Re: Rollwiderstand Marathon Plus 47 vs. 35

von: Flachfahrer

Re: Rollwiderstand Marathon Plus 47 vs. 35 - 15.03.07 21:24

In Antwort auf: Pedalen-Paule

Das eingearbeitete Kevlar-Band (das selbe Material was man in Schusswesten verwendet - klingt ziemlich vernünftig für einen Radreifen!) bietet ausreichend Schutz.... aber hier scheiden sich bekanntlich die Geister!


Kevlar oder auch Aramid (Aromatisches Polyamid, 1965 von firma DuPont entdeckt und unter deren geschütztem markennamen Kevlar bekannt) ... ist auch einfach nur ein material.
In meinen alten Schwalbe Marathons (ohne plus oder XR) in 47 mm breite war zwar Kevlar drin, aber die einlage war zu schmal für die reifenbreife. Ich hatte öfter pannen.
In meinen jetzigen Contacts ist auch bloß aramid und nylon drin, aber wahrscheinlich breit genug, um die gesamte lauffläche abzudecken und nicht nur den bereich der höchsten statistischen wahrscheinlichkeit.
Also das material ist das eine - und mit klingenden namen läßt sich auch gut werbung machen - die verarbeitung ist etwas anderes ...

Und nebenbei: Kevlar oder Aramid bezeichnet nur die art der faser. Da gibt es aber noch unterschiede in der anzahl fasern pro "faden" und der webart und webdichte.
Noch nebenbeier: es gibt dafür noch keine haftvermittler - und das ist wahrscheinlich das eigentliche problem der reifenhersteller, das gleiche wie mit dem neueren material Dyneema.

Das argument mit den schußwesten ist - sorry - schwachsinn in bezug auf fahrradreifen.
Diese aramidfasern haben eine bestimmte bruchdehnung (reißfestigkeit), sogenanntes arbeitsaufnahmevermögen, abriebfestigkeit und unempfindlichkeit gegen schnitte.
Bei schußwesten sind bruchdehnung und arbeitsaufnahmevermögen die wichtigen eigenschaften - beim pannenschutz im fahrradreifen sind es abriebfestigkeit und vor allem unempfindlichkeit gegen schnitte.

Aus besseren krimis kennt man das, wie eine schußweste durchschossen werden kann ... grins

MfG