Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb

von: Flachfahrer

Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb - 24.09.09 12:29

In Antwort auf: PeLu
Das widerspricht dem, was die Gates Entwickler meinen:
Der 'alte' Riemen war aus Aramidfasern und war viel empfindlicher (aber auch schon sehr robust).


In reifen funktioniert aramid mit gummi gut, aber ein reifen und ein antriebsriemen sind zwei verschiedene sachen. Allerdings ist bekanntlich in faltreifen genau deshalb aramid drin, weil man diese fasern knicken kann und im pannenschutz ist deshalb aramid drin, weil es so schwer zu schneiden geht.
Möglich wäre, dass die haftung zwischen aramid und gummi nicht so gut hinzubekommen ist wie zwischen kohlefaser und gummi und das diese mangelnde haftung die achillesferse der alten riemen war. Aber da kann ich nur vermutungen anstellen.


In Antwort auf: PeLu
Der 'alte' Gates-Riemen ist ja schon vielfach auf Klapprädern verwendet worden und gerade da ist er sehr viel seitlichen Belastungen ausgesetzt, ein zusammengeklapptes Rad wirft man ja oft unsanft in den Kofferaum etc.


Genau das ist der punkt.
Es ist im grunde das gleiche, was gegen kohlefaserrahmen für reiseräder spricht, die auch in zügen oder in bussen transportiert werden:
Die müssen rempler oder ein umfallen ohne technische beschädigung überstehen.
So ein riemen wird rempler schon überleben - aber von seiner theoretischen lebensdauer unter idealbedingungen dürfte mit jedem kräftigen rempler weniger übrig bleiben.

Für falträder dürfte ein riemen vor allem wegen kettenschmiere beim falten interessant sein. Aber andererseits könnte ein faltrad auch einfach so konstriert sein, dass tretlager/kettenstreben/ausfallende eine starre einheit bleiben (dann könnte eine kettenverkleidung dran). Das wird dann halt nicht das minimale packmaß, aber wieviel machen die paar zentimeter in der praxis aus!?

Mit solchen neuerungen sieht es m.E. meistens so aus:
Das fahrrad ist eine maschine, also bauen wir da mal die supertroupertollen lösungen ein, die wir sonst auch im maschinenbau einsetzen.
Unterschiedliche anforderungen im praktischen einsatz der maschinen herauszufinden ist was für erbsenzähler und bedenkenträger.
Wir lassen uns in unserem fortschrittsdrang doch nicht von solchen nebensächlichkeiten aufhalten.
Wir revolutionieren die fahrradtechnik! Hurra!
Wenn nur diese fortschrittsfeindlichen steinzeitradfahrer nicht wären ... grins

MfG