Re: Neues Reiserad

von: Anonym

Re: Neues Reiserad - 04.02.03 14:15

"Ich wollte ihn auch nur darauf hinweisen, das er sich mit seinem 10Kg Rad jegliche Option verbaut, mal Touren jenseits des Asphalts zu fahren."

Das stimmt so nicht. Ein guter ChromolyRahmen aus dem Crossbereich ist sicher den Stabilitätsanforderungen gewachsen und wird schließlich auch über z.T. sehr rauhes Geläuf bewegt.
Das Problem liegt meiner Ansicht nach woanders. Die Anforderungen an ein Reiserad sind etwas anders. Erstmal muß man einen Rahmen finden mit den notwendigen Ösen. Mit Schellen an filigranen Rohren zu arbeiten, finde ich keine gute Idee. Dann müssen Packtaschen ja auch untergebracht werden d.h. der Hinterbau muß etwas länger als beim
Rennrahmen sein, will man nicht dauernd mit der Ferse an die Packtaschen stoßen.Die Fahrcharakteristik eines reinen Rennrahmens viel mehr auf Wendigkeit ausgelegt. Mit Gepäck bevorzuge zumindest ich den ruhigen Geradeauslauf. Felgen, Rahmen und Gabel sollten breitere als die üblichen max 25 mm Reifenbreite beim Rennrad zulassen. Man kann natürlich auch mit solch schmalen Reifen leichten Schotter befahren, aber es schüttelt schon sehr. Die Sattelüberhöhung zum Lenker sollte geringer sein als beim reinen Rennrad. Bei der Übersetzungswahl kommt es natürlich sehr auf die konditionellen Voraussetzungen an, doch würde ich beim Reiserad immer eine Bergrettung einbauen d.h. 3 fach Kettenblatt, ein langer Reisetag mit Gepäck kann ganz schön müde machen.
Ich finde den Vorschlag von Tivo bis auf die meiner Ansicht nach zu filigranen Laufräder gut, diese würde ich durch Hochprofilfelgen, wie z.B. die Rigida DP 18 oder ähnliche ersetzen. Chorus Naben sind sicherlich der Reisebeanspruchung gewachsen. Wenn man dann noch die Superleichtbau und superteuren Teile von Tune und Schmolke durch als wirklich solide bekannten und nicht sehr viel schwereren Ritchey WCS ersetzt, landet man etwa bei 10,5 bis 11 kg mit einer 28 bis 32 mm Bereifung hinten und 25 mm vorn. Für die Schotterpisten, die man damit nicht mehr fahren kann, braucht man dann sowieso ein MTB.
Ach nochwas, Pedale mit Titanachsen, sollten nicht ans Reiserad, mit dem Gepäck kommt man bei steileren Anstiegen doch mal zu relativ unrhythmischem Fahren mit großem Krafteinsatz, da ist eine Stahlachse einfach stabiler.
Ich denke, daß man auf diese oder ähnliche Art sehr wohl ein stabiles Reiserad, das vom Asphalt bis zur geschotterten Forst- oder Almstraße alle Wege offenläßt, aufbauen kann.
Die Gewichtsdifferenz zu einem Dampfer a' la Delite grey beträgt immerhin 7 bis 8 kg. Das reicht fürs Gepäck, zumindest ohne Campingausrüstung.

Gruß

Theodor