Rohloff: nur 13 Gänge nach Schaltseilwechsel

Hallo,

nach gut 26000km war es nun soweit, mein Schaltseil (interne Ansteuerung) ging kaputt. Seit Jahren lag da nun das Ersatzeiltütchen rum (leider nicht das Easy-Set), nun kam es zum Einsatz. Offenbar habe ich jetzt aber etwas falsch gemacht: ich habe nur noch 13 Gänge, es fehlt der kleinste Gang. Ansonsten schaltet sich alles wieder normal. Habe ich das Schaltseil zu kurz gemacht? Oder was kann das sonst sein?

Viele Grüße
Christoph

Hallo Christoph, 13 Gänge oder Rasterungen?

ich bin da selbst mal einem Denkfehler aufgesessen, deswegen frag ich.

Gruß Jakob

War das Schnellwechselschaltseil schon abgelängt?
Trenne mal beide Leitungen und schalte dann durch Ziehen an den Kupplungen in beide Endstellungen. In diesem Fall müsstest Du alle 14 Fahrstufen einschalten können. In beiden Endlagen müssen die beiden Seilenden jeweils dieselben Längen haben, natürlich genau entgegengesetzt. Sollte das nicht der Fall sein, dann hast Du entweder doch falsch abgelängt oder die Seilscheibe ist nicht in der richtigen Lage auf die Schaltwelle aufgesetzt.
Haben die Seillängen vorher gestimmt? Bei komplett gelieferten Fahrrädern ist das seltsamerweise nicht immer der Fall und diese Tatsache hat mich vor ein paar Jahren ein Wochenende gekostet, als ich für einen guten Freund diese vermeintlich kleine Reparatur erledigen wollte.
Wie läuft Deine Schaltleitung? Wenn über das Tretlager und mit verstellbaren Ausfallenden, dann ändere das jetzt gleich bei dieser Gelegenheit. Sonst hast Du den ganzen Zinnober bald wieder.

@-JP-, hoffen wir mal, dass unser Fuhrmann weiß, dass es hier keine Stufe 0 gibt.

Es sind definitiv nur 13 Gänge und 12 Rasterungen.

Das Schnellwechselschaltseil (welch ein Wort) mußte ich noch ablängen (und Hülsen draufpopeln). Ob die Seillängen vorher gestimmt haben, weiß ich nicht. Das alte Seil war ja kaputt und aufgefasert; ich mußte es zerstückeln, um es überhaupt rauszukriegen. Das neue Seil habe ich entsprechend so in die Schaltseilrolle gelegt, daß beide Enden gleich lang waren. Nach dem Einbau habe ich dann, wie in der Anleitung beschrieben, zuerst das eine Ende komplett rausgezogen und auf 165mm gekürzt, dann dasselbe mit dem anderen Ende gemacht. Könnte es sein, daß ich vielleicht doch nicht ganz rausgezogen hatte am einen Ende?

Meine Schaltzüge laufen tatsächlich über das Tretlager. Was soll ich daran ändern? Auf externe Ansteuerung umstellen?

Prüf doch mal, ob die Längen des internen Schaltseils jetzt stimmen. Sollte das der Fall sein, dann ändere die Seile zum Schalter. Hast Du das interne Seil in der einen Richtung nicht weit genug rausgezogen, dann ist diese Seite zu lang, das ist noch kein Beinbruch und auf jeden Fall besser als zu kurz.
Hast Du nun verstellbare Ausfallenden? Wenn ja, dann musst Du bei jeder Veränderung der Lage des Laufrades die Schaltleitung mitregulieren. Dazu müssen die Längen ganz genau stimmen, und diese erforderliche Genauigkeit bekommt kaum ein Hersteller auf Dauer hin. Keine Ahnung, warum die fahrradbauenden Trottel diese eine Kombination von interner Ansteuerung, verstellbaren Ausfallenden und der Leitungsführung über das Tretlager gegen die ausdrückliche Empfehlung der Fa. Rohloff bevorzugen. Jede andere Verlegung ist besser, Umstellen auf extern ist natürlich die beste Lösung. Damit gibt es kein internes Schaltseil mehr, bei Leitungsschäden musst du das Laufrad nicht mehr ausbauen und auch die Achse nicht teilen. Sieht so aus, als würden viele sehr konventionell denken, und ein Fahrrad mit Nabengetriebe hat so auszusehen wie schon vor hundert Jahren. Insbesondere Kettenspannwerke sind des Teufels (und »praktisch« war bekanntlich noch nie ein Argument, wenn die Ästheten regieren).
Nachtrag: Um sagen zu können, ob die Umstellung auf externe Ansteuerung was bringt, müssten wir Bilder sehen. Wir brauchen den Hinterbau von links.

Hallo Falk,



In der Tat macht ein Kettenspanner einen beachtlichen Teil der Geräuschkulisse aus.

Grüße
Andreas

Du kennst die Regeln zur Fehlerbehandlung?

Läuft die Anlage?

ja.

Lass es so!

Im Übrigen ist es am Besten, soviele Briketts aufzuwerfen, dass das Prasseln der Ohrläppchen im Fahrtwind die zumeist nur vermeintlichen Störgeräusche übertönt.

Ich habe verstellbare Ausfallenden, um die Kette nachzuspannen. Bis dato hatte ich damit aber keine Probleme. Ich habe die beiden Züge dafür ausgehängt, das Rad versetzt, an beiden Schrauben etwas nachreguliert und die Züge wieder eingehängt. Das sah ich nie als Problem. Das mit dem Schaltseil sehe ich auch nicht als so problematisch an, insbesondere, weil es ja auch noch die Easy-Variante gibt. Nur sollten hinterher halt 14 und nicht nur 13 Gänge zur Verfügung stehen. Ich werde heute abend mal prüfen, ob ich per Hand ohne Züge alle 14 Gänge schalten kann und den Hinterbau von links knipsen.

So, nun habe ich mal die Züge abgemacht und via Ziehen am Schaltseil geschaltet. Es ist so, daß ich da auch nur 13 Gänge kriege. Am Ende bei Gang 2 kann ich zwar noch ein wenig weiter ziehen, aber es geht nicht soweit, daß es einrastet :-( Allerdings fehlt da wohl nur ganz wenig.

Ein Bild der Nabe links hinten gibt es hier jetzt auch:

Dann versuch mal, die Seilscheibe auf dem Sechskant der Schaltwelle um einen Zahn weiterzudrehen. An die Beschreibung im Handbuch halten wäre auch eine Möglichkeit. Prüfe mal, ob Du ohne Seilscheibe mit einer Nuss alle Stufen durchschalten kannst. Nicht, dass tatsächlich das Getriebe hakt.

Nun habe ich endlich wieder 14 Gänge. Ursache war wohl, daß ich beim Ablängen einmal nicht die ganzen Gänge durchgeschaltet habe, also entweder nicht im 14. oder nicht im 1. Gang war. Da es das Easy-Set nicht vor Ort vorrätig gab, habe ich dann halt noch einmal die ganze Prozedur durchlaufen. Das ging dann schon deutlich schneller. Hoffentlich hilft es dann, wenn ich es nach den nächsten 25000km wieder brauche...

Auf externe Ansteuerung habe ich jetzt verzichtet, weil ich dafür einen anderen Ständer gebraucht hätte.