Re: Test Trekking-Räder

von: Lord Helmchen

Re: Test Trekking-Räder - 23.04.09 15:23

Tja. Schon bei der letzten Stiftung Warentest Materialzerstörung hatten wir diese Diskussion. Wie oft bricht denn in der Praxis ein normaler Vorbau? Erfahrungsgemäß so oft wie Rahmen brechen, oder? Und wie oft brechen in der Praxis gute Lenker? Laut StiWa alle 5000 Km; da kann ja mal jeder in seinen Erfahrungen graben, wie oft ihm das schon passiert ist.

Der Test ist an der Fahrpraxis vorbei. Aufgabe eines Fahrradherstellers ist es, ein Rad zu bauen, das den Fahrbelastungen standhält. Und das bei geringem Gewicht, denn da ist der Fahrspaß größer. Wenn die StiWa alles mit 2facher Belastung testen möchte, kann sie das gerne tun. Dass dann nur ein Billigrad durchkommt, bei dem überall ohne großes Know How gearbeitet wird, also immer auf Nummer Sicher (alle Teile 20% zu dick und schwer gefertigt) gegangen wird, ist kein Wunder. [Es ist eben ein großer Unterschied, ob ich bei einem 15EUR Lenker genau analysiere, was er aushalten muss - und dann genau darauf ausgerichtet produziere. Oder, ob ich bei der Konkurrenz nachmesse, überschlägig rechne, das billigere Material nehme, schneller und ungenauer fertige, deswegen einfach mal 25% mehr Material draufschlage (dann hälts iiirgendwas zwischen 120Kg und 220Kg Fahrergeewicht aus, wissen die nicht), und den Lenker dann für 2,50 aus dem Werk presse.]


Solange die Foren nicht vor Stevens und Gudereitfahrern überquellen, denen die Anbauteile und Rahmen zerbröselt sind, glaube ich an falsche Tests. Aus der Fahrpraxis hört man über solche Räder nämlich fast nur Gutes.


Man vergleiche das mal mit Autos. Was würden die Leute sagen, wenn die StiWa VW, Audi und Skoda mit einem Simulationstest nach 80.000 Km in die Knie zwingen würde (lauter Motortotalschäden)? Ist der Test schlecht, oder die Motoren, die in der Praxis VIEL länger halten?