleistungen mit über 10000km erbracht worden sein), der KMC X9e (speziell verstärkt für Elektrobikes und dadurch vllt. auch haltbarer) und der Shimano HG95 (Nachfolger der HG94 mit ). Als Verschluß dienen 4 verschiedene Kettenschlösser: Je ein SRAM 8- und 9fach sowie je ein KMC 1- und 9fach Kettenschloss.

Und an einem 9fach Stadtrad gehen an den Start die Campa C9 (Referenz), KMC X9e (s.o.), KMC X9.93 (Teststieger im Fiets-Magazin) und Shimano HG 7701 XTR/ Dura Ace.
Hier noch Bilder der Ketten:


von: bezel

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 10.10.14 19:03

Da gabs doch mal im Bike-Magazin ein Kettenverschleißtest - nachzulesen/ download hier .
Dabei haben die Shimano Ketten (HG93,73,53) richtig gut abgeschnitten - allerdings wurde die hier im Forum viel gelobte Campa C9 nicht getestet.
von: Sickgirl

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 10.10.14 19:23

Habe mir den Biketest mal runter geladen, interessant finde ich das die 10fach XT sogar weniger verschleißt wie ihr 9fach Pendant. Von wegen immer mehr Ritzel und mehr Verschleiß.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 10.10.14 20:25

In Antwort auf: bezel
Dabei haben die Shimano Ketten (HG93,73,53) richtig gut abgeschnitten - allerdings wurde die hier im Forum viel gelobte Campa C9 nicht getestet.
Doch zwinker
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 10.10.14 20:31

In Antwort auf: Sickgirl
Habe mir den Biketest mal runter geladen, interessant finde ich das die 10fach XT sogar weniger verschleißt wie ihr 9fach Pendant. Von wegen immer mehr Ritzel und mehr Verschleiß.
Ich finde eine Längung durch Verschleiß von 0,006mm auf 650km bei 300W Dauerleistung (also stetig bergauf) schon erstaunlich, so was könnte ich noch nicht mal messen... zwinker Unsere Ergebnisse sind wohl deshalb auch deutlich nüchterner Klick
von: Sickgirl

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 10.10.14 20:42

Habe neulich meine HG 95 nach 4600 km bei 120, 25 gewechselt. Damit bin ich zufrieden. Mehr ging auch mit meinen 9fach XT Ketten nicht.

Meine Chorus 11fach liegt aktuell bei knapp 8000 km.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 04.12.14 20:50

Und wieder hat Tobias1106 einen Kettentest zu Ende gebracht, diesmal die SRAM PC-1051 gegen die Shimano CN-6600: Bei der Anfangslänge hatte die CN-6600 schon um 0,2mm das Nachsehen (132,7mm zu 132,5mm), nach 2800km war die Länge der CN 6600 auf 133,2mm gestiegen (und war somit auch nach Messung mit der Shminao TL-CN41 Kettenlehre durch), die SRAM PC-1051 lag erst bei 132,8mm.

Damit hat sich PC-1051 als bisher haltbarste Rennradkette bei Tobias Tests erwiesen. Jetzt testet er diese Kette gegen die Shimano CN-6701.
Die Kettenschlösser wiesen keinerlei sichtbaren oder messbaren Verschleiß an den Bolzen auf, so dass sie für eine weiteren Test eingesetzt wurden, um zu sehen, ob danach Verschleiß sichtbar ist. (Natürlich sollten Kettenschlösser zusammen mit den Ketten ausgewechselt werden, aber hier interessierte einfach mal die Haltbarkeit der 10fach-Schlösser.)
von: ro-77654

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 04.12.14 21:40

Ich habe eine Connex 9sX an einem Rohloff-Rad. Daten habe ich nicht erfasst (Strecke, Belastung, Regen etc ist auch zuu nterschiedlich für Vergleiche). Mir ist nur aufgefallen, dass ich damit deutlich seltener per Excenter Spanne als mit der Vorgängerkette. Die wäre vielleicht einen Test wert.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 05.12.14 09:38

Hallo Roland,

die Connex 9sX steht bei uns derzeit nicht auf dem Plan, aber die 10sX:
In Antwort auf: BaB
Auch sehr interessant finde ich diesen Test: Klick bei dem die Connex 10sX der Firma Wippermann sehr gut abschnitt. Hier wurden Kettenblatt und Ritzel nicht nur auf einer Linie gefahren, sondern auch zueinander verschoben, um auch Schräglauf der Kette mit in den Test einfließen zu lassen, was diesen deutlich praxisnäher machen dürfte.
Der URL nach klingt es, als sei der Test von Wippermann durchgeführt worden. Meine Nachfrage, ob dieser Test auch - wie in der Grafik angezeigt - mit weiteren Ketten durchgeführt wurde, blieb leider unbeantwortet. Den Testsieger Connex 10sX werden wir in Kürze auch testen.
Z.B. werden Harald und Olaf die Connex 10sX testen (Olaf diese Kette gegen die HG94, HG95, KMC x10.93, insgesamt dürfte der Test ganz spannend werden da man evtl. auch sehen kann, ob Shimanos neue SilTec-Beschichtung wirklich Vorteile bringt). Sollte die Edelstahl-Variante wirklich sehr gut abscheiden, könnte man auch für einen weiteren Test zur 9sX greifen. Trotz des verlinkten Tests habe ich mal kurz bei BC nach Kundenmeinungen zu den Connex-Ketten geschaut und überragend waren die Bewertungen nun nicht gerade... 9fach und 10fach (Wobei man natürlich auch bedenken muss, das mit dem Preis auch die Erwartungshaltung steigt). Darf ich fragen, welche deine Vorgängerkette war?
Ansonsten gilt wie immer: Selber testen! schmunzel
von: Durness

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 07.12.14 21:44

In Antwort auf: BaB
...e Shimano CN-6600: Bei der Anfangslänge hatte die CN-6600 schon um 0,2mm das Nachsehen (132,7mm zu 132,5mm), nach 2800km war die Länge der CN 6600 auf 133,2mm gestiegen (und war somit auch nach Messung mit der Shimano TL-CN41 Kettenlehre durch), die SRAM PC-1051 lag erst bei 132,8mm.


Hi

O je o je
Hatte immer 9 fach mit C9 Kette. Habe intensiv bei Jens mitgemacht.
Habe nun 10 fach und habe auch die 132,7 an der CN 6600 gemessen. UPS. Wenn 133,2 zu viel sein soll – also 0,5 mm was soll dann die Standzeit sein?

Früher bin ich von 132,0 ( C9)aus 133,5 also 1,5 mm gefahren und habe damit so 4000 km / Kette als Alltagsradler mit Regen und Feldwegen hinbekommen. Mit 3 Ketten im Wechsel so 12000 km.
Das wäre nun also 4000 km mit 3 Ketten. O je. So war auch mein erster Eindruck bis jetzt.
Bin mal gespannt

Kenne nicht den ganzen Thread.

Frage
hat sich bis jetzt eine kette für 10 fach gezeigt die der Simano CN 6600 10-fach deutlich überlegen war?

Und sind die 133,2 wirklich die Grenze?

Warum fängt Shimano erst bei 132,7 an. Bei 9 fach Shim waren es immer 132,3 und die C9 mit 132,0. Das sind ja dann zu 10 fach Shim 0,7 mm die einfach weg sind

Und ich las vorher was von anderen Maßen als 132, xxx ist das was neues?

fG
Durness
von: OK_62

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 08.12.14 21:53

In Antwort auf: Durness
Und sind die 133,2 wirklich die Grenze?
Warum fängt Shimano erst bei 132,7 an. Bei 9 fach Shim waren es immer 132,3 und die C9 mit 132,0. Das sind ja dann zu 10 fach Shim 0,7 mm die einfach weg sind.

Hallo Durness,
bin jetzt auch in den Kettentest eingestiegen jeweils mit 4 Fabrikaten: 1x auf 9fach-Antrieb mit C9,HG93, KMC X9e und als 10-fach Referenz HG95 sowie auf 10fach Antrieb mit HG94, HG95, KMC X10.93 und Connex 10S8.
Die Innenmessmethode mit einem festen Verschleißmaß (z.B. 132,3mm) reicht leider nicht um den Teilungsfehler einer Kette zu bewerten.
Ich habe da (leider) auch dazu lernen müssen. Um den Teilungsfehler festzustellen muß eine Außenmessung (z.B. an den Außenlaschen) oder eine Innenmessung "in eine Richtung" erfolgen. Ich glaube, die Shimano Kettenlehre TL-CN-41 funktioniert nach dieser Methode. Ich stelle demnächst mal ein Bild eines umgebauten Messschiebers rein, mit dem ich die Messung über 12 Glieder (152,4mm) durchgeführt habe.
Hintergrund: Wenn man im Neuzustand die C9 (132,05mm), HG93 (132,40mm) und HG95 ebenfalls (132,40) nebeneinander an eine M3 Schraube aufhängt, stellt man fest, dass alle 3 Kette exakt gleich lang sind, daher die gleiche Teilung haben und über 100 Glieder gemessen auch exakt das 1/2" Istmaß pro Glied haben. D.h. um die Innenmessung (132mm) vergleichbar zu machen darf man nur den Delta-Verschleiß zu Grunde legen. In Jens_D's Diagramm wäre das "nur" die Steigung. Je flacher desto geringer der Verschleiß dabei aber alle Ketten auf einen einheitlichen Startwert gesetzt.
Ich habe mir dann die Mühe gemacht und die Geometrie alle mir vorliegenden Fabrikate im Neuzustand zu vermessen. Wie zu erwarten, hat die C9 das mit Abstand geringste Spiel zwischen Röllchen und Lagerkragen. Den Unterschied z.B. zu Shimano kann man auch ohne Messwerkzeug mit 2 Fingern leicht feststellen. Die Shimano Röllchen sitzen viel lockerer.
Ich kenne die CN-6600 nicht, erwarte aber dass sie ebenfalls das 1/2" Nennmaß einhält und nur eben sehr viel Spiel zwischen Röllchen und Lagerkragen zu diesem hohen Innenmaß von 132,7 führt.
Was ich auch noch loswerden muss: Der Rohloff Caliber 2 taugt zumindest für die C9 nicht.
Meine C9 hatte jetzt nach 6800 km am Caliber 2 knapp die Lehre A (Alu = 0,075mm) mit Innenmessung 132,8mm erreicht.
Tatsächlich hat sich die Kette - neben einer neuen C9 aufgehängt - über 100 Glieder gerade mal um den Durchmesser des Bolzenaußenniets (= ca. 0,04 mm) gelängt.
Man sieht also auch: Je kleiner der Innenmesslehre je ungenauer die Messung. Bei anderen Ketten wird der Fehler geringer sein. Aber es stimmt definitiv die pauschale Rohloff-Aussage nicht, dass mit dem Caliber 2 alle 9-fach Ketten gemessen werden können. Zur Ehrenrettung des Calibers muss gesagt sein, dass er natürlich nicht weis, dass ich die Kette gewendet habe wodurch der Rollenverschleiß munter weitergeht aber der Bolzen- und Lagerkrageninndurchmesserverschleiß (welche beiden für den Teilungsfehler verantwortlich sind) erst mal eine Zeit lang geringer ausfällt (so meine Erfahrung).
Sorry, das war jetzt eine ziemlich lange Antwort.
Grüße & gute Nacht
Olaf
von: Durness

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 08.12.14 22:39

Hallo Olaf
Danke für die sehr komplexe Antwort.

Innnemeßmethode, Außenmeßmethode, da muss ich erstmal tiefer Luftholen um zu kapieren. Von daher wäre ein Foto gut.

Ich habe die Schnäbel des Messschiebers etwas abgefeilt damit ich in den schmalen Taschen messen konnte. Dies schien mir genauer, weil der Schnabel dann fast drin klemmt.

Die jetzigen Ketten CN-6600 habe ich mit 132,7 und 132,9 auf ein Brett nebeneinander gelegt und leicht stramm gezogen. Da war zwischen beiden glaube schon ein Längenunterschied zu sehen. Weiß nicht genau wie viel aber denke es waren einige Millimeter.

Ich hatte den letzten Jahren manch sehr komisches Ergebnis und hatte keinen Reim drauf. So konnte ich kaum eine richtige Konstante Dehnung / 1000 km ermitteln. Die Werte sausten nur so hin und her. Von 0,1 – 0,5 mm/1000 km war alles dabei. Manches konnte ich mir über die Beanspruchung erklären. Es könnte aber vieles von dem kommen was du ansprichst – dem unzureichenden Meßverfahren.
Trotzdem war die Messart glaube nicht ganz umsonst, denn es haben sich auch Tendenzen heraus kristallisiert.

Während der 50 000 km der letzten 7 Jahre habe ich wegen dem Wechseln immer mal an der C9 gemessen. Ich hatte nur zu Anfang eine Shimano und bin dann bei C) geblieben. Habe dann 2 oder 3 Ketten im Wechsel gefahren. Nach meinen Eindrücken war es so, dass bei einer Längung bis 0,3 mm die Folgekette nicht gesprungen hat. Besser waren 0,2 mm
Ab 133,4 wurde die Dehnung schneller und es traten deutlichere Spuren am Blatt auf. (Alles in C9 ).
Daher habe ich weitere Ketten dann nur noch bis 133,5 gefahren. In der Regel habe ich mit 3 Ketten so 10000 -12000 dann geschafft. Pro Kette also 3000. Meine Dehnung ist damit viel höher als die bei Jens. Die Gründe dürften sein:
130-150 kg Systemgewicht sein. Mache homeoffice und habe ne Menge dabei. Zudem Bürokleidung &&&. Ok selbst bringe ich auch was mit.

15% Strasse, 70 % geteerte aber im Winter stark verschmutzte Feldwege und 15 % unbefestigte Wege

20 er vorn


Wenn nun diese Dehnungsspanne von 132,00 – 133,5 =1,5 mm um die Hälfte zurückgeht dann wären dass nur noch 6000 km mit 3 Ketten und ein ewiges gewechselte.
Ich muss sagen dann steige ich aus, wechsele auf Rohloff mit Halfstep. Die Rohloff Sprünge sind mir in der Ebene zu groß
Ich werde nun folgendes machen:
Ich dehne die 3 CN-6600 wie die C9 um 1,5 mm auf 134,5 und schaue was passiert
Geht das nicht steige ich aus Kettenschaltung aus.

Gerne messe ich parallel nach einer anderen Methode, freue mich auf dein Foto.

fG
Durness
von: Locky Luke

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 09.12.14 03:19

Gibts denn mal eine aktuelle Hitliste ... Sowas wie Platz 1, Platz 2 oder so.... Also wirklich Tagesaktuell/Wochenaktuell?


Gruß
von: Durness

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 09.12.14 22:26

In Antwort auf: OK_62
[zitat=Durness]
Hintergrund: Wenn man im Neuzustand die C9 (132,05mm), HG93 (132,40mm) und HG95 ebenfalls (132,40) nebeneinander an eine M3 Schraube aufhängt, stellt man fest, dass alle 3 Kette exakt gleich lang sind, daher die gleiche Teilung haben und über 100 Glieder gemessen auch exakt das 1/2" Istmaß pro Glied haben. D.h. um die Innenmessung (132mm) vergleichbar zu machen darf man nur den Delta-Verschleiß zu Grunde legen.


Hallo OK_62
Danke nochmal für deine sehr guten Erklärungen.
Wenn ich es richtig verstehe gilt also nur das Delta - die Längung. Deshalb wäre dann das Endmaß der ketten unterschiedlich, da ja das Startmaß verschieden ist.

Äm... kenne keine Lehren aber eine Shimano Lehre (132,41 Start)müsste dann ein größeres Maß als eine Campa haben (132,0 Start)

Hm wills net verkomplizieren. Aber frage mich was ist die Grenze für eine Kette?
Für mich war das bisher immer dann wenn die Zähne vom Blatt spitz wurden - der zahn unsymmetrisch abgeschliffen wurde weil eben das Maß zwischen den Röllchen zu groß wurde.
So gesehen würde dann der Ansatz die Kette um ein Delta zu längen nicht mehr klappen, oder?

& best of Kette aller bisher getesteten 10 fach wäre super, danke

Freue mich auf eine Antwort zu meinen Fragen

&
Foto vom Messchieber für außenmessung wäre schön



fG
Durness
von: OK_62

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 10.12.14 21:34

In Antwort auf: Durness

Hallo OK_62
Danke nochmal für deine sehr guten Erklärungen.
Wenn ich es richtig verstehe gilt also nur das Delta - die Längung. Deshalb wäre dann das Endmaß der ketten unterschiedlich, da ja das Startmaß verschieden ist.

Ja, richtig.

In Antwort auf: Durness

Äm... kenne keine Lehren aber eine Shimano Lehre (132,41 Start)müsste dann ein größeres Maß als eine Campa haben (132,0 Start)

Ja, die Innenmesslehren wie von Rohloff oder BBB sind auf eine bestimmte Kettengeometrie festgelegt. Da viele Kettenhersteller eine ähnliche Geometrie verwenden, sind diese Lehren wahrscheinlich für die meisten Ketten auch o.k. Für die C9 passen diese Lehren aber definitiv nicht, da die C9 eine deutlich abweichende Geometrie aufweist. Die Shimano Lehre misst (soweit ich die SH-Beschreibung verstanden habe) nicht ein Innenmaß (also das Maß zwischen einer rechten Seite eines Röllchens und einer linken Seite eines anderen Röllchens), sondern in ein Richtung (die beiden gemessen Röllchen werden in eine Richtung geschoben (beide links oder rechts. Dies entspricht der tatsächlichen Belastung einer Kette auf einem Ritzel oder Kettenblatt.

In Antwort auf: Durness
Hm wills net verkomplizieren. Aber frage mich was ist die Grenze für eine Kette?
Für mich war das bisher immer dann wenn die Zähne vom Blatt spitz wurden - der zahn unsymmetrisch abgeschliffen wurde weil eben das Maß zwischen den Röllchen zu groß wurde.
So gesehen würde dann der Ansatz die Kette um ein Delta zu längen nicht mehr klappen, oder?

Doch, du musst dich nur vom Gedanken trennen, dass das Maß "zwischen den Röllchen zu groß ist" weil Kettenblatt und Ritzel die Röllchen immer nur von einer Belastungsrichtung sehen, nicht aber von rechts und links wie bei der Innenmessung. Es geht vielmehr um den zunehmenden Teilungsfehler der Kette. Den kann man aber nur außen messen (da allerdings schlecht mit dem Messchieber ansetzen) oder eine "Innenmessung über die Röllchen" mit den Messschnäbeln beide in eine Richtung. Leider kann man mit gewöhnlichen Messchieber nur eine "Innen oder Außenmessung" nicht aber in eine Richtung messen.[/zitat]

In Antwort auf: Durness

& best of Kette aller bisher getesteten 10 fach wäre super, danke

Bitte schön!

In Antwort auf: Durness
Foto vom Messchieber für außenmessung wäre schön

Habe ich noch nicht - reiche ich die nächsten Tage nach. Bin mit dieser Methode aber auch nicht voll zufrieden, da etwas umständlich in der Anwendung und bin daher noch mit ein paar anderen Ideen am tüfteln.

Grüße Olaf
von: Durness

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 12.12.14 18:47

Hallo Olaf

das ist echt eine sehr verständliche und inhaltsreiche Antwort.

Hab was gelernt

DANKESCHÖN

fG
Durness
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.01.15 06:47

In Antwort auf: Durness
In Antwort auf: BaB
...e Shimano CN-6600: Bei der Anfangslänge hatte die CN-6600 schon um 0,2mm das Nachsehen (132,7mm zu 132,5mm), nach 2800km war die Länge der CN 6600 auf 133,2mm gestiegen (und war somit auch nach Messung mit der Shimano TL-CN41 Kettenlehre durch), die SRAM PC-1051 lag erst bei 132,8mm.


Hi

O je o je
Hatte immer 9 fach mit C9 Kette. Habe intensiv bei Jens mitgemacht.
Habe nun 10 fach und habe auch die 132,7 an der CN 6600 gemessen.

Ich bin froh, dass du auch diesen Wert gemessen hast, dass zeigt, dass ich mich wahrscheinlich nicht vermessen habe und vermutlich auch keinen groben Ausreißer in der Serie erwischt habe.

In Antwort auf: Durness

...
Frage
hat sich bis jetzt eine kette für 10 fach gezeigt die der Simano CN 6600 10-fach deutlich überlegen war?
Die SRAM 1051 war bisher besser, andere Ketten (Veloce, XT, KMC 10EL ...) laufen noch im Test.

In Antwort auf: Durness
Und sind die 133,2 wirklich die Grenze?
Zumindest zeigten die Shimano Kettenmesslehren, die wirklich gut sind und den Rollenverschleiß ausklammern, auch den Verschleiß der Kette an. Wenn Shimanos Kettenmesslehre anzeigt, dass die Shimano Kette verschlissen ist, dann sollte man das wohl annehmen können.

In Antwort auf: Durness
Warum fängt Shimano erst bei 132,7 an. Bei 9 fach Shim waren es immer 132,3 und die C9 mit 132,0. Das sind ja dann zu 10 fach Shim 0,7 mm die einfach weg sind.
Es gibt kein "Shimano-Maß", ich habe bei meinen verschiedenen Shimano Rennradketten unterschiedliche Anfangslängen gemessen, die kürzeste war die Tiagra 4600, der Vorteil gegenüber der 5701 hat aber nicht allzu lange gehalten.

In Antwort auf: Durness
Und ich las vorher was von anderen Maßen als 132, xxx ist das was neues?
Einerseits gibt es bei den Testfahrern unterschiedliche Messgrenzen, andererseits waren manche Ketten im Neuzustand schon so lang, dass wir sie hätten sofort aussortieren müssen.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.01.15 06:50

In Antwort auf: Locky Luke
Gibts denn mal eine aktuelle Hitliste ... Sowas wie Platz 1, Platz 2 oder so.... Also wirklich Tagesaktuell/Wochenaktuell?
Nein, leider nicht. Dazu sind wir leider auch viel zu langsam. traurig Bevor wir die HG94 zu ende getestet hatten war z.B. schon die HG95 auf dem Markt. Weiterhin ist unser Test auch nicht unfehlbar, so testen wir nur eine Kette, wenn diese Kette gerade einer schlechten Charge entstammt wird die Kette abgewertet obwohl die anderen Chargen besser waren usw.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.01.15 07:16

In Antwort auf: OK_62
Hallo Durness,
bin jetzt auch in den Kettentest eingestiegen jeweils mit 4 Fabrikaten: 1x auf 9fach-Antrieb mit C9,HG93, KMC X9e und als 10-fach Referenz HG95 sowie auf 10fach Antrieb mit HG94, HG95, KMC X10.93 und Connex 10S8.
Die Innenmessmethode mit einem festen Verschleißmaß (z.B. 132,3mm) reicht leider nicht um den Teilungsfehler einer Kette zu bewerten.
Ich habe da (leider) auch dazu lernen müssen. Um den Teilungsfehler festzustellen muß eine Außenmessung (z.B. an den Außenlaschen) oder eine Innenmessung "in eine Richtung" erfolgen. Ich glaube, die Shimano Kettenlehre TL-CN-41 funktioniert nach dieser Methode. Ich stelle demnächst mal ein Bild eines umgebauten Messschiebers rein, mit dem ich die Messung über 12 Glieder (152,4mm) durchgeführt habe.
Hintergrund: Wenn man im Neuzustand die C9 (132,05mm), HG93 (132,40mm) und HG95 ebenfalls (132,40) nebeneinander an eine M3 Schraube aufhängt, stellt man fest, dass alle 3 Kette exakt gleich lang sind, daher die gleiche Teilung haben und über 100 Glieder gemessen auch exakt das 1/2" Istmaß pro Glied haben. D.h. um die Innenmessung (132mm) vergleichbar zu machen darf man nur den Delta-Verschleiß zu Grunde legen. In Jens_D's Diagramm wäre das "nur" die Steigung. Je flacher desto geringer der Verschleiß dabei aber alle Ketten auf einen einheitlichen Startwert gesetzt.
Ich habe mir dann die Mühe gemacht und die Geometrie alle mir vorliegenden Fabrikate im Neuzustand zu vermessen. Wie zu erwarten, hat die C9 das mit Abstand geringste Spiel zwischen Röllchen und Lagerkragen. Den Unterschied z.B. zu Shimano kann man auch ohne Messwerkzeug mit 2 Fingern leicht feststellen. Die Shimano Röllchen sitzen viel lockerer.
Ich kenne die CN-6600 nicht, erwarte aber dass sie ebenfalls das 1/2" Nennmaß einhält und nur eben sehr viel Spiel zwischen Röllchen und Lagerkragen zu diesem hohen Innenmaß von 132,7 führt.
Was ich auch noch loswerden muss: Der Rohloff Caliber 2 taugt zumindest für die C9 nicht.
Meine C9 hatte jetzt nach 6800 km am Caliber 2 knapp die Lehre A (Alu = 0,075mm) mit Innenmessung 132,8mm erreicht.
Tatsächlich hat sich die Kette - neben einer neuen C9 aufgehängt - über 100 Glieder gerade mal um den Durchmesser des Bolzenaußenniets (= ca. 0,04 mm) gelängt.
Man sieht also auch: Je kleiner der Innenmesslehre je ungenauer die Messung. Bei anderen Ketten wird der Fehler geringer sein. Aber es stimmt definitiv die pauschale Rohloff-Aussage nicht, dass mit dem Caliber 2 alle 9-fach Ketten gemessen werden können. Zur Ehrenrettung des Calibers muss gesagt sein, dass er natürlich nicht weis, dass ich die Kette gewendet habe wodurch der Rollenverschleiß munter weitergeht aber der Bolzen- und Lagerkrageninndurchmesserverschleiß (welche beiden für den Teilungsfehler verantwortlich sind) erst mal eine Zeit lang geringer ausfällt (so meine Erfahrung).

Hallo Olaf,
da hast du ja eine interessante Beobachtung mit der "kompletten Kettenlänge" gemacht, auf die Idee war ich noch gar nicht gekommen. Bisher ging ich davon aus, dass die unterschiedlichen Anfangslängen u.a. von unterschiedlichen langen Lochabständen in den Laschen herrührten (was durch deine Messung aber widerlegt würde). Würde man annehmen, dass das Stanzwerkzeug die Löcher nur um einen hundertstel Millimeter weiter auseinander setzt wären das bei 10 Laschen schon 0,1mm mehr Länge.
Die TL-CN41 und auch die TL-CN42 (die würde ich noch eher empfehlen) misst m.M.n. wirklich nur den Verschleiß und klammert den Rollenverschleiß aus. Mit den Lehren messe ich alle Ketten am Testende nach um sicher zu sein, dass sie wirklich verschlissen sind.
Die Messmethode mit dem Messschieber ist durchaus brauchbar, mit den Fehler kann man m.M.n. auch leben. Allerdings ist es jetzt zum ersten Mal bei einer Kette (Connex 808) vorgekommen, dass die Kette laut Messschieber mit 120,5mm verschlissen ist, die Shimano Kettenlehre aber die Kette noch für gut befindet (man kann die Röllchen richtig weit auf den Kragen vor und zurück schieben). Ich überlege diese Kette jetzt noch weiter zu fahren, bis auch die Kettenmesslehre den Verschleiß anzeigt.
Hier mal ein Bild der TL-CN41
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.01.15 07:25

In Antwort auf: OK_62

In Antwort auf: Durness

& best of Kette aller bisher getesteten 10 fach wäre super, danke

Bitte schön!

Also den Test sehe ich mit sehr gemischten Gefühlen, ich für mich kann diese Ergebnisse leider nicht nachvollziehen. Den Test des Fiets Magazins (die nicht auf dem Prüfstand gemessen haben) fand ich schon deutlich aussagekräftiger und unterscheiden sich ebenfalls von den Tour und Bike Testwerten.
Gerade die Messweise auf dem starren Prüfstand halte ich beim Test von Ketten für Kettenschaltungen für weniger hilfreich.
von: redfalo

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 11.01.15 09:52

Tolles Projekt, schon jetzt vielen Dank! Gibt es irgendwo eine Übersicht über die bisherigen Ergebnisse, ohne dass ich mich durch 20 Forums-Seiten Diskussionen klicken muss?
Besten Dank und schöne Grüße
Olaf
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 02.08.15 05:30

Hallo Olaf,

danke für dein Feedback!

Ne, so eine Übersicht gibt es leider noch nicht, wir wollen aber im Wiki eine Seite dafür erstellen, um den Test übersichtlicher zu gestalten.

Grüße

Bernd
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 02.08.15 05:30

Hallo!

Leider sind viele Bilder in diesem Faden aufgrund einer Änderung im Bildordner gelöscht worden, ich werde versuchen sie demnächst mit Hilfe eines Moderators (Toxxi! träller zwinker ) wieder herzustellen.
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 02.08.15 05:34

Hallo!

Lange war es ruhig in diesem Faden, Gründe gab/ gibt es viele, aber jetzt geht es hoffentlich etwas zügiger weiter mit neuen Ergebnissen. schmunzel
Der Test der Campa C9 gegen die Connex 808 ist zu Ende und die C9 hat mal wieder deutlich besser abgeschnitten. Die C9 hatte am Testende 132,90mm Länge und kann noch viele km gefahren werden, die 808 war bei stattlichen 133,50mm (120,80mm) angekommen. Die Ergebnisse muss man allerdings relativieren: Misst man die Connex Kette mit der Messschieber-Methode, wirkt sich der Nachteil der stark verschließenen Röllchen entsprechend aus. Wir sind den Test auch nur deshalb so lange gefahren (s.a. oben), weil die Shimano Kettenmesslehre TL-CN41 (die den Röllchenverschleiß ausklammert) erst jetzt die Austauschgrenze anzeigte. Mit einer "einfachen" Kettenmesslehre wäre die Connex schon deutlich früher aussortiert worden.

Der Verschleiß der Kettenschlösser (verbaut waren zum Vergleichen ein Connex und ein SRAM 8fach Kettenschloss) war in beiden Fällen gering, wobei aber auch hier m.M.n. das SRAM-Schloss klar als Sieger hervorgeht (zumal es schon für 1€ zu haben ist), ich hätte auch keine Sorge dieses Schloss ein weiteres Mal einzusetzen.
von: BaB

Re: Kettentest - 18.09.15 03:48

Und noch ein Kettentest für 10-fach Fahrradketten ist beendet, diesmal der zw. den 10fach Shimano-Ketten Tiagra (CN-4601) und der 105 (CN-5701). Interessant war, dass die Tiagra Kette anfangs 0,1mm weniger Längung aufwies, diesen Vorsprung aber leider nach rund 1000km schon verloren hatte und ins Hintertreffen geriet, wo sie dann auch bis zum Testende blieb.
Am Testende hatte die CN 5701 eine Länge von 133,20mm (bzw. 120,5mm), die CN-4601 eine Länge von 133,3mm (bzw. 120,6mm). Da die Verschleißwerte recht ähnlich sind, fällt eine Empfehlung rein aus verschleißtechnischer Sicht etwas schwer, zumal die Ketten auch preislich eng beieinander liegen.
Als nächstes wird u.a. die KMC X10-93 gegen die Taya Deca-101 getestet.

OT: Da hier zwei Ketten desselben Hersteller miteinander verglichen wurden, habe ich dieses Mal die Ketten an einem Ende mittels Shimano Nietsift verschlossen, das andere Ende mit dem SRAM-Kettenschloss. Das Ergebnis war wie zu erwarten, der Verschleiß über den Nietstift war höher (es gibt im Tour-Forum auch einige Beiträge dazu): Länge über Kettenschloss: 132,3mm (120,55mm), Länge über Kettennietstift: 133,45mm (120,7 mm)
von: bezel

Re: Kettentest - 19.09.15 08:11

Ich bin diesem "Kettenverschleißtest" schon dankbar - nur so habe ich zB auch die Campa C9 entdeckt (wenn sie mich auch nicht wirklich überzeugt hat).

Schade allerdings, dass auf die praktische Seite, zB dem Schaltverhalten nicht eingegangen wird. So musste ich leider feststellen, dass zwischen der Campa C9 und der Shimano HG93 doch ein großer Unterschied besteht.
Ist die C9 etwas eingefahren, verbessert sich zwar die Schaltqualität etwas, aber kommt bei Weitem nicht an die 9fach-Kette von Shimano ran.

Die C9 mag zwar länger "halten" (ist zudem auch ein ganzes Stück teurer als die Shimano-Kette) - nach zwei Campa C9 Ketten bin ich jetzt wieder zur Shimano HG-93 zurückgekehrt - mit dieser schaltet es sich deutlich besser.
von: BaB

Re: Kettentest - 19.09.15 09:04

Hallo und Danke für die Kritik!

Das Schaltverhalten hatten wir überlegt zu bewerten, aber wie? Evtl. die Schaltvorgänge auf einem Rollentrainer mit Hochgeschwindigkeitskamera aufzeichnen, um zu sehen, wo sich welcher Kettenabschnitt während des Schaltvorgangs befindet und gleichzeitig noch die Bewertung des Fahrers zum Schaltvorgang notieren? Das ist dann doch etwas viel Aufwand, primär geht es uns hier um den Verschleiß. Man kann ja später aus der Liste der verschleißarmen Ketten der Reihe nach ausprobieren, welche Kette die angenehmsten Schaltbarkeit oder Laufruhe (auch da gibt es echte Unterschiede) für sich selbst hat.
Ich hatte ein paar Fahrer, die 2 Kettenhälften miteinander verglichen haben (einer davon sogar im "Blindversuch"), gefragt, ob sie ein unterschiedliches Schaltverhalten bemerken und jedes mal war die Aussage negativ. Aber vielleicht meldet sich einer dieser Teilnehmer noch dazu.
Wenn du einen Vorschlag hat, wie man die Schaltbarkeit objektiv messen könnte, dann her damit.

Viele Grüße

Bernd
von: Levty

Re: Kettentest - 19.09.15 09:21

In Antwort auf: bezel
Ich bin diesem "Kettenverschleißtest" schon dankbar - nur so habe ich zB auch die Campa C9 entdeckt (wenn sie mich auch nicht wirklich überzeugt hat).

Schade allerdings, dass auf die praktische Seite, zB dem Schaltverhalten nicht eingegangen wird. So musste ich leider feststellen, dass zwischen der Campa C9 und der Shimano HG93 doch ein großer Unterschied besteht.
Ist die C9 etwas eingefahren, verbessert sich zwar die Schaltqualität etwas, aber kommt bei Weitem nicht an die 9fach-Kette von Shimano ran.

Die C9 mag zwar länger "halten" (ist zudem auch ein ganzes Stück teurer als die Shimano-Kette) - nach zwei Campa C9 Ketten bin ich jetzt wieder zur Shimano HG-93 zurückgekehrt - mit dieser schaltet es sich deutlich besser.


Hallo, wie genau machte sich das schlechtere Schalten der Campa C9 Kette bei dir bemerkbar?
von: bezel

Re: Kettentest - 19.09.15 11:17

Bernd, erstmal natürlich vielen Dank für Deine Mühen, Deine ausführlichen Berichte und Ergebnisse, was den Verschleiß der Ketten betrifft!

Ganz klar, eine objektive Messung des Lauf- und Schaltverhaltens der verschiedenen Ketten wird nicht möglich sein. Da sind sicher subjektive Erfahrungsberichte hilfreich.
Bevor ich die C9 verwendet hatte, habe ich schon in den ein oder anderen Forenbeiträgen Hinweise gefunden, dass diese Kette sich nicht so leicht schalten lässt/ nicht so leichtgängig ist, wie die Shimano.

Wie gesagt, ich habe nun 2 Campa C9-Ketten durch. Was den Verschleiß betrifft, sind meine Erfahrungen diesselben, wie Deine Messungen auch ergeben haben - sie "hält" ein ganzes Stück länger, als die enstprechende 9fach Kette von Shimano.
Aber die Kilometer, die ich mit der C9 mehr fahren kann bzw deren Langlebigkeit wiegt das "Fahrverhalten" bei der HG-93 nicht auf.
Das Wechseln der Gänge, das Schalten von einem Ritzel zum anderen, läuft -jedenfalls bei mir- mit der Shimano richtig flüssig und gut. Bei mir ein Riesenunterschied zur Campagnolo, welche immer wieder "hakt", bei der ich immer wieder die Schaltung nachstellen musste.
von: derSammy

Re: Kettentest - 19.09.15 11:35

In Antwort auf: bezel
bei der ich immer wieder die Schaltung nachstellen musste.

Also ein Haken kann ich ja noch nachvollziehen, dass man die Schaltung nachstellen müsse jedoch nicht. Entweder das Schaltwerk/der Umwerfer sitzt an der richtigen Stelle oder nicht. Das hat nix mit Kettenbauart oder deren Verschleiß zu tun.

Sammy,
der am Rohloff-Reisetandem mit der C9 auch erheblich längere Laufzeiten gegenüber der HG93 festgestellt hat.
von: bezel

Re: Kettentest - 19.09.15 14:08

In Antwort auf: derSammy
Entweder das Schaltwerk/der Umwerfer sitzt an der richtigen Stelle oder nicht. Das hat nix mit Kettenbauart oder deren Verschleiß zu tun.
Sammy, das stimmt, hab' mich da evtl missverständlich ausgedrückt. Vielleicht lags auch daran - da die C9 so schlecht geschaltet hat - dass ich immer wieder verzweifelt an der Schaltung eingestellt habe.
Das Schaltungsproblem habe ich jetzt mit der Shimano-Kette (bei unverändertem Umwerfer/ Schaltwerk) überhaupt nicht. Die läuft einfach sauber und gleitet schön + leicht von einem Ritzel aufs andere, was eben bei der C9 nicht der Fall war.
von: Durness

Re: Kettentest - 19.09.15 19:32

Die Shimano schafft noch die Schaltung in Last wo die C9 einfach nix mehr macht

hG
Durness
von: Anonym

Re: Kettentest - 04.10.15 09:28

... komme zwar erst spät zu diesem Thread, aber Hut ab vor den Ideen und der vielen Arbeit. Konnte beim Durchlesen sicher nicht alle Details erfassen, trotzdem eine kurze Beschreibung, wie ich das Problem der Innen-/Aussenmessung mit klassischem, rein mechanischem Messschieber (nicht unbedingt Optimalzustand :)) - hoffentlich korrekt - umgehe:

1. (Saubere) Kette vor sich quer auf den Tisch legen. Alles Zimmertemperatur.
2. Messung zwischen Rolle 1 und Rolle 13 (ca. 12 Kettenteilungen abzüglich einem Rollendurchmesser). R1 wird z.B. nach links und R13 nach rechts gedrückt (das übliche Problem).
3. Zweite Messung zwischen R11 und R13. R13 wird wie vorher nach rechts gedrückt, aber R11 nun wie vorher R1 nach links. Wenn man die Differenz bildet, kommt man genau auf 10 Kettenteilungen.

Hinweis: die Messung R11-R13 ist leichter, als R11-R12, weil die Innenmessbacken des Messschiebers sich ggfs. schlecht in eine "Zahnöffnung" zwängen lassen.
Hinweis: man kann die Kette auch etwas unter Spannung setzen, damit nicht der Messschieber den gemessenen Abschnitt der Kette "spannen" muss (soll man Messmitteln nicht antun).

Erstes Beispiel: SLT-99, 11.000km gelaufen, gut gepflegt unter Chainglider:
R1 - R13: 145,45mm.
R11 - R13: 18,00mm.
Differenz: 127,45mm, d.h. 0,45mm Längung auf 10 Glieder (passt zur Kettengesamtlängung von ca. 5mm auf ca. 100 Glieder, gemessen mit Aufhängen der Kette und Vergleich gegen "Messkette".

Zweites Beispiel: KMC-Kette Z-410, 0 km gelaufen, gereinigte "Messkette":
R1 - R13: 145,00mm.
R11 - R13: 18,00mm.
Differenz: 127,0mm (Punktlandung 10 * 1/2").

Wenn der Messschieber sich nicht weit genug öffnen läßt, dann wie folgt (Beispiel KMC):
R1 - R12: 132,25mm (ca. 11 Kettenteilungen abzüglich ein Rollendurchmesser).
R10 - R12: 17,95mm (Ablesen zwischen 17,95 und 18,00 nicht mehr sicher unterscheidbar).
Differenz: 114,30mm (nur 9 Kettenteilungen, also mit 10/9 hochmultiplizieren): 127,00mm (wieder Punktlandung).

Rollenverschleiss: Müssten sich innen gleichmäßig an den Kragen reibend verschleissen, da ständig gedreht. Aussen ebenfalls.
Kragenverschleiss: Rollen werden von den (oberen) Zähnen des Kettenblattes immer in Fahrtrichtung gedrückt, die gleiche Rolle nach Rücklauf zum Ritzel aber von den (oberen) Zähnen des Ritzels in Gegenfahrtrichtung. D.h. die Kragenflächen der Innenlaschen werden in und gegen die Kettenrichtung gleichzeitig und gleichmäßig verschließen (noch oben und unten dann wohl aber kaum).

Wenn die Testketten noch verfügbar sind, könnte man die Messung nachholen.
von: OK_62

Re: Kettentest - 06.10.15 20:44

Hallo AndreMQ,
Die Differenzmessung hört sich interessant an. Einziger offensichtlicher Nachteil sehe ich in der doppelten Messung, die 2 Meßtoleranzen produziert. Im besten Fall heben sie sich auf, im schlechtesten Fall addieren sie sich. Dennoch habe ich das Meßverfahren gleich mal selbst an meiner Testkette (4 Segmente bestehend aus HG93, HG95, KMCX9e und C9)ausprobiert.
Über 6 Doppelglieder innen gemessen (158,15 ... 158,72mm) und dann die ersten beiden Doppelglieder nach Innenmessung (30,77...31,19mm) wieder abgezogen.
Konkret ergibt sich so bei Kilometerstand 3600km über 10 Glieder gemessen folgendes:
Shimano HG93: 127,54 mm
Shimano HG95: 127,37 mm
KMC X9e: 127,39 mm
Campa C9; 127,24 mm
Campa ist auch mit dieser Messmethoden die beste Kette. Die 10-fach Shimano Kette (HG95) und die KMC X9e schlagen sich allerdings auch ganz wacker, nur die 9-fach (HG93)kann nicht ganz mithalten.
Antrieb ist XT-Kurbel 48-36-26 mit Tiagra Kassette 13/25.
Grüße, Olaf
von: Anonym

Re: Kettentest - 06.10.15 21:20

Hallo Olaf,

interessante Unterschiede zwischen den Ketten nach 3600km. Noch kurze Nachfrage: wie war so etwa die Schmutzbelastung und Kettenpflege für diese 4-Typen-Kette? Geht jetzt nicht um quantitative Messwerte, sondern eher qualitativen Eindruck: Strassenbetrieb?, MTB-Betrieb? Regelmäßig Ölen? etc. Ich habe den Thread jetzt nicht darauf mehr durchsucht.
von: OK_62

Re: Kettentest - 07.10.15 18:59

Hier die Betriebsdaten, die vergleichsweise kettenschonend sind:
28" mit Schutzblechen, Spritzlappen und Kettenschutz (und zwar so, dass es Dreck vom VR nicht auf die Kette fleigt).
Straße und Radwege, täglich zur Arbeit 14 km, haupsächlich flach zumeist auf 48er Kettenblatt. Regelmäßige Reinigung und Schmierung mit Dynamic Kettenschmiermittel.
Grüße Olaf
von: Anonym

Re: Kettentest - 07.10.15 19:21

Danke für den Nachtrag zum Test, damit kann man sich die Belastung der Kette ganz gut vorstellen. Weiter viel Erfolg dabei.
Ich nehme mal an, Reinigung bedeutet Abwischen, Bürsten, eventuell mal Wasser, aber jetzt nicht abnehmen und komplett auswaschen (wäre bei der Nutzung eigentlich nicht notwendig).
Als Schmierstoff benutze ich das gleiche, halt unter einem modifizierten CG.
von: nachtregen

Re: Kettentest - 19.11.15 11:55

Aus gegebenem Anlaß <Re: Ritzel verschlissen? (Ausrüstung Reiserad)>: Ich fände einen Test interessant, in dem zwei Stücke des gleichen Kettenfabrikats gegeneinander getestet werden. Ein Stück gepflegt nach der Methode, die von Ingmar und Falk propagiert wird (Dreck entfernen + minimale Schmierung), das andere nach der Methode von "Ohne Gasgriff" (Dreck kleben lassen + Kette regelmäßig in Öl ersäufen).
von: derSammy

Re: Kettentest - 19.11.15 12:08

Hübsche Idee. Ich fürchte nur, dass sich der von der öligen Kette gesammelte Siff auch auf den Rest verteilen wird. Versuch wärs trotzdem wert.
Andere Frage: Hat jemand mal Kettensägenöl zur Kettenschmierung getestet? Ich hab im Keller hinter einem Regal vom Vormieter noch einen Altbestand gefunden und frage mich, ob das einen Versuch wert wäre?
von: cyclerps

Re: Kettentest - 19.11.15 12:16

Ich würds lassen. Das Zeug pappt wie der Teufel. Nähmaschinenöl soll das feinste sein.
von: toddio

Re: Kettentest - 19.11.15 12:20

Ich hatte das schon überlegt - bei mir steht auch eine Flasche mit Bio-Sägekettenöl (es handelt sich dabei um Pflanzenöle). Bei der Kettensäge wird im Betrieb laufend neues Öl nachgeliefert, der Verbrauch ist enorm. Das ist ja beim Rad nicht zu machen, man muss mit der Menge auskommen, die auf der Kette ist. Das Öl ist ziemlich zäh, weil es nicht abgeschleudert werden soll - ob es überhaupt in die Fahrradkette gelangen könnte, weiß ich nicht.
Auf deinen Versuch wäre ich gespannt.
von: ohne Gasgriff

Re: Kettentest - 19.11.15 13:17

In Antwort auf: derSammy
Ich fürchte nur, dass sich der von der öligen Kette gesammelte Siff auch auf den Rest verteilen wird.

Nicht nur der Siff, auch das Öl wird durch die Räder umverteilt.
von: nachtregen

Re: Kettentest - 19.11.15 16:54

OK, stimmt. Ziehe die Idee zurück. Ist doch nicht so gut wie ich erst dachte.
von: Julian Z.

Re: Kettentest - 19.11.15 17:49

Fahre bei einem Rad seit 2000 km (2 Ketten je wechsel nach 500km) eine Mischung aus 50/50 Wachs/Kettensägenöl. Ketten werden voll entfettet und dann im heißen Gemisch gebadet.
Bisher ist mit der Verschleißlehre an keiner Kette Verschleiß zu erkennen.

Vorher waren die gleichen Ketten mit der Methode von ohne Gasgriff und auch der von Falk nach spätestens 1200 km durch. Und das im Sommerbetrieb auf den gleichen Strecken auf denen ich im Winter das Kettensägenäl/Wachs gefahren bin.
z.Z. wird das Rad nicht bewegt, es liegt kein Schnee welcher die Nutzung von Spikereifen nötig machen würde.
Evtl. werde ich nach dem Winter berichten, je nach Laufleistung bis dahin.

Achso das Ganze läuft auf einer 3*8 Kettenschaltung.
von: BaB

Re: Kettentest - 20.11.15 08:56

Hallo Andre,

danke für deine ausführlichen Beitrag! Die Idee ist nicht schlecht, ich werde mich in den nächsten Wochen (endlich!) mal wieder an die Kettentestgeschichte setzen und auch ein paar neue Werte hinzuzufügen. Bei der Gelegenheit werde ich auch deine Messmethden mal einsetzen.
"Alte" Testketten hatte ich zu einem großen Teil genau 2 Tage vor deinem Beitrag dem ADFC vermacht, damit dort gespendete "Flüchtlingsfahrräder" wieder fahrbereit gemacht werden können, aber es sind noch ein paar Kettenteile hier (auch die Connex-Kette, mit dem großen Rollenverschleiß!), um Messungen vornehmen zu können.
von: BaB

Re: Kettentest - 20.11.15 09:16

In Antwort auf: nachtregen
Aus gegebenem Anlaß <Re: Ritzel verschlissen? (Ausrüstung Reiserad)>: Ich fände einen Test interessant, in dem zwei Stücke des gleichen Kettenfabrikats gegeneinander getestet werden. Ein Stück gepflegt nach der Methode, die von Ingmar und Falk propagiert wird (Dreck entfernen + minimale Schmierung), das andere nach der Methode von "Ohne Gasgriff" (Dreck kleben lassen + Kette regelmäßig in Öl ersäufen).

Hallo Stefan,

ich hatte diese Idee so ähnlich mal vorgeschlagen, als hier jemand so begeistert von einem Kettenöl war. Leider hat sich das Mitglied dann nicht mehr gemeldet.
Das Problem bei der Methode ist (wie ja auch schon zu lesen war), dass du nicht verhindern kannst, dass ein Teil des Öls bei der "Ohne Gasgriff" Methode auch auf das andere Kettenstück kommt. Eine Möglichkeit wäre, die Kette nicht nur zu halbieren, sondern nur 2 kurze Stücke als eigentliche Teststellen zu verwenden, die beide jeweils ein längeres Kettenstück als "neutrale Zone" zwischen sich haben. Damit könnte man wohl den unerwünschten "Schmierstoffübertrag" zumindest minimieren, wobei das "neutrale Stück" (welches am besten gar nicht geschmiert würde) nach dem "Ohne Gasgriff" -Stück länger sein sollte als das nach der anderen Methode.
Alternative: Man nimmt eine Kette und behandelt ein kurzes Stück nach der "Ohne Gasgriff" -Methode und den kompletten Rest nach der anderen Methode. Das Kettenteilstück kurz vor dem "Ohne Gasgriff"-Teilstück sollte dann der Idee mit der "minimalen Schmierung" am nächsten kommen und man könnte dann über die gesamte Kette messen, inwiefern sich ein evtl. Schmierstoffübertrag auf die Kettenlänge auswirkt.
Dass man nicht sofort nach der Schmierung los radelt, sondern etwas wartet, die neutrale Zone möglichst sauber hält (insbesondere kurz nach dem Schmierung)... sind noch ein paar weitere Gedanken. Soweit die Theorie...
Zur Praxis muss ich dir jetzt schon sagen, dass ich es wirklich toll fände, wenn das jemand mal machen würde (Vllt. ein Radkurierfahrer, da die ja auch immer echt schnell hohe Kilometerleistungen zusammen bekommen.... träller zwinker ). Ich bin meinen Tests mehr als ausgelastet und hoffe, Ende Januar endlich ein Schwung an 10fach und 9fach Ergebnissen hier präsentieren zu können.

VG

Bernd
von: Anonym

Re: Kettentest - 20.11.15 13:48

Hallo Bernd,

das wäre interessant, auch wenn jetzt einige Testketten nicht mehr greifbar sind. Versuche aber die Messung über die 10 Teilungen (R1-R13 minus R11-R13), weil dann 5 Innen- und 5 Aussenlaschen in der Messung sind.
von: OK_62

Re: Kettentest - 20.11.15 21:57

In Antwort auf: derSammy
Andere Frage: Hat jemand mal Kettensägenöl zur Kettenschmierung getestet? Ich hab im Keller hinter einem Regal vom Vormieter noch einen Altbestand gefunden und frage mich, ob das einen Versuch wert wäre?

Im Kettenschmiermitteltest von Tour und Bike wurde auch ein Kettensägenöl mitgetestet. Es hieß Ravenol S85 und war von allen ca. 50 getesteten Ölen praktisch in allen Disziplinen (Brugger-Test, Schmutzhaftung, Kriechfähigkeit, Handhabung) das Schlechteste. Ich würde fürs Rad nur spezielle Fahrradkettenöle verwenden. Die Betriebsbedingungen der Motorsäge sind doch völlig anders.
Grüße, Olaf
von: OK_62

Re: Kettentest - 23.11.15 21:08

Auch ich habe nun endlich meinen 4-fach Kettentest mit einigen Überraschungen beendet.
Strecke: 4500 km in ca. 11 Monaten,
Kette in 4 gleich langen Teilstücken am 9-fach Antrieb mit XT-Kubel 48/36/26 und Tiagra Kassette 13/25 bzw. 14/25. 100% Straße und Radwege, 80% flach, ganzjährig ins Büro.
Ziel war es unterschiedliche 9-fach Ketten sowie die 9- und 10-fach XT-Kette direkt zu vergleichen.
Von Bernd hatte ich freundlicherweise ein paar Kettenstücke erhalten, denn alle Fabrikate wollte ich nicht neu kaufen und zerlegen.
4 Messverfahren kamen zur Anwendung:
A. Innenmaß zwischen 1. und 12. Glied (Campa-Methode) in mm: NT: Erweist sich als ungenau
B. Aussenmaß 1. – 6. Aussenlasche abzügl. 1 Lasche: Sehr genaues Messverfahren, Nachteil: Kette muss während der Messung unter Zug sein.
C. Wie B. jedoch 1.- 8. Aussenlasche abzügl. 1 Lasche um den 200mm Messbereich des Messschiebers voll auszunutzen.
D. Innenmessung zwischen 1. - 14. Rolle abzügl. Innenmaß 1.-3 Rolle (AndreMQ-Methode. NT gegenüber 2. und 3.: Die Innenmessung 1.-3. Rolle läßt sich nicht so genau messen wie die Außenlasche,deren Maß sich zudem nicht verändert und bei einem Fabrikat immer gleich ist.
Rangfolge:
Campa C9 und KMC X9e teilen sich den 1. Platz. Beide Ketten schneiden in allen Messverfahren etwa gleich gut ab.
3. Shimano HG95 (10 fach) etwas abgeschlagen
4. Shimano HG 93 (9 fach) deutlich abgeschlagen
Detailergebnisse der o.g. Messverfahren:
A. Gesamtlänge in mm / B. - D. Verschleiß pro Gelenk in mm
1. Campa C9: 132,92 / 0,040 / 0,034 / 0,037 mm / Cal. A fällt fast vollständig hinein
1. KMC X9e: 132,77 / 0,040 / 0,036 / 0,036 mm / Cal. A fällt fast vollständig hinein
3. HG95 (10-f): 133,23 / 0,052 / 0,048 / 0,052 mm / Cal. S fällt fast vollständig hinein
4. HG93 (9-f): 133,46 / 0,078 / 0,061 / 0,062 mm / Cal. S fällt leicht hinein
Fazit: Die KMC X9e ist eine echte Alternative zur C9 und eine Kaufempfehlung. Sie hat eine schöne Ni-Beschichtung und wird wegen des etwas größeren Innenmaßes (neu 132,2mm) teilverschlissene Ritzel/Kassetten eher dulden als die C9.
Die 10-fach HG95 ist so schlecht nicht und besser als Ihr 9-fach Pendant. Das deckt sich jedoch nicht mit dem Testberichte der Bike 05/11, wo HG93 die bessere Kette war als die 10fach XT (wahrscheinlich jedoch eine HG94).
Des weiteren zeigt sich, dass Innenmesslehren keine brauchbaren Ergebnisse liefern können. Am ehesten noch die Innenmessmethode mit Messschieber aber nur als Deltabetrachtung zum Neumaß.
Damit ist dieser Test abgeschlossen. Doch nach dem Test ist vor dem Test. schmunzel
Aktuell laufen jetzt vier 10-fach Kettensegmente gegeneinander und habe schon die ersten 500 km hinter sich: Connex 10S8 / KMC x10.93 / HG 94 / HG 95. Ich hoffen bis zum Herbst 2016 ein Endergebnis liefern zu können.
Grüße, Olaf
von: Ozzy

Re: Kettentest - 23.11.15 21:19

Ist die KMC X9e nicht ne E-bike Kette mit Überlänge? Warum hast du gerade die in den Test einbezogen?
von: BaB

Re: Kettentest - 24.11.15 04:55

In Antwort auf: Ozzy
Ist die KMC X9e nicht ne E-bike Kette mit Überlänge? Warum hast du gerade die in den Test einbezogen?

Hallo!

Zur KMC X9e Triple X-Durability hatte ich schon hier etwas zu geschrieben. Das die Kette Überlänge hat stört ja nicht unbedingt weiter, da man die Ketten ja eh bei der Montage meistens kürzen muss. zwinker (Mit den längeren Reststücken könnte man sogar irgendwann eine neue Kette zusammenstecken zwinker .)
Uns kam es bei dem Test auf die haltbarste Kette an und meine Überlegung war, dass eine Kette, die für höhere Belastung (Fahrer und E-Motor) ausgelegt ist, vllt. haltbarer als die Campa C9 sein könnte. Mir fällt auch kein Grund ein, warum man eine E-Bike Kette nicht auch ohne Motorunterstützung fahren können sollte.

VG

Bernd
von: BaB

Re: Kettentest - 24.11.15 05:08

Hallo Olaf,

erst mal vielen Dank für deine Mühen!!! bravo

Ein paar kleine Anmerkungen: Das sich der Test der Bike (und auch der Tour vom selben Autor) nicht mit anderen Testergebnissen decken, hatte ich ja schon mehrfach geschrieben (die Bike hatte auch noch die HG94 im Test, ob die HG 95 (mit einer anderen Beschichtung) besser ist, werden wir ja bald sehen).
Über die Messverfahren werden wir wohl noch mal diskutieren müssen, traurig da meine Werte auch von deinen Werten etwas abweichen.

Ich bin ja gespannt, wie die KMC X9e auf meinen beiden Testrädern letztlich abschneidet , vllt. kann ich im Februar schon die Daten dazu einstellen (Der 10fach-Test 105/ Veloce/ XT dürfte dann auch zu zu Ende sein).

VG

Bernd
von: OK_62

Re: Kettentest - 25.11.15 10:33

Hallo Bernd,
ja, mit den Messungen ist das so eine Sache. Meine o.g. Messungen sind ja nur die Zusammenfassung. Bei Messungen an mehreren Stellen eines Kettentyps ergaben sich z.T. erhebliche Streuungen, insbes. bei der HG93. Ich erkläre mir das damit, dass die über 100 Gelenke einer Kette ganz unterschiedlich verschmutzt werden. Einzelne Gelenke verschleißen dann eben überdurchschnittlich schnell.
Beim nächsten Kettentestende werde ich vor den Messungen die Kette in Petrolum reinigen um Messfehler durch Partikel und sonstigen Ablagerungen zwischen Laschen und Bolzen auszuschließen. Das mache ich auch zumeist nach der halben Laufzeit einer Kette. Beim o.g. "4er Test" aber nicht, da ich die Ketten möglichst schnell verschleißen wollte.
Grüße, Olaf
von: BaB

Re: Kettentest - 25.11.15 11:14

Hallo Olaf,

ich wollte dein Testverfahren nicht kritisieren, das lag mir wirklich fern. So hat z.B. MichaG mit seinem Test ja auch gezeigt, wie sich das Verschleißverhalten der 8fach Shimano Kette nach der Verschleißgrenze verhält, dass hätten wir so nie gesehen.
Mehr per PN.

Viele Grüße aus Berlin

Bernd
von: Durness

Re: Kettentest - 25.11.15 20:03

Derzeit von CN 6600 – 10 fach angenehm Überrascht

Bisher
Habe 50 000 km mit C9 – 9 Fach gefahren. Immer 3 Ketten. Kam so auf 10 000 -12000 km mit 3 Ketten. Längung dabei 1,5 mm = von 133,0 auf 133,5. Bin Alttagsfahrer mit 150 kg Sytsemgewicht. Fahr auch Feldwege. Hatte bei Jens oft berichtet.

Zurzeit
Fahre nun seit 8000 km CN 6600 – 10 fach.
Die Längung ging von Start 132,7 auf 133,0 recht zügig. Da war ich schon recht pessimistisch hatte auch davon berichtet. Nun aber stehen alle 3 Ketten bei 133,2 also einer Längung von 0,5 mm. Sie längen sich nur ganz langsam.

Beobachtungen
Bisherige Längung = 0,5 mm. Max Längung C9 war 1,5 mm. Also 1/3 der Längung liegt hinter den CN 6600 Ketten. Dies bedeutet theor. sie könnten ggf. 3-mal länger also 3*8000 = 24 000 halten.
Das glaube ich aber nicht. Die Ketten fühlen sich jetzt schon sehr ausgelutscht an, wenn man sie auf eine Platte legt und wie ein Pendel mal seitlich bewegt. Die Außenlaschen heben sich ab einer bestimmten Auslenkung leicht ab.
Dazu passt auch das mir die Ketten 10 fach - Ketten nun schon 2-mal gerissen sind. ( bei 5000 & 6000 km, seither Ruhe). Die Außenlasche hat sich vom Niet gelöst als ich bei langsamen trete und unter Last schaltete. Dies ist mir mit den C9 in 50 000 km kein einziges Mal passiert.

Prognose
Ich gehe mal davon aus, dass die 3 - CN 6600 – 10 fach vermutlich so lange halten wie die 3 C9- 9 fach also 10000 - 12 000. Wäre schon Happy wenn sie dies mit 1 mm Längung schaffen. Damit wäre ich schon voll zufrieden. Ich werde berichten
(Habe die 3 CN 6600 – 10 fach nebeneinander gehängt. Länge der Ketten gleich.)

Schalten
Zum Schalten muss ich sagen dass eine der 3 CN 6600 Ketten besonders gut schaltet und eine besonders schlecht. Warum weiß ich nicht.
Und, im Zustand 0 – 8000 Kilometer haben die Shimano Ketten / Campa C9 – 9fach bei mir besser geschaltet. Kann nur Grobhinweis sein. Direkter Vergleich aber nicht möglich da nicht identische Restbauteile wie Schaltwerk usw.

fG
Durness
von: Ozzy

Re: Kettentest - 25.11.15 21:57

In Antwort auf: Durness
Habe 50 000 km mit C9 – 9 Fach gefahren. Immer 3 Ketten. Kam so auf 10 000 -12000 km mit 3 Ketten.

Verstehe ich das richtig, du bist mit jeder C9 je 11.000 km gefahren? Rohloff?
von: rifi

Re: Kettentest - 25.11.15 22:15

In Antwort auf: Ozzy
In Antwort auf: Durness
Habe 50 000 km mit C9 – 9 Fach gefahren. Immer 3 Ketten. Kam so auf 10 000 -12000 km mit 3 Ketten.

Verstehe ich das richtig, du bist mit jeder C9 je 11.000 km gefahren? Rohloff?


Ich würde sagen: 50.000 km mit C9 gefahren. Für 10-12.000 jeweils 3 Ketten, also waren 4-5x 3 Ketten nötig, insgesamt also irgendwas zwischen 12 und 15 C9. So verstehe ich es zumindest.
von: Durness

Re: Kettentest - 25.11.15 22:22

In Antwort auf: rifi
Ich würde sagen: 50.000 km mit C9 gefahren. Für 10-12.000 jeweils 3 Ketten, also waren 4-5x 3 Ketten nötig, insgesamt also irgendwas zwischen 12 und 15 C9. So verstehe ich es zumindest.


richtig

Durness
von: Ozzy

Re: Kettentest - 13.12.15 00:05

Wie hat eigentlich die KMC X1 abgeschnitten? Ist sie eine Alternative zur C9 oder KMC X9e?

Ich konnte auf die Schnelle keine Ergebnisse zur X1 finden.
von: Durness

Re: Kettentest - 13.12.15 10:51

am 25.11.15 schrieb ich :
In Antwort auf: Durness
Zurzeit
Fahre nun seit 8000 km CN 6600 – 10 fach.
Die Längung ging von Start 132,7 auf 133,0 recht zügig. Da war ich schon recht pessimistisch hatte auch davon berichtet. Nun aber stehen alle 3 Ketten bei 133,2 also einer Längung von 0,5 mm. Sie längen sich nur ganz langsam.

Beobachtungen
Bisherige Längung = 0,5 mm. Max Längung C9 war 1,5 mm. Also 1/3 der Längung liegt hinter den CN 6600 Ketten. Dies bedeutet theor. sie könnten ggf. 3-mal länger also 3*8000 = 24 000 halten.
Das glaube ich aber nicht. Die Ketten fühlen sich jetzt schon sehr ausgelutscht an, wenn man sie auf eine Platte legt und wie ein Pendel mal seitlich bewegt. Die Außenlaschen heben sich ab einer bestimmten Auslenkung leicht ab.

Prognose
Ich gehe mal davon aus, dass die 3 - CN 6600 – 10 fach vermutlich so lange halten wie die 3 C9- 9 fach also 10000 - 12 000. Wäre schon Happy wenn sie dies mit 1 mm Längung schaffen. Damit wäre ich schon voll zufrieden. Ich werde berichten
(Habe die 3 CN 6600 – 10 fach nebeneinander gehängt. Länge der Ketten gleich.)

fG
Durness


Hallo
Nun nur kurze Zeit später schaltet die CN 6600 – 10 fach (133,2 mm) nicht mehr sauber. Die klebt quasi auf den Ritzel, wenn sie abwärts geht. Sie springt nicht runter auf das nächste.

Habe dann eine ganz neue Kette drauf gemacht. Klebt genauso. ABER überspringt auf dem Ritzel selbst unter Last nicht Zähne . Das war bei C9 9fach ganz anders. Da wäre eine neue Kette auf Ritzel nach 8000 km total gesprungen.

Somit verhält sich in meinem Fall 10 fach ganz anders wie 9 fach. Ich glaube das liegt daran dass die Ketten wie o.g. seitlich freier bewegbar sind und damit bei Schaltung mit weniger Kraft vom Ritzel gezogen werden. Ist dieses dann etwas ausgefahren bleibt die Kette einfach liegen. Man sieht dies auch daran, dass die Kette nur auf den meist befahrenen liegen bleibt. Die anderen schalten noch fast perfekt. Auf den viel benutzten Ritzeln sie man an den kleinen Zähnen das dies mehr abgefahren sind als die weniger befahrenen Ritzel. Nehme ich den Ritzelsatz in die Hand fühle ich das die Zähne insgesamt spitzer sind als neue
Da aber die Kette so geschmeidig überdreht sie unter Last einen Zahn des Ritzel.

Ich bin am überlegen ob ich die 4 Ritzel die Probleme machen austausche. Denke dann könnte ich das Ganze Ketten Ritzelssystem noch vielleicht 4000 km weiter fahren, was dann wiederum der Leistung des 9 fach entsprechen würde.

PS.
Bei 9 fach musste ich ab und an 1 Ritzel erneuern weil es gesprungen hat

fG
Durness
von: BaB

Re: Kettentest - 18.01.16 14:01

In Antwort auf: BaB

Ich bin ja gespannt, wie die KMC X9e auf meinen beiden Testrädern letztlich abschneidet , vllt. kann ich im Februar schon die Daten dazu einstellen (Der 10fach-Test 105/ Veloce/ XT dürfte dann auch zu zu Ende sein).
Und so ist es: Steter Tropfen höhlt den Stein oder steter Regen in Nordengland schafft fast jede Kette... Die 10fach Ketten Shimano 5701, XT und Campagnolo Veloce sind leider sogar über die Verschleißgrenze hinaus gelängt. Genaue Messwerte in den nächsten Tagen, wenn ich auch die neuen Testketten aufziehe. So wie es aussieht waren die Shiomano Ketten einen Hauch besser als die Campa.

Bei dem 9fach Kettentest sind die Campa C9 (unsere bisherige Referenzkette) und auch die KMC X9e noch gut im Rennen, während die KMC X9.93 (Teststieger im Fiets-Magazin) und die Shimano HG 7701 XTR/ Dura Ace leider schon die Verschleißgrenze überschritten haben. Messwerte folgen auch hier wenn ich mehr Zeit habe.

Da sich die KMC X9e (Triple X-Durability) so gut hält wäre diese Kette mein Vorschlag an 9fach Kettenfahrer, die mit dem Schaltverhalten der Campa C9 unzufrieden sind.
von: BaB

Re: Kettentest - 18.01.16 14:07

Der Test mit der X1 läuft noch, bisher habe ich auch nur positives über die Kette gehört. Die Testpartner in unserem Test dürften sich an Nabenschaltungsrädern auch sehr gut halten, welche Kette am bessten ist kann ich dir jetzt leider noch nicht sagen und es kann es noch etwas dauern, da ich zuletzt nur noch mit meinen Kettenschaltungsrädern unterwegs war.
von: BaB

Re: Kettentest - 18.01.16 14:09

In Antwort auf: bezel
Die C9 mag zwar länger "halten" (ist zudem auch ein ganzes Stück teurer als die Shimano-Kette) - nach zwei Campa C9 Ketten bin ich jetzt wieder zur Shimano HG-93 zurückgekehrt - mit dieser schaltet es sich deutlich besser.
Was hältst du davon, mal die KMC X9e (Triple X-Durability) zu fahren? Die Kette ist auch sehr haltbar und schaltet vllt. besser bei dir als die Campa C9.
von: BaB

Re: Kettentest - 24.01.16 13:51

In Antwort auf: BaB
Und so ist es: Steter Tropfen höhlt den Stein oder steter Regen in Nordengland schafft fast jede Kette... Die 10fach Ketten Shimano 5701, XT und Campagnolo Veloce sind leider sogar über die Verschleißgrenze hinaus gelängt. Genaue Messwerte in den nächsten Tagen, wenn ich auch die neuen Testketten aufziehe. So wie es aussieht waren die Shimano Ketten einen Hauch besser als die Campa.

Und hier sind die Messwerte der Reihenfolge dazu:

1. Platz: Shimano XT HG94: 133,45mm (120,75mm) (aktuell ist die HG95)
2. Platz: Shimano CN-5701: 133,55mm (120,8mm)
3. Platz: Campagnolo Veloce: 133,8mm (121,05mm)
Die letzten 1300km fanden fast ausschließlich bei verschleißförderlichen Regenfahrten und mit vielen kurzen, aber steilen Anstiegen in Nordengland und Schottland statt.
Die Veloce war die kürzeste Kette am Anfang mit 132,20mm (119,5mm), die XT die längste Kette mit 132,6mm (119,85mm), die 105er lag ziemlich genau dazwischen.
von: BaB

Re: Kettentest - 24.01.16 13:59

Wie geht es weiter:

Kuhbe will netterweise die FSA 10fach Kette gegen die Ultegra 6701 testen, Britta fährt diesmal 4 Teilstücke (wahrscheinlich von Taya, Campa Record, Shimano HG95 und Yaban oder KMC), Tobias1106 scheint seinen aktuellen Kettentest auch abgespult zu haben und steht hoffentlich für einen weiteren Test als Fahrer zur Verfügung... Es geht also bei den 10fach Ketten langsam voran. schmunzel
Ich werde mich mal wieder vermehrt dem Verschleiß meiner Nabenschaltungs- bzw. Singlespeedketten widmen (u.a. der KMC-X1), das Problem bei den sehr guten Ketten ist, dass Ergebnisse leider "etwas" länger dauern.
Danke an dieser Stelle auch nochmals an alle Beteiligten!! bravo
von: tienvangbac

Re: Kettentest - 24.01.16 19:47

Kann jemand was zur KMC Inox S10 (Z1X INOX) sagen?
von: BaB

Re: Kettentest - 24.01.16 20:18

Nein, die Kette steht auch noch nicht auf unserem Kettentestplan. Da ist von KMC neben der X1 (von der man viel gutes hört) und die S1 (die ist allerdings noch nicht montiert) auch die SRAM PC1 gerade eingeplant, ansonsten sind wohl auch manche Kettenschaltungsketten (Shimano) sehr haltbar auf Naben/Singlespeedrädern, weswegen auch manche Ketten in Zeitschriftenkettentests so gut auf den Prüfständen abschneiden, bei uns aber in der Praxis beim Kettentest eher für große Verwunderung sorgen.
Und wie immer gilt: Selber testen macht klug! schmunzel Und wir freuen uns über jeden, der mitmacht! schmunzel
Solltest du ein ausreichend langes Stück der Kette nach der Montage überbehalten, kannst du uns das auch gerne zukommen lassen und wir versuchen das beim nächsten Nabenkettentest mit einzubauen.
von: tienvangbac

Re: Kettentest - 24.01.16 20:58

Wie lang soll das Stück (Glieder) denn mindestens sein?
Da ich selber interessiert bin, lasse ich euch gerne ein Stück zu kommen wenn ich die montiere.
von: Raumfahrer

Re: Kettentest - 25.01.16 17:11

Hallo,
also mit der SRAM PC1(vernickelt) hatte ich nicht so die besten Erfahrungen machen können. Nach nur 500km war das Klappern&Rasseln so unerträglich, daß ich sie einfach entsorgt habe. Haltbarkeit bzgl. Längung war auch sehr mies.
Möglicherweise ist es eine 2.Wahl gewesen; gekostet hatte sie bei einem Versender etwas um die 5€.
Gefahren wurde sie mit einer KB/Ritzel Kombination von 42/16 an einem Rohloff MtB.

Die derzeit montierte gebrauchte Shimano CN-5600 hatte 2000km am Rennrad gehalten; lt. Rohloff Kaliber bei 0.75mm.
Zum einfach entsorgen fand ich sie zu schade, und so habe ich sie auf die gebrauchten KB/Ritzel montiert.
Bis jetzt habe ich damit etwa weitere 600km zurück gelegt.
Verschleiß/Längung naja....aber immerhin rasselt&klappert dort nix. schmunzel

Der sog. Lagerkragen ist bei diesen Shimano 10fach Ketten nicht aus der Innenlasche gezogen, sondern wird als Hülse dort in die Innenlaschen eingepresst.
Wenn diese Hülse aus höher härtbarem Material gefertigt wurde, könnte so die Kette größere Laufleistungen erreichen.

Als nächstes hatte ich eigentlich vor, die KMC X1 zu verwenden. Diese gibt es ja in Gold und Silber.
Vom Gewicht her zögere ich aber derzeit etwas...eine Shimano RR-Kette ist gleich mal 40g leichter, bei vergleichbarer Länge.
von: Uli S.

Re: Kettentest - 25.01.16 21:19


Mit der KMC Inox S10 habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Ich hatte die Kette am Alltagsrad mit Nabenschaltungsantrieb bei jedem Wetter im Einsatz.
Ich hatte noch keine Kette die sich über einen kurzen Zeitraum so stark gelängt hat. Dies kann ich leider nicht mit Zahlen untermauern, es ist auch schon ein paar Ketten her. Nur soviel: Ich hatte an Singelspeed Ketten schon einiges im Einsatz - Sram PC1, Shimano CN-NX10 und auch schon eine andere KMC Kette. Diese waren allesamt haltbarer als die Inox S10.
Meine Vermutung geht dahin, dass Edelstahl als Werkstoff für eine Kette zu weich ist und sie sich bei entsprechender Beanspruchung schneller längt als "normale" Stahl-Ketten.
Einen Vorteil hatte die Inox Kette natürlich auch: Auch bei knapper Pflege im Winter - kein Rost!

Grüße
Uli
von: BaB

Re: Kettentest - 25.01.16 21:28

Hallo!

Wenn es über 13 Innenglieder (12 Außenglieder) gehen würde, wäre das schon gut.

VG

Bernd
von: BaB

Re: Kettentest - 25.01.16 21:30

Ich schau mir das mal bei den RR-Ketten von Shimano an. Aber ob der Kragen nun einfach aus der Innenlasche gezogen oder als separate Hülse eingepresst wird... so richtig zu helfen scheint das ja auch nicht, die Laufleistungen waren bisher nicht so überwältigend.
von: BaB

Re: Kettentest - 25.01.16 21:33

Wenn man sich die Bewertungen bei BC für die Connex Edelstahlketten ansieht, scheinen diese auch nicht großartig länger zu leben als die günstigeren Connex Ketten. Eine 10fach Edelstahlkette von Connex wird ja von Olaf getestet, mal sehen, was er für Ergebnisse sammelt.
von: BaB

Re: Kettentest - 25.01.16 21:38

In Antwort auf: BaB

Und hier sind die Messwerte der Reihenfolge dazu:

1. Platz: Shimano XT HG94: 133,45mm (120,75mm) (aktuell ist die HG95)
2. Platz: Shimano CN-5701: 133,55mm (120,8mm)
3. Platz: Campagnolo Veloce: 133,8mm (121,05mm)

Diese Reihenfolge bezieht sich nur auf diese 3 Ketten in diesem Test untereinander, nicht auf alle Ketten. Es gibt sicherlich verschleißärmere Ketten als die XT, wie ja auch der Vergleich der XT gegen die Campa C9 gezeigt hat.
Eine Testpaarung der alten XT (HG94) gegen die aktuelle XT (HG95) läuft auch, um zu sehen, ob die aktuelle XT vielleicht besser ist.
von: Anonym

Re: Kettentest - 10.03.16 17:42

Hallo in die Kettentesterrunde,

habe gerade ein Rad in der Jahresinspektion, d.h. komplette Zerlegung. Shimano HG93 + Alu-Kettenblatt SSP Truvativ Descendent 38Z + Speedhub-Ritzel, 4 Jahre in Betrieb, ca. 16.000km, Systemgewicht max. 80kg, Touren/Alltag im Ganzjahresbetrieb, Straße/Gelände 70/30, keine Bikeparks, modifizierter Chainglider (wöchentlich 1-2ccm Kettenöl per Spritze, "Altöl" läuft einfach raus, sonst nur 1 - 2 mal im Jahr geöffnet).
Nach Kettenreinigung hier die Innenmaße mit mechanischem Meßschieber:
- Rolle 1-12: 133,05mm
- Rolle 1-13: 145,75mm
- Rolle 11-13: 18,15mm (daraus ergibt sich 145,75mm - 18,15mm = 127,60mm, also 0,6mm Längung auf 10 Kettenglieder).
- Längung auf knapp 100 Rollen gegen neuwertige Vergleichskette: 5 - 6mm. Paßt also (10 x 10 Kettenglieder).

Kettenblatt: siehe Bild.


Speedhub-Ritzel: kein Verschleiß erkennbar, daher kein Bild.
Wird also alles wieder zusammengebaut und weitergefahren. Das Ergebnis ist eigentlich ziemlich banal: wenn die Kette nur sauber laufen kann und geölt wird, dann sinkt der Verschleiß drastisch. Eine Kettenschaltung in geschlossenem Kasten liefe bei beliebig viel Dreck locker 20.000km und mehr. Bleibt leider unrealistisch.
von: tienvangbac

Re: Kettentest - 13.03.16 09:43

In Antwort auf: AndreMQ
Hallo in die Kettentesterrunde,

habe gerade ein Rad in der Jahresinspektion, d.h. komplette Zerlegung. Shimano HG93 + Alu-Kettenblatt SSP Truvativ Descendent 38Z + Speedhub-Ritzel, 4 Jahre in Betrieb, ca. 16.000km, Systemgewicht max. 80kg, Touren/Alltag im Ganzjahresbetrieb, Straße/Gelände 70/30, keine Bikeparks, modifizierter Chainglider (wöchentlich 1-2ccm Kettenöl per Spritze, "Altöl" läuft einfach raus, sonst nur 1 - 2 mal im Jahr geöffnet).
Nach Kettenreinigung hier die Innenmaße mit mechanischem Meßschieber:
- Rolle 1-12: 133,05mm
- Rolle 1-13: 145,75mm
- Rolle 11-13: 18,15mm (daraus ergibt sich 145,75mm - 18,15mm = 127,60mm, also 0,6mm Längung auf 10 Kettenglieder).
- Längung auf knapp 100 Rollen gegen neuwertige Vergleichskette: 5 - 6mm. Paßt also (10 x 10 Kettenglieder).

Kettenblatt: siehe Bild.


Speedhub-Ritzel: kein Verschleiß erkennbar, daher kein Bild.
Wird also alles wieder zusammengebaut und weitergefahren. Das Ergebnis ist eigentlich ziemlich banal: wenn die Kette nur sauber laufen kann und geölt wird, dann sinkt der Verschleiß drastisch. Eine Kettenschaltung in geschlossenem Kasten liefe bei beliebig viel Dreck locker 20.000km und mehr. Bleibt leider unrealistisch.


Wie hast du dein Chainglider modifiziert?
Ich habe einen eingebaut und der schleift ziemlich stark im Leerkurbeln. Bei der Fahrt merkt man kaum was aber mir wär ein geringerer Widerstand noch angenehmer.
von: Anonym

Re: Kettentest - 13.03.16 11:16

Das ist eine ziemliche Bastelei und vom Radtyp abhängig. Ziel läßt sich so beschreiben: Das ganze CG-Paket soll Kette, Kettenblatt und Ritzel ohne Klemmung umschließen und nur vorn auf der Kette und hinten je nach gewählter Auflagefläche aufliegen. Mal die wichtigsten Punkte aus der Erinnerung aufgezählt, um das zu erreichen:
- Zunächst den CG der aktuellen, 3. Serie mit den Verriegelungsnasen.
- Das Material ist PP (Polypropylen). Kleben ist unmöglich, aber "schweissen" mittels Lötkolben geht sehr gut. PP ist sehr verschleiß- und abriebfest und läuft auf der Kette fast ohne Reibung. Daher funktioniert das CG-Prinzip auch. Zum "Einschweissen" von Material kann man alte Stücke von MTB-Radschützern nehmen, die ebenfalls aus PP sind (Prägekennzeichung vorher suchen).
- Schmale Kette mit Bolzen unter 7mm nehmen (9-fach, 10-fach, schmale SSP-Kette, ...). Kette für die ganzen Montageübungen trocken lassen, damit die Ölferkelein nicht stört.
- Erst-Montage Frontteil auf Kettenblatt und Durchlauf des Kettenblattes prüfen. Alu-Kettenblätter können ein zu dickes Trägerblatt haben, das vom Frontteil geklemmt wird. Entweder dünneres Kettenblatt oder den CG mit scharfem Messer nacharbeiten, bis Durchlauf paßt. Den Rest "feilt" sich der CG nach kurzer Zeit zurecht (siehe Bild) Alternative ist billiges Stahlkettenblatt mit durchgehend 2mm Stärke.
- Definierte Auflage "einschweissen", damit das Frontteil von der Höhe zentrisch zum Kettenblatt oben auf der Kette aufliegt und besser läuft. Danach Frontteil wieder demontieren.
- Heckteil ohne Vorderteil montieren und Freiraum prüfen. Alles was klemmt und schleift, wegschneiden. Zu große Öffnungen "zuschweissen", um den Schutz zu verbessern. Letzendlich optimiert man das Heckteil genau für sein Rad. Ziel ist, so wenig Öffnungen wie möglich und Rutschbahnen für Schlammeinbrüche zu vermeiden (z.B. Schleuderscheibe ähnlich Rohloff DH-Kettenführung (Art. Nr. 8291)) auf die Nabe. Genau darauf achten, dass der CG nicht das Nabengehäuse "an-/durchfeilen" kann.
- Definierte Auflage "einschweissen" damit das Heckteil zentrisch zum Ritzel sitzt. Als mögliche Auflagepunkte kommen in Frage: Kette (eigentlich vom Prinzip gedacht), außenliegender Bund des Speedhubritzels, Radachse, Rahmen, etc. Das Heckteil darf nicht komplett fest sein, sondern sich 2-3mm vor und zurück bewegen lassen.
- Montage des Heck- und nur der inneren Seite des Fronteils, damit man den Kettenlauf sieht. Jetzt alle Kanten und Ecken wegschneiden, an denen die Kette bei Lauf hängen kann, vor allem im Einlauf zum Heckteil. Die beiden "Kettenhüllen" münden sehr beweglich in das Heckteill. Eventuell müssen die durch zusätzliche Einlagen darin fixiert werden.
- CG komplett montieren. Das ganze Paket muss sich 1-2mm vor und zurückgewegen lassen, weiterhin seitlich locker sitzen.
- CG mit zwei kleinen Kabelbindern vorne um die beiden "Kettenhüllen" sichern und hinten um die beiden "Einlaufstutzen". Diese halten das Heckteil selbst zusammen, die dort einmündenden "Kettenhüllen" und fixieren die Rastverstellung zwischen Front- und Heckteil.
- Die Kette wird durch entsprechende Öffnungen per Spritze erstmalig und dann während des Betriebes periodisch ohne Demontage nachgeölt. "Altöl" läuft einfach unten raus. Nach etwas Einlaufzeit muss das ganze leichtgängig sein. Ein gutes Zeichen ist, wenn der Mitschleppeffekt der Tretkurbel durch die Speedhub immer noch vorhanden ist.

Die Bastelei ist vom Ziel einfach, aber von der der Durchführung je nach Rad ggfs. etwas fummelig. Ggfs. muss man den ersten CG auch opfern, um den zweiten dann genau passend zu "schnitzen".
von: Anonym

Re: Kettentest - 13.03.16 11:54

Nachtrag:
Das Schleifen kann auch durch Schmutz entstehen, der doch eindringt. Eine Quelle kann der Schmutzbewurf durch das Vorderrad auf die Innenseite des Kettenblattes sein. Deshalb ist dort eine Abdeckscheibe, entweder mitdrehend auf der Innenseite der Kurbel montiert oder feststehend mit den Frontteil des CG verbunden.
von: Sickgirl

Re: Kettentest - 19.04.16 16:56

Ich bin heute ebenfalls in die Testrunde eingestiegen und teste 11fach Ketten gegeneinander

Hier die Werte bei km 0
Taya Sram XX1 Chorus C11 CN-HG600-11
132,36 132,31 132,22 132,48

Taya Sram XX1 Chorus C11 CN-HG600-11
119,57 119,53 119,48 119,76

Ich bin vorher eine Ultegra CN HG700 gefahren, die hat in etwa genauso lange gehalten wie die 10fach Shimanoketten davor.

Kassette ist eine Ultegra mit ca 80 km Laufleistung, die Kettenblätter eigentlich noch für 10fach sind jetzt 6500 km drauf. Die kurze Runde um den Block lief ohne Auffälligkeiten und werde morgen eine kleine Feierabendrunde drehen.

Zum verbinden habe ich zwei Sram Power Lock und zwei YBN Safety Links verwendet
von: Sickgirl

Re: Kettentest - 24.05.16 16:36

Zwischenstand nach 1043 km
0 km 1043 0 1043
Taya 132,36 132,82 119,57 120,06
Sram XX1 132,31 132,51 119,53 119,82
Chorus 132,22 132,73 119,48 119,88
Shimano 132,48 132,88 119,76 120,11

Überrascht bin ich von der SRAM, die haben ja keinen so besonders guten Ruf. Bis zum 1000er am 10.06 versuche ich noch 1000 km ab zu spulen. Danach muß ich sehen ob ich Kettenteile vor dem Ungarnurlaub tausche.
von: Sickgirl

Re: Kettentest - 25.06.16 19:29

jetzt habe ich 2048 km abgespult, es gibt zwei Sieger und zwei Verlierer bei denen schon die A Seite der Rohlofflehre reinpasst.

Sram XX1 119,94
Chorus C11 119,93
Taya 120,2
Shimano 105er 120,21

Ich fahre jetzt noch die 600 km nach Ungarn und werde da die Taya und die Shimano gegen ein neues Teilstück der 105er austauschen um noch den endgültigen Sieger zwischen der Campa und der Sram Kette ausfahren zu können.
von: OK_62

Re: Kettentest - 25.06.16 21:46

In Antwort auf: Sickgirl
jetzt habe ich 2048 km abgespult, es gibt zwei Sieger und zwei Verlierer bei denen schon die A Seite der Rohlofflehre reinpasst.
Sram XX1 119,94
Chorus C11 119,93
Taya 120,2
Shimano 105er 120,21

Also erst mal Hut ab, dass du so schnell Ergebnisse für 11-f Ketten liefern kannst!
Meine Lesart einer Innenmessung ist indes eine andere: M.E. ist nur der Deltaverschleiß relevant. Also Endwert minus (eingefahrener) Anfangswert.
Hintergrund: Bisher hatten alle von mir an einer M3 Schraube aufgehängten Ketten (9-f und 10-f) die gleiche Gesamtlänge zu einer Referenzkette Campa C9. Und das bei einem eingefahrenen Neuinnenmaß über 12 Glieder zwischen 132,02mm (C9) und 132.43mm (HG95).
Daher sehe ich die Reihenfolge hinsichtlich Delta-Verschleiß eher so:
1. Sram XX1 0,41
2. Chorus C11 0,45
2. Shimano 105 0,45
3. Taya 0,63
Bin auf jeden Fall gespannt wie das Testende der 11f-Ketten ausgeht. Schade dass keine 10f. Kette dabei ist. Wenn es auf meinen 9f.-Antrieb passen würde, hätte ich auch mal ein 11-f. Segment mitgetestet.
LG Olaf
von: Sickgirl

Re: Kettentest - 26.06.16 00:03

Klar hat sich die Shimanokette relativ weniger gelernt, aber was nützt mir das wenn die Ausschußseie der Lehre reinfällt. Ich kann heute Abend wenn ich noch Zeit habe die Shimanolehre reinhalten.
von: Sickgirl

Re: Kettentest - 14.07.16 12:58

Bin jetzt nach Ungarn und hier einen Brevet geradelt

Nach 2532 km
Campa 119,93
Sram 119,94
Taya 120,34
Shimano 120,35

Die Taya und die Shimano habe ich vor dem Brevet gewechselt

Nach 3983 km
Campa 120,06
Sram 120,05
von: BaB

Re: Kettentest - 14.07.16 15:02

Hallo!

Ja, ich lebe noch! träller Sorry, das ich diesen Thread in letzter Zeit arg vernachlässigt habe (aber die Testräder wuden trotzdem fleißig weiter bewegt (so gut es halt ging)) und ein dickes Danke an alle Tester und Helfer. bravo

@ Sickgirl: Mein 11fach RR ist eigentlich fertig, fehlt nur noch die Kette. Wir sollten uns mal kurzschließen, welche Ketten wir als nächstes nehmen (gerne auch 10 gegen 11fach), eine SRAM sollte mindestens wieder dabei sein.

@ OK_62: Ich habe die Nachmessung nicht vergessen, kommt noch. peinlich
von: BaB

Re: Kettentest - 14.07.16 15:04

In Antwort auf: Sickgirl
Bin jetzt nach Ungarn und hier einen Brevet geradelt

Nach 2532 km
Campa 119,93
Sram 119,94
Taya 120,34
Shimano 120,35

Die Taya und die Shimano habe ich vor dem Brevet gewechselt

Nach 3983 km
Campa 120,06
Sram 120,05

Dass die Taya so schlecht abschneidet, hätte ich nicht gedacht, die Werbung (gut, Papier ist geduldig) und die Bewertungen von Käufern ließen mich doch etwas mehr erwarten. traurig
Auch bei der Shimano hätte ich mehr erwartet.
Die SRAMs scheinen wirklich gut zu sein.

Bei unserem 10fach Kettentest auf einem 1x10 Antrieb und bei dem Nabenkettentest kann man leider noch keinen richtigen Trend aus den Daten ablesen, der Verschleiß ist dafür noch zu gering (obwohl die Räder fast täglich genutzt werden).
von: Sickgirl

Re: Kettentest - 06.09.16 17:03

Wieder knapp 1000 km und die Campa liefert sich mit der Sram ein Kopf an Kopf Rennen
Chorus hat 120,11
Sram 120,08
Laufleistung insgesamt 4890 km, schon 300 km mehr wie meine Ultegra
Für die nächsten 2 Wochenenden sind zwei fette Touren geplant, und hoffe bis Anfang Oktober die 6000er Marke zu knacken.
Für mein nächstes Rennradprojekt werde ich jetzt die SRAM XX1 bestellen, ich hoffe das sie wegen den hohlen Nieten einen Ticken leichter ist wie die Chorus. Werde das natürlich gleich verifizieren wenn sie da ist.
von: tienvangbac

Re: Kettentest - 06.09.16 17:14

Schade, dass keine ordentliche von KMC (Bsp.: X11e) dabei ist.
Besten Dank für die Messungen.
von: Sickgirl

Re: Kettentest - 06.09.16 17:24

Meinst du die

Das Nobelmodell ist mir jedenfalls zu teuer.
von: tienvangbac

Re: Kettentest - 06.09.16 19:50

Die soll die stärkste sein:
http://www.kmcchain.de/chain-KMC_X11e_Silver-e_bike-11_speed

Die Noblen sind mir auch zu teuer, weil zu sehr auf Gewicht getrimmt sind.
von: Anonym

Re: Kettentest - 23.09.16 15:17

Mußte aus anderen Gründen das HR herausnehmen und habe dabei gleich den Antrieb gereinigt und nachgemessen. Kette: KMC-X1 Single-Speed, Länge 96, neu montiert 03/2016, mod. Chainglider, regelmäßig nachgeölt (Dynamics Kettenschmierstoff, ohne Abnahme des CG), Laufleistung bis jetzt (09/2016) etwa. 4000km. Messungen:
- Gesamtlängung gegen Vergleichskette: ca. 3mm
- Messchieber: 1 - 13: 145,05mm, 11 - 13: 17,75mm Differenz sind 10 korrekt orientierte Kettenrollen: 127,30mm, also 0,3mm Längung auf 10 Gliedern und paßt damit im Vergleich zur Gesamtmessung.
- Messschieber (zum Vergleich zu anderen Messmethoden): 1 - 12: 132,30mm, 1 - 11: 119,60mm.
- Kettenverschleißlehre: nicht vorhanden.
Damit ist auch die Anfangslängung der neuen Kette erledigt und erfahrungsgemäß ist der weitere Verschleiß langsamer.
von: LeonardofQuirm

Re: Kettentest - 26.09.16 17:15

Dann sollte ich bei dem nächsten Test 1x10 mit meinem Lasti mitmachen, das geht dann ganz fix :-(
von: OK_62

Re: Kettentest - 01.10.16 21:16

In Antwort auf: OK_62
Damit ist dieser Test abgeschlossen. Doch nach dem Test ist vor dem Test. schmunzel
Aktuell laufen jetzt vier 10-fach Kettensegmente gegeneinander und habe schon die ersten 500 km hinter sich: Connex 10S8 / KMC x10.93 / HG 94 / HG 95. Ich hoffen bis zum Herbst 2016 ein Endergebnis liefern zu können.
Grüße, Olaf


Voilà, wie vor einem Jahr angekündigt, nun die Ergebnisse des 10-fach Kettentest mit 4 Fabrikaten bzw. Kettensegmenten nach rund 11 Monaten und 4500 km:
Connex 10S8 / KMC x10.93 / HG 94 / HG 95
Meßaufbau: Kette aufgehängt mit 5kg Belastungsgewicht; digitaler Messschieber 200mm;
Wieder kamen 4 Messverfahren A.-D. zur Anwendung:
A. Innenmaß zwischen 1. und 12. Glied (Campa-Methode) in mm: NT: Erfasst bekanntlich neben dem Teilungsfehler auch 2x Röllchen- und Lagerkragenverschleiß
B. Aussenmaß 1. – 6. Aussenlasche abzügl. 1. Lasche: VT: läßt sich präzise messen, NT: Außenlaschenaussenmaß ist kein geometr. definiertes Maß der Kette und könnte möglicherweis differieren.
C. Wie B. jedoch 1.- 8. Aussenlasche abzügl. 1 Lasche um den 200mm Messbereich des Messschiebers voll auszunutzen.
D. Innenmessung zwischen 1. - 14. Rolle abzügl. Innenmaß 1.-3 Rolle (AndreMQ-Methode. NT gegenüber 2. und 3.: Die Innenmessung 1.-3. Rolle läßt sich nicht so genau messen wie die Außenlasche.

Rangfolge:
1./2. Shimano HG94 und HG95 mit gleichen Ergebnissen
3. KMC x10.93 etwas abgeschlagen
4. Connex 10S8 deutlich abgeschlagen

Detailergebnisse der o.g. Messverfahren:
Messverfahren A. Gesamtlänge in mm
Messverfahren B. - D. Verschleiß pro Gelenk in mm

Rangfolge / Fabrikat / Meßverfahren: A / B / C / D / Lehre Caliber S / Lehre SH TL-CN 42
1. Shimano HG94: 133,34 / 0,041 / 0,040 / 0,043 mm / Cal.S "Übergangspassung" / fällt hinein
1. Shimano HG95: 133,36 / 0,043 / 0,049 / 0,047 mm / Cal.S "Übergangspassung" / fällt hinein
3. KMC x10.93: 133,73 / 0,086 / 0,083 / 0,085 mm / Cal.S Spielpassung / fällt hinein
4. Connex 10S8: 134,36 / 0,116 / 0,118 / 0,118 mm / Cal.S Wurfpassung / fällt hinein

Fazit: Die HG94/95 sind die besten 10-fach Ketten und auch preislich o.k. Fürs Auge: Die HG 95 behält durch die SilTech-Beschichtung eine schönere Oberfläche als die HG94.
Die Connex ist eine maßlose Enttäuschung. Sie war eigentlich schon nach der halben Laufstrecke fertig und hat auch in der 2. Halbzeit keinen Boden mehr gut gemacht.

Weitere Erkenntnis: Die HG94 Messungen decken sich mit den HG94 Messungen des letztjährigen Tests 9-fach versus 10-fach.
Daraus leitet sich ab, dass die besten 10-fach Ketten (HG94/HG95´) den besten 9-fach Ketten (Campa C9 und KMC X9e) nicht das Wasser reichen können.
10-fach geht bei mir max. 4500 km

Jetzt habe ich wieder meine alte C9 mit 6500km Laufleistung augezogen (Cal. A fällt bald hinein), die voraussichtlich noch 2-3 Tkm halten wird. Danach wird der komplette Antrieb renoviert.
Danach plane ich mit der C9 einen Pflegetest mit 4 unterschiedlich gepflegten Kettensegmenten (1. ungepflegt, 2. gepflegt - wie bisher, 3. entfettet + dünnflussiger Schmierstoff (Dynamic), 4. entfettet + dickflüssiger Schmierstoff (Rohloff).

So, das war es fürs erste von mir vom Kettentest müde
Grüße, Olaf
von: iassu

Re: Kettentest - 01.10.16 21:25

bravo bravo bravo
von: tienvangbac

Re: Kettentest - 01.10.16 22:51

Das wäre noch die KMC X10e interessant.
von: Sickgirl

Re: Kettentest - 21.10.16 14:05

Jetzt nach 6123 km liegt die Campa zwischen 120,19 bis 120,24, stellenweise geht jetzt auch die A Seite der Rohlofflehre rein.
Die Sram ist bei mir Testsieger mit 120,12
Nächste Woche bringt mir mein Händler neue Kettenschlösser vorbei und dank der heutigen Lieferung von Bernd starte ich dann ein neuen Testzyklus mit folgenden Ketten
Dura Ace
Red22
Sram x1
Sram xx1
Jetzt im Winter wird es aber ein weniger länger dauern für neue Ergebnisse
Für mein neuaufgebautes Rennrad mit einer Force22 Schaltung habe ich jetzt auch die XX1 Kette gekauft, ich glaube im Schönwettereinsatz wird die mir da ewig halten, die Chorus am Italiener läuft jetzt auch schon über 8000 km.
von: Sickgirl

Re: Kettentest - 28.10.16 14:55

Ich habe jetzt die Ketten gewechselt
Dura Ace ist neu 119,65 lang, die drei Sram Ketten XX1, Red22 und X1 haben die gleichen Maße 119,42
Bin heute eine kurze Runde gefahren, läuft ruhig, springt nichts und schaltet einwandfrei. Die Ultegrakassette ist ca 10 000 km gelaufen.
von: LD51

Re: Kettentest - 05.11.16 21:56

In Antwort auf: bezel
Ich bin diesem "Kettenverschleißtest" schon dankbar - nur so habe ich zB auch die Campa C9 entdeckt (wenn sie mich auch nicht wirklich überzeugt hat).

Schade allerdings, dass auf die praktische Seite, zB dem Schaltverhalten nicht eingegangen wird. So musste ich leider feststellen, dass zwischen der Campa C9 und der Shimano HG93 doch ein großer Unterschied besteht.
Ist die C9 etwas eingefahren, verbessert sich zwar die Schaltqualität etwas, aber kommt bei Weitem nicht an die 9fach-Kette von Shimano ran.

Die C9 mag zwar länger "halten" (ist zudem auch ein ganzes Stück teurer als die Shimano-Kette) - nach zwei Campa C9 Ketten bin ich jetzt wieder zur Shimano HG-93 zurückgekehrt - mit dieser schaltet es sich deutlich besser.


Das möchte ich auch deutlich unterstreichen. Die Schaltperformence der C9 ist deutlich schlechter als beispielsweise die der HG93. Das sollte doch bei der Wahl der richtigen Kette mit berücksichtigt werden. Die C9 ist sicherlich eine gute und haltbare Kette, bezogenen auf eine Nabenschaltung. Für Kettenschaltungen ( - 9-fach ) gibt es sicherlich besseres.
von: Anonym

Re: Kettentest - 05.11.16 22:09

Für Nabenschaltungen gibt es inzwischen einige schmale 1S-Ketten (z.B. KMC-X1, Connex, ...), da braucht man eigentlich keine Schaltungsketten mehr verwenden.
von: Ozzy

Re: Kettentest - 05.11.16 23:07

M.W. gibt es von connex keine vernünftige schmale Nabenschaltungskette. Zur KMC X1 gibt es noch nichts vergleichbares.
Oder hab ich da was verpasst?
von: Anonym

Re: Kettentest - 06.11.16 07:57

Stimmt schon, das Angebot für schmale Single-Speedketten (1S) ist schon überschaubar. Connex bietet schmale 1S-Ketten: Connex 700 und 708, beide mit Bolzenlänge 7,8mm (Ketten über 8mm habe ich weggelassen). Die Connex 700 habe ich auf einem Nexus-3-Gang mit CG, aber die Laufleistung des Rades ist nicht hoch, so dass die ewig halten wird. Dann eben die KMC-X1 mit Bolzenlänge 6,7mm. Bei BMX, Dirt etc. gibt's vielleicht noch Exoten, habe ich aber nicht nachgeprüft.
Sehr gute Erfahrung habe ich mit der eigentlich günstigen Shimano-HG93 (9S) auf zwei Speedhub-Rädern gemacht. Die eine läuft jetzt bei etwa 9000km ohne erkennbare Probleme, die andere ist bei etwa 17000km gegen die KMC-X1 getauscht worden (die liegt jetzt bei so 4 - 5000km). Wäre noch nicht notwendig gewesen, aber die KMC-X1 lag halt rum und den Ritzeln wollte ich mal was Gutes tun. Ansonsten kann man sagen: Nabenschaltungen sowieso und dazu den CG und das Thema "Ketten" kann man eigentlich vergessen.
von: Anonym

Re: Kettentest - 06.11.16 10:23

Nachtrag zu schmalen 1S-Ketten:
Neben KMC-X1 und Connex 700/708 gibt es noch von Taya eine ziemliche Typenvielfalt an 1S-Ketten. Jetzt muss man die unter 8mm herausfiltern (damit sind auch die ganzen 1/2 x 1/8"-Breitketten raus). Shimano bietet die 1S-Kette CN-NX10 an, laut Datenblatt aber Breite 1/2 x 1/8", mMn nix für CG. Shimano stört sich nicht an dem seitlichen Spiel auf den Nexus-Ritzeln, vielleicht auch, um bei der Kettenlinie ungenau sein zu dürfen.
von: Corsar

Re: Kettentest - 16.11.16 15:55

Kann die CONNEX 7R8 empfehlen.

http://www.connexchain.com/fahrradketten/connex-7r8.html
von: Anonym

Re: Kettentest - 16.11.16 16:17

In Antwort auf: Corsar
Das mag für die (offen laufende) Kette stimmen. Für optimalen Leichtlauf unter einem Chainglider würde ich sie aber mit Bolzenlänge 8,8mm nicht mehr verwenden.
von: BaB

Re: Kettentest - 16.11.16 20:49

In Antwort auf: Corsar
Kann die CONNEX 7R8 empfehlen.
Hast du mit der Kette eigene Erfahrungen? Die bisher getestet Connex 8-, 9- und 10-fach Ketten waren ja eher nicht sooo gut. Diplomatisch ausgedrückt... listig Von daher frage ich mich schon etwas, wieso diese Kette plötzlich besser sein sollte. erstaunt
von: kuhbe

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 17.01.17 16:57

Der Kettentest Kmc x 10 gegen YBN sel 10 musste leider abgebrochen werden. Die YBN ist gerissen und damit raus aus dem Rennen.
Gruß von Thilo
von: BaB

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 17.01.17 18:29

Kann man denn eine Erkenntnis aus der bisherigen Testdistanz gewinnen?
von: Sickgirl

Re: Kettentest - 29.04.17 16:28

Die ersten 1000 km sind rum

Dura Ace 119,98
Red 119,68
X1 119,86
XX1 119,62
von: Sickgirl

Re: Kettentest - 29.04.17 16:29

In Antwort auf: Sickgirl
Ich habe jetzt die Ketten gewechselt
Dura Ace ist neu 119,65 lang, die drei Sram Ketten XX1, Red22 und X1 haben die gleichen Maße 119,42
Bin heute eine kurze Runde gefahren, läuft ruhig, springt nichts und schaltet einwandfrei. Die Ultegrakassette ist ca 10 000 km gelaufen.


Die ersten 1000 km sinmd rum

DA 119,98
X1 119,86
Red 119,67
XX1 119,62
von: Nordisch

Re: Kettentest - 30.04.17 16:50

In Antwort auf: LudgerDe
In Antwort auf: bezel
Ich bin diesem "Kettenverschleißtest" schon dankbar - nur so habe ich zB auch die Campa C9 entdeckt (wenn sie mich auch nicht wirklich überzeugt hat).

Schade allerdings, dass auf die praktische Seite, zB dem Schaltverhalten nicht eingegangen wird. So musste ich leider feststellen, dass zwischen der Campa C9 und der Shimano HG93 doch ein großer Unterschied besteht.
Ist die C9 etwas eingefahren, verbessert sich zwar die Schaltqualität etwas, aber kommt bei Weitem nicht an die 9fach-Kette von Shimano ran.

Die C9 mag zwar länger "halten" (ist zudem auch ein ganzes Stück teurer als die Shimano-Kette) - nach zwei Campa C9 Ketten bin ich jetzt wieder zur Shimano HG-93 zurückgekehrt - mit dieser schaltet es sich deutlich besser.


Das möchte ich auch deutlich unterstreichen. Die Schaltperformence der C9 ist deutlich schlechter als beispielsweise die der HG93. Das sollte doch bei der Wahl der richtigen Kette mit berücksichtigt werden. Die C9 ist sicherlich eine gute und haltbare Kette, bezogenen auf eine Nabenschaltung. Für Kettenschaltungen ( - 9-fach ) gibt es sicherlich besseres.



Unterschiede im Schaltverhalten konnte ich zwischen der C9 und der Hg93 ebenfalls feststellen. Für mich sind sie jedoch nicht relevant am schweren Reiserad.

Die C9 eignet sich zudem sehr gut für 8fach Antriebe. Hier sind IMHO kaum Unterschiede zwischen einer HG91 8x und der C9 in Sachen Schaltverhalten vorhanden.

Preislich sind es natürlich inzwischen über 10 € Unterschied bei 9x. Als ich meine C9 kaufte, war es nach günstigsten Angeboten lediglich 4-6 €.
von: BaB

Re: Kettentest - 31.05.17 13:53

Nach langer Zeit auch mal wieder ein paar Testergebnisse von 10fach Ketten, leider ohne wirklichen Sieger. traurig

Ganz klar weit vorne liegt die Campa Chorus 10fach, die noch etliche Km weiter gefahren werden kann. Die Oberfläche befindet sich in einem fast tadellosen Zustand (auch wenn das auf dem Bild nicht so gut rüber kommt), die Längung der Kette erscheint recht homogen. Somit für mich ganz klar die Nummer 1 bei diesem Test. Leider, und deshalb ist der Test auch ohne Sieger, gibt es die 10fach Chorus nicht mehr zu kaufen. Deshalb werden wir die Chorus direkt im Anschluss gegen die 10fach Rekord testen, um zu sehen, wie sich die Ketten im Vergleich zu einander verhalten.

Danach kommen mit Abstand die „2. Plätze", um den sich drei anderen Ketten streiten dürfen. Die Shimano HG95, KMC X10e Double X-Durabilty und die Taya Deca 101.
Fangen wir mit der HG95 an: Dass sich die Shimano in diesem Test erstaunlich gut schlug fiel schon vor ein paar Monaten auf und eine mögliche Erklärung zeigte sich beim Kettenölen und -messen: Die Kettenkombi wurde häufig (Berlin ist ja nicht sooo bergig) in einem bestimmten Gang bewegt und dies war der Gang, in dem die Kette ziemlich gerade (also ohne Schräglauf) lief. Leider! Denn wie man dem Kettentest des Fiets Magazins entnehmen kann, kommt die Shimano Kette mit einem geraden Kettenlauf wohl besser klar als mit einem schrägen Lauf, wie er bei Kettenschaltungen auftritt. Bei mehr Schräglauf würde das Ergebnis vielleicht etwas anders ausgesehen haben. Die Oberfläche war deutlich besser als die der beiden anderen "Zweitplatzierten".

Als KMC-Kette wählte ich die E-Bike Version X10e Double X-Durabilty, weil mich interessierte, ob die Version für höhere Antriebsleistungen (Fahrer und Motor) länger durchhält. Dies tat sie leider nicht, sondern sie lag in der Längung minimal hinter der XT HG 95. Von der Oberflächengüte her war die KMC-Kette leider eher das Schlusslicht (da dies nicht Ziel des Tests war hier nur zur Info). Auch hier gibt es die getestete Kette nicht mehr zu kaufen, der Nachfolger wird mit Triple X-Durability beworben. Wer eine höherwertige Oberfläche bei KMC haben möchte muss zur EPT (EcoProTeQ)- Variante greifen.

Und zum Schluss die Taya Deca 101: Im Web finden sich viele Lobeshymnen auf die Kette und auch der Preis ist recht attraktiv, aber an dem Testrad riss die Kette am Ende des Tests (das Rad wurde von einer 63kg Fahrerin als Stadtrad täglich - bei wirklich jedem Wetter - zur Arbeit gefahren). Die Längung scheint ungleichmäßig (durch den Riss gab es leider zum Abschluss nicht mehr sehr viele Messstellen, um das zu untermauern und das Äußere der Kette... Nun ja, diplomatisch ausgedrückt: Taya wirbt mit 1 Jahr Rostresistenz, die Kette war leider 13 Monate im Betrieb… träller Durch den Riss ist die Taya die Kette, die ich aus dieser Testanordnung am wenigsten empfehlen würde.



Länge am Testende:

- Campa Chorus: 133,00 bzw. 120,20mm
- HG95: 133,25 bzw. 120,45mm
- KMC X10e 2x: 133,30 bzw. 120,50mm
- Taya Deca 101: 133,30 bzw. 120,45mm (Kette gerissen)


Einmal mehr haben sich die SRAM PowerLock Kettenschlösser bewährt, weiterhin meine klare Empfehlung.

von: Sickgirl

Re: Kettentest - 07.06.17 17:11

Die Brevetsaison läuft, so sind es jetzt insgesamt gut 2000

XX1 119,68
X1 119,92
Red 119,82
DA 120,04
von: sigma7

Re: Kettentest - 30.06.17 08:03

In Antwort auf: BaB
Leider, und deshalb ist der Test auch ohne Sieger, gibt es die 10fach Chorus nicht mehr zu kaufen.

Ich habe noch 7 St. im persönlichen Lager grins, gab es mal günstig beim Floristen.


andre
von: BaB

Re: Kettentest - 01.07.17 11:05

In Antwort auf: sigma7
In Antwort auf: BaB
Leider, und deshalb ist der Test auch ohne Sieger, gibt es die 10fach Chorus nicht mehr zu kaufen.

Ich habe noch 7 St. im persönlichen Lager grins, gab es mal günstig beim Floristen.
Gute Entscheidung! schmunzel
Für unseren Test sind nur leider Ketten, die es nicht mehr zu kaufen gibt, uninteressant.
von: BaB

Re: Kettentest - 04.07.17 10:06

In Antwort auf: sigma7
In Antwort auf: BaB
Leider, und deshalb ist der Test auch ohne Sieger, gibt es die 10fach Chorus nicht mehr zu kaufen.

Ich habe noch 7 St. im persönlichen Lager grins, gab es mal günstig beim Floristen.
Habe die Campa Record 10fach aufgezogen und diese hatte erstaunlicherweise eine deutlich kürzere Anfangslänge als die Chorus, es wird also doch noch interessant. schmunzel
von: BaB

Re: Kettentest - 04.07.17 10:22

]Hallo!

Die nächste Testkombi für 10fach Fahrradketten rollt an den Start:
Campa Record gegen
Campa Chorus (der bisher besten 10fach Kette in unserem Test, leider nicht mehr erhältlich),
KMC X10EL (eine noch halbwegs günstige Kette von KMC) und
SRAM 1091R (SRAMs Topkette im 10fach Segment, nach Sickgirls 11fach-Kettentest hat mich interessiert, ob SRAM auch bei den 10fach Ketten dominieren kann).
von: OK_62

Re: Kettentest - 04.07.17 19:28

Hallo Bernd,
dann messe doch gleich mal den Anfangswert. Nach meiner Thorie ist bei Anwendung der Innenmessung der Deltaverschleiß aussagekräftiger als der Absolutwert. Zumindest waren bei mir bisher alle Neuketten gleich lang (d.h. gleiche Teilung bei durchaus unterschiedlichen Innnenmaßen) was diese These stützt.
Viele Grüße
Olaf
von: BaB

Re: Kettentest - 04.07.17 20:03

In Antwort auf: OK_62
Hallo Bernd,
dann messe doch gleich mal den Anfangswert. Nach meiner Thorie ist bei Anwendung der Innenmessung der Deltaverschleiß aussagekräftiger als der Absolutwert. Zumindest waren bei mir bisher alle Neuketten gleich lang (d.h. gleiche Teilung bei durchaus unterschiedlichen Innnenmaßen) was diese These stützt.
Hallo Olaf,

das ist das Thema, über das wir beiden noch telefonieren wollten. träller peinlich Wird noch gemacht und die Anfangswerte werden auch immer gemessen (ich muss mal schauen. wie wir alle Testwerte übersichtlich präsentieren können, etwa im Wiki oder so). Ausgemustert werden die Ketten auch immer erst, wenn die Shimano Lehren ins Leere fallen.

Ich melde mich noch bei dir!

LG

Bernd
von: BaB

Re: Kettentest - 04.07.17 20:10

Und noch eine Testreihe startet:

Die Campa Record 10fach als neue Referenzkette für 10fach (das habe ich so gesetzt, da es die Chorus ja nicht mehr im Handel gibt und die Record kaum schlechter sein dürfte) gegen die 10fach Shimano Ultegra 6701 und die 10fach Shimano XT HG95. Shimano hat die 10fach Dura Ace und XTR scheinbar vom Markt genommen. So bleibt nur die "2. Liga" für das Beste von Shimano an 10fach Ketten. Interessant fand ich für die Fans der "schaltfreudigen" Shimano-Ketten zu sehen, welches Modell denn länger hält: Die Rennrad- oder die MTB-Kette.
Da mich interessierte, wie gut die 11fach SRAM Kette XX1 im Vergleich zur C. Record ist, ist sie (mangels 11fach C. Record Kette (Spenden werden gerne angenommen schmunzel )) der vierte Testpartner und als einzige 11fach Kette dabei.

Die Kandidatenliste:
- Campa Record (10fach)
- Shimano Ultegra CN 6701
- Shimano XT CN-HG95
- SRAM XX1
von: BaB

Re: Kettentest - 04.07.17 20:27

Kleine Korrektur, die korrekte Bezeichnung der KMC Kette ist KMC X10EL silver. (Beim nächsten Test werde ich versuchen eine KMC "Gold" Kette mit Titan-Nitrid-Beschichtung zu verwenden.)

Die korrigierte Liste:
Campa Record
Campa Chorus
KMC X10EL silver
SRAM 1091R
von: iassu

Re: Kettentest - 04.07.17 20:28

In Antwort auf: BaB
Shimano hat die 10fach Dura Ace und XTR scheinbar vom Markt genommen.
böse
von: BaB

Re: Kettentest - 04.07.17 20:45

In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: BaB
Shimano hat die 10fach Dura Ace und XTR scheinbar vom Markt genommen.
böse

Hat mich auch etwas verwundert. Campa z.B. hat ja da anders verfahren. Ich wolle für das zweite Testrad statt der XT eigentlich eine 10fach DA 7901 und die Ultegra nehmen, um zu sehen, wie groß die Differenz wirklich ist, aber dann hatte ich mich gefragt, ob das Interesse daran wirklich so groß ist? Schließlich gibt es die DA nicht mehr zu kaufen und die Technikfreaks unter den Rennradfahrern greifen wahrscheinlich schon längst zu 11fach Schaltungen und Ketten. Die DA werde ich wahrscheinlich mit der Ultegra mal auf dem Rennrad vergleichen (wo auch sonst?), kann aber noch dauern, jetzt will ich zusehen, dass die laufenden Tests mal zu Ende gehen, bevor die Ketten wieder durch Nachfolger ausgetauscht werden oder vom Markt verschwunden sind... lach
von: Anonym

Re: Kettentest - 26.11.17 11:48

Mal wieder was für die Single-Speed-/Nabenschaltung-/Pinion-Fahrer. Jahresinspektion, d.h. u.a. auch Kette und CG herausnehmen und denn ganzen Siff von über einem Jahr reinigen. Die KMC-X1 dürfte gegenüber dem Beitrag vom 23.09.2016 jetzt weitere 5000km, also insgesamt 9000km drauf haben. Messungen:
- Gesamtlängung gegen Vergleichskette: ca. 4,5mm
- Messchieber: 1 - 13: 145,25mm, 11 - 13: 17,80mm Differenz sind 10 korrekt orientierte Kettenrollen: 127,45mm, also 0,45mm Längung auf 10 Gliedern und paßt damit im Vergleich zur Gesamtmessung.
- Messschieber (zum Vergleich zu anderen Messmethoden): 1 - 12: 132,45mm, 1 - 11: 119,75mm.
- Kettenverschleißlehre: nicht vorhanden.
Der Verschleiß von 0 - 4000km war ungefähr 0,3mm (10 Glieder), von 4000 bis 9000km dann nur noch weitere 0,15mm auf insgesamt 0,45mm. D.h. die Gesamtkette ist weitere 1,5mm von 3mm auf 4,5mm gelängt worden.
von: OK_62

Re: Kettentest - 27.11.17 20:46

Hast du eine Erklärung, weshalb die ersten 4000 Km 0,3mm Verschleiß und die anschließenden 5000 km nur 0,15mm Verschleiß aufweisen?
Bei mir ist es nämlich umgekehrt. Zum Ende hin nimmmt der Verschleiß pro Strecke eher zu, was ich mir mit zunehmendem Eintrag mineralischer Partikel in die inneren, nicht zugänglichen Gelenkteile erkläre.
Gruß, Olaf
von: Anonym

Re: Kettentest - 27.11.17 21:46

So richtig nicht, aber normalerweise ist der Anfangsverschleiß etwas höher, bis die Teile eingelaufen sind. Dann sinkt es ab - zumindest wenn die Betriebsbedingungen sich nicht ändern. Vielleicht steigt es später wieder an. Der Antrieb läuft etwa 1 Jahr ohne Änderung unter dem CG, wird aber regelmäßig ohne Demontage nachgeölt. Das schwemmt sicher auch etwas von dem wenigen Schmutz und Abrieb heraus.
von: BaB

Re: Kettentest - 09.02.18 09:55

Kurzes Update zu:
In Antwort auf: BaB
- Campa Record (10fach)
- Shimano Ultegra CN 6701
- Shimano XT CN-HG95
- SRAM XX1
Ganz vorne liegt die Campa-Kette, sehr dicht gefolgt von der SRAM-11fach-Kette. Dann folgt mit einigem Abstand die XT, die Ultegra ist derzeit* das eindeutige Schlusslicht. Falls jemand also unbedingt eine 10fach Shimano-Kette fahren möchte, würde ich eher zur XT-Kette greifen.

*Das Verschleißverhalten der XT-Kette sieht so aus, dass es anfangs kaum Verschleiß gibt, nach Überschreiten einer bestimmten Grenze nimmt der Verschleiß aber schnell zu, es könnte also sein, dass die XT-Kette die Ultegra-Kette noch einholt, sehr wahrscheinlich ist dies allerdings nicht.
von: BaB

Re: Kettentest - 09.02.18 09:57

Und das Update zu diesen Ketten:
In Antwort auf: BaB
Campa Record
Campa Chorus
KMC X10EL silver
SRAM 1091R
Hier liegen die Ketten von Campa und KMC gleichauf, deutlich abgeschlagen und kurz vor der Verschleißgrenze ist SRAM teuerste 10fach Kette.
von: OK_62

Re: Kettentest - 15.02.18 17:10

Hallo Zusammen,
nach einem Jahr und 5.460km mit der 9-fach XT-Kette HG93 ist mein Kettenpflegetest zu Ende gegangen, mit dem ich wissen wollte,
1.wie sich ein anfangs vollständiges Entfetten der Kette auf die Lebensdauer auswirkt.
2.ob sich neben der Schmierung die äußerliche Vor-und Nachbehandlung nämlich abwischen mit in Petroleum getränkten Lappen und die finale Bepinselung mit Hartwachs auf die Kette lebensverlängernd auswirkt als wenn „nur nachgeschmiert“ wird
3.wie meine Lieblingskettenöle Dynamic Kettenschmierstoff (dünnflüssig) und Oil of Rohloff (dickflüssig und zäh) gegeneinander abschneiden.
Dazu wurde die HG93 in vier Segmente getrennt und mit Sram Kettenschlössern verbunden um unterschiedlich behandeln zu können.
1.Segment: Nur regelmäßig mit Dynamic nachschmieren ohne Reinigung
2.Segment: Regelmäßig mit Dynamic nachschmieren mit vorheriger, äußerlicher Reinigung und in der feuchten Jahreszeit anschließend Bepinselung mit Hartwachs (mein Standardfall)
3.Segment: Anfangs komplett entfetten und wie unter 2. regelmäßig mit Dynamic pflegen
4.Segment: Anfangs komplett entfetten wie unter 3. und regelmäßig mit Oil of Rohloff pflegen
Ergebnis/Erkenntnis:
1. und 2. schneiden praktisch gleich ab. Es ist kaum ein Unterschied, ob die Kette vor der Schmierung gereinigt und anschließend gewachst oder einfach immer nur nachgeschmiert wurde.
3. und 4. schneiden praktisch gleich ab. Es ist kein Unterschied zwischen Dynamic und Rohloff Schmierstoff erkennbar.
Die anfangs entfetteten 3. und 4. sind je nach Messmethode 25…50% schlechter als die 1. u.2. mit Originalschmierung
Fazit:
Die anfängliche Entfettung der Kette verschlechtert die Lebensdauer.
Die beiden getesteten Kettenöle Dynamik und Rohloff sind gleich gut.
Die zur Kettentrennung verwendeten Sram Powerlink Gold 9-Speed sind leider richtig schlecht und verschlissen deutlich schneller als die HG93. Spottbillig, taugten aber auch nix.

Antrieb: XT 3x9 Kurbel 48/36/24 mit Tiagra Kassette 13/25
Betriebsbedingungen: Ganzjähriger Betrieb gleichmäßig werktäglich über alle Monate verteilt (Pendlerfahrrad)
Ergebnisse in Zahlen:
(Neuzustand) / Segm. 1 / Segm. 2 / Segm. 3 / Segm. 4
Innenmessung: 10 Gelenke + 2 Rollen (im Forum beliebt):
(Neu: 119,71)/ 120,41/ 120,43/ 120,59/ 120,58 mm
Innenmessung: 12 Gelenke + 2 Rollen (Campa Methode)
(Neu: 132,40) / 133,18 / 133,16 / 133,40 / 133,38 mm
Innenmessung: 12 Gelenke - 2 Gelenke
(Neu:126,93) / 127,42 / 127,41 / 127,74 / 127,70 mm

Viele Grüße, Olaf

HG93 Kette mit Meßwerkzeug und Lehren

von: Anonym

Re: Kettentest - 16.02.18 08:20

Weiss jetzt nicht, wie die Kettenschlößer vermessen wurden. In dem Link zu Wippermann-Connex-Industrieketten ist ein schönes Bild zum Kettenverschleiß auf der Seite 3 (Rest vom Text ist jetzt mal egal). Da ist zu sehen, wie der Rollenabstand nicht gleichmäßig wächst, sondern immer nur jeder zweite (Außenglied). Im Bild ist die Kette längs in der Mitte aufgeschnitten und man blickt auf die Schnittfläche. Das Kettenschloß gehört ja auch zu den Außengliedern und darf eigentlich somit die doppelte, durchschnittliche Längung zeigen. Bei geraden Zähnezahlen und immer gleich liegender Kette gräbt sich dieses Muster in Ritzel und Kettenblätter. Deshalb vermeidet z.B. idworx bei Speedhub-Ausrüstung gerade Ritzel-/Kettenblatt-Zähnezahl. Bei der Kettenschaltung wird ja ständig die Kette neu um Ritzel und Kettenblatt gelegt, so dass dieses "Zweiermuster" sich wohl nicht eingräbt.
von: Falk

Re: Kettentest - 16.02.18 11:51

Was Du schreibst, hat damit zu tun, dass die Bolzen mit den Außenlaschen fest verbinden sind und die Innenlaschen die Gelenke bilden. Meine schlechten Erfahrungen mit Kettenschlössern entstanden aber auch, weil die Kettenbolzen der Schlösser besonders verschleißanfällig waren.
Ich habe aber noch nicht bemerkt, dass das Verschleißverhalten von 15er und 16er Ritzeln unterschiedlich wäre. Ich achte beim Radeinbau und wenn doch mal eine Kette vom Ritzel fällt, nicht auf die Stellung von Kette und Ritzel zueinander.
von: BaB

Re: Kettentest - 16.02.18 13:17

Hallo Olaf,

vielen Dank für deinen sehr interessanten Test! schmunzel
Ich habe hier ähnlich wie du - einen Test für eine gewachste und eine geölte Kette gestartet, bin aber noch am Überlegen, ob mein Testverfahren so brauchbar ist. (Dazu mehr, wenn ich mehr Zeit habe).
Deine Aussage:
In Antwort auf: OK_62
Die zur Kettentrennung verwendeten Sram Powerlink Gold 9-Speed sind leider richtig schlecht und verschlissen deutlich schneller als die HG93. Spottbillig, taugten aber auch nix.
verwundert mich ein bisschen. Ich habe gerade die SRAM Kettenschlösser andauernd in Betrieb und sie auch mit Schlösser anderer Hersteller verglichen, war immer sehr zufrieden damit und konnte beim Test der wirklich haltbaren C9 am Testende zwar eine Veränderung der Oberfläche der Bolzen sehen, nicht aber messen oder fühlen. Hier noch mal ein paar Bilder vom Kettenschloss:

Links alt, rechts neu




Könntest du bitte mal ein Bild deines Schlosses einstellen?

Laut KMC werden übrigens dieselben Bolzen in den Schlössern verwendet wie in den Ketten (alles andere würde auch wenig Sinn machen).

VG

Bernd
von: Anonym

Re: Kettentest - 16.02.18 13:47

In Antwort auf: Falk
Was Du schreibst, hat damit zu tun, dass die Bolzen mit den Außenlaschen fest verbinden sind und die Innenlaschen die Gelenke bilden. ...
Ja, ist so. Selbst ist mir unterschiedliches Verschleißverhalten der Bolzen nicht aufgefallen, habe das aber nie geprüft. Es ging auch mehr um das Verständnis, wie und wo der Verschleiß in so einer Kette stattfindet. Bei den MTBler gibt es neudeutsch "narrow-wide-Kettenblätter" (also immer gradzahlig), bei denen jeder Zahn für entweder Innen- oder Außenlasche ausgelegt ist (wozu weiss ich leider als Getriebefahrer nicht). Also da prägt sich das "Zweiermuster" sicher ein, aber das ist bei der üblichen Behandlung und Lebensdauer bei den MTBs sowieso egal.
von: BaB

Re: Kettentest - 16.02.18 14:06

In Antwort auf: AndreMQ
Bei den MTBler gibt es neudeutsch "narrow-wide-Kettenblätter" (also immer gradzahlig), bei denen jeder Zahn für entweder Innen- oder Außenlasche ausgelegt ist (wozu weiss ich leider als Getriebefahrer nicht). Also da prägt sich das "Zweiermuster" sicher ein...
Bist du dir da sicher? Ich dachte, dass soll helfen, dass die Kette bei den 1x 10, 1x11... Antrieben nicht vom Kettenblatt hüpft. Diese Blätter werden auch beim CX gefahren. Spätestens wenn du auf ein ungradzahliges Ritzel schaltest ist es vorbei mit dem "Zweiermuster" einprägen, befürchte ich.

In Antwort auf: AndreMQ
... aber das ist bei der üblichen Behandlung und Lebensdauer bei den MTBs sowieso egal.
Mag sein, dass es machen egal ist, anderen aber garantiert nicht.
von: Anonym

Re: Kettentest - 16.02.18 14:27

Ach so, die N-W-Blätter sollen die Kette besser führen. Das war meine fehlende Information.
Das mit dem "Zweiermuster" ist mißverstanden. Es war nur gemeint, dass so die Kette verschleißt. Wenn die immer gleich auf Kettenblättern liegt - was nur bei geradzahligen Zähnezahl überhaupt möglich ist - und das auch bei der Wartung nicht verändert wird, dann prägt sich das dort auch ein. Ob das gut oder schlecht ist und wie und ob man das merkt, weiss ich gar nicht. Idworx findet es wohl schlecht und bietet deshalb nur ungerade Kettenblätter für die Rohloff an. Diese Kettenblätter verschleißen sicher ohne dieses "Zweiermuster". Bei Kettenschaltungen spielte es für den Kettenblattverschleiß keine Rolle, weil sogar bei 1x die Kette häufiger auf dem KB mal verschoben wird und bei 2x und 3x sowieso, weil bei jeder Umwerferbetätigung die Kette "neu" aufgelegt wird. Die N-W-Blätter erzwingen aber per Prinzip immer ein feste Zuordnung von Innen- und Außenlasche zum Zahn. Verschleiß war ja nicht das Motiv dafür.
Ob die Schaltbarkeit der Kettenschaltung durch dieses Muster Kettenverschleiß schneller zu Ende ist, als wenn es gleichmäßig wäre, weiss ich nicht und kann man auch nicht einfach testen.
von: OK_62

Re: Kettentest - 16.02.18 17:50

In Antwort auf: AndreMQ
Weiss jetzt nicht, wie die Kettenschlößer vermessen wurden.

...aber ich schmunzel
Mir fiel schon während der Testlaufzeit auf, dass der Caliber tiefer eintauchte, wenn in einem Bereich mit Powerlink gemessen wurde. Dort fiel er zum Testende hin auch als erstes vollständig mit der S-Seite hinein.
Dass die Teilung nur über die Außenlaschen größer wird, über die Innenlaschen aber nicht, ist mir schon klar. Deshalb finde ich auch die Innenmessung zwischen 11 Gelenken (HG93 neu 119,71mm) nicht so glücklich, da man auf einer Messschieberseite eine Innenlaschenmessung ausführt, d.h. den Gesamtverschleiß nur von 10 Gelenken + 2 Rollen misst. Bei einer Innenmessung zwischen 12 Gelenken (HG93 neu 132,4mm) von Außenlasche zu Außenlasche erhält man den Gesamtverschleiß von 12 Gelenken + 2 Rollen.
von: OK_62

Re: Kettentest - 16.02.18 17:51

In Antwort auf: BaB
Könntest du bitte mal ein Bild deines Schlosses einstellen?
Mach ich doch gerne: 2 verschlissene nebst einem neuen 9x-Powerlink. Leider habe ich keine gute Kamera. Auf den Bildern sieht man nicht wirklich viel peinlich
Ich beschreibe es mal: Die Tragfläche des Bolzens ist über eine Winkel von ca. 120° poliert und in der Mitte hat sich ein kleiner Grat gebildet (als Gegenstück zur Trennstelle der beiden Lagerkragenhälften). Mit Messungen bekomme ich da aber nichts hin - zumindest mit meinen Mitteln nicht.

von: Sickgirl

Re: Kettentest - 11.04.18 17:22

Habe eine Weile gebraucht um die Blockade zu lösen, aber seit sechs Wochen fahre ich mein Unfallrad wieder.

Bei Kilometerstand 3950 habe ich heute mal gemessen
XX1. 119,89
X1. 120,43
Red 120,22
Dura ACE 120,38

Habe noch mit der Shimaolehre die Gegenprobe gemacht, sie taucht bis auf die XX1 in alle drei Ketten ein.

Für mich ist der Test damit beendet und die XX1 wie in meinem ersten Test die Siegerin.

Bei meiner letzten Bestellung habe in weiser Voraussicht eine neue XX1 bestellt, die werde ich am Freitag dann drauf machen, damit ich zum 300 er nächste Woche mit erprobten Antrieb an den Start gehen kann.
von: Sickgirl

Re: Kettentest - 18.05.19 20:35

Ich fahre jetzt ja nur noch die xx1 und habe heute bei 7700 km mal die Rohloff Lehre drangehalten, die Aluseite taucht nicht ganz zur Hälfte ein.

Die Kassette bin ich jetzt knapp 20 000 km gefahren. Wer jetzt noch sagt das 11fach nicht hält, fährt nicht das richtige Material

Bei der Tune Kurbel habe ich ein Exemplar erwischt das hält, da habe ich heute die 50 000 Kilometer Marke geknackt. Die SKF Lager sind jetzt 42 000 km alt.

Jetzt muß ich noch bis Anfang Juli Kilometer schrubben, vor meinem Ungarn Urlaub möchte ich vorsichtshalber die Kette wechseln.
von: BaB

Re: Kettentest - 18.05.19 20:46

Hallo Sickgirl,

ich schreibe gerade den Bericht für den 10fach Kettentest und auch da haben die Ketten mit einer doch unglaublichen Laufleistung begeistert im Vergleich zu 9fach Ketten, die hätte ich mehrfach wechseln müssen.

An dem anderen Testrad hat die XX1 auch die 10fach Ketten (inkl. Campa Record) weit hinter sich gelassen. Das Fazit von mir ist auch, dass schmalere Ketten nicht automatisch schneller verschleißen, eher das Gegenteil ist der Fall.

LG aus Berlin

Bernd
von: BaB

Re: Kettentest - 19.05.19 09:49

Hallo!

Oh man, der letzte Eintrag ist schon über ein Jahr her! schockiert peinlich Aber das war ja auch bei verschleißarmen Ketten zu erwarten. träller

In Antwort auf: BaB
In Antwort auf: sigma7
In Antwort auf: BaB
Leider, und deshalb ist der Test auch ohne Sieger, gibt es die 10fach Chorus nicht mehr zu kaufen.

Ich habe noch 7 St. im persönlichen Lager grins, gab es mal günstig beim Floristen.
Gute Entscheidung!

Wenn man unbedingt Campa fahren will, war das eine gute Entscheidung, ansonsten muss ich meine Aussage leider etwas revidieren... listig

Zu der Testkombi der 10fach Fahrradketten: Campa Record, Campa Chorus, KMC X10EL und SRAM 1091R.
Die Chorus lief nur noch als Referenzkette mit, da es sie nicht mehr zu kaufen gibt. Viel Hoffnung steckte ich in die Record, war sie doch teurer und höher positioniert in der Campa Hierarchie als die Chorus. Die SRAM 1091R wurde in den Käuferurteilen verschiedener Webshops stets hochgelobt und da auch Sickgirl mit der 11fach SRAM XX1 sehr gute Erfahrungen gemacht hatte, was sollte da noch bei SRAMs 10fach Topkette schief gehen können? Somit war sie als weiterer Konkurrent der Record gesetzt. Und zuletzt die KMC X10 EL in der silbernen Ausführung, die deutlich günstiger als die von mir favorisierte Kette KMC X10DLC mit knapp 70€ war, meine Erwartungen waren auch entsprechend tiefer angesetzt.
Das Ergebnis dieses Testdurchlaufs war die 1091R betreffend zwar ernüchternd, andererseits aber auch sehr beeindruckend: Die Ketten hatten nicht nur einige Langstreckentouren in Deutschland, sondern auch u.a. 4 Wochen Pamirgebirge, Island und übelste Pisten in Namibia mit hoher Beladung und vielen Höhenmeter wegstecken müssen (Zum Vergleich: Bei den 9fach Ketten von SRAM und Shimano hatten wir nach jeder einzelnen solcher Touren die Ketten tauschen müssen). Die letzte Messung hatte ich leider nicht während oder nach der Afrikatour gemacht, peinlich sondern erst, nachdem wir noch über 600km offroad in Polen unterwegs waren, von daher gibt es leider keine Messung an der genau Verschleißgrenze.
Zu den einzelnen Ketten:
Beim Start war die Rekord mit 132,05mm am kürzesten, gefolgt von der Chorus mit 132,15mm und der 1091R mit 132,25 mm. Die KMC X10EL war mit 132,45mm deutlich länger. Beim Erreichen der Messlänge von 133,05mm (X10 EL), 133,10mmm (Record) und 133,15mm (Chorus) hatte sich die SRAM schon auf 134,20mm (bzw.121,45mm) gelängt und wurde gegen ein neues Teilstück ausgetauscht, da ich mir nicht den Antrieb unnötig ruinieren wollte und war somit raus aus dem Rennen. Wieso der Verschleiß bei der 1091R so hoch war, kann ich mir nicht erklären, vielleicht hatte ich ein schlechtes Exemplar erwischt, was aber umso erstaunlicher ist, da der Verschleiß der 1091R auf den ersten Kilometern am geringsten war.
Bei der Abschlussmessung lagen die verbliebenen Ketten dann leider deutlich über der Verschleißgrenze mit 134,40 (Record) und 133,80 (Chorus). Den geringsten Verschleiß hatte die X10 EL mit 133,60mm, die nur knapp die Hälfte (22€) der Record kostet (40€). Man könnte jetzt zur Rettung der Campas anführen, dass diese eigentlich für Rennräder gemacht wurden und ein 22er Kettenblatt (viel benutzt in Tadschikistan und Namibia) nicht das eigentliche Refugium für diese edlen Ketten sind. Andererseits hatte sich die 9fach Record davon auch nicht beeindrucken lassen, sondern sich auch so ihren guten Ruf erarbeiten können.
Und damit kommen wir jetzt auch zu einem anderen Problem. Meine Messmethode kommt hier mit dem Spiel der Kettenröllchen an ihre Grenzen. Normalerweise messe ich die Ketten immer auch mit der Shimano Kettenmesslehre TL-CN41 und bestimme hiermit auch den Verschleißpunkt, weil diese Lehre den tatsächlichen Verschleiß anzeigt. Diesen Zeitpunkt hatte ich nun durch die lange Afrikatour verpasst, aber am Testsieg (insbesondere bei dem Preis) der KMC nichts ändert.
Für mich stellt sich hier die Frage: Warum verbaut Campa nicht haltbarere Rollen? Fast jede Kettenmesslehre misst den Verschleiß der Röllchen mit und lässt die Campas dadurch schlechter dastehen als sie wirklich sind.

Die Daten:
KMC X10EL:______(133,60/ 120,85mm)__(neue Referenzkette)
Campa Rec:______(134,40/ 121,80mm)
Campa Chorus:____(133,80/ 121,10)mm)__(ehemalige Refernzkette, nicht mehr im Programm)
SRAM 1091R: Vorzeitig aus dem Test wegen hohen Verschleißes ausgeschieden

Testsieger und damit neue Referenzkette: Die KMC X10 EL in silbern, gefolgt mit deutlichem Abstand von der Campa Record 10fach und danach weit abgeschlagen die SRAM 1091R (Die Chorus ist nicht mehr offiziell gelistet und damit aus dem Test raus).

Die nächste Testkombi: Connex 10SX, eine KMC X10 EL in silbern und eine in gold sowie die SRAM XX1.
von: BaB

Re: Kettentest - 19.05.19 09:59

Und ein weiterer 10-/11fach Kettentest ist beendet worden:
Campa Record, Shimano HG6701 und HG95 und die SRAM XX1 (eine Elffachkette)

Die Endlängen in Kürze:
Campa Record 10fach:_______133,05__(120,40)
Shimano 6701 RR-Kette): ____133,85__121,05)
Shimano HG95 (MTB-Kette):_ 133,50__120,70)
SRAM XX1 (11fach Kette):____132,70__(119,95)

Auch hier hat sich die von Sickgirl gelobte SRAM XX1 mit Abstand durchsetzen können.

Ihre Aussage
In Antwort auf: Sickgirl
Wer jetzt noch sagt das 11fach nicht hält, fährt nicht das richtige Material.
kann ich nur bestätigen.
von: ulli82

Re: Kettentest - 20.05.19 06:23

Hallo,

funktioniert die XX1 auch mit Umwerfer oder muss man da mit Abstrichen bzgl. Schaltqualität rechnen?

Vielen Dank.
von: Sickgirl

Re: Kettentest - 20.05.19 06:27

Ja, funktioniert, fahre die Kette mit einer Force 22 und auf einem XTR mit 2x11 Antieb
von: Machinist

Re: Kettentest - 20.05.19 08:10

Die Campa Record C10-Ketten haben bei mir am Rennrad (bei vielen Bergen und reichlich Schlechtwetter-Einsatz) deutlich weniger lange gehalten als Shimanos CN-6701.
von: ulli82

Re: Kettentest - 20.05.19 10:35

Super, danke schmunzel
von: BaB

Re: Kettentest - 28.05.19 06:47

In Antwort auf: Machinist
Die Campa Record C10-Ketten haben bei mir am Rennrad (bei vielen Bergen und reichlich Schlechtwetter-Einsatz) deutlich weniger lange gehalten als Shimanos CN-6701.
Hallo!
Es freut mich, dass du das Ergebnis der schnell verschleißenden Campa Record bestätigen kannst, ich selber konnte es bei meinem Test auch kaum glauben (teurer ist also nicht automatisch besser).
Dass die Rec aber noch schlechter sein soll als die 6701 überrascht mich etwas. Die 6701 ist so "bescheiden", dass selbst im Tour Forum wohl auch zur XT Kette gegriffen wird, wenn man denn unbedingt 10fach Shimano fahren möchte. Was ich mir vorstellen könnte, ist, dass du mit einer "einfachen" Kettenlehre gemessen hast und durch den hohen Rollenverschleiß die Campa "benachteiligt" war.
Das schlechtes Wetter (Regen und damit hoch gesprühter Dreck und weg gespültes Kettenöl) Ketten mehr belasten, könnte ein weiterer Grund für das schlechte Abschneiden der C. sein gewesen sein.
von: Machinist

Re: Kettentest - 28.05.19 11:01

Ich habe damals die Ketten nicht gemessen. Der extrem fortgeschrittene Verschleiss der Campa C10 konnte ich am Ende durch gelegentliches Ueberspringen der Kette auf dem grossen Kettenblatt spüren! schmunzel
Dabei muss ich sagen, dass ich stets drei Ketten im Wechsel fuhr, alle 2000 km kam die Nächste dran. Nach zirka 18'000 km waren die drei Campas deutlich weiter hinüber als beim selben Spiel mit der CN-6701.
Ich bin wirklich viel bei üblem Wetter und viele Berge gefahren.
Zumindest seit ich 10-fach fahre schmiere und pflege ich meine Ketten sehr fleissig.

Ich fahre die CN-6701 auch noch am Crossrad welches u.A. auf Radreisen zum Einsatz kommt. Nach über 21'000 km mit drei Ketten (also ca. 7000 km je einzelne Kette) ist der Verschleiss noch erstaunlich im Rahmen.
Diese Kette ist aus meiner Sicht also durchaus ein Dauerläufer.

Sram-Ketten habe ich nur in 8-fach und 9-fach benutzt. Bei 9-fach am MTB ist die Shimano XT CN-HG93 auch deutlich besser in Sachen Verschleiss als die Sram (PC-991).
von: Anonym

Re: Kettentest - 29.07.19 10:54

In Antwort auf: AndreMQ
Mal wieder was für die Single-Speed-/Nabenschaltung-/Pinion-Fahrer. Jahresinspektion, d.h. u.a. auch Kette und CG herausnehmen und denn ganzen Siff von über einem Jahr reinigen. Die KMC-X1 dürfte gegenüber dem Beitrag vom 23.09.2016 jetzt weitere 5000km, also insgesamt 9000km drauf haben. Messungen:
- Gesamtlängung gegen Vergleichskette: ca. 4,5mm
- Messchieber: 1 - 13: 145,25mm, 11 - 13: 17,80mm Differenz sind 10 korrekt orientierte Kettenrollen: 127,45mm, also 0,45mm Längung auf 10 Gliedern und paßt damit im Vergleich zur Gesamtmessung.
- Messschieber (zum Vergleich zu anderen Messmethoden): 1 - 12: 132,45mm, 1 - 11: 119,75mm.
- Kettenverschleißlehre: nicht vorhanden.
Der Verschleiß von 0 - 4000km war ungefähr 0,3mm (10 Glieder), von 4000 bis 9000km dann nur noch weitere 0,15mm auf insgesamt 0,45mm. D.h. die Gesamtkette ist weitere 1,5mm von 3mm auf 4,5mm gelängt worden.
Jetzt wurde die Kette nach weiteren knapp 2 Jahren und weiteren ca. 5000km aus ihrem Gehäuse geholt, gereinigt und gemessen:
Gesamtlängung auf ca. 100 Kettenglieder von 4,5mm auf ca. 5,5mm (immer gegen neue Vergleichskette). Gemessen von 1 - 12 sind das aktuell 132,60mm.
von: Anonym

Re: Kettentest - 01.08.19 08:12

Nachtrag: KMC hat die X1 wohl umbenannt in die KMC-e1, wie bisher als 1-speed-Kette, aber nun als Empfehlung für alle "narrow single speed chain driven (e-bike)Systems". Also im Klartext: Mittelmotorensysteme mit Nabenschaltung oder Single-Speed im Heck. Habe nun so eine als Ersatzteil für später. Maße und Kettenschloßnummer sind wie bei der X1.
von: Sickgirl

Re: Kettentest - 07.10.19 15:28

Heute war die XX1 Kette endlich mal fällig, sie hat jetzt 11 045 km durchgehalten. Mit der Laufleistung bin ich echt zufrieden. Kurze Runde auf dem Block, läuft auch total unauffällig auf der 23 000 km alten Kassette und Kettenblättern.

Leider sind dafür die Schaltröllchen fällig, ziemlich Ninja ähnlich und das obere wackelt wie ein Lämmerschwanz
von: OK_62

Re: Kettentest - 11.10.19 20:17

11045 km sind ja wahrlich ein stolzer Wert. Hast du auch Verschleißmaße? Am besten beide: 133,xx mm und 120,xx mm. zwinker
Ninja Schaltröllchen hatte ich auch schon. Bei mir war dann das Schaltröllchenlager schwergängig und in Verbindung mit einer ausgelutschten Ketten verschliss es dann vergleichsweise schnell. Jetzt kontrolliere ich das Schalt- und auch das Führungsröllchenlager regelmäßig, denn mir fiel gar nicht auf, dass es schwergängig wurde.
von: Anonym

Re: Kettentest - 12.10.19 05:37

In Antwort auf: Sickgirl
Heute war die XX1 Kette endlich mal fällig, sie hat jetzt 11 045 km durchgehalten. ....
Mit welchem Systemgewicht wurde denn die Kette so hauptsächlich belastet?
von: Sickgirl

Re: Kettentest - 12.10.19 05:47

Habe leider meinen Messschieber ruiniert und kann zur Zeit nicht messen
von: Sickgirl

Re: Kettentest - 12.10.19 05:50

Bei mir sind es um die 60 Kg plus maximal 20 kg Rad und Zuladung

Die 10fach XT am Reiserad schafft knapp 5000. wenn da die nächste Kette fällig wird kommt auch die xx1 drauf
von: Anonym

Re: Kettentest - 12.10.19 05:54

... gehöre ja auch zur Leichtgewichtsfraktion. Leute mit wesentlich mehr Systemgewicht bekommen die Laufleistung eigentlich nicht hin. Schätze mal, es geht direkt mit dem Gewicht zurück, also doppeltes Gewicht, halbe Laufleistung. Wäre noch die Frage, ob eine hohe Trittfrequenz mehr hilft (kleinerer Kettenzug) oder mehr schadet (mehr Kettenumläufe).
von: Raumfahrer

Re: Kettentest - 12.10.19 07:22

Die Abmessungen/Größen von Kettenblatt(-Blättern) und die Größe der Kassette sollten bei der Laufleistung mA evtl auch noch mit angegeben werden.
Größere Kettenblätter plus großes Ritzel ist gleich geringere Belastung für das ganze System.
von: Anonym

Re: Kettentest - 12.10.19 07:47

In Antwort auf: Raumfahrer
Die Abmessungen/Größen von Kettenblatt(-Blättern) und die Größe der Kassette sollten bei der Laufleistung mA evtl auch noch mit angegeben werden.
Größere Kettenblätter plus großes Ritzel ist gleich geringere Belastung für das ganze System.
Das ist ein guter Punkt, wenn es deutlich von typischen Größen abweicht. Die Speedhubfahrer haben i.d.R. 38 bis 42 vorne drauf, welche Kettenblattgrößen bei der Kettenschaltung meist genutzt sind, weiß ich nicht.
von: Sickgirl

Re: Kettentest - 12.10.19 14:12

Ich finde halt interessant, das diese Kette mehr als die doppelte Laufleistung wie meine 10fach und 9fach Ketten erreicht. Ganz entgegen der hier herrschenden Meinung je schmäler umso höher der Verschleiß
von: Anonym

Re: Kettentest - 12.10.19 14:57

In Antwort auf: Sickgirl
Ich finde halt interessant, das diese Kette mehr als die doppelte Laufleistung wie meine 10fach und 9fach Ketten erreicht. Ganz entgegen der hier herrschenden Meinung je schmäler umso höher der Verschleiß
Ist auch interessant. Es sind ja 2 unabhängige, technische Fragen:
- Warum sind die 10-fach besser als die 9-fach?
- Wie wirkt das Systemgewicht?
Und für Single-Speed-, Speedhub- und Pinion-Fahrer ist das genauso interessant. Da kommt noch die Frage dazu:
- Wie die 10-fach gegen 1-fach?
Da die meisten aus dieser Gruppe den Chainglider nicht mögen, aber den Kettenspanner noch weniger, suchen die auch eine Lösung, damit die Längung trotz offenem Dreck wenig wird und damit die blöde Nachspannerei. Einziger Vorteil der Nachspannerei: Es werden mal wieder Exzenter oder Verschiebeenden bewegt, damit der Kram nicht festgammelt.
von: BaB

Re: Kettentest - 13.10.19 02:57

In Antwort auf: AndreMQ
In Antwort auf: Sickgirl
Heute war die XX1 Kette endlich mal fällig, sie hat jetzt 11 045 km durchgehalten. ....
Mit welchem Systemgewicht wurde denn die Kette so hauptsächlich belastet?

Ist eigentlich das Systemgewicht wichtig oder die Muskelkraft? Und wenn ich viel wiege, aber sehr schnell kurbel, wird es dann nicht eher unwichtig?
von: BaB

Re: Kettentest - 13.10.19 03:04

In Antwort auf: Raumfahrer
Die Abmessungen/Größen von Kettenblatt(-Blättern) und die Größe der Kassette sollten bei der Laufleistung mA evtl auch noch mit angegeben werden.
Größere Kettenblätter plus großes Ritzel ist gleich geringere Belastung für das ganze System.
Eigentlich war der Test als Vergleichstest mehrerer Ketten an einem Rad gedacht, so dass alle Ketten die selben Bedingungen vorfinden, damit erübrigt sich die Nennung der KB und Ritzelgrößen.
Die XX1 ist als Kette schon wirklich top. Das die Kette länger hält als viele andere glaube ich gerne, bei mir läuft sie u.a. im Vergleich zur besten 10fach Kette, der KMC X10 EL in silbern.
von: BaB

Re: Kettentest - 13.10.19 03:12

In Antwort auf: AndreMQ
[zitat=Sickgirl] Es sind ja 2 unabhängige, technische Fragen:
- Warum sind die 10-fach besser als die 9-fach?
Ich frage mich, warum die Firmen ihre Technologie nicht nach unten zu den älteren Kettengenerationen durchreichen? Das dürfte auch weniger Aufwand für die Firmen sein, da sie ja manche Teile für mehrere Ketten verwenden können.
Und so top die SRAM XX1 auch bei Sickgirl abschneiden mag, die SRAM 1091R war doch eher bescheiden, die Kette würde auch nicht emofehlen.
von: BaB

Re: Kettentest - 13.10.19 03:24

In Antwort auf: AndreMQ

Und für Single-Speed-, Speedhub- und Pinion-Fahrer ist das genauso interessant. Da kommt noch die Frage dazu:
- Wie die 10-fach gegen 1-fach?

Wie sich 10fach oder 11fach oder... Ketten so als 1fach Ketten schlagen, kannst du in den Fachzeitschriften nachlesen. Dort werden die als 1fach Ketten mit gerader Kettenline ohne Schräglauf getestet. Ganz interessant dazu war auch der Test des Fiets Magazin, dort war die Shimano Kette als Singlespeedkette super, aber als Kettenschaltungskette eher bescheiden. auch die Ergebnusse hier in Test weichen ja von den Ergebnissen der Zeitschriften ab.
VG
Bernd
von: BaB

Re: Kettentest - 13.10.19 03:28

In Antwort auf: Sickgirl
Heute war die XX1 Kette endlich mal fällig, sie hat jetzt 11 045 km durchgehalten. Mit der Laufleistung bin ich echt zufrieden. Kurze Runde auf dem Block, läuft auch total unauffällig auf der 23 000 km alten Kassette und Kettenblättern.
Tolle Werte und danke für den Test! bravo
Ich frage mich ja immer noch, warum die 10 Fach SRAM Kette im Test so schlecht war.
LG
Bernd
von: Anonym

Re: Kettentest - 13.10.19 06:59

In Antwort auf: BaB
Ist eigentlich das Systemgewicht wichtig oder die Muskelkraft? Und wenn ich viel wiege, aber sehr schnell kurbel, wird es dann nicht eher unwichtig?
Wichtig ist der Kettenzug und die Umlaufgeschwindigkeit der Kette. Beides multipliziert ergibt die übertragene Leistung. Beispiel für 100W, 20km/h, KB42, Trittfrequenz 60: mittlerer Kettenzug 188N, Kettengeschwindigkeit 0,53m/s (relativ zum Rahmen).
Ob der Kettenverschleiß primär vom Kettenzug abhängt oder von der Umlaufgeschwindigkeit oder nur vom Produkt beider, also der Leistung, ist genau die Frage, auf die ich keine Antwort habe. Wenn 2 Räder - eines mit geringem und eines mit hohem Systemgewicht - gleich fahren, überträgt auf jeden Fall die Kette des schweren mehr Leistung. Sehr anschaulich am Berg, wo der Hangabtrieb dominiert, nicht mehr ganz so klar in der Ebene (Rollwiderstände, Luftwiderstand). Wiederrum sehr klar beim Anfahren und Beschleunigen. Über die Gangwahl entscheidet der Fahrer, wie die Leistung in Kettenzug und Kettengeschwindigkeit aufgeteilt wird (nicht bei der Pinion!).
In Antwort auf: BaB
Eigentlich war der Test als Vergleichstest mehrerer Ketten an einem Rad gedacht, so dass alle Ketten die selben Bedingungen vorfinden, damit erübrigt sich die Nennung der KB und Ritzelgrößen.
Die XX1 ist als Kette schon wirklich top. Das die Kette länger hält als viele andere glaube ich gerne, bei mir läuft sie u.a. im Vergleich zur besten 10fach Kette, der KMC X10 EL in silbern.
Die gleichzeitige Benutzung von mehreren Kettenstücke auf einem Rad ist schon optimal, was man überhaupt selbst testen kann und bringt auf jeden Fall Vergleichbarkeit untereinander. Insofern ist dieser Kettentest schon fast perfekt und praxisgerecht. Die Kettenstücke sehen gleichen Kettenzug, gleiche Kettengeschwindigkeit und damit auch gleiche Leistung (zumindest für alle Fahrzustände, die mehr als einen Kettenumlauf lang sind bzw. wenn Kurzzeitereignisse (Antritt) statistisch alle Kettenstücke mal treffen.
In Antwort auf: BaB
Ich frage mich, warum die Firmen ihre Technologie nicht nach unten zu den älteren Kettengenerationen durchreichen? Das dürfte auch weniger Aufwand für die Firmen sein, da sie ja manche Teile für mehrere Ketten verwenden können.
Und so top die SRAM XX1 auch bei Sickgirl abschneiden mag, die SRAM 1091R war doch eher bescheiden, die Kette würde auch nicht emofehlen.
Keine Ahnung, vor allem was die Unterschiede in der Technologie überhaupt sein könnten.
In Antwort auf: BaB
Wie sich 10fach oder 11fach oder... Ketten so als 1fach Ketten schlagen, kannst du in den Fachzeitschriften nachlesen. Dort werden die als 1fach Ketten mit gerader Kettenline ohne Schräglauf getestet. Ganz interessant dazu war auch der Test des Fiets Magazin, dort war die Shimano Kette als Singlespeedkette super, aber als Kettenschaltungskette eher bescheiden. auch die Ergebnusse hier in Test weichen ja von den Ergebnissen der Zeitschriften ab.
Da muss ich mal wieder reinschauen
von: BaB

Re: Kettentest - 25.03.20 21:48

In Antwort auf: BaB
Die nächste Testkombi: Connex 10SX, eine KMC X10 EL in silbern und eine in gold sowie die SRAM XX1.
Hier mal ein kleines Update: Die SRAM XX1 (11fach) liegt klar in Führung vor den 10fach Ketten. Der Aufpreis für die goldene KMC statt der silbernen scheint sich nicht zu lohnen (aber vielleicht ändert sich das ja noch auf den letzten Kilometern). Die Connex Kette kann das 10fach Feld bisher leider auch nicht retten.

Wie Sickgirl schon so schön sagte:
In Antwort auf: Sickgirl
Wer jetzt noch sagt das 11fach nicht hält, fährt nicht das richtige Material.
von: StefanTu

Re: Kettentest - 25.03.20 22:10

In Antwort auf: BaB
Die SRAM XX1 (11fach) liegt klar in Führung vor den 10fach Ketten.

Deckt sich mit meinen Erfahrungen. Und das, obwohl ich eine gerne gescholtene Shimano (CN-E8000) auf meinem eMTB fahre. Zugegeben, ich Pflege meine Ketten aufwendig und penibel nichtsdestotrotz hatte ich nach knapp 3000km noch nie eine Kette, die bei der Verschleißmessung als neu(wertig) durchging.
von: Sickgirl

Re: Kettentest - 26.03.20 00:32

Die xx1 fahre ich jetzt auch auf meinem Reiserad im 2x10 Antrieb. Da läuft sich auch sehr schön, sogar auf der gebraucht gekauften xx Kassette. Mit der alten 10fach Kette hat man auf zwei von den kleineren Ritzel schon gemerkt das die schon viel gelaufen sind. Jetzt läuft es ruhiger und auch auf der Kurbel kein Problem mit den 10fach Blättern und dem Umwerfere

Auch auf einem meiner MTBs, das eigentlich immer dreckig ist, nach 2400 km noch weit vom Ende entfernt. Kann leider Grad nicht messen, meinen zurecht geschliffen Digitalmessschieber ist kaputt gegangen.
von: Tiescha

Re: Kettentest - 20.04.20 06:40

Hallo,
In folgendem Testbericht bestätigen sich deine/eure Erkenntnisse.
the-best-bicycle-chain-durability-and-efficiency-tested
Es wird auch auf Ursachen und Messmethoden eingegangen.

Gefunden habe ich die Seite bei meiner Recherche zum Verschleiß von zehn Taya TB-65 Ketten auf 3000km (0.75% mit Kettenlehre, Innenmessung, Schlechtwetter-MTB) und musste an diesen Faden denken.

VG,
Tiescha
von: BaB

Re: Kettentest - 21.04.20 15:06

Hallo Tiescha,

danke für den Link! Da waren ja einige interessante Informationen drin.

VG

Bernd
von: MarJo

Re: Kettentest - 21.04.20 22:17

In Antwort auf: Tiescha

Interessant für mich auch die Aussage über KMC-Ketten und deren 'Abstoßung' von Schmiermitteln. Ich dachte nämlich schon ich würde mir sowas einbilden.
von: Stocki

Re: Kettentest - 01.05.20 17:41

Ich sage ebenfalls danke für den Link. Sehr informativ.

Ich teste jetzt mal die EX1 Kette. Sie hat wohl die gleiche Beschichtung wie die XX1, ist aber online schon für unter 20€ erhältlich. Sie könnte damit finanziell interessant für diejenigen sein, die (wie ich) wegen der besseren Kettenlinie reduzierte Kassetten(breite) fahren. Oder vielleicht auch für die Nabenschaltungs- und Singlespeed fahrer.
von: BaB

Re: Kettentest - 14.11.20 15:31

In Antwort auf: BaB
In Antwort auf: BaB
Die nächste Testkombi: Connex 10SX, eine KMC X10 EL in silbern und eine in gold sowie die SRAM XX1.
Hier mal ein kleines Update: Die SRAM XX1 (11fach) liegt klar in Führung vor den 10fach Ketten. Der Aufpreis für die goldene KMC statt der silbernen scheint sich nicht zu lohnen (aber vielleicht ändert sich das ja noch auf den letzten Kilometern). Die Connex Kette kann das 10fach Feld bisher leider auch nicht retten.

Hallo!

Heute wurden die 4 Ketten erneut gemessen und damit konnte dieser Test auch beendet werden, bis auf die XX1 haben alle Ketten die Verschleißgrenze überschritten. An dem Ergebnis des Zwischenstands hat sich eigentlich nichts geändert. Weit vorne liegt die einzige 11fach Kette, die SRAM XX1. Die Länge betrug 119,65mm am Anfang auf 119,90mm heute, die Längung der zweitbesten Kette KMC X10 EL sil. ging von 119,55mm auf 120,3mm. Wie das weitere Verschleißverhalten der XX1 ist, lässt sich hieraus nicht ableiten, deshalb überlege ich dieses Teilstück noch einmal in einen Test zu verwenden.

Wer dennoch 10fach Ketten fahren möchte, kann bei der KMC X10 EL silbern bleiben. Die goldfarbene X10 EL lohnt sich nur wegen der anderen Optik, die "minimalst" größere Längung ist aber wirklich zu vernachlässigen.
Die Connex 10SX bildet leider das Schlusslicht dieses Tests. Interessant ist auch hier einmal mehr, dass Ketten, die schneller verschleißen, sich auch ungleichmäßiger längen. Schlecht ist aber auch diese Kette nicht, der Vorsprung der beiden KMC Ketten auf die Connex war am Ende auch nicht so wahnsinnig groß und man muss sich immer klar machen: Wir haben hier die bis jetzt besten 10fach Ketten getestet. Alle wurden rund 1 1/2 Jahre täglich im Stadtverkehr auf einer 1x10 Schaltung gefahren und haben sich dafür gut gehalten.
Mein Fazit: Wer 11fach Ketten auf seinen Antrieb fahren kann, der sollte sich die SRAM XX1 gönnen, der Aufpreis von knapp über 10€ auf die zweitplatzierte KMC X10 EL lohnt sich.
Bleibt eigentlich nur noch Sickgirl nochmal zu zitieren: zwinker
In Antwort auf: BaB
Wie Sickgirl schon so schön sagte:
In Antwort auf: Sickgirl
Wer jetzt noch sagt das 11fach nicht hält, fährt nicht das richtige Material.


Wie geht es weiter? Die neue Shimano 12fach XTR Kette CN-M9100 wird gerade in anderen Foren hoch gelobt und ein Test der besten Nabenschaltungskette steht ja auch noch aus...
von: derSammy

Re: Kettentest - 14.11.20 19:31

Mal vielen Dank für euer beharrliches Testen. schmunzel

Um sowss wie 10€ Aufpreis abschätzen zu können, fände ich eine Umrechnung der Längung auf einen Normverschleißweg sinnvoll. Also sowas in der Art:

Kette XY ist unsere Referenz.
Kette AB schafft etwa 20% mehr km bis die Verschleißgrenze erreicht ist,
Kette YZ ist schon bei 80% der Referenz-km verschlissen,...

Damit könnte man dann besser überschlagen was der P/L-Sieger hinsichtlich Standfestigkeit und Wartungsaufwand (Regelmäßigkeit der Kettenwechsel) ist.
von: Nordisch

Re: Kettentest - 14.11.20 21:19

In Antwort auf: derSammy
Mal vielen Dank für euer beharrliches Testen. schmunzel

Um sowss wie 10€ Aufpreis abschätzen zu können, fände ich eine Umrechnung der Längung auf einen Normverschleißweg sinnvoll. Also sowas in der Art:

Kette XY ist unsere Referenz.
Kette AB schafft etwa 20% mehr km bis die Verschleißgrenze erreicht ist,
Kette YZ ist schon bei 80% der Referenz-km verschlissen,...

Damit könnte man dann besser überschlagen was der P/L-Sieger hinsichtlich Standfestigkeit und Wartungsaufwand (Regelmäßigkeit der Kettenwechsel) ist.


Da die Jahreszeit ran ist:

Meine bewährtesten Ketten an Geländerädern sind weiterhin 8x und 9x Ketten. Mit 10 bis 14 € fressen sie einen nicht die Haare vom Kopf.

11x wäre nicht schlecht. Aber das alte Material läuft und ist preiswert. Hab mir günstig ein paar 11x Komponenten geholt. Diese werde ich zuerst am Renner testen und gucken, wie lange dort die Ketten halten. Bisher waren die hiesigen Ergebnisse nicht immer 1:1 auf meine Fahrbedingungen übertragbar. Und 11x Ketten sind halt preisintensiv.
Außerdem schürrte ein kürzliches Erlebnis Zweifel. Bei einer Gruppenausfahrt zerlegte sich bei einem Teilnehmer die Shimano 601er Kette.War wohl eine schlechte Charge. Viel Dreck hat sie an der Mecklenburger Seenplatte jedenfalls nicht gesehen.

10x? Nur am Renner, wo nicht so viel Dreck kursiert. Und davon sehen sie noch weniger,seit ich einen Direktantriebstrainer und Zwift habe. Das erste Mal schaffe ich mit 10x Ketten knapp über 3000 km + die Kilometer auf dem Trainer.
Als ich Anfang der 2000er nur ein einziges Rad hatte (ein Renner, der alle Wetterbedingungen sah) und keinen Rollentrainer, hielten die 9x Ketten 4000 bis 6000 km.
von: Sickgirl

Re: Kettentest - 15.11.20 06:53

Siehst du, ich fahre ein 10fach Rad mit der SRAM XX1 Kette auf den Direkttrainer, aktuell sind es 6500 km und die Kette ist immer noch nicht am Ende

Am MTB läuft diese Kette auch immer noch und hat da schon deutlich jede 9 und 10fach Kette in der Standzeit überholt
von: Anonym

Re: Kettentest - 15.11.20 08:35

... was hat denn die SRAM XX1 für eine Weite der Innenlasche? Wenn sie als Schaltungskette sehr verschleißfest ist, müsste sie das eigentlich auch als Kette für Getrieberäder, es sei denn, dort sind die echten X1-Ketten besser. Hintergrund der Frage: Unter einem vernünftigen Chainglider ist die Kettenfrage eigentlich gelöst, die Laufleistung wird so hoch, dass die Kette eigentlich egal ist. Aber praktisch ist es schon, wenn die Kettenlängung möglichst gering ist, weil dann noch seltener nachgespannt werden muss - was beim CG eigentlich auch fast egal ist, weil die Kette nicht schlagen kann. Außerdem läuft eine schmale Kette unter dem CG immer besser, als eine breite Kette (max. erlaubt sind 9mm über die Bolzen). Bei einer hohen Laufleistung ist der Kettenpreis auch völlig egal. Dazu kommt noch, dass man ohne Kettenspanner Ritzel/Kette komplett abranzen könnte, ohne das etwas überspringt - auch wenn ich das selbst nicht so mache.
von: Nordisch

Re: Kettentest - 15.11.20 11:45

Die Kilometer auf dem Trainer zähle ich nicht, weil der Verschleiß dort verschwindend gering ist. Dafür sind die Draußen-Kilometer der 10x Kette von weniger Dreck geprägt, wodurch die 10x Kette dort etwas länger hält, knapp über 3000 km. Davor waren es 1800 bis 2800. Früher am Crosser bei widrigen Bedingungen um 500 km, was einen arm machte. Nun halt 8x und 9x um 1000 km bei widrigen Bedingungen und das um 12 €.
von: Sickgirl

Re: Kettentest - 15.11.20 12:06

Am MTB hält die Kette ja auch länger, mit 9 und 10fach gingen knapp 2000. mit der 11fach sind es jetzt schon über 3000 und das Maß ist immer noch 119,95.

Die 4000 und damit das doppelte dürften locker drin sein.

Mal schauen was die Eagle mit macht.
von: BaB

Re: Kettentest - 15.11.20 13:06

In Antwort auf: derSammy
Mal vielen Dank für euer beharrliches Testen.
Das ist ja eine interessante Adjektivierung... schmunzel

In Antwort auf: derSammy
Um sowss wie 10€ Aufpreis abschätzen zu können, fände ich eine Umrechnung der Längung auf einen Normverschleißweg sinnvoll.
Normverschleißweg... das ist nicht so einfach, Ketten verschleißen scheinbar nicht unbedingt nach einer Norm. Beispiele aus diesem Test: Die Campa Record 9 verschliss auf den ersten 200km richtig stark (reproduzierbar), um danach zu einer der verschleißärmsten Ketten zu mutieren. Wahrscheinlich laufen sich da Oberflächen glatt. Die HG95 wiederum verschleißt anfangs eigentlich gar nicht, um dann irgendwann stark zu verschleißen. Vermutlich ist dann die Beschichtung abgerieben. Wir haben es also einmal mit einem eher degressiven und einem eher progressiven Verschleißbild zu tun.

Um genau zu sagen, dass Kette X so viel Prozent länger hält als Kette Y setzt voraus, dass ich genau den Zeitpunkt erwische, an dem die Kette schlechtere Kette die Verschleißgrenze erreicht. Das ist mir z.B. in dem letzten Test leider nicht gelungen, ich hatte aber auch nicht glauben können, dass die Differenz zw. den beiden Ketten so groß ist. Nun kommt also an das alte XX1 Stück nochmal eine X10 EL Kette dran. Hält die alte XX1 länger als die neue X10 ist meine Aussage sicherlich bewiesen. zwinker

Nächstes Problem: Was messe ich? Ich hatte überlegt, welche Daten ich poste, denn wenn man z.B. den Verschleiß über 6 Außenglieder misst, dann ist der Verschleiß der X10EL mit 0,9mm nochmals größer, der von der XX1 aber nicht.

Da der Verschleiß der XX1 nur ein geringer Bruchteil des Verschleißes der X10 war, glaube ich, dass ich die Behauptung aufstellen kann, dass der Kauf der XX1 sich lohnt.

Einen weiteren Punkt hatte JensD ja schon mal hier aufgeführt: Der Verschleiß der anderen Antriebsteile. Wenn die Kette länger lebt, dann leben auch Ritzel und Kettenblätter länger. Dies gehört ebenfalls mit in die Rechnung. Und die meisten Leute wechseln ihre Ketten nicht selber, sondern bringen sie zum Händler (vermutlich auch so hier im Forum). Kostenpunkt nur für das Kettenwechseln so zw. 15 und 25€. Sollten Ritzel und Kettenblätter auch noch gewechselt werden müssen, dann fallen dafür auch noch mal Kosten an. Ebenso der Aufwand das Rad zur Werkstatt zu bringen und später wieder abzuholen. Das würde aber eigentlich dann auch alles mit in ein P/L Verhältnis gehören.

In Antwort auf: derSammy
Kette XY ist unsere Referenz.
Kette AB schafft etwa 20% mehr km bis die Verschleißgrenze erreicht ist,
Kette YZ ist schon bei 80% der Referenz-km verschlissen,...
Mit der Referenzkette war ja auch die Grundidee des Tests (wenn auch mit einem etwas anderem Hintergedanken), aber das genau in ein Verhältnis zu setzen, das wird schwer. s.o.
Ein weiterer Aspekt: Nicht jedem ist eine super verschleißarme Kette so wichtig. Die schlechtere Schaltbarkeit wurde ja bei der C9 z.B. schon angeführt, für den Nutzer würde das P/L-Verhältnis schon wieder anders aussehen.

In Antwort auf: derSammy
Damit könnte man dann besser überschlagen was der P/L-Sieger hinsichtlich Standfestigkeit und Wartungsaufwand (Regelmäßigkeit der Kettenwechsel) ist.
Referenzketten habe ich eigentlich immer wieder benannt und gehe von meinen (laienhaften) Beobachtungen davon aus, dass diese vom P/L-Verhältnis auch die besten Ketten sind. Meine Einschränkung oben "... die bis jetzt besten 10fach Ketten..." weil halt nicht alle Ketten getestet wurden. Z.B. die KMC DLC war mir schlicht und ergreifend einfach viel zu teuer.
Mittlerweile waren es 3 verschiedene Hersteller, die in verschiedenen Klassen gewonnen hatten, das zeigt m.M.n. auch, dass ich nicht einen Hersteller bevorzuge.
Zur besseren Übersichtlichkeit sollte man die Ergebnisse z.B. ins Wiki setzen. Aber egal wo sie stehen: In 2 Wochen kommt sicher wieder die Behauptung, dass 8fach Ketten deutlich länger halten als die neuen schmaleren Ketten. Oder der Kollege mit seinem 10fach Ketten reißen immer Trauma von anno tuck... gähn
von: BaB

Re: Kettentest - 15.11.20 13:24

In Antwort auf: AndreMQ
Wenn sie als Schaltungskette sehr verschleißfest ist, müsste sie das eigentlich auch als Kette für Getrieberäder, es sei denn, dort sind die echten X1-Ketten besser.
Ich glaube, dass wurde hier schon bis zum Abwinken behandelt, ist die Kritik an den Kettentests der deutschsprachigen Fachzeitschriften und ein derartiger Test wurde auch schon gestartet und ein neuer wird vorbereitet.
Grundsätzlich lebt auch eine "teurere" (im Sinne von haltbarer) Kette bei einem Chainglider länger (also quasi "ewigererer" zwinker ) als eine einfache Kette. Wenn natürlich das Fahrrad nur einmal im Jahr für eine 3 km Radtour am Sonntag raus geholt wird, dann ist die Kette vermutlich wirklich egal.
von: Anonym

Re: Kettentest - 15.11.20 15:33

.... das mag alles richtig sein, aber die Hauptfrage war, wie weit die Kette an den Innenlaschen ist, um zu klären, mit welchen Ritzeln (z.B. Rohloff) sie funktioniert (also nicht klemmt). Unter dem Chainglider sind möglichst schmale Ketten vorteilhaft, weil dann mehr seitlich Luft ist und das wieder kann man nutzen, um andere Fixierungen zu probieren.
Am Kettenschaltungsrad kann man ja eine 11-fach nicht gegen einen 1-fach vergleichen, aber selbst, wenn die 11-fach unter dem CG an Getrieberädern etwas weniger "ewig" hält als eine 1-fach, ist die schmalere Ausführung vielleicht trotzdem vorteilhaft.
von: zut

Re: Kettentest - 15.11.20 21:28

"Unter einem vernünftigen Chainglider ist die Kettenfrage eigentlich gelöst, die Laufleistung wird so hoch, dass die Kette eigentlich egal ist."

Sag das mal meinen KMC Z1X EPT narrow - trotz Chainglider waren die nach 1500km reproduzierbar auf Verschleißmaß, und das Ritzel war nach 12Mm fällig. Vielleicht spielt es eine Rolle, daß ich hier viel auf Schotter fahre. Ich bin gerade auf eine KMC e1 gewechselt und hoffe sehr, daß die wie versprochen doppelt so lange hält.

Insofern bin ich sehr gespannt, ob die SRAM da verbaubar sind.
von: Anonym

Re: Kettentest - 15.11.20 22:27

... "vernünftig" ist etwas untertrieben ausgedrückt. In Wirklichkeit sind die CGs massiv modifiziert worden, damit sie dichter sind ohne mehr zu schleifen. Z.B. mit einer zusätzlichen Abdeckung der Innenseite vom Kettenblatt gegen den Schmutz vom Vorderrad. Der serienmäßige CG reicht mMn nicht.
von: BaB

Re: Kettentest - 16.11.20 20:44

In Antwort auf: AndreMQ
... die Hauptfrage war, wie weit die Kette an den Innenlaschen ist.
Da hat sich nicht viel getan bei den Schaltungsketten, vorrangig werden die Laschen dünner. Die XX1 hat - so gut ich das gerade messen konnte - 2,25mm Weite. Die Connex ist sogar etwas schmaler, die KMCs hatten knapp 1/10mm mehr Weite.
von: BaB

Re: Kettentest - 16.11.20 21:02

In Antwort auf: Nordisch
Meine bewährtesten Ketten an Geländerädern sind weiterhin 8x und 9x Ketten. Mit 10 bis 14 € fressen sie einen nicht die Haare vom Kopf.
Das ist deine Rechnung. Und nicht jeder kann und will selber Ketten wechseln und dann wird es irgendwann deutlich teurer.

In Antwort auf: Nordisch
11x wäre nicht schlecht. Aber das alte Material läuft und ist preiswert.
Du hast es nicht ganz verstanden, oder? Stichwort "milchmädchenhafte"

In Antwort auf: Nordisch
Hab mir günstig ein paar 11x Komponenten geholt.
Vielleicht ist "günstig" gerade der Fehler??? Von einer PC 1110 erwarte ich keine großen Laufleistungen, aber werden sicher deine "Erfahrungen" mit 11fach bestätigen...

In Antwort auf: Nordisch
Diese werde ich zuerst am Renner testen und gucken, wie lange dort die Ketten halten.
Weil das wenig mit anderen Bedingungen zu tun hat? wirr

In Antwort auf: Nordisch
Bisher waren die hiesigen Ergebnisse nicht immer 1:1 auf meine Fahrbedingungen übertragbar.
träller

In Antwort auf: Nordisch
Und 11x Ketten sind halt preisintensiv.
Da hast du allerdings recht. Wenn deine 8fach Kette für 10€ 1000km hält, dann ist eine 11fach Kette für 32€, die 9mal länger hält, schon preisintensiv... Die bessere Schaltbarkeit, besser abgestufte Kassetten... ist auch alles nichts wert...

In Antwort auf: Nordisch
Außerdem schürrte ein kürzliches Erlebnis Zweifel. Bei einer Gruppenausfahrt zerlegte sich bei einem Teilnehmer die Shimano 601er Kette.War wohl eine schlechte Charge. Viel Dreck hat sie an der Mecklenburger Seenplatte jedenfalls nicht gesehen.
Vielleicht wurde wieder der schlimme Rügener Quarzsand rüber geweht? träller Immerhin wird nicht mehr auf Jahrzehnte ein Kettenmodell verdammt...
usw.
von: Nordisch

Re: Kettentest - 17.11.20 06:37

Warum so bissig?
von: Nordisch

Re: Kettentest - 17.11.20 07:28

Beides nicht so wichtig, wie die Dreckbelastung. Große Reise durch UK mit 40 kg Gepäck und die Form meines Lebens. Die Ketten zeigten nach jeweils 2000 km null Verschleiß. HG93 und C9.
von: Sickgirl

Re: Kettentest - 17.11.20 07:37

Stimmt, schon. Am Rennrad hält die Kette generell auch länger

Aber auch am MTB unter gleichen Bedingungen ist die Standzeit der XX1 immer noch um Klassen besser wie jede 9 und 10fach Kette die ich ich gefahren bin

Das und die Reduktion auf zwei oder gar nur ein Kettenblatt ist für mich der große Benefit.
von: Anonym

Re: Kettentest - 17.11.20 07:54

In Antwort auf: BaB
.... Da hat sich nicht viel getan bei den Schaltungsketten, vorrangig werden die Laschen dünner. Die XX1 hat - so gut ich das gerade messen konnte - 2,25mm Weite. Die Connex ist sogar etwas schmaler, die KMCs hatten knapp 1/10mm mehr Weite.
Ok, das Rohloff-Ritzel hat 2mm, die SRAM-XX1 wäre also eine Option, wenn die aktuelle KMC-X1 mal zu wechseln ist. Nächster Meßzeitpunkt wäre im Frühjahr.
von: BaB

Re: Kettentest - 19.11.20 12:27

Bis jetzt haben auch 10fach Ketten auf der Alfine sehr gut funktioniert, ich sehe da eigentlich kein großes Problem. Die Kette ist auch nicht zu kurz, wie die C9 anfangs.
Die Laufleistungen der Schaltungsketten sind an einem Nabenrad noch höher (der Schräglauf fällt ja weg. (Ein sehr gutes Beispiel ist die HG95). Wäre natürlich schon genial, wenn du die XX1 aufziehst und dank CG nur noch 2, 3 mal im Jahr etwas ölen musst und das war's für viele Jahre.

Ich überlege, was ich gerade gegen die gebrauchte XX1 und einer neuen X10 EL noch antreten lassen soll. Hat jemand Ideen (und am besten die Ketten(teilstücke) dazu)?
von: Anonym

Re: Kettentest - 19.11.20 13:49

Das Testprinzip kann ich leider nicht übernehmen, da es einfach zu lange dauert, bis sich etwas an den Kettenstücken zeigt, bzw. sich Unterschiede herausbilden. Außerdem kann man den modifizierten CG nicht schnell abnehmen, um mal zu messen - d.h. einmal im Jahr oder in 2 Jahre oder nach Unfall. Die HG93 (oder 95?) lief sehr gut, die SLT99 auch (beide eigentlich viel zu früh ausgetauscht). Die KMC-X1 ist seit fast 5 Jahren drauf (musste ich erst mit Post #1236974 rückrechnen). Es gibt nur eine Kette, die mit Laufgeräuschen Probleme gemacht hat: eine einfache Connex (weiß nicht mehr ob eine 1x oder 8x). Eine XX1-11fach wäre wie gesagt als nächste interessant - wann auch immer.
von: OK_62

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 02.01.21 22:17

Hallo & Gutes Neues..! Nach längerer Zeit melde ich mich auch mal wieder mit einem 9x/10x Kombi-Kettentest zurück, dessen Ende wiederum auch schon eine Weile zurückliegt.
Testbedingungen: 3600 km täglich zur Arbeit hauptsächlich in zwei Winterhalbjahren daher auch der erhöhte Veschleiß bzw. kurze Laufleistung. Und vermutlich habe ich auch etwas zu wenig nachgeölt.
Antrieb: 3f-Kurbel XT 48/36/24, 9f-Kassette Tiagra 13/25
Vorstellen möchte ich nur den Differenzverschleiss (alt-neu) durch Differenz-Innenmessung (12 Gelenke minus 2 Gelenke). Als Orientierungshinweis: Bei den drei erstgenannten Ketten tauchte der Caliber2 fast an allen Gelenken vollständig mit der S-Seite ein. Bei der C9 tauchte er dagegen gerade mal knapp mit der A-Seite ein.
Testkandidaten drei 9x und ein 10x Kettensegment (je 27 o. 28 Glieder lang)
Fabrikat / Neulänge 10 Glieder / Länge am Testende 10 Glieder / Verschleiß pro Gelenk
HG93 (9x) : 126,95 / 127,46 / 0,051 mm
HG95 (10x) : 126,93 / 127,47 / 0,054 mm
KMC e9 Silver: 126,95 / 127,67 / 0,072 mm
Campa C9 : 126,79 / 127,19 / 0,040 mm
Fazit:
Wie erwartet gewinnt die C9 auch diesen Test, wobei ihr die kleinere Teilung im Neuzustand entgegen kommt. Allerdings schaltet sie an meinem Antrieb nicht so präzise wie Shimano oder KMC. Außerdem springt sie im Neuzustand über teilverschlissene Ritzel. Daher ist sie für mich nur Favorit an einem noch halbwegs neuwertigen Antrieb.
Die KMC enttäuscht, da sie als E-Antriebskette mit Triple-X-Durability beworben wird und sich auf dem Preisniveau der C9 bewegt oder gar höher.
Die HG93 ist vom P/L wahrscheinlich auch nicht schlechter als die C9, da sie nur ca. die Hälfte kostet.
von: Nordisch

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 02.01.21 23:02

Die HG93 ist auch meine absolute Lieblingskette bisher.

SLT99 und C9 hielten länger, waren/sind aber preisintensiver, schalten nicht ganz so gut und aufgrund einer Zwischenbreite zw. Shimano 8x und 9x war mehr Trimmarbeit mit dem Umwerfer nötig.

11x bleibt abzuwarten, wie es sich unter hiesigen Bedingungen schlägt. Die Teile hab ich da. Aber ich, weiß nicht, wann ich sie verbaue.

Nachdem ich am Salsa Journeyman gerade erst ein Upgrade auf 9x gemacht habe (mit Sora Wäscheleinen STIS) und das so herrlich sorglos und leicht funktioniert, sehe ich keinen Anlass dort 11x zu probieren.

Mal gucken, vielleicht baue ich meinen Randonneuse-/Straßenrahmen für Schlechtwetter dafür auf. Der lief ursprünglich mit 10x Ketten, aber fraß einem die Haare von Kopf mit dem hohen Kettenverschleiß. Und wenn 11x floppt, wird das ein 9x Rad.

9x Rennräder waren das sorgloseste und preisgünstigste Material, was ich in den vergangenen beiden Jahrzehnten aufbauen und warten durfte. Lediglich Abstufungsgründe haben mich bewogen 10x zu probieren. Die Verlockung gibt es bei 11x auch, zu mindestens bei sportlichen Ambitionen.
von: Sickgirl

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 03.01.21 08:54

Bei 11fach ist die Empfehlung immer noch die Sram XX1. Die Ultegra und Dura ACE hat bei mir so lange gehalten.

Liegt dann halt nicht an 11fach sondern an der falsche Kette wenn das Zeugs bei dir nicht hält
von: Nordisch

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 03.01.21 19:52

Wenn 11x Shimano Ketten länger halten als die 10x und nahe 9x sind (bei hiesigen Bedingungen), wäre es schon ein Fortschritt.

Ich bin bei der XX1 noch etwas skeptisch, was die Nutzung auf Shimano 2x Kurbeln angeht.
Konkret meine ich die RS500 mit 36/52 und viel später die GRX600.
von: Sickgirl

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 03.01.21 20:12

Ich fahre die Kette auf zwei Rädern mit 10fach, Apex Und Tune Kurbel und auf zwei Rädern mit Procraft und Raceface Kettenblättern, ebenfalls für 10fach

Bei den beiden 10fach schaltet es besser wie mit der 10fach Kette
von: Nordisch

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 03.01.21 20:53

Danke für deine Rückmeldung! schmunzel
von: Anonym

Re: Kettentest - 10.01.21 12:34

Für die Nabenschaltungsfahrer: Aktueller Stand mit einer KMC-X1 (so etwa seit 2015 drauf und aktuell so um die 20.000km). Vorheriger Wasserstand ist im Post in diesem Thread vom 23.09.2019 zu finden.
Aktuell nun:
Vergleich gegen neue Kette: Gesamtlängung ca. 6mm auf 100 Glieder.
Mit Meßschieber 1 - 12: 132,75mm
Differenzmessung auf 10 Glieder und korrekter Anlage der Rolle: 127,61mm
Passt also alles zusammen. In den letzten ca. 6000km seit 23.09.2019 hat sich fast nichts getan.
Allerdings ist die Hauptsache der Kettenschutz und die trotzdem regelmäßige Ölung. Das Kettenfabrikat macht wahrscheinlich nicht viel aus bzw. es ist nicht mehr herauszumessen.
von: Anonym

Re: Kettentest - 10.01.21 19:38

Nachlieferung des Speedhub-Ritzels (irgendwas um 25.000km plus) im Vergleich mit einem neuen Ritzel:

Das gebrauchte Ritzel wird von der Kette im UZS gezogen, es sind nur relativ geringe Auswaschungen der Druckflanken der Zähne zu sehen. Das passt auch dazu, dass es nie massiv gelängte Ketten gesehen hat, weder die erste (HG95?), noch die aktuell zweite (KMC-X1).
von: BaB

Re: Kettentest - 21.01.21 17:16

Es tut sich was in der Kettentechnik: Die erste Kette ohne Röllchen Klick (sinnigerweise von der Firma, die die Röllchen mit sehr viel Spiel am Ende des Kettenlebens hatte träller zwinker )
von: derSammy

Re: Kettentest - 21.01.21 17:32

Interessantes Konzept. Schaut auf den ersten Blick so aus, als ob die Kerbe in der Mitte tendenziell dazu führt, dass die Innenlaschen gegen die Außenlaschen gedrückt werden. Ob das helfen wird die Kette reibungsärmer laufen zu lassen?
von: Fahrradfips

Re: Kettentest - 21.01.21 19:52

Wird da der Verschleiß nicht nur an eine andere Stelle verlagert? Nämlich ans Ritzel/Kettenblatt? Statt dass die Rolle fest im Zahnzwischenraum des Ritzels sitzt und auf dem Pin der Kette, bzw auf dem durch die Laschen gebildeten "Lagerring" abrollt, findet die Bewegung jetzt zwischen Stahlkette und Aluritzel statt. Nicht so ideal irgendwie. Die Rolle einer Rollenkette (heißt ja nicht umsonst so, wobei die Fahrradkette ja eher ein sehr primitiver Vertreter der Gattung ist) erfüllt ja eine Funktion, nämlich mit dem Pin ein Gleitlager zu bilden, das die Last und die Reibung zu einem großen Teil aufnimmt.
von: cyran

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 07.02.21 11:05

Grüße an die Runde,
Ulrike: Antwort auf deinen Beitrag, weil es der letzte mit Bezug zur XX1 war.

Hab jetzt meine 1. XX1 durch. Rohloff Kaliper sinkt auf der Stahlseite fast komplett ein, die Shimano Messlehre TL-CN42 taucht komplett ein.
km-Leistung 4500 +- 250 km seit Anfang November, bei teils saftig gesalzenen Straßen und viel feuchtem Wetter diesen Winter. Im Vergleich zur 105 11-fach damit selbst bei diesen Bedingungen verlängert, allerdings weniger lang als ich erhofft hatte (105er 3-4 tkm).
Jetzt ist die 2. XX1 drauf.

Auffällig für mich war folgendes:
  • Das mitgelieferte Schloss längt sich deutlich mehr.
  • Kette vom Dreck entfernen ist mit der XX1 deutlich einfacher und damit auch schneller als mit der 105. Spart also Arbeitszeit.


Leicht OT: Welches Schloss empfehlt ihr?
von: Sickgirl

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 15.02.21 10:14

Habe heute den Pedros Kaliber erhalten, da er von Sram explizit für seine Eagle Ketten empfiehlt und ich jetzt zwei am Start habe ist er jetzt bestellt worden

Leider sind im Moment alle meine Ketten noch gut in Schuss und kann gerade keinen Ausschuss messen
von: EmilEmil

Re: Kettentest - 15.05.21 13:15

Ich bin sehr skeptisch, was die Vorteile von dem vorgestellten Konzept angeht.
Ausgehend von der heute üblichen Lagerkragen-Kette mit den Vorteilen bei Kettenschmierung (Schmiermittel-Reservoir in dem Durchzug des Lagerkragens), Schmiermittel-Fluß und dadurch bedingt der Spülwirkung bei Nachschmierung, scheinen mir weitere Verbesserungen der Ketten-Konstruktion schon sehr anspruchsvoll zu sein.
Möglicherweise kann es bei dieser vorgestellten Konstruktion eine noch bessere seitliche Beweglichkeit als bei den üblichen Ketten geben.
Das Weglassen der Rollen ist im Hinblick auf das kontinuierlich notwendige Einschwenken und Ausschwenken der Kette-Glieder auf Kettenblätter/Ritzel Reibungs- und Verschleiß-vergrößernd, da ein "Roll-Vorgang" durch einen "Gleit-Vorgang" ersetzt wird (Das ist auch ein Nachteil von Zahnriemen, die ja auch keine Rollen besitzen (können)).
Besonders wichtig ist dieser "Einroll-Vorgang" für den Wechsel von Ritzeln oder Kettenblättern bei Schaltvorgängen. Wer schon einmal den Verschleiß der Kettenrollen gemessen hat, weiß, daß da Etwas dran ist.
Ich kann mir vorstellen, daß die Erfinder dieser innovativen Kette sich an einer Stelle einen kleinen Vorteil erarbeitet haben, den man an andere Stelle evtl. teurer (?) bezahlen muß.
Das ist mein erster, von theoretischen Erwägungen geprägter Eindruck. Eine echte Bewertung kann es natürlich nur nach einer praktischen Erprobung mit anschließender Bilanz von Vorteilen und Nachteilen geben.

MfG EmilEmil
von: schorsch-adel

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 15.05.21 15:27

ich trau mich ja kaum noch fragen, aber was soll denn so ein Meßgerät besser machen als eine Schublehre ? Gut, es mag etwas handlicher sein, aber mit sowas bist du doch auf ewige Zeiten auf die Meinung des Herstellers festgenagelt, wieviel Längung einer Kette angeblich gut tut. Mein Kaliber ist längst in der Spielzeugkiste meiner Enkelin gelandet, die damit futuristische Flugobjekte zeichnet.

Und mehr als eine Meinung kann sowas nie sein, da beim Thema "maximal verträgliche Kettenlängung ohne dass Ritzel und Kettenblätter in Mitleidenschaft gezogen werden" noch niemand den Stein der Weisen gefunden hat und auch nie finden wird.
von: Sickgirl

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 15.05.21 15:49

Geht schneller, weniger fehleranfälliger. Wenn messen mache ich das mit dem Messschieber, aber man muss genau aufpassen das die Messschnäbel genau auf der Innenseite aufliegen. Dazu nervt immer der Messstab für die Tiefenmessung.
von: EmilEmil

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 16.05.21 07:19

Man modifiziert bei einem digitalen Meßschieber die Außentaster, so daß man in die Glieder einer Kette eintauchen kann. Eine Messung erfolgt dann so: Man mißt einen Röllchen-Durchmesser (kann auch 2 Durchmesser nehmen plus Mittelwert-Bildung !) , macht eine "Nullung" und kann nach Messung außen an den Rollen des nullten und des 10-zehnten Gelenks (Sinnvollerweise sollte die Kette etwas gespannt sein: Spannbügel (Kettenhilfe), 2-Kg-Schlosserhammer an Kurbel etc...) die Länge für 10 (0 bis 10 !) Gelenke ablesen. Nix mit Kopfrechnen. Beim Ergebnis kann man nur über die Genauigkeit des Meßschiebers noch diskutieren.
Um @schorsch-adel zu würdigen: Wer Zahlenwerte für die Längung hat, hat Alles selber in der Hand: Extrapolation der Lauflänge auf ein bestimmtes (wählbares !) Verschleißmaß etc....
Diese Meßlehren (Kaliber) verwenden nur Menschen, die unbegrenztes Vertrauen in die Hersteller oder Händler (Radschrauber) haben. Nach meiner Erfahrung sage ich: Alles Grattler oder Was ?

MfG EmilEmil
von: Sickgirl

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 16.05.21 07:31

Das kannst du gerne so machen, ich bin faul und mein Rücken macht das auch nicht mehr so mit. Mir ist es wie gesagt den Mehraufwand nicht wert, mein Ketten halten auch so recht lange genauso wie die Kassetten. Lieber öfter mal die Lehre dran halten, das geht ruckzuck als dann jedesmal deinen Aufwand zu betreiben.

Ich will ja keine Doktorarbeit schreiben.
von: Anonym

Re: Kettentest - 06.02.22 19:23

In Antwort auf: AndreMQ
Für die Nabenschaltungsfahrer: Aktueller Stand mit einer KMC-X1 (so etwa seit 2015 drauf und aktuell so um die 20.000km). Vorheriger Wasserstand ist im Post in diesem Thread vom 23.09.2019 zu finden.
Aktuell nun:
Vergleich gegen neue Kette: Gesamtlängung ca. 6mm auf 100 Glieder.
Mit Meßschieber 1 - 12: 132,75mm
Differenzmessung auf 10 Glieder und korrekter Anlage der Rolle: 127,61mm
Passt also alles zusammen. In den letzten ca. 6000km seit 23.09.2019 hat sich fast nichts getan.
Allerdings ist die Hauptsache der Kettenschutz und die trotzdem regelmäßige Ölung. Das Kettenfabrikat macht wahrscheinlich nicht viel aus bzw. es ist nicht mehr herauszumessen.
Ein Jahr und geschätzt 5000km weiter: Praktisch kein Unterschied messbar, eventuell 0,1mm mehr, d.h. auf 100 Glieder 1mm mehr.
von: OK_62

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 24.04.22 17:39

Hallo zusammen,
Hier nun mein vorläufig letzter 4er Kettentest mit drei 9-fach und einem 10-fach Kettenteilstück.
Eigentlich hatte ich diese Ketten alle schon mal getestet. Nur hatte ich noch Reste, die jetzt weitgehend aufgebraucht sind. Abweichend von meinen bisherigen Tests wurden die Startbedingungen für die C9 nochmals verschärft, indem Sie bereits den Test aus #1454783 absolviert hatte und so bereits mit 3600 km Laufleistung an den Start ging. Die C9 hatte zu Beginn ihres 2. Tests mit 132,48mm (12G Innenmaß) nur wenig mehr Anfangsinnenlänge als die drei anderen Ketten (Shimano/KMC) im Neuzustand. Am Ende hat der C9 das wenig geholfen, denn sie in ihrer 2. Lebenshälfte deutlich schneller verschliss.
Antrieb 3/9-fach XT-Kurbel 48/36/22 mit 9-fach HG50 Kassette 12/25
Fahrprofil: Anders als bei bisherigen Tests (Pendlerrad täglich gleiche Strecke zumeist eben) waren bei diesem Test häufig extreme Steigungen auf dem kleinen 22er Blatt dabei, was die Kette extrem belastet.
Nach etwas halber Laufstrecke wurde die Kette gewendet um die Abwinkelungsrichtung der Gelenke zu ändern was insbesondere den kleinen Ritzeln zu gute kommt.
Differenz-Innenmessung zwischen 1. - 14. Rolle abzüglich Innenmaß 1.-4. Rolle = 10 Gelenke
Ergebnis nach 8850 km (C9) bzw. 5250 km (alle anderen Ketten) mit aktuellen Preisen eines großen Onlinehändlers in Klammern.
(Verschleißmaß minus Neumaß 127) / 10 = Verschleiß pro Gelenk!
- Campa C9 9x (30€) 127,89 – 127,0 / 10 = 0,095 mm/G; Cal. S fällt mit Spiel überall rein
- XT HG93 9x (17€) 127,36 – 127,0 / 10 = 0,036 mm/G; Cal. S fällt noch nicht ganz rein
- XT HG95 10x (29€) 127,52 – 127,0 / 10 = 0,052 mm/G; Cal. S fällt an mind. 1 Stelle ganz rein
- KMC x9e SL 9x (30€) 127,59 – 127,0 / 10 = 0,059 mm/G; Cal. S fällt an mind. 1 Stelle ganz rein
Fazit:
- Die C9 ist zweifelsfrei die verschleißfeste Kette jedoch auch fast doppelt so teuer wie eine HG93 aber eben nicht doppelt so haltbar. In der 2. Lebenshälfte verschleißt sie deutlich schneller. Schaltverhalten mittelmäßig. Mittlere bis geringe Korrosionsneigung.
- Die HG93 ist vom P/L der Favorit, schaltet gut und vom Verschleiß gutes Mittelfeld. Diese Kette werde ich weiterhin auf meinen 9-fach Antrieben fahren, mittlere Korrosionsneigung.
- Die HG95 (10x) ist preislich ziemlich nach oben gegangen und im Verschleiß Mittelfeld, schaltet gut, geringe Korrosionsneigung.
- Die KMC x9E SL ist eine E-Bike Kette auch preislich oben raus und Mittelfeld, schaltet sehr gut, geringe Korrosionsneigung.
LG Olaf
4-er Kettenverschleißtest Differenzmessung
von: Nordisch

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 25.04.22 17:11

Bestätigt meine Erfahrungen. Bleibe daher bei den Rädern mit größtem Verschleiß bei 9x und der HG93.

11x Ketten sind auch recht verschleißfest und hier und da auch einmal bezahlbar zu haben.
Dafür stört mich, dass die neumodischen Schaltwerke inzwischen an belasteten Stellen mit Kunststoff arbeiten, das seit der ersten Generation 11X Rennschaltwerke. Ein kaputtes Ultegra 8000 Schaltwerk hat einer Mitfahrerin unsere 300 km Vorpommern Tour verhagelt.
Hab das Rad ohne Schaltwerk noch irgendwie zum Singlespeeder umgebaut bekommen, so dass sie es wenigsten bis zum nächsten Bahnhof geschafft hat. Mag selten vorkommen, aber bei mir trug das zu einem massiven Vertrauensverlust bei.

Angeblich hatte das 8000er Schaltwerk schon einen Sturz gehabt (was man ihm nicht ansah). Aber wenn ich überlege, wie optisch ruiniert meine alten Schaltwerke sturzbedingt aussahen und wie viele Zweige in den Antrieb kamen und das Schalwerk über Gebühr spannten und nie etwas passierte.
Dagegen hatte ich aber 2 kaputte 8x und 9x SRAM Schaltwerke und ein günstiges (EXAGE?) Shimano 7x Rennschaltwerk, diese brachen auch an den Kunststoffteilen ...
Schöne neue Welt, die seit geraumer Zeit auch bei hochwertigen Shimano-Teilen Einzug gehalten halt. Hab auch feststellen müssen, dass bei meinen Ultegra 6800 11x und 105 5800 11x Schaltwerken Kunststoff am inneren Parallelogrammteil verbaut ist ...
Neulich hats ein Ast reingezogen. Hinterrad hat blockiert, Schaltwerk bis zum geht nicht mehr nach vorn gezogen. Alles lief danach, ohne Nachjustierung. Nur ein ungutes Gefühl bleibt. Fällt es nun auch zu einem ungünstigen Zeitpunkt auseinander, wie das von der Mitfahrerin der 300 km Tour?

Mein neues Surly Crosscheck ist daher 10x geworden, auch wenn 10x Ketten recht verschleißfreudig sind. In Kombination mit älteren 10x Rennhebel lassen sich die robusten 9x MTB Schaltwerke verbauen.
von: bezel

Re: Kettenverschleißtest reloaded - 18.11.22 08:57

Interessante Seite auf zero friction cycling mit verschiedenen Tests zum zB Kettenverschleiß verschiedener Ketten.