26 Zoll Fahrrad

von: radler4711

26 Zoll Fahrrad - 21.04.09 12:35

Hallo,

ich habe heute das koga miyata WORLDTRAVELLER angeschaut, es machte einen sehr guten Eindruck auf mich.

Erstaunt war ich, dass es ein 26 Zoll Fahrrad ist.

Was ist eure Erfahrung mit 26 Zoll Fahrräder?
Sie sollen sehr wendig sein, durch den tiefen Schwerpunkt, aber nicht so schnell, wie ein 28 Zoll Rad.


Rainer
von: JoMo

Re: 26 Zoll Fahrrad - 21.04.09 12:48

Schau mal da
Velotraum Konzept

und da 26 gegen 28

Ist nun keine Velotraumerfindung, aber da ist es recht gut erklärt.

Ich meine, daß es bis auf Ausnahmen, fast nur noch eine kosmetische Sache darstellt, was man nimmt. Viele der früheren Argumente für das eine oder gegen das andere stimmen so heute nicht mehr, da sich gewisse Bauqualitäten verbessert haben.
Ich bin selbst vor einigen Jahren von 28 auf 26 umgestiegen und bleibe auch dabei.

Grüße
jomo
von: StephanBehrendt

Re: 26 Zoll Fahrrad - 21.04.09 13:07

Das Suchen unter dem entsprechenden Stichwort dürfte dir erschöpfende Auskunft geben.

Für Menschen etwa ab 1,90m Körperlänge kann man mit 26 Zoll Laufrädern eigentlich keine Räder mit vernünftigen Proportionen bauen.
Für Menschen unter 1,65m Körperlänge kann man mit 28 Zoll Laufrädern eigentlich keine Räder mit vernünftigen Proportionen bauen.
von: radler4711

Re: 26 Zoll Fahrrad - 21.04.09 13:16

Hallo,

der Fahrradhändler ist etwa so gross wie ich - 1,8m und er fährt selber das 26 Zoll Rad.
Ich habe keine Probefahrt gemacht, aber das Rad kam mir sehr handlich vor.
Irgendwie scheinen die von koga miyata die Verbindung 26 Zoll Räder mit 1,8m Rahmen hingekommen haben.

Rainer
von: LudgerP

Re: 26 Zoll Fahrrad - 21.04.09 14:17

Hallo,

ein "dicker" 26"-Reifen kann größer sein im Durchmesser als ein "dünner" 28"-Reifen.
von: Ozzy

Re: 26 Zoll Fahrrad - 21.04.09 14:23

In Antwort auf: StephanBehrendt

Für Menschen etwa ab 1,90m Körperlänge kann man mit 26 Zoll Laufrädern eigentlich keine Räder mit vernünftigen Proportionen bauen.


Das sehe ich nicht so: bei Falträdern stimmen die Proportionen auch nicht und niemand störts.

Gruß

Ralf
von: JoMo

Re: 26 Zoll Fahrrad - 21.04.09 19:00

Geht wahrscheinlich auch eher um die "kosmetische" Proportion.
Habe mich z.B. bei Radrennen für Frauen immer über die etwas krank aussehenden Proportionen der Rennräder amüsiert. Viele Frauen sind eben kaum über 1,65 und da sieht umgekehrt ein 28er Renner nicht sehr gut aus. Fahren kann man natürlich schon damit.
Bei überf 1,90 würde ich vielleicht auch eher den Randonneur von Koga nehmen. Vielleicht zwinker Man muß das Teil auch einfach mal gefahren haben.

jomo
von: StephanBehrendt

Re: 26 Zoll Fahrrad - 21.04.09 19:04

In Antwort auf: JoMo
Viele Frauen sind eben kaum über 1,65 und da sieht umgekehrt ein 28er Renner nicht sehr gut aus. Fahren kann man natürlich schon damit.

Irgendwann kommen sich Sattel mit Hinterrad und Lenker mit Vorderrad in die Quere.
von: Sattelnase

Re: 26 Zoll Fahrrad - 21.04.09 19:46

In Antwort auf: RalfK


Das sehe ich nicht so: bei Falträdern stimmen die Proportionen auch nicht und niemand störts.


Falträder mögen ja 1000 andere Vorteile haben, aber gut aussehen geht anders.

Gruß Dieter
von: Falk

Re: 26 Zoll Fahrrad - 21.04.09 19:57

Spielt das eine Rolle, so etwa wie unbrauchbar, aber schön?

Falk, SchwLAbt
von: lowrider39

Re: 26 Zoll Fahrrad - 21.04.09 19:59

Hallo Rainer,
schau Dir bei KOGA mal das SIGNATURE Programm an. Die verbauen den World Traveller Rahmen in 26 und 28 und die Komponenten kannst Du Dir aussuchen. Ist ne feine Sache.

Ich habe ein 26er SIGNATURE RH 50, mein Mann ein 28er in RH 54. Er ist 1.78, ich 1.65. Er bedauert es sehr, kein 26er gekauft zu haben und will dauernd auf meinem fahren. Dafür muss er nur den Sattel etwas höher stellen, dann passts.

Grüße Renate
von: Velocio

Re: 26 Zoll Fahrrad - 21.04.09 20:01

In Antwort auf: radler4711

Was ist eure Erfahrung mit 26 Zoll Fahrräder?


26 Zoll sind stabiler.

Grüße
Velocio
von: Martina

Re: 26 Zoll Fahrrad - 21.04.09 22:33

In Antwort auf: JoMo
Geht wahrscheinlich auch eher um die "kosmetische" Proportion.


Bei großen Leuten auf kleinen Rädern ja, bei kleinen Leuten auf großen gibts auch irgendwann technische Probleme. Ich hab ein 28-Zoll-Rad mit stark gesloptem Rahmen, 45 cm Sitzrohrlänge und einer realen Rahmenhöhe von irgendwas zwischen 50 und 51 cm. Noch kleiner kann man mit 28 Zoll unter Beibehaltung der Geometrie fast nicht werden. Und dabei bin ich mit 1,68 nicht außergewöhnlich klein.

Martina

von: Anonym

Re: 26 Zoll Fahrrad - 21.04.09 23:18

In Antwort auf: StephanBehrendt
Das Suchen unter dem entsprechenden Stichwort dürfte dir erschöpfende Auskunft geben.

Für Menschen etwa ab 1,90m Körperlänge kann man mit 26 Zoll Laufrädern eigentlich keine Räder mit vernünftigen Proportionen bauen.
Für Menschen unter 1,65m Körperlänge kann man mit 28 Zoll Laufrädern eigentlich keine Räder mit vernünftigen Proportionen bauen.


herzlich willkommen im abendland der unzerzstörbaren mythen.
anbei ein bild von einem rennrad mit rahmenhöhe 49 oder so. original war eine kurze sattelstütze und ein trainingsbügel mit sehr kurzem vorbau verbaut, für mich (um 170cm) so viel zu klein aber so paßt es:

und oh, da passen ja sogar 32er reifen UND schutzbleche rein!

jehova!
von: Anonym

Re: 26 Zoll Fahrrad - 21.04.09 23:52

mit der wendigkeit hat der laufraddurchmesser nicht so wirklich viel zu tun.

ich bin aber bisher keinem 26"rad begegnet das bei gleichem kraftaufwand so schnell fahrbar war wie ein gutes 28er. sicher, ich hab jeweils trekking- oder rennräder mit schmalen reifen mit breitbereiften oder schmalbereiften mtb verglichen aber der geschwindigkeitsvorteil lag immer beim 28er. keineahnungwarum, die triathlethen fahren ja auch ganz oft 26er und sind ziemlich flott.
von: Flo

Re: 26 Zoll Fahrrad - 22.04.09 05:22

In Antwort auf: slowbeat

ich bin aber bisher keinem 26"rad begegnet das bei gleichem kraftaufwand so schnell fahrbar war wie ein gutes 28er. sicher, ich hab jeweils trekking- oder rennräder mit schmalen reifen mit breitbereiften oder schmalbereiften mtb verglichen aber der geschwindigkeitsvorteil lag immer beim 28er. keineahnungwarum, die triathlethen fahren ja auch ganz oft 26er und sind ziemlich flott.


Eben. Daß 26" Laufräder langsamer sein sollen, als 28" ist in erster Linie ein subjektives Empfinden. Richtig ist zwar, daß die Reifenaufstandsfläche bei einem 28 Zoll Rad minimal besser ist, als bei einem 26 Zöller, dafür hat der 28 Zöller wieder Nachteile beim Luftwiderstand.
Bei gleichem Reifentyp und Breite und gleichem Druck im Reifen wird meiner bescheidenen Meinung nach keiner wirklich den Unterschied spüren.
Eher merkt man schon, daß ein kleiner Mensch besser auf ein Rad mit kleineren Rädern passt und auch merkt man, daß die kleineren Räder steifer sind.
Wendige Räder, bis hin zur Unfahrbarkeit, bekomme ich mit beiden Laufradgrößen hin.
von: Cornelius

Re: 26 Zoll Fahrrad - 22.04.09 05:39

Hallo Rainer,

ich habe hier im Marktplatz mein Koga Miyata Globetraveller Reiserad eingestellt!
Vielleicht ist es ja mit seinen 28er Räder und einer Rahmenhöhe von 57 cm für dich interessant.

Gruß, Cornelius
von: iassu

Re: 26 Zoll Fahrrad - 22.04.09 05:39

In Antwort auf: Flo
Richtig ist zwar, daß die Reifenaufstandsfläche bei einem 28 Zoll Rad minimal besser ist, als bei einem 26 Zöller, dafür hat der 28 Zöller wieder Nachteile beim Luftwiderstand.

Und bei identischen Übersetzungen (und gesteigerter Kondition teuflisch) ist ein 622er nun mal schneller.....nicht zu vergessen: große Räder rollen wegen des Winkels leichter über Hindernisse. :brüll: grins
von: joefab

Re: 26 Zoll Fahrrad - 22.04.09 06:03

In Antwort auf: iassu

Und bei identischen Übersetzungen (und gesteigerter Kondition teuflisch) ist ein 622er nun mal schneller.....nicht zu vergessen: große Räder rollen wegen des Winkels leichter über Hindernisse. :brüll: grins


Ist tatsächlich so dass mir in jedem Laden, in dem ich nach 26" Reiserädern aus Stahl gefragt habe, gesagt wurde, dass 28"-Räder ja viel besser laufen würden, und Stahl außerdem zu schwer sei.
Aber vielleicht wollten die auch nur ihre Räder verkaufen.

Eigentlich wollte ich ja ein 26" Rad mit Rennlenker und aus Stahl und mit Scheibenbremsen, bin schon seit Ewigkeiten am Suchen. Vorgestern war ich mal in HH-Harburg bei Trenga DE und bin das TDH 9 Rigid und das GLH 9 Rigid probegefahren (und viele viele andere Räder, die haben dort echt ne prima Auswahl) und die Räder haben mir auf Anhieb gut gefallen, und ich bin echt viele Räder probegefahren in der letzten Zeit. Allerdings ist das Rad weder aus Stahl, noch 26", noch hat es Scheibenbremsen. Mit Aluminium kann ich leben, hab aber nun Angst dass ich sobald ich aus Mitteleuropa rausfahre bei einer Reifenpanne keinen Ersatzreifen bekomme. Ich plane zwar keine Weltreise, blöd wär sowas aber trotzdem. Fahren die Leute außerhalb Mitteleuropas wirklich keine 28" Räder? Womit sind die denn sonst unterwegs? Wenn die alle 26" fahren würden, müsste es doch im Ausland (im Gegensatz zu hier) ein ungemein großes Angebot an 26" Rädern geben, oder?

Und zu guter letzt: ich habe (fast) kein Reiserad mit Scheibenbremsen gefunden, einzige Ausnahme war bisher die Sportline von Gudereit, bei der es die höherwertigen Modelle sowohl mit HS 33 als auch mit Scheibenbremsen gibt, welche mir aber vom Fahrverhalten absolut nicht zugesagt haben im Gegensatz zu den oben genannten Rädern. Scheibenbremsen waren meistens nur bei den MTB oder den reinrassigen Crossrädern zu finden. Gibt es dafür eine Begründung?

Gruß
Joe
von: haegar

Re: 26 Zoll Fahrrad - 22.04.09 06:43

In Antwort auf: joefab
Eigentlich wollte ich ja ein 26" Rad mit Rennlenker und aus Stahl und mit Scheibenbremsen, bin schon seit Ewigkeiten am Suchen.


Also z. Z. gibt es dieses einmalige Angebot

Ausserdem wird Dir sowohl Patria, als auch seit neuestem Utopia, sicher gern weiterhelfen, von z. B. Pallesen ganz zu schweigen.
von: Banshee

Re: 26 Zoll Fahrrad - 22.04.09 06:54

Mit der Diskussion 26 / 28 Zoll könnte man Abende füllen, genauso mit Stahl / Alu.

Meine Rangehensweise ist die folgende (und erhebt keinen Anspruch auf allg. Gültigkeit!):

26 Zoll ist wendiger, 28 Zoll ist bei gleicher Reifenbreite und damit meist auch -querschnitt schneller, da knapp 2 Zoll größer im Durchmesser und somit rund 16cm mehr Abrollumfang.
Vergleicht man aber nun ein 26 Zoll Rad mit dickem Reifen mit einem 28 Zöller und dünnem Reifen, relativiert sich das Ganze. 26 Zoll wird allerdings häufig mit breiteren Reifen gefahren (42-60er Breite) während 28 Zoll eher schmaler gewählt wird (32-37er Breite). Aber auch hier kann jeder frei wählen.

Ein schmaler 28 Zöller rollt auf glattem Boden leichter als ein breiter 26 Zöller. Durch den meist niedrigeren Druck mit dem ein breiter 26 Zöller gefahren werden kann (und meist auch wird) ändert sich dies aber auf schlechteren Strecken zu Gunsten von 26 Zoll.
Der Fahrkomfort wird bei 26 Zoll durch den niedrigeren Luftdruck in Kombination mit größerem Volumen erhöht.

Stellt sich also die Frage, auf welchem Boden Du meist unterwegs bist und wo Du die Prioritäten setzt.

Bei glattem Bodem kommt man mit beidem gut klar, evtl. mit leichtem Vorteil für 28 Zoll (je nachdem welche Breiten man vergleicht). Auf rauen Strecken sollte ein dicker 26 Zöller deutlich im Vorteil sein.

Die Frage des Rahmenmaterials:
Stahl muss nicht schwer sein, Alu muss nicht leicht sein. Hier kommt es darauf an, was der Hersteller zusammenbrutzelt.
Gleiches gilt für die Haltbarkeit. Bei guter Verarbeitung und gutem (für die Belastungen geeigneten!) Rohrsatz hält beides.

Bei geringeren Rohrdurchmessern haben gute Stahlrahmen eine gewisse Eigendämpfung, so dass Vibrationen etwas abgemildert werden.
Am Ende der Welt kann Dir ein Dorfschmied bei einem Defekt eine Stahlrahmen eher wieder (notdürftig!?) zusammenflicken als Alu.

Ich persönlich fahre (allerdings primär wegen der Retro-Optik ein Stahl MTB und ein Stahl Reiserad). Beide Rahmen sind für mich bei rund 82-84 kg Eigengewicht mehr als ausreichend steif. Und gerade beim MTB kenne ich wirklich sehr viele verschiedene Rahmen und hatte auch schon einiges aus Stahl und auch Alu. Den von vielen propagierten Steifigkeitswahn kann ich persönlich (d.h. in meiner Gewichtsklasse) nicht nachvollziehen.
von: StephanBehrendt

Re: 26 Zoll Fahrrad - 22.04.09 07:05

In Antwort auf: slowbeat
herzlich willkommen im abendland der unzerzstörbaren mythen.
anbei ein bild von einem rennrad mit rahmenhöhe 49 oder so.

1. ist dieser Mixte-Rahmen nicht im Entferntesten ein Rennrad.

2. Sieht man sehr schön an diesem Rahmen, dass man bei abfallendem Oberrohr zwar das Sattelrohr fast beliebig verkürzen kann, aber das Steuerrohr dann über das Sattelrohr zunehmend hinausragt, eine sportliche Sitzposition also nicht mehr möglich ist.
von: michael666

Re: 26 Zoll Fahrrad - 22.04.09 07:36

Das ist Deine Meinung.

Michael
von: Anonym

Re: 26 Zoll Fahrrad - 22.04.09 07:36

guten morgen herr experte,

natürlich ist dieser mixterahmen ein rennradrahmen und auch in der originalkonfiguration war die sitzposition sehr sportlich.
wenn für dich die sportlichkeit natürlich nur in maximaler sattelüberhöhung auszudrücken ist denkst du sicher anders als andere.

aber egal, du hast recht und ich...
von: JohnyW

Re: 26 Zoll Fahrrad - 22.04.09 07:39

Hi,

Außerhalb der westl. Welt gibt es 2 Arten von Rädern:
MTB - der Baumarktklasse (auf der Qualität kriegst Du dann Erstatzteile (Lager, Felgen, Naben, Reifen))
Indische Lastenträger mit Stempelbremse

Zum Thema Scheibenbremse:
Mit einer normalen V-Brake komme ich auf Tour immer zu stehen. Außerhalb der westl. Welt ist das fahren i.d.R. anstrengender (Klima, Qualität der Straßen) und der öffentl. NAhverkehr funktioniert besser - einen Bus/Pickup kann man überall anhalten, der einen dann mitnimmt. Außerdem fliegt man dort hin. Das heißt man gibt für den Transport das Rad aus den Händen. Ich halte es für möglich, dass bei diesen Transporten die Bremsscheibe verbogen wird. Ersatzteile für Scheibenbremse sind nicht aufzutreiben. Da ich es bremstechnisch für nicht notwendig halte - Nimm eine V-Brake. Selbst eine Hydraulikbremse HS xx halte ich für "oversized".
von: Thomas S

Re: 26 Zoll Fahrrad - 22.04.09 07:51

In Antwort auf: Banshee
Ein schmaler 28 Zöller rollt auf glattem Boden leichter als ein breiter 26 Zöller. Durch den meist niedrigeren Druck mit dem ein breiter 26 Zöller gefahren werden kann (und meist auch wird) ändert sich dies aber auf schlechteren Strecken zu Gunsten von 26 Zoll.


Wie bitte? Vielleicht verstehe ich Dich auch nur falsch, aber es ist wohl genau umgekehrt. Je niedriger der Druck desto höher der Rollwiderstand.

Bei gleichem Reifenaufbau und bei gleichem Luftdruck rollt der breitere Reifen leichter als der schmälere. Ein Vorteil des schmäleren Reifens ist nur dann gegeben, wenn der mit deutlich höherem Druck gefahren wird als der breite Reifen. Wenn aber der Luftdruck des Reifens zugunsten des Fahrkomforts verringert wird, steigt entsprechend der Rollwiderstand.
von: Banshee

Re: 26 Zoll Fahrrad - 22.04.09 08:30

In Antwort auf: Thomas S
In Antwort auf: Banshee
Ein schmaler 28 Zöller rollt auf glattem Boden leichter als ein breiter 26 Zöller. Durch den meist niedrigeren Druck mit dem ein breiter 26 Zöller gefahren werden kann (und meist auch wird) ändert sich dies aber auf schlechteren Strecken zu Gunsten von 26 Zoll.


Wie bitte? Vielleicht verstehe ich Dich auch nur falsch, aber es ist wohl genau umgekehrt. Je niedriger der Druck desto höher der Rollwiderstand.

Bei gleichem Reifenaufbau und bei gleichem Luftdruck rollt der breitere Reifen leichter als der schmälere. Ein Vorteil des schmäleren Reifens ist nur dann gegeben, wenn der mit deutlich höherem Druck gefahren wird als der breite Reifen. Wenn aber der Luftdruck des Reifens zugunsten des Fahrkomforts verringert wird, steigt entsprechend der Rollwiderstand.


Ja war vielleicht nicht präzise genug ausgedrückt; ich meinte unter den i.d.R. vorherrschenden Verhältnissen. Also z.B. 28x37er Reifen mit höherem Druck und 26x47er Reifen mit niedrigerem Druck. Und hier meine ich das Gesamtresultat aus Abrollumfang und Rollwiderstand, nicht nur den reinen Rollwiderstand.

Der 26er Reifen rollt auf schlechten Strecken besser, weil er durch den geringeren Druck besser über Steinchen etc. roltt, da er hier etwas nachgibt. Das denke ist aber auch unstrittig.

Es geht mir ausdrücklich nicht um die reine Theorie bzgl. Rollwiderstand von Reifen, die bis auf den Durchmesser identisch sind (26 / 28 Zoll), sondern um die in den meisten Fällen verbreiteten bzw. möglichen Dimensionen. Und da ist es bei vielen 28 Zöllern nun mal so, dass die Reifen schmaler sind, häufig auch limitiert durch Rahmen / Gabel). Die reine Therie bei bis auf den Durchmesser identischen Parametern ist genau so wie Du geschildert hast.
von: Flo

Re: 26 Zoll Fahrrad - 22.04.09 08:32

In Antwort auf: joefab

Ist tatsächlich so dass mir in jedem Laden, in dem ich nach 26" Reiserädern aus Stahl gefragt habe, gesagt wurde, dass 28"-Räder ja viel besser laufen würden, und Stahl außerdem zu schwer sei.


Such Dir mal nen MTB-Cycletechhändler, der nicht nur Mountainbikes macht und schau Dir den Sole Frame an. Stahl, Scheibe und 26 Zoll.
So nebenbei kann man mit der geeigneten Ausstattung damit richtig leichte Räder bauen.
von: JoMo

Re: 26 Zoll Fahrrad - 22.04.09 08:52

...na dann schau dir mal diese Modelserien an grins grins grins
von: radler4711

Re: 26 Zoll Fahrrad - 22.04.09 09:33

Zitat:
Auf rauen Strecken sollte ein dicker 26 Zöller deutlich im Vorteil sein.


Da ich Straßen meide und lieber auf Waldwege fahre, würde ein 26 Zöller mit breiten Reifen und "geringen" Luftdruck zur mir passen. Richtig ? unsicher


Rainer
von: Mr. Pither

Re: 26 Zoll Fahrrad - 22.04.09 09:51

In Antwort auf: StephanBehrendt
In Antwort auf: slowbeat
herzlich willkommen im abendland der unzerzstörbaren mythen.
anbei ein bild von einem rennrad mit rahmenhöhe 49 oder so.

1. ist dieser Mixte-Rahmen nicht im Entferntesten ein Rennrad.


Klar, was denn sonst?
OK, die feiner differenzierenden Engländer würden vielleicht Sporttourer dazu sagen...
Was hättest Du denn gern als Benennung?
Florian
von: HyS

Re: 26 Zoll Fahrrad - 22.04.09 10:00

In Antwort auf: radler4711
Zitat:
Auf rauen Strecken sollte ein dicker 26 Zöller deutlich im Vorteil sein.


Da ich Straßen meide und lieber auf Waldwege fahre, würde ein 26 Zöller mit breiten Reifen und "geringen" Luftdruck zur mir passen. Richtig ? unsicher

Richtig.
Und wenn du doch mal länger auf glatten Straßen fährst, kannst du den Luftdruck auch erhöhen oder sogar recht schmale Halb-Rennreifen wie Marathon Racer benutzen.
von: StephanBehrendt

Re: 26 Zoll Fahrrad - 22.04.09 10:02

In Antwort auf: Mr. Pither
In Antwort auf: StephanBehrendt

1. ist dieser Mixte-Rahmen nicht im Entferntesten ein Rennrad.

Klar, was denn sonst?

OK,
das im Überschwang geschriebene "Nicht im Entferntesten" nehme ich zurück.
Zu seiner Zeit nannte man solche Räder Rennsportrad oder Halbrenner.
Seit wann passen 32mm-Reifen + Schutzbleche in einen Rennrahmen?

Zusatzfrage: Wie schwabbelig fährt sich das Geröhr? und haben Anlötösen für Kotschützer.
von: Anonym

Re: 26 Zoll Fahrrad - 22.04.09 10:16

ich hab keine ahnung warum du über ein rad das du nur von einem kleinen foto kennst so einen blödsinn schreibst.

1.: es handelt sich um ein rennrad, nicht um ein tourenrad. es gab zeiten in denen 27x1" das standardmaß für rennradlaufräder war, deshalb besitzen solche rahmen langschenklige bremsen und heutige 32er reifen (real etwas schmaler) auf 622er felgen gehen mit schutzblech grad so rein ohne probleme zu bereiten. keine ahnung wann campa auf siebenfachschraubkränze umgestiegen ist aber aus der zeit sollte das rad stammen (campa record naben, ritzel und schalthebel, rino kurbel und stütze, gipiemme lenker)

2.: das rad fährt sich nicht schwabbelig, eigentlich überhaupt nicht. es fährt sich einfach nur gut.
anlötösen? wasn das fürn begriff? die ausfallenden (ich glaub campa) haben gewinde für schutzbleche, gar nicht so unüblich bei alten rennern. ansonsten ist nirgends was angelötet, am vorderen ende hab ich das hintere schutzblech mangels alternative mit kabelbindern festgemacht.

weißte was?
rechthabereien mag ich gar nicht
von: joerg046

Re: 26 Zoll Fahrrad - 22.04.09 10:28

Das " nicht so schnell, wie ein 28 Zoll Rad " stimmt so nicht ganz.
Es hängt sehr viel mehr vom Reifen und dem Druck darin ab, wie schnell das Rad läuft.
Es gibt für 26" auch Rennreifen.

Allerdings gibt es da noch was anderes zu beachten:
Je kleiner ein Laufrad ist, desto weniger elastisch ist es ungd gibt dadurch Vibrationen leichter an den Fahrer weiter. Das ist ein Nachtel bei 26", der durch Federungen leicht behoben werden kann.

Der Hauptvorteil von 26" Laufrädern ist die größere Stabilität und die irre große Auswahl an Reifen weltweit.

Sonst gibt's da keine großartigen Unterschiede.
von: Banshee

Re: 26 Zoll Fahrrad - 22.04.09 11:06

In Antwort auf: joerg046
Das " nicht so schnell, wie ein 28 Zoll Rad " stimmt so nicht ganz.
Es hängt sehr viel mehr vom Reifen und dem Druck darin ab, wie schnell das Rad läuft.
Es gibt für 26" auch Rennreifen.


Die Entscheidung des Threaderstellers steht ja bereits.

Dennoch muss natürlich der Vollständigkeit halber gesagt werden, dass ein bis auf den Durchmesser identischer Reifen in 28 Zoll auf glatter Strecke auf Grund des größeren Umfangs schneller / leichter rollt.
Was aber eben nur für den wirklich wichtig sein dürfte, der sein Rad eben fast ausschließlich auf diesem Untergrund einsetzen möchte.

In der Realität ist es doch oft so, dass 28 Zöller Reifenbreiten bis 37mm aufweisen und 26 Zöller ab 42mm aufwärts. Was auch alles vollkommen ok ist.

Fakt ist auch, dass man mit 26 Zoll im schlimmsten Fall ein wenig langsamer unterwegs ist. Mit 28 Zoll auf Rüttelpiste hat man aber die höhere Defektanfälligkeit und das etwas trägere Handling. Ist nun klar was auf einer Reise irgendwo im nirgendwo die sinnigere Alternative ist.
von: Zouk

Re: 26 Zoll Fahrrad - 22.04.09 11:44

Die letzten 15 Jahre fuhr ich ein Trekkingrad mit 28"-Rädern. Seit etwas über einem Jahr fahre ich ein Reiserad mit breiten 26"-Rädern. Heute will ich nichts mehr anderes als 26"

Mit den 26"-Rädern fahre ich mit dem selben Kraftaufwand genauso schnell wie mit den 28"-Rädern, was ich genau mit Tacho und Kontrolle der Herzfrequenz ausprobiert habe.

26"-Räder sind belastbarer.

26"-Räder sind sicherer, wenn man sie breit genug wählt, dass man nicht mehr zwischen losen Gehwegplatten oder Bahnschienen steckenbleiben kann.

26"-Räder sind komfortabler. Schmale 28"-Reifen muss man bockelhart aufpumpen, damit sie anständig abrollen, sonst fährt man mit selben Kraftaufwand langsamer. Dabei spürt man jede Unebenheit und Kopfsteinpflaster sowieso.

Auf Kopfsteinpflaster vor allem bei Nässe und auf solchen, wo die Steine oben gewölbt sind rutschen die schmalen 28"-Reifen gerne ab, wenn es dumm läuft fällt man wunderbar auf die Nase weil das Rad einfach seitlich davon rutscht. Mit breiten 26"-Rädern ist mir das noch nie passiert.

Vor allem im Winter bei Schnee bzw. Schneematsch und auch auf sandigen Böden fühle ich mich mit breiten 26"-Rädern wesentlich sicherer.

Da 26"-Reifen keine Nachteile haben, bei mir rollen sie gleich gut wie 28"-Reifen, sind diese für mich die erste Wahl, im Alltag sowie auf Reisen.
von: Zaubermann

Re: 26 Zoll Fahrrad - 08.10.21 09:30

Hallo zum Thema 26" ich fahre selber ein loga worldtraveller komplett XT und habe schon viele Touren gemacht, und nie Schwierigkeiten gehabt und ich muss sagen Uch mit viel Gepäck der Esel liegt wie ein Brett auf der Straße mittlerweile steht es schon schon 5 Jahre schön warm im Keller
von: kangaroo

Re: 26 Zoll Fahrrad - 08.10.21 17:40

Ich fahre auch gerne 26 Zoll, aber dafür kommt nicht mehr soviel Material raus. Die Industrie konzentriert sich eher auf 28 und 27,5. Das Nervt schon manchmal. Man bekommt schon auch vieles aber leider keine neuentwicklungen mehr. (Bei Reifen und Felgen echt nervig)
von: panta-rhei

Re: 26 Zoll Fahrrad - 08.10.21 19:38

In Antwort auf: kangaroo
Ich fahre auch gerne 26 Zoll, aber dafür kommt nicht mehr soviel Material raus. Die Industrie konzentriert sich eher auf 28 und 27,5. Das Nervt schon manchmal. Man bekommt schon auch vieles aber leider keine neuentwicklungen mehr. (Bei Reifen und Felgen echt nervig)

Finde ich garnicht nervig. Eine robuste Felge und einen pannensicheren Reifen, mehr brauche ich am Reisrad nicht. Und die gibts gleich mehrfach (zB Ryde / Schwalbe).

Das schoene ist doch: Moden kommen und gehen. Vor 35j hatten Reiseräder 622, alles andere ging gar nicht. Vor 20j war klar, dass alles ausser 559 total quatsch ist. TROTZDEM gabs für 622 brauchbaren Kram. Jetzt ist halt 584 Mode (war zuletzt vor 50J aktuell listig ) und trotzdem findet sich für Reiseräder passender Kram für 559 und 622. Naja und in 5j ist was anderes in Mode, sehr schön.

Nur weil jetzt Jeans mit Löchern in sind, kriege ich doch komischerweise immer noch welche ohne. Nein, sind dann nicht die letzten Neuentwicklungen cool
von: derSammy

Re: 26 Zollfahrrad - 08.10.21 20:04

Siehst du das nicht ein bisschen zu entspannt?

Oder die Frage ist eben, was man unter "brauchbaren Kram" versteht. Ich hab zum Spaß mal bei bike-components bei den Felge die Filter 559 und 36-Loch gesetzt. Da bleibt eine Felge übrig, und die ist disc!

Die Rigida BigBull habe ich z.B. bei keinen größeren Anbietern mehr gesehen. Nur noch Gebrauchtware oder gut abgehangene Altbestände.
Klar, vom Schreibtisch daheim aus bekommt man schon immer noch was passendes bestellt. Aber für mich ist der Anspruch an die Komponenten eines Reiserades eigentlich, dass sie entweder wirklich unkaputtbar sind, oder dass ich bei gewöhnlichen Radhändler in Mitteleuropa Ersatz bekomme. Und das ist sowohl bei den 559er Reifen, als auch bei den entsprechenden Felgen schon deutlich komplizierter geworden.
von: kaman

Re: 26 Zoll Fahrrad - 09.10.21 06:30

In Antwort auf: Zouk
Die letzten 15 Jahre fuhr ich ein Trekkingrad mit 28"-Rädern. Seit etwas über einem Jahr fahre ich ein Reiserad mit breiten 26"-Rädern. Heute will ich nichts mehr anderes als 26"

Mit den 26"-Rädern fahre ich mit dem selben Kraftaufwand genauso schnell wie mit den 28"-Rädern, was ich genau mit Tacho und Kontrolle der Herzfrequenz ausprobiert habe.

26"-Räder sind belastbarer.

26"-Räder sind sicherer, wenn man sie breit genug wählt, dass man nicht mehr zwischen losen Gehwegplatten oder Bahnschienen steckenbleiben kann.


26"-Räder sind komfortabler. Schmale 28"-Reifen muss man bockelhart aufpumpen, damit sie anständig abrollen, sonst fährt man mit selben Kraftaufwand langsamer. Dabei spürt man jede Unebenheit und Kopfsteinpflaster sowieso.

Auf Kopfsteinpflaster vor allem bei Nässe und auf solchen, wo die Steine oben gewölbt sind rutschen die schmalen 28"-Reifen gerne ab, wenn es dumm läuft fällt man wunderbar auf die Nase weil das Rad einfach seitlich davon rutscht. Mit breiten 26"-Rädern ist mir das noch nie passiert.

Vor allem im Winter bei Schnee bzw. Schneematsch und auch auf sandigen Böden fühle ich mich mit breiten 26"-Rädern wesentlich sicherer.

Da 26"-Reifen keine Nachteile haben, bei mir rollen sie gleich gut wie 28"-Reifen, sind diese für mich die erste Wahl, im Alltag sowie auf Reisen.

Vielleicht bist du noch nie ein 28er mit breiteren Reifen oder gar ein 29er gefahren. ?
von: blue

Re: 26 Zoll Fahrrad - 09.10.21 06:52

29er waren vor 12 Jahren nicht so angesagt zwinker
von: derSammy

Re: 26 Zoll Fahrrad - 09.10.21 06:54

Was ist denn der Unterschied zwischen einem 29er und einem 28er mit breiten Reifen?
von: panta-rhei

Re: 26 Zoll Fahrrad - 09.10.21 07:59

In Antwort auf: blue
29er waren vor 12 Jahren nicht so angesagt zwinker


Ja, wir diskutieren einen uralt - Thread weiter...

Aber twentinaina konnte man, wenn man wollte auch schon frueher bauen:

- BruceGordon RocknRoad
- meine Reiserad (vgl. Avatar), dass ich mal aufm Forumstreffen dabeihatte

sind Beispiele aus den 90ern.

Bin mit meinem Rad viele Radreisen gefahren, inkl. Alpen mit vielen Pisten.
Und?

Tja, finde die Differenz zum 559er überhaupt nicht weltbewegend. Garnicht. Mein nächsten Räder waren dann 559er.
von: Sickgirl

Re: 26 Zoll Fahrrad - 09.10.21 09:00

Bisschen müßig über sich eingebürgerte Falschbenennung zu echauffieren, genauso wie das 27,5 Zoll, was ja auch nur 650 B ist

Dein 28 Zoll ist ja auch nur so ein ungenauer Ausdruck, je nach nach gefahren Reifen sind das ja auch keine 28 Zoll

Genauso wie es 26 Zoll zweimal gibt

Wenn schon Korinthen kacken dann die Metrische ETRTO Bezeichnungen verwenden

Aber der neueste heiße zensiert ist eh Mullet
von: EmilEmil

Re: 26 Zoll Fahrrad - 09.10.21 10:04

Laufräder mit 622 [mm] Felgen-Durchmesser haben gegenüber Laufrädern mit 559-er Felgen (Britischer Dödel-Ausdruck: 26 "!) nur einen Vorteil im Rollwiderstand, wenn man Hindernisse überollen muß (Sonst gleiche(r) Reifen und Luftdruck vorausgesetzt).
Bei einer glatten Fahrbahn ist der theoretische Vorteil, den ein größerer Reifen-Durchmesser eigentlich hat, so gering (Liegt innerhalb der Reifen-Fertigungs-Toleranzen !), daß es in der Realität Reifen mit dem kleineren Durchmesser (bei vergleichbarer Fertigung und Breite) mit weniger Rollwiderstand gibt. Vgl. meine angefügte Grafik.
Bei Stop-und-Go-Betrieb (Stichwort Stadtverkehr !) sind die kleineren Reifen wegen der geringeren Masse (doppelt wirkend wegen der gleichzeitigen Translations- bzw. Rotations-Beschleunigung !) klar im Vorteil. Dies Argument wurde bisher noch nicht gezogen !
Angesichts der schlechten Radwege in Deutschland (Wurzelaufbrüche, Schlaglöcher, Kreuzungs-Absenkungen usw.), dem einige Radler mit breiteren Reifen begegnen, macht sich das Mehrgewicht bei kleineren Reifendurchmessern dazu weniger stark bemerkbar.
Anschließend meine Auswertung gemessener Werte (Uni Oldenburg) mit Bezug auf den (nominellen) Reifen-Radius, also ohne Abplattung !

https://fstatic1.mtb-news.de/f/5t/8k/5t8kqx4vayol/medium_RollReibRad2.JPG?0

Da muß jeder Radler seine eigene Optimierung suchen und finden. Und dem Marketing-Geblubber der Hersteller (In Deutschland besonders der Pseudo-Hersteller !) gegenüber sollte der Radler eine kritische Haltung einnehmen.

MfG EmilEmil
von: panta-rhei

Re: 26 Zoll Fahrrad - 09.10.21 11:31

In Antwort auf: EmilEmil

Bei Stop-und-Go-Betrieb (Stichwort Stadtverkehr !) sind die kleineren Reifen wegen der geringeren Masse (doppelt wirkend wegen der gleichzeitigen Translations- bzw. Rotations-Beschleunigung !) klar im Vorteil. Dies Argument wurde bisher noch nicht gezogen !



Natürlich nicht, hier gehts ja auch nicht um den Stadtverkehr sondern um REISEräder!!! grins
Aber muss dich enttäuschen: bin im Stadtverkehr wechselnd 355er und 559er gefahren, selbst da finde ich nicht, dass kleinere LR ein Vorteil sind. Vielleicht bin ich schlicht zu träge? cool Ganzjährig nutze ich das Rad in der Stadt für fast alles (Arbeit,Einkaufen etc), da geht mir der Ehrgeiz zum Ampelsprint voll ab ... zwinker

In Antwort auf: EmilEmil

Angesichts der schlechten Radwege in Deutschland (Wurzelaufbrüche, Schlaglöcher, Kreuzungs-Absenkungen usw.), dem einige Radler mit breiteren Reifen begegnen, macht sich das Mehrgewicht bei kleineren Reifendurchmessern dazu weniger stark bemerkbar.


Bin aufm Birdy 44x355 statt der origninalen, schmäleren Reifen gefahren. Finde, dass macht auf holprigen Waldwegen den Kohl nicht fett! Zwischen 355 und 559 macht das jedoch in der Tat einen grossen Unterschied - bei 559vs622 ist er für mich so klein, dass es praktisch keine Rolle spielt.

In Antwort auf: EmilEmil

Und dem Marketing-Geblubber der Hersteller (In Deutschland besonders der Pseudo-Hersteller !) gegenüber sollte der Radler eine kritische Haltung einnehmen.


Das wäre schön.

Aber anscheinend schwappen halt mit jeder Marketing-Geblubber-Mode-Welle neue Radler*innen ins Feld, die vorher halt nur Auto (oder OeV) gefahren sind. Und da is dann der Twentinaina, 27er oder das genialneuartige (...) "Gravel" das Mass aller Dinge ... wirr

Meinetwegen, wenn die Leutchen nur ihre Kiste häufiger stehenlassen (abschaffen ... grins)
von: Cruising

Re: 26 Zollfahrrad - 09.10.21 12:11

In Antwort auf: derSammy
Oder die Frage ist eben, was man unter "brauchbaren Kram" versteht. Ich hab zum Spaß mal bei bike-components bei den Felge die Filter 559 und 36-Loch gesetzt. Da bleibt eine Felge übrig, und die ist disc!

Dann schau' mal bei Kurbelix schmunzel Ich habe den Eindruck, das Angebot hat sich in letzter Zeit wieder verbessert, etwa waren meine bevorzugten 19er Exal eine Weile kaum noch zu kriegen. Wahrscheinlich auch deshalb, weil doch einige Pedelecs auf 26ern rollen.

@Panta: Ich werde dieser genialen Größe auch treu bleiben, vor allem, weil wir seit dem Umsatteln von 622ern auf 559er kaum mehr Speichenbrüche hatten - nur noch einmal wegen einem Transportschaden und außerdem wegen der miesen Qualität von Alpina, die Teneriffas Salzluft nicht verkraftet haben. Mittlerweile läuft unser ganzer Fuhrpark auf 559ern, und das bleibt so lach

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
von: Gyttja

Re: 26 Zollfahrrad - 09.10.21 15:29

In Antwort auf: Cruising
[zitat=derSammy]Ich habe den Eindruck, das Angebot hat sich in letzter Zeit wieder verbessert, etwa waren meine bevorzugten 19er Exal eine Weile kaum noch zu kriegen. Wahrscheinlich auch deshalb, weil doch einige Pedelecs auf 26ern rollen.


Nicht nur das, sondern auch die ganzen Leihräder die sich hier in wachsender Beliebtheit erfreuen, rollen auf 559 auf Schwalbe Marathon. Das hat seinen Grund in der schon so oft festgestellten Robustheit. Daher mache ich mir auch nicht wirklich Sorgen keine 559 Komponenten bekommen zu können. Nur gibt es die nicht in Hipsterläden.

Im übrigen sind Reiseräder eine Nische und die dafür angesagten Teile war noch nie im allgemeinen Fahrradhandel flächendeckend lagernd. Das wirklich gute Zeug muss(te) immer bestellt werden.

Mein persönlich einziges konkretes Problem ist, daß die Connex 9Sx Kette seit Monaten nicht lieferbar ist. Das soll sich wohl in den nächsten Wochen ändern und ist unabhängig von 559.

Zudem ist, wie man so hört der wirklich angesagte heiße Scheiß (Gravelräder/-gruppen/-Komponenten/-Reifen/-Verschleißteile) so gut wie gar nicht zu bekommen. Also pfffft.... Alles wird gut. Und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht Alles gewesen.
von: tomrad

Re: 26 Zoll Fahrrad - 09.10.21 17:39

In Antwort auf: Zaubermann
Hallo zum Thema 26" ich fahre selber ein loga worldtraveller komplett XT und habe schon viele Touren gemacht, und nie Schwierigkeiten gehabt und ich muss sagen Uch mit viel Gepäck der Esel liegt wie ein Brett auf der Straße mittlerweile steht es schon schon 5 Jahre schön warm im Keller



Schöner Zufall.

1995 kaufte ich mir ein Wheeler Starrrahmen MTB mit 26 Zoll welches ich nach einigen Jahren nur noch als Spikewinterrad genutzt hatte und vor 10 Jahren verschenkt habe.

Ansonsten habe/ hatte ich nur 622 Räder.

Im Winter bekam ich wieder Lust auf 26 Zoll und bekam innerhalb der Verwandtschaft ein etwas lieblos behandeltes und jahrelang nicht mehr genutztes Koga Miyata Worltraveller von 1999. Damals von Tilman Waldthaler beworben. Mit 1 Zoll Gewinde Stahlgabel und Alurahmen. Es war damals eine Neuerung im Koga-Programm. Ich habe es etwas hergerichtet und einige Komponenten getauscht. Fährt sich wirklich sehr stabil mit 50-559.

Welches Modell hast Du. Und ich habe Deinen Text nicht ganz verstanden. Steht es nur noch im (geheizten?) Keller?
von: Nordisch

Re: 26 Zoll Fahrrad - 09.10.21 17:42

Meine Erfahrung mit 26 Zoll. Es ist sehr stabil, aber auch etwas unkomfortabler. Im Gelände wird man beim Durchrollen von kleinen Kuhlen stärker ausgebremst. Ich bin quasi weg von 42 bis 45 mm Reifen an meinem 26 Zoll Rad und hab 50er aufgezogen. Das breiteste an Reifen, was noch gut unter die maximal breiten Bleche ging.

Ich hab noch ein 27,5 Zoll Rad, wo sich ein ähnliches Bild im abgemilderter Form bietet. Am meisten Spaß macht das Rad mit ca. 55 mm Reifen.

Am 28 Zoll Rad bin ich auf Reisen mit 32 bis gut 40 mm Reifen sehr glücklich gewesen und war damit tendenziell schneller unterwegs. In Verbindung mit einer Ryde Sputnik Felge am Hinterrad und Sapim Strong Speichen konnte ich keine Schwächen entdecken. Geschwächelt hat letztlich nur mein 28 Zoll Stahlrahmen. Allerdings war der vom Hersteller auch nicht für maximal viel Gepäck ausgelegt.

Letztlich stehen mehrere Fahrräder im Stall, die ich für unterschiedliche Zwecke nutze. 26 Zoll, auch mit guten 42 mm Slicks und flexiblen Ultraleichtschläuchen war stets die langsamste Art zu reisen. Mal eben von Greifswald vor die Tore Berlins an einem Tag zu kommen, war eine ziemliche Herausforderung. Für solch lange Tagesstrecken würde ich 28 Zoll bevorzugen



von: kangaroo

Re: 26 Zoll Fahrrad - 10.10.21 13:39

ich bin ja auch nicht der Meinung das man jetzt unbedingt 27,5 braucht auf der welt und das 26 Zoll keine gute Idee wäre, aber warum sollte man sich die Arbeit machen wenn man eh ein neues Rad kauft und auf eine Größe zu gehen die zunehmend aussortiert wird von der Fahrradindustrie und nicht auf 27,5 wo alle neuen Reifen auch in der Größe rauskommen. Man nimmt sich doch einfach die Möglichkeit neues auszuprobieren und an der technischen Weiterentwicklung teilzunehmen. Für Leute die die Immernoch auf Ihren Felgen rumbremsen und die Probieren noch CSS Felgen aus Verschollenen Kellern zu finden möge das kein relevantes Argument sein.

Technisch macht das doch eh fast keinen Unterschied ob 26 oder 27,5.
von: Toxxi

Re: 26 Zollfahrrad - 10.10.21 18:39

In Antwort auf: derSammy
Die Rigida BigBull habe ich z.B. bei keinen größeren Anbietern mehr gesehen. Nur noch Gebrauchtware oder gut abgehangene Altbestände.

Hier:
https://www.bike24.de/p1314908.html
von: sascha-b

Re: 26 Zollfahrrad - 12.10.21 10:27

In Antwort auf: derSammy

Die Rigida BigBull habe ich z.B. bei keinen größeren Anbietern mehr gesehen. Nur noch Gebrauchtware oder gut abgehangene Altbestände.


Gut, die Ryde Big Bull gabs nicht überall, aber es gab sie und ich konnte sie mir käuflich erwerben. Mit der Zac2000-08/15-622-Treckingfelge lief es sogar ein wenig zäh, im Gegensatz zu der 559-Big Bull. Angesichts dessen, das man bei allen möglichen Fahrradteilen derzeit damit rechnen muss, dass die nicht von jetzt auf gleich da sind, muss es nicht zwingend durch einen Trend begründet sein, der über Corona hinaus wirkt.
von: Gudereit

Re: 26 Zoll Fahrrad - 12.10.21 18:30

Richtig!
Never touch a running system!
Ich bleibe bei 26" solange es geht, Ersatzteilbeschaffung bisher vollkommen unproblematisch!
Die ganzen Größenänderungen sin nach meiner Erkenntnis wieder nur Versuche des Marketings den Umsatz anzukurbeln.
Was ja seit Corona überflüssig sein dürfte!
Technisch/physikalisch lässt sich das mit 27,5" /29" nicht so recht festigen.
Gruß, Gudereit
von: irg

Re: 26 Zoll Fahrrad - 13.10.21 06:21

In Antwort auf: kangaroo
ich bin ja auch nicht der Meinung das man jetzt unbedingt 27,5 braucht auf der welt und das 26 Zoll keine gute Idee wäre, aber warum sollte man sich die Arbeit machen wenn man eh ein neues Rad kauft und auf eine Größe zu gehen die zunehmend aussortiert wird von der Fahrradindustrie und nicht auf 27,5 wo alle neuen Reifen auch in der Größe rauskommen. Man nimmt sich doch einfach die Möglichkeit neues auszuprobieren und an der technischen Weiterentwicklung teilzunehmen. Für Leute die die Immernoch auf Ihren Felgen rumbremsen und die Probieren noch CSS Felgen aus Verschollenen Kellern zu finden möge das kein relevantes Argument sein.

Technisch macht das doch eh fast keinen Unterschied ob 26 oder 27,5.


Bei einem Neukauf werde ich wohl nicht darum herum kommen, klar. Schließlich laufen unsere Räder lange. Da sollte die Versorgung mit Teilen auch später noch klappen. Ob die Erfindung von 27,5 und 29" viel mehr ist als ein Marketinggag, ist für mich offen. Nur, weil es ein paar Downhillern etwas bringt, muss es das noch lange nicht der großen Masse, zu der ich gehöre. Bei unseren bestehenden Rädern weiß ich keinen Grund, sie wegen solcher Moden aus zu tauschen.

Aber das ist offtopic.

lg!
georg
von: Nordisch

Re: 26 Zoll Fahrrad - 13.10.21 07:11

Das halte ich für ein Gerücht.

Aber du fährst ja 26, 27,5 und 28/29 Zoll nicht Querbeet.

Mein Eindruck, je kleiner die Laufradgröße, desto mehr sind breite/hohe Reifen angesagt, um die Vorteile auszuspielen. (Fahrverhalten)

Da ich aber auf dem 27,5 Zoll Rad 54 bis 57 mm Reifen fahre, gerät mein Surly LHT 26 Zoll aber mit geringerer möglicher Reifenbreite ins Hintertreffen.

Der Vorteil Stabilität bleibt aber wohl bei 26 Zoll. In Sachen Haktbarkeit, muss man jedoch darauf achten, dass Nippel und Speichenbogen einen möglichst geradlinigen Lauf zw. Flansch und Felge ermöglichen. Teils geht das auch mit entsprechenden Felgen wie der Ryde Andra.
von: Sickgirl

Re: 26 Zoll Fahrrad - 13.10.21 08:33

Deswegen wird ja der Boost Standard eingeführt, da ist der Flanschabstand tatsächlich größer und der Speichenwinkel günstiger
von: FordPrefect

Re: 26 Zoll Fahrrad - 14.10.21 06:23

In Antwort auf: Sickgirl
Deswegen wird ja der Boost Standard eingeführt, da ist der Flanschabstand tatsächlich größer und der Speichenwinkel günstiger


Ein Standard ist in meinem Sprachgebrauch ein Standard - aber das ist doch nur noch eine weitere Normgröße !?!

Der erreichte "Vorteil" bewirkt einen Dominoeffekt: Die geringere Seitensteifigkeit der 622er MTB-Laufräder wird durch ==> breitere Boost-Naben kompensiert ==> neue Rahmenmaße sind nötig ==> die Kettenlinie wird ungünstiger ==> die Tretlager müssen auch breiter werden (geboostet) ==> der Q-Faktor wird breiter ==> die Tretergonomie wird tendenziell ungünstiger.....

Insgesamt wird die Anzahl unterschiedlicher Normmaße (559/584/622) noch größer - die Kompatibilität der Bauteile wird geringer - die Anzahl möglicher Ersatzteile wird noch größer - die Ersatzteillogistik wird noch komplexer - die Lieferfähigkeit wird noch unsicherer - die Preise steigen (erleben wir ja aktuell)......

Für mich wird so aus einem technischen "Problem" ein eher philosophisches: Ist dieser Fortschritt ein Fortschritt nach vorne oder ein Fortschreiten zur Seite oder sogar nach rückwärts....

Ich bin aus Liebe zur Mechanik Mechaniker geworden und arbeite seit 40 Jahren in der Werkstatt - und der Beruf ist immer noch meine Berufung. Vielleicht sehe ich deshalb technischen "Fort"-Schritt nicht als Selbstzweck, sonder als Mittel, echte Probleme zu lösen.....

zwinker Micha

P.S.: Ich fahre immer noch begeistert 559er Laufräder !!!


von: Sickgirl

Re: 26 Zoll Fahrrad - 14.10.21 06:36

Die Diskussion ist müßig, zumindest im MTB Bereich ist der Zug abgefahren

ich fahre selber ein 27,5 MTB mit Boost Standard, am Q Faktor merke ich nicht, Kettenlinie passt zu 1x12

Das einzige was ich merke das sich deutlich besser fährt wie das alte Liteville mit 26/24 Zoll Bereifung.
von: Uwe Radholz

Re: 26 Zoll Fahrrad - 14.10.21 07:16

In Antwort auf: Sickgirl
.... sich deutlich besser fährt wie das alte Liteville mit 26/24 Zoll Bereifung.


Was bedeutet 26/24 Zoll? Hat das Fahrrad unterschiedliche Laufradgrößen?
von: Sickgirl

Re: 26 Zoll Fahrrad - 14.10.21 07:17

Das XS von Liteville hatte hinten 24 und vorne 26 Zoll Laufräder
von: Uwe Radholz

Re: 26 Zoll Fahrrad - 14.10.21 07:20

In Antwort auf: Sickgirl
Das XS von Liteville hatte hinten 24 und vorne 26 Zoll Laufräder


Danke, das ist interessant. Habe ich noch nie gesehen. Wann wurden die gebaut?
von: Sickgirl

Re: 26 Zoll Fahrrad - 14.10.21 07:31

Meins war ein MK10 und das Model 301 von Liteville. Das Rad habe ich 2010 gekauft. XS gab es bis zur Generation MK11, das dürfte maximal bis 2014 gebaut worden sein
von: panta-rhei

Re: 26 Zoll Fahrrad - 14.10.21 08:56

In Antwort auf: FordPrefect
In Antwort auf: Sickgirl
Deswegen wird ja der Boost Standard eingeführt, da ist der Flanschabstand tatsächlich größer und der Speichenwinkel günstiger


Ein Standard ist in meinem Sprachgebrauch ein Standard - aber das ist doch nur noch eine weitere Normgröße !?!

Der erreichte "Vorteil" bewirkt einen Dominoeffekt: Die geringere Seitensteifigkeit der 622er MTB-Laufräder wird durch ==> breitere Boost-Naben kompensiert ==> neue Rahmenmaße sind nötig ==> die Kettenlinie wird ungünstiger ==> die Tretlager müssen auch breiter werden (geboostet) ==> der Q-Faktor wird breiter ==> die Tretergonomie wird tendenziell ungünstiger.....

Insgesamt wird die Anzahl unterschiedlicher Normmaße (559/584/622) noch größer - die Kompatibilität der Bauteile wird geringer - die Anzahl möglicher Ersatzteile wird noch größer - die Ersatzteillogistik wird noch komplexer - die Lieferfähigkeit wird noch unsicherer - die Preise steigen (erleben wir ja aktuell)......
...
Vielleicht sehe ich deshalb technischen "Fort"-Schritt nicht als Selbstzweck, sonder als Mittel, echte Probleme zu lösen.....


Sehr schön zusammengefasst. bravo
von: Nordisch

Re: 26 Zoll Fahrrad - 14.10.21 15:11

Ich habe selbst bei 130 mm Naben keine Probleme mit der LR-Steifheit.

Mit Ryde Sputnik order Big Bull und Sapim Strong entstehen Hinterräder, die über jeden Zweifel erhaben sind.
von: Machinist

Re: 26 Zoll Fahrrad - 14.10.21 17:13

In Antwort auf: FordPrefect
In Antwort auf: Sickgirl
Deswegen wird ja der Boost Standard eingeführt, da ist der Flanschabstand tatsächlich größer und der Speichenwinkel günstiger


Ein Standard ist in meinem Sprachgebrauch ein Standard - aber das ist doch nur noch eine weitere Normgröße !?!

Der erreichte "Vorteil" bewirkt einen Dominoeffekt: Die geringere Seitensteifigkeit der 622er MTB-Laufräder wird durch ==> breitere Boost-Naben kompensiert ==> neue Rahmenmaße sind nötig ==> die Kettenlinie wird ungünstiger ==> die Tretlager müssen auch breiter werden (geboostet) ==> der Q-Faktor wird breiter ==> die Tretergonomie wird tendenziell ungünstiger.....

Insgesamt wird die Anzahl unterschiedlicher Normmaße (559/584/622) noch größer - die Kompatibilität der Bauteile wird geringer - die Anzahl möglicher Ersatzteile wird noch größer - die Ersatzteillogistik wird noch komplexer - die Lieferfähigkeit wird noch unsicherer - die Preise steigen (erleben wir ja aktuell)......

Für mich wird so aus einem technischen "Problem" ein eher philosophisches: Ist dieser Fortschritt ein Fortschritt nach vorne oder ein Fortschreiten zur Seite oder sogar nach rückwärts....

Ich bin aus Liebe zur Mechanik Mechaniker geworden und arbeite seit 40 Jahren in der Werkstatt - und der Beruf ist immer noch meine Berufung. Vielleicht sehe ich deshalb technischen "Fort"-Schritt nicht als Selbstzweck, sonder als Mittel, echte Probleme zu lösen.....


Auch ich stimme da weitgehend zu!

Die Seitensteifigkeit ist aber m.E. eher selten ein Problem bei grossen Laufrädern. Natürlich wurden aber auch die MTB Felgen tendenziell steifer.
Die 622er Laufradgrösse (oder auch in geringerem Ausmass 584) hat nunmal einen leichten Vorteil im Rollverhalten gegenüber 559 auf unebenem Untergrund. Spürbar ist das vorallem auf weniger glatter Strecke und bei höherer Geschwindigkeit, von daher ist es (mal abgesehen von den sicherlich auch ausschlaggebenden Marketingaspekten) durchaus auch nachvollziehbar, dass man von 559 am MTB weitgehend weggekommen ist. Ob dies hinsichtlich Ersatzteilversorgung für die Unmengen an 559-Fahrrädern welche in Gebrauch sind nun sinnvoll ist sei dahingestellt .
von: Machinist

Re: 26 Zoll Fahrrad - 14.10.21 17:17

In Antwort auf: Nordisch
Ich habe selbst bei 130 mm Naben keine Probleme mit der LR-Steifheit.

Mit Ryde Sputnik order Big Bull und Sapim Strong entstehen Hinterräder, die über jeden Zweifel erhaben sind.


Sapim Strong helfen sicherlich um ein steiferes Laufrad hinzukriegen, für die Dauerhaltbarkeit sind aber ja grundsätzlich Speichen mit dünnerem Mittelteil zu bevorzugen (Sapim Force oder Race).
von: derSammy

Re: 26 Zoll Fahrrad - 14.10.21 18:06

Das mit dem dünneren Mittelteil trifft auf alle drei genannten Speichentypen zu. Und die Strong sind grundsätzlich am dicksten, versprechen also die höchste Steifigkeit/Stabilität. Allerdings hatte ich zuletzt wirklich wenig Probleme mit Speichen und der größere Tunigparameter ist nicht die Speichendicke, sondern ihre Anzahl.
von: panta-rhei

Re: 26 Zoll Fahrrad - 14.10.21 18:52

In Antwort auf: Nordisch
Ich habe selbst bei 130 mm Naben keine Probleme mit der LR-Steifheit.

Ihr werdets nicht für möglich halten:
Mein PräTwentineina (Avatar) hat sogar nur 126mm Klemmbreite - und auch da hatte ich (Reiserad auf Pisten) nie irgendwelche SteifigkeitsProbs
von: Machinist

Re: 26 Zoll Fahrrad - 14.10.21 19:32

In Antwort auf: derSammy
Das mit dem dünneren Mittelteil trifft auf alle drei genannten Speichentypen zu. Und die Strong sind grundsätzlich am dicksten, versprechen also die höchste Steifigkeit/Stabilität.


Die Strong hat mit 2 mm im Mittelteil denselben Durchmesser wie eine einfache DT Champion, daher betrachte ich sie als nicht wirklich dünn.
Der Bogen ist zwar verstärkt, die Speiche hat aber nicht dasselbe (der Dauerhaltbarkeit förderliche) elastische Verhalten wie eine Sapim Force oder Race welche auf 1.8 mm runtergehen.
Für die Steifigkeit ist der dickere Mittelteil zwar von Vorteil, nicht aber für die Dauerhaltbarkeit.
von: Machinist

Re: 26 Zoll Fahrrad - 14.10.21 19:36

Aber mit 6 oder 7-fach Kassette nehme ich an? Demzufolge liegt der rechte Nabenflansch sicherlich deutlich weiter rechtsseitig
Und mit vielen Speichen und eher schwerer und steifer Felge?
Trotzdem, da sieht man mal wieder, wie unentbehrlich all die neuen Errungenschaften der Fahrradtechnik wirklich sind schmunzel.
von: derSammy

Re: 26 Zoll Fahrrad - 14.10.21 19:45

Weißt du, wie die hergestellt wird? Ich vermute, dass die Ausgangsbasis eine 2,3mm-Speiche ist, diese wird dann auf 2mm-Dicke im Mittel-&Endteil gezogen. Die Stabilität kommt meines Wissens vor allem auch durch den Verformungsprozess.
Ja, ist dann vielleicht am Nippel nicht ganz so superhyperstabil wie wenn die Speiche auch da noch dicker wäre. Aber der Hauptknackpunkt der Speichenkopfbrüche sollte durch den größeren Durchmesser und die höhere Flexibilität vom Mittelteil gegenüber dem Bogen auch entschärft sein.
Die Champions/Leader sind meines Wissens nur "Speichendraht", am einen Ende mit Kopf versehen, am anderen Gewinde drauf gerollt. Schmiede-/Ziehprozess findet da nicht statt. Ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren.
von: Machinist

Re: 26 Zoll Fahrrad - 14.10.21 19:58

Natürlich ist durch den dickeren Kopfdurchmesser schon viel getan um dort Speichenbrüche zu verhindern. Dieser Bereich (sowie die Felge und Nabe) wird aber eben auch mehr belastet, wenn sich die Speiche im Mittelteil nicht nicht sosehr elastisch verhalten kann wie eine Sapim Force mit 2.2/1.8/2.0 mm.
Dünnere Speichen helfen immer die Lastspitzen besser auf alle Speichen und das ganze Laufrad zu verteilen.
Auch die banaleren glatten Speichen werden kaltverfestigt bei der Herstellung, andernfalls wäre der verwendete rostfreie Stahl nicht sosehr tauglich für diesen Zweck. Die dünneren Speichen erfahren natürlich im dünnen Bereich ein grössere Festigkeitsteigerung, allen voran dann die flachen CX Rays und DT Aerolites.
von: Nordisch

Re: 26 Zoll Fahrrad - 14.10.21 22:02

Vielleicht, wenn zu gering gespannt wird.

Prinzipiell bringen dickere Speichen mehr Ruhe ins Speichengerüst. Und der verstärkte Bogen beugt Brüchen an dieser neuralgischen Stelle vor.
von: Nordisch

Re: 26 Zoll Fahrrad - 14.10.21 22:12

Wann nützt es, wenn die CX-Rays so flexibel sind. Meine 50 mm Carbonfelge mit 20 CX-Rays neigt stark zum Schleifen an den Belägen. Das tut mein superbilliges Shimano Vorderrad mit 2o 2 mm Speichen nicht. Überhaupt hatte ich mit den WH-R500 Laufradsätzen nie Speichenbrüche. Ich hab aber alle nahe der werlaubten Maximalspannung nachgespannt.

Das Problem von Standard LRS mit vielen 2 mm Speichen, ist eine katastrophale Aufbauquali und nicht selten zu lange Speichen.
von: panta-rhei

Re: 26 Zoll Fahrrad - 15.10.21 04:43

In Antwort auf: Machinist
Aber mit 6 oder 7-fach Kassette nehme ich an? Demzufolge liegt der rechte Nabenflansch sicherlich deutlich weiter rechtsseitig
Und mit vielen Speichen und eher schwerer und steifer Felge?


Stimmt. Ein Reiserad für schwere Beladung listig
Du könntest es sicher besser und leichter bauen ...
von: Sickgirl

Re: 26 Zoll Fahrrad - 15.10.21 04:55

Ich denke da gibt es keine Lösung für alle,

Als Leichtfuß wird mein noch 26 Zoll Reiserad demnächst auf eine 400 Gramm Felge mit 23 mm Maulweite und Sapim D-Light Speichen umgestellt (Sofern die Kinlinfelge in diesem Leben noch geliefert wird)

Dazu probiere ich es mal mit Tubeless (noch so ein neumodischer Kram)

Bei einem Komplett Neubau den ich aber nicht geplant habe würde es definitiv 27,5 werden und wenn sich der Nabenmarkt weiter so entwickelt wohl auch Booststandard aber ganz sicher Steckachse

Aber wie gesagt, das ist die für mich passende Lösung, wenig System Gewicht und Reisen nur in Europa auf befestigten Wegen
von: irg

Re: 26 Zoll Fahrrad - 15.10.21 05:59

[zitat=Nordisch
Das Problem von Standard LRS mit vielen 2 mm Speichen, ist eine katastrophale Aufbauquali und nicht selten zu lange Speichen. [/zitat]

Seit ich mit DT Speichen (2mm, also wahrscheinlich Champion) einspeiche, habe ich nur mehr 2 Speichenrisse erlebt, und an denen war ich selbst schuld. (Experimentieren ist erlaubt, stößt aber manchmal an Grenzen. Deshalb wird ja experimentiert.) Klar kann man mit in der Mitte schlankeren Speichen noch mehr Stabilität herausholen, nötig ist das nicht. Eine Kombination von halbwegs stabiler Felge (die gar nicht viel kosten muss) mit halbwegs stabilen Speichen genügt, wenn gut, also mit relativ hoher Spannung ein gespeicht wird.

Dass die Profis meistens zu labbrig ein speichen ist zwar traurig bis armselig, aber verständlich: Denn der Konkurrent und Nachbar verlangt auch viel zu wenig für gute Arbeit und macht es auch nicht besser. Da gewöhnen sich viele Profis so an labbrige Standards, dass sie nicht einmal dann, wenn besser bezahlte Arbeit ansteht, gute Arbeit liefern.

Die einfachste Lösung ist, selbst ein zu speichen, und die Laufräder geben Ruhe. Das braucht weder Voodoo-Zauber noch Tensiometer, wobei mit wahrscheinlich noch bessere Ergebnisse erreicht werden. grins

lg!
georg
von: Sickgirl

Re: 26 Zoll Fahrrad - 15.10.21 07:09

Sorry, nicht die Profis, also richtige Laufradbauer Speichen mit zu wenig Spannung, der Großteil der Laufräder purzelt aus dem Zentrierautomaten und müsste nach einer kurzen Einfahrzeit eben wieder von einem Profi nachgearbeitet werden
von: Thomas S

Re: 26 Zoll Fahrrad - 15.10.21 08:56

Servus georg,

warum sollte ich die schlechtere Speiche (Champion) verwenden, wenn ich das Laufrad selbst aufbaue und für nur einen geringen Aufpreis DD-Speichen (Competiton) bekomme? Klar kann man mit einem guten Aufbau des Laufrades vorsorgen. Aber mit DD-Speichen hat man dann bei gleicher Aufbauqualität mehr Reserven.
von: nebel-jonny

Re: 26 Zoll Fahrrad - 15.10.21 09:13

Diese DT 2mm Champion:ich hatte mal irgendwo in den unendlichen Weiten des Net von einem Pärchen gelesen das eine Weltumrundung gemacht hat( vielleicht lesen die ja hier mit) Sapim gerissen DT nicht.Das hat mich dazu bewogen nur DT
Speichen zu benutzen.Und ok alles hält.Man lese auf der Herstellerseite die haben da ein Patent drauf Herstellung.
So allgemein zum einspeichen:Jeder macht das anders.Eine klare Empfehlung zur Speichenspannung gibt es meines
Erachtens gar nicht.Das hängt ja davon ab was man mit dem Rad macht .Weltreise( Hohe Zuladung)Sonntagsfahrer,Sportliche Aktivitäten Downhill.Und da gehts den weit auseinander mit den Möglichkeiten.Ich hatte hier im Forum mal gelesen 2 Speichen mit Daumen und Zeigefinger sollte sich den 1 cm bewegen lassen.So halte ich das.Speichen sind den eher zu locker so das ein Flanschbruch eher wie ein Speichenbruch kommt.Ich kontrolliere das sehr
penibel im Betrieb bisher alles gut.Das ist so lockerer als von den Herstellern im Anlieferungszustand .Mir gefällt das aber .Fahre ohne Zuladung..Nie Probs auf bisher ca. 20.000km.
Gruß
von: irg

Re: 26 Zoll Fahrrad - 15.10.21 09:49

In Antwort auf: Thomas S
Servus georg,

warum sollte ich die schlechtere Speiche (Champion) verwenden, wenn ich das Laufrad selbst aufbaue und für nur einen geringen Aufpreis DD-Speichen (Competiton) bekomme? Klar kann man mit einem guten Aufbau des Laufrades vorsorgen. Aber mit DD-Speichen hat man dann bei gleicher Aufbauqualität mehr Reserven.


Da hast du natürlich vollkommen recht. Ich verwende die 2mm-Speichen (so weit ich mich erinnere DT Swiss, also wahrscheinlich Champion), weil ich sie bei meinem Radhändler bekomme. Er möchte ja von etwas leben, und ich möchte einen Radhändler und nicht nur die Herren im Internet. Bei uns halten diese Speichen wirklich gut und lange, auch in den Tandems, mit denen wir manchmal über bessere Pisten rumpeln, die sicher nicht sooo nett zu den Laufrädern sind.

Zu den anderen Postings: Natürlich haben alle ihre eigenen Erfahrungen. Eine habe ich selbst gemacht: Selbst Leute, die leicht wie ein Vogerl sind und kaum fahren, schaffen manchmal massive Einwirkungen auf die Laufräder. Dafür reicht es, wenn jemand eine Bordsteinkante aussitzt. Deshalb sehe ich zwischen den verschiedenen Anwendungen wenig Unterschied, was die Speichenspannung angeht.

Mit welcher Spannung ich selbst ein speiche, weiß ich mangels Tensiometer nicht. Im Vergleich mit von Profis ein gespeichten Laufrädern sind sie jedenfalls mit deutlich höherer Spannung gebaut.

Klar, ein fertiges Laufrad vom Händler kommt normaler weise aus der Maschine. Wobei auch für diese gilt: Sie sollten nach zentriert und deren Lager nach gestellt werden, und die große Mehrheit der Händler tut es nicht. Man kann darüber debattieren ob das fair ist, angesichts der Gewinnspanne, die den Händlern bleibt, ist diese Zusatzarbeit wahrscheinlich nur schwer unter zu bringen. Aber an sich müsste ein Händler dem Kunden die Entscheidung überlassen. Bei den meisten Kunden hat ein Händler mit dieser Offenheit einen schlechten Ruf weg, weil der Konkurrent nebenan behauptet sicher, dass er alles perfekt macht, ohne Aufpreis.

lg!
georg