Fazit vier Jahre Louise

von: iassu

Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 11:33

Mein persönliches Fazit nach knapp vier Jahren Louise Scheibenbremse:
Positiv: 1. Bremswirkung mit 160er Scheiben gut, mit Gepäck befriedigend; 2. kein Fading; 3. kein Ölaustritt
Negativ: 1. Bremshebel mangelhaft: Griffweiten einstellung funktioniert nur auf einer Seite, automatische Nachstellung sehr launisch; 2. Kolbengängigkeit sehr mangelhaft: Bremse schleift immer leicht, Kolbenmobilisierung bringt fast garnichts; 3. tendenziell undicht: regelmäßiges Entlüften (4x im Jahr) notwendig; 4. Montage mit U-Scheibenjustage sehr nervig: = Steinzeittechnologie; 5. Druckpunkt/Dosierungsverhältnis nicht nach meinem Geschmack: immer weich-schwammiges Griffgefühl, auch ohne Luft in der Leitung.
Fazit: zu diesem Preis inakzeptable Leistung.
Andreas
von: Falk

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 11:37

Kannst Du dazusagen, welche Louise Du hast (das Modelljahr ist auch wichtig)? Bei der Louise gibt es inzwischen die vierte gundlegend abweichende Bauart.

Falk, SchwLAbt
von: iassu

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 11:39

Gekauft Mai 2005.
Andreas
von: Flo

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 11:54

Neben dem, was Falk gesagt hat noch ein paar Anmerkungen:
1. Mit Gepäck würde ich immer eine 200er Scheibe nehmen - so viel schwerer ist die nicht.
2. Scheibenbremsen schleifen - fast immer - wer was anderes behauptet, will Dir vermutlich was verkaufen wirr
Wenn ich eine Scheibenbremse schleiffrei einstelle, schleift sich spätestens nach ein paar Wochen wieder irgendwo.
3. undicht: Dann ist irgendwas faul. Evtl. Leitungen zu fest angeknallt, alte Verbindungsteile verwendet etc. - oder aber sie ist hinüber, gerade in Kobination mit den schwergängigen Kolben, halte ich das für nicht unwarscheinlich.
4. Steinzeittechnologie beim Einstellen: Das liegt an Deinem Rahmen. Wenn an dem die Montage nur mit dieser Steinzeittechnologie funktioniert, liegt das nicht an Magura. Die übliche Technik funzt besser. Einigermaßen ordentlich ist es aber nur bei Avid, wobei ich mir da auch noch besseres vorstellen kann, was aber wieder mit den üblichen Rahmensockeln nicht geht - da bräuchte man eine spezielle Lösung.

Fazit: Die alte Louise ist nicht das gelbe vom Ei. Gerade die Kolbengängigkeit ist wirklich nicht toll. Trotzdem, so schlecht ist sie auch wieder nicht, wenn man mit den prinzipiellen Nachteilen leben kann und will.
von: iassu

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 12:06

In Antwort auf: Flo

Steinzeittechnologie beim Einstellen: Das liegt an Deinem Rahmen. Wenn an dem die Montage nur mit dieser Steinzeittechnologie funktioniert, liegt das nicht an Magura.

Klingt nach Mißverständnis. Rahmen und Gabel haben eine Bremsaufnahme nach IS 2000 Standard. Die 2005er Louise kann an jedem Rahmen nur mit Belagscheiben justiert werden: schlicht mangelhafte Konstrukteursleistung, einfach nicht zuende gedacht.
Andreas
von: Job

Fazit zwei Jahre Louise - 13.02.08 12:08

Also ich hab mir hier übers Forum nen gebrauchten Satz 2005er Louises zugelegt und bin damit ca 1j. gefahren. Dann habe ich sie abgebaut und für den gleichen Preis bei Ebay verkauft. Aber nur, weil ich sie gern in schwarz wollte. Von der Funktion her war nichts auszusetzen.
Ich hab mir dann (2006) bei einem Webshop 2 neue Sätze zugelegt. (200eur pro satz) seit ca 2 jahren fahr ich jetzt also an beiden Rädern diese Bremse. Probleme: 1x Kolbenhänger (war nach 5min beseitigt), Laufleistung: ca. 3000km/Jahr (Stadtverkehr, Radreise, Touren im Mittelgebirge) Die 180er Scheibe (vorn, 160 hinten) reichte eigentlich immer aus. (80kg körpergewicht) nur als ich mit dem Bob am Fully die 20% nach glashütte runtergeheizt bin, zeigte die vordere scheibe leichte Anlauffarben. Im letzten Winter (2006-2007) waren auch leichte Korrosionsspuren an den Schrauben der Bremsscheibe zu sehen. Belagsverschleiß nach 6000km 50%.

Also mich hat die Konstruktion überzeugt.
Sollte es die 2008er-version in Schwarz mal günstig geben, würd ich wohl trotzdem eine kaufen.

job

übrigens gibt magura 5j garantie auf dichtigkeit. also wenn du laufend entlüften musst, würd ich das mal klären lassen.
von: JoMo

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 12:09

Servus,

ich wollte gerade einen Fragethread dazu anfangen. Paßt also gerade.
Mal an die Scheibenbremsenkenner.
Es gibt ja offensichtlich einige Mankos bei diesen Dingern.
- Undichtigkeit
- schleifende Scheiben
- Kolbengängigkeit
- Justage
- Lufteintritt

Das alleine wären schon genügend Punkte um lieber die bekannten Nachteile einer Felgenbremse in Kauf zu nehmen, für die ich mich vor ca. 3 jahren dann doch entschieden habe.
Wobei ich dem Pallesen zumindest zugetraut hätte, daß die Vorbereitung des Rahmens samt Endmontage einige dieser Probleme vielleicht verhindert hätte.
Inzwischen bin ich von meiner HS33 sehr überzeugt, was die Funktionsweise anbelangt.
Da es mit dieser auch bei Hardcore-MTBlern kaum Ausfälle gibt (in sachen Undichtigkeit oder Lufteintritt), habe ich mich damals eben dafür entschieden.
Zugegeben habe ich aber auch meinen alten Koga-Miyata-Randonneur vollbepackt den Zierler-Berg sicher hinunterbugsiert und das mit Cantilevern Baujahr 1989.
Diese waren und sind nach wie vor am einfachsten zu warten (keinerlei Spezialwerkzeug und alles fast überall erhältlich) und außerdem ziemlich unverwüstlich.

Das Prinzip der Scheibenbremse halte ich grundsätzlich für das beste. Ich habe lediglich keine Lust dazu, meine begrenzte Urlaubszeit auf Tour damit zu verbringen, mit Spezialequipment und viel Geduld und Fachwissen damit zu vertrödeln, so ein Teil zu reparieren, falls es gerade dann streiken sollte.

Also hier nochmals an alle Profis: Was sollte man beachten, um die bekanntesten Übel der Scheibenbremsen zu vermeiden?

Grüße
jomo
von: wro

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 12:19

Hallo Andreas,

gekauft Mai 2005! Bist Du da mit Deinem 4 Jahres-Fazit nicht ca. 13 Monate zu früh?

Ich kann Dir Deine Erfahrungen mit Deiner Louise nicht nehmen. Ich fahre seit ca. 1 3/4 Jahren Louise FR vorne mit 180 mm und hinten mit 160 mm. Was mich an den Dingern ein bißchen stört ist, dass die hintere sehr knackig kommt und sich die vordere im Vergleich dazu etwas schwammig anfühlt. Bei meiner Schwester am Rad scheint das genauso zu sein, allerdings genau anders rum. (vermutlich Louise 2006.)
Am Anfang meinte ich immer die vordere bedürfte der Entlüftung. Inzwischen weiß, dass es halt so ist und kümmere mich nicht weiter drum.

Vom Schleifen her habe ich keine Problem, auch nicht nach Radaus- und Ein-Bau.

Gruß

Wolfgang
von: iassu

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 12:22

In Antwort auf: wro

gekauft Mai 2005! Bist Du da mit Deinem 4 Jahres-Fazit nicht ca. 13 Monate zu früh?

Du hast recht: gekauft Mai 2004 ! Sorry.
Andreas
von: Job

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 12:24

In Antwort auf: iassu

In Antwort auf: wro

gekauft Mai 2005! Bist Du da mit Deinem 4 Jahres-Fazit nicht ca. 13 Monate zu früh?

Du hast recht: gekauft Mai 2004 ! Sorry.
Andreas
verwirrt verwirrt
gabs da denn schon die 2005er Variante?

job
von: iassu

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 12:24

Ja.
von: iassu

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 12:30

Es kann auch sein, daß der 2004er und der 2005er Jahrgang identisch sind und ich eine 2004er Bremse habe, das weiß ich nicht mehr so genau.
Andreas
von: Job

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 12:31

diese?
das ist noch 2003er Modell.

Es gab sie immer auch als PM-Variante.
oder diese?

meine sieht so aus.

job
von: iassu

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 14:53

In Antwort auf: katjob

Die da, nur in silber.
Andreas
von: Falk

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 15:29

Das ist die dritte Version.
1. Einkolbenzange, manuelle Nachstellung, Scheibe wird im Betrieb an Festsohle rangebogen (bisschen primitiv), Bremssohlen mit einem Ohr,
2. Zweikolbenzange mit selbsttätiger Nachstellung, Übernommen von der Clara 2000, äußerlich ähnlich, nur ohne Regulierschrauben, neue Sohlen mit zwei Ohren,
3. Zweikolbenzange mit einteiligem Gehäuse, außen Montagedeckel mit großem Innensechskant, Sohlen wie Bauart 2,
4. Völlig neukonstruierte Zange seit 2007, eckige (?) Bremssohlen.

Sieht so aus, als hätte ich Glück gehabt, die dritte Bauart hatte bei mir bisher kaum Unarten, außer einer gelockerten Entlüftungsschraube.
Worin besteht eigentlich das Problem bei der Montage mit den Beilagescheiben? Das machst Du einmal, dann hat es sich erledigt. Die Zange behält doch ihre Lage mittig über der Scheibe. Ewiger Hauptmangel sind nicht oder nicht exakt bearbeitete Rahmenaufnahmen. Dann wird es nichts, das kann man Magura nicht in die Schuhe schieben.
Dann ist es falsch und auch völlig sinnlos, mit unterschiedlich vielen Beilagescheiben eine gerade Stellung der Zange erreichen zu wollen. sie ist so nicht zu erzielen. Die Kolben verkanten und lösen nicht mehr sauber aus. Typische Spuren sind, zumindest bei Bauart 3, schräg angeschliffene Bremssohlen. Schuld sind in diesem Fall eindeutig die Rahmenbauer und diejenigen, die die Bremse eingebaut haben. Klarer Fall von »Gutes Produkt, bei Fehlmontage verdorben«. der vorteil von Postmount ist, dass diese Aufnahme immer sauber bearbeitet geliefert wird und winklig ist.
An nichtmaßigen IS2000-Aufnahmen wird auch eine Zange mit Postmountadapter Arger machen, weil sie eben auch nicht sauber auszurichten ist.

Falk, SchwLAbt
von: Job

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 15:39

In Antwort auf: falk

Das ist die dritte Version.
1. Einkolbenzange, manuelle Nachstellung, Scheibe wird im Betrieb an Festsohle rangebogen (bisschen primitiv), Bremssohlen mit einem Ohr,
2. Zweikolbenzange mit selbsttätiger Nachstellung, Übernommen von der Clara 2000, äußerlich ähnlich, nur ohne Regulierschrauben, neue Sohlen mit zwei Ohren,
3. Zweikolbenzange mit einteiligem Gehäuse, außen Montagedeckel mit großem Innensechskant, Sohlen wie Bauart 2,
4. Völlig neukonstruierte Zange seit 2007, eckige (?) Bremssohlen.

5. neue zweigeteilte Bremszange und Griff mit entlüftungsöffnung. (seit 2008)
Bremszange Griff

job
von: Falk

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 15:49

Stimmt, man hat derzeit einen etwas hektischen Modellwechsel, offenbar von einem Nischenhersteller aus Osaka beeinflusst.

Falk, SchwLAbt
von: biker67

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 17:22

Dann will ichmich auch mal in diese Runde einklinken.
Ich fahre 2 Jahrgänge der Julie (2003 und 2005).

Die ältere Variante ist an meinem Cannondale dran. Hatte vor einiger Zeit bei einer Auktion eine VR-Bremse erworben, die einen gewinkelten Leitungsabgang hat wie er bei der HS33 verwendet wird. Wußte gar nicht, das dies klappt weil die Julie genau wie die HS11 den kompletten Griff aus Plaste hat. Aber es funktioniert schmunzel
Bei der 2005er Version sind die Bremszangen wesentlich besser einzustellen und mittlerweile auch auf größere Scheiben kompatibel.

Andreas, sind die Aufnahmen der Scheibenbremsen vor der Montage der Sättel plan gefräst worden? Jede ordentliche Werkstatt hat einen sog. Gran-O-mat von Magura.
Wenn nicht, schleunigst bereinigen. Sonst hast du ewig Ärger mit der Bremse.
Viel Glück
von: HyS

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 18:09

In Antwort auf: JoMo

Also hier nochmals an alle Profis: Was sollte man beachten, um die bekanntesten Übel der Scheibenbremsen zu vermeiden?


Ich fahre seit 2004 die Julie mit 160er Scheibe.
Einfach sauber montieren, dann passt das, mehr habe ich auch nicht gemacht.
Schleifgeräusche habe ich nur kurzfristig, nach langen alpinen Abfahrten, bei der sich das Öl deutlich erhitzt. Verschwindet nach kurzer Zeit.
von: iassu

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 20:01

In Antwort auf: falk
Worin besteht eigentlich das Problem bei der Montage mit den Beilagescheiben? Das machst Du einmal, dann hat es sich erledigt. Die Zange behält doch ihre Lage mittig über der Scheibe.

Das stimmt schon. Das Problem ist auch nicht daß sich die Bremszange bewegt mit der Zeit oder eine nicht gefräste Aufnahme. Das Problem ist die mangelhafte Kolbengängigkeit Die verursacht, daß die Beläge nach dem Bremsen nicht so rückpositioniert werden, wie im Neu- und damit Einstellzustand. Bin ich unterwegs, so habe ich im allgemeinen keine Lust, nach jeder 20sten Bremsung das Kolbenmobilisierungsprogramm ablaufen zu lassen, dann bin ich von dem Schleifen genervt. Wenn ich das richtig sehe, ist das bei allen Scheibenbremsen problematisch, aber eben durchaus nicht so sehr, wie bei meiner.
So. Und zum schnellen Ausgleich bietet eine Langlochbefestigung den Vorteil, mit einem Inbusschlüssel und 10 Sekunden Zeit, das Schleifen abzustellen. Alternativ kann man auch die Scheibe zurechtbiegen, das geht durchaus, ist aber eine unsinnige Lösung. Wenn die Genies aus Bad Urach es schafften, die Kolbengängigkeit sicher zu stellen, gäbe es diese Schwierigkeiten nicht.
Mit Ausgleichenwollen von nicht planer Aufnahme hat das alles nichts zu tun, das kam mißverständlich rüber. Schräger Verschleiß oder Quitschen waren nie ein Thema.
Andreas
von: Job

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 20:11

also irgendwas machst du falsch.
Zum Mobilisieren der Kolben braucht man doch die Bremszange nicht abschrauben.
Man nimmt nen starken Zeltgummi, legt den um den Bremshebel und drückt etwas die Kolben mit der Bremsscheibe hin und her. 1-2mm reichen und schaden der Bremsscheibe nicht.
Das ist dann auch alle Fälle besser, als mit nem hängenden Kolben weiterzufahren. Dann muss nämlich der andere Kolben sehr weit aus seiner Buchse herausragen. Das tut dem auch nicht gut

job
von: iassu

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 20:19

Das kannst du vergessen. Das kann ich 3 mal am Tag machen und die Scheibe schleift immer noch, vormittags rechts, nachmittags links... Also ohne die Scheibe und damit das HR auszubauen, bekommt man die Kolben nicht mobilisiert. Es ist ja auch nicht so, daß die blockiert sind, sie gehen nur schwergängig und nicht in dieselbe Ausgangsposition zurück.
Andreas
von: ziro750

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 20:26

Die Mängel kann ich auch nicht bestätigen. Habe meine Louise FR im Terra jetzt seit 12000 km in Benutzung. Absolut ohne Probleme. Vorne 180er hinten 160er. Absolut kein schleifen.
Einfach perfekt, mit super Bremsleistung.

Meinem Schwiegervater ebenfalls das gleiche Rad nur als 28" mit den gleichen Bremsen aufgebaut. Laufleistung 9000 km. Ebenfalls ohne Probleme.

Für einen Arbeitskollegen auch ein Terra mit gleicher Ausstattung, der dürfte jetzt ca. 5000 km runter haben. Ebenfalls keine Probleme.

Die Bremsen funktionieren so gut, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich daran was ändern sollte. Warum auch?

Irgendwas ist an Deinem Rad falsch. Allein schon 4x im Jahr entlüften? Ich habe alle verbauten Bremsen jeweils 1x entlüftet. Seit dem funktionieren die.

Mit meinen XTR Scheibenbremsen am MTB habe ich ebenfalls seit Jahren 0 Probleme.

An meine Räder kommt nie wieder etwas anderes als Scheibenbremsen. Und das habe ich Falk zu verdanken. Der hat mich damals überredet! grins

Gruss, ziro
von: Job

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 20:36

ich halte das alles fur Probleme, die nicht systhematisch sind. Ich würd die Bremse nach Bad Urach senden.

job
von: iassu

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 20:49

In Antwort auf: katjob

ich halte das alles fur Probleme, die nicht systhematisch sind. Ich würd die Bremse nach Bad Urach senden.

Tja, das habe ich mir auch überlegt. Nur mit welcher Begründung? Die Bremse funktioniert ja, das bißchen Schleifen.... mangelhafte Belagsnachstellung ist im Werk kaum verifizierbar. Es tritt ja kein Öl aus, daher liegt es sicherlich an mir, wenn ich immer wieder Luft drin habe, usw.usw. Habe mal die linke Bremse eingeschickt gehabt, weil die Griffweiteneinstellung nicht funktioniert hat. Und: "Wir haben die Bremse kostenlos für Sie entlüftet...."
Na toll.
Für mich ist der Ort Urach in Zukunft bremsentechnisch uninteressant.
Die Nächste ist die Tektro Auriga Comp. 130 € der Satz.
Andreas
von: Job

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 21:06

In Antwort auf: iassu

Für mich ist der Ort Urach in Zukunft bremsentechnisch uninteressant.
Die Nächste ist die Tektro Auriga Comp. 130 € der Satz.
Andreas
grins
die wie Shimano die gleichen Patente wie Magura verwendet.

job
von: cyclist

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 21:15

Hallo Andreas!
Das bisschen Schleifen...
Wäre es wirklich nur "ein bisschen", dann würdest du hier nicht so ein Tamtam darum machen! wirr

Ich fahre seit nun 5,5J. an meinem kleinen schwarzen Panzer schmunzel Scheibenbremsen, sicher auch nicht ganz problemfrei, wobei ein Teil der Probleme aber auch auf meiner Seite lag, den Rest hatte dann Magura - für mich (außer Porto) - kostenfrei gelöst.
Hatte mit der Clara von 2001 begonnen, die hatte ja bekanntlich Probleme mit der Dichtigkeit bei den Kolben + Geberzylindern, was dann in 2004 zu einen kompletten Austausch führte, übrig blieben dann nur noch die Bremsleitungen.
Auch ein ausgeleierter Bremsgriff wurde im letzten Jahr problemlos getauscht, wo hier die Ursache lag, ist mir aber immer noch nicht klar, außer das ich vermutlich viel zu viel bremse... schmunzel

Vor kurzem hab ich mir dann eine 2006er Louise FR 180 für hinten zugelegt, heute montiert, dauerte incl. Demontage ca. 1,5h (ganz in Ruhe...), wobei die Demontage + Montage des Dämpfers (systembedingt ist das bei mir erforderlich) mit am längsten dauerte. Das Ausrichten mit den Beilagscheiben ist zwar etwas fummelig und nur was für Leute mit ruhigen Fingern, aber an sich relativ einfach. Da die Aufnahmen vernünftig plangefräst sind, hab ich zumindest diesbezüglich keine Probleme.
Ein Grund für schleifende Bremsbeläge ist vor allem Dreck, eine regelmäßige Reinigung (mit warmen Wasser + Seife - nichts was ätzt!) z.B. vor der Tour ist da sehr hilfreich bei mir gewesen. Ein weiterer Grund, ich hatte es selber für nicht möglich gehalten ob meiner guten Wartung peinlich , sind lose Konen an der Nabe... Das (bei mir minimale) Nabenspiel führt zu einer eiernden Bremsscheibe, was dann wieder zu Schleifgeräuschen führte.

Das mit dem Entlüften kann ich nicht bestätigen, die vordere Bremse lief min. 2J. / ca. 6Tkm durchgängig ohne zu entlüften, da nach Lenkertausch die Leitung(en) zu kurz waren, waren neue Leitungen wie auch neues Öl incl. Entlüften fällig.

Bei deinen Problemen solltest die Bremsanlage mal zum Hersteller einsenden, weder ständiges / sich wiederholende, noch nicht wieder zurück positionierende Nehmerzylinder sind normal.

Meine alte Bremse (hinten, Bremsgriff rechts, Louise 2004, Leitungslänge ca. 160cm, 160er Scheibe neu oder gebraucht) ist also übrig, wer Interesse hat... --> PN / Mail!
von: biker67

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 22:01

In Antwort auf: iassu

Die Nächste ist die Tektro Auriga Comp. 130 € der Satz.
Andreas


Ich würde etwas mehr Geld investieren und diese mal anschauen
Hayes Stroker

Oder die 485er von Shimano.
von: Falk

Re: Fazit vier Jahre Louise - 13.02.08 22:08

Zitat:
Und zum schnellen Ausgleich bietet eine Langlochbefestigung den Vorteil, mit einem Inbusschlüssel und 10 Sekunden Zeit, das Schleifen abzustellen.
schmunzel
Und genau das ist die absolut falsche Reaktion, weil damit der nicht auslösende Kolben immer weiter rauskommt. Wenig später schleift die Zange an der Scheibe. Ab mit dieser Bremse nach Urach und Du hast Ruhe. Genau diese Möglichkeit der Fehlbedienung ist der Grund, weshalb ich was gegen Postmount und ganz allgemein gegen Langlöcher habe. Trotzdem wäre mal interessant, ob Deine Aufnahmen plangefräst sind. Die häufigste Art der Schrägstellung ist nämlich gerade vorn eine Verdrehung um die Längsachse des Gabelbeines - und genau diese wird häufig verkannt.
@Biker 67, Hayes und Hope und wie die alle heißen verwenden DOT-Bremsflüssigkeit, die periodisch gewechselt werden muss und (Achtung Ästheten) den Lack angreift. DOT ist für mich ein Ausschlussgrund.

Falk, SchwLAbt
von: JoMo

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 12:11

....also mal ehrlich, denkt euch mal in einen hinein, der ein problemloses Rad haben will und sich mit den Gedanken trägt, Scheibenbremsen einbauen zu lassen. Dann liest er diesen oder auch jeden anderen beliebigen Thread zu dem Thema.

Radfahren ist für mich einfach fast lautlos schnurrend über den Asphalt zu rollen. Schleifen, Quietschen oder Knacksen macht mich da wahnsinnig, außer bei meiner Stadtgurke.
Und wie Flo hier auch schon bemerkte, schleifen fast alle Scheibenbremsen mehr oder weniger.
Einzig den Krach der Rohloff als dauerndes "Funktionsgeräusch" akzeptiere ich noch.

Bis dahin bleibe ich bei der Felgenbremse und überlasse die Scheibe der Radbastelfraktion. Denn rumschrauben muß man an den Dingern dann schon einiges, wie das hier rüberkommt.

jomo
von: Job

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 12:19

In Antwort auf: JoMo

Denn rumschrauben muß man an den Dingern dann schon einiges, wie das hier rüberkommt.

In der Regel nicht.

Ausnahmen bestätigen die Regel.

job
von: HyS

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 12:25

In Antwort auf: JoMo

Denn rumschrauben muß man an den Dingern dann schon einiges, wie das hier rüberkommt.


Das ist wohl falsch rübergekommen. Iassu hat wohl viel rumgeschraubt, aber ansonsten muß man sie nur einmal richtig montieren und sollte dann eben gerade nicht dranrumschrauben.
von: JohnyW

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 13:04

Hi,

ich habe den gleichen Eindruck...

An meiner Felgenbremse mußten 1x in 10 Jahren die Bremsbeläge getauscht werden (und das ist 1x mal zuviel grins ) und Schleif- und Funktionsgeräusche mag ich auch nicht.

Gruß
Thomas, der gerne problemlose Räder fährt.
von: Frank S.

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 13:31

Hallo Zusammen,

das Konzept der Scheibenbremse sieht kein Zurückholen den Kolbens mithilfe einer "Rückholkraft" vor. (Z.B. Feder oder Sog) Lediglich wird der Druck des Kolbens wieder zurückgenommen. Damit schleift ein Bremsbelag bei einer Scheibenbremse immer an der Scheibe. Wenn man das Verhindern will, so braucht man eine mechanischen Rücksteller. Dieser würde aber wieder den Weg des Belags zur Scheibe dermaßen vergrößern, dass man mit den gängigen Geberzylindern nicht mehr genügend Druck aufbauen könnte. Das Problem kann man meines Erachtens nur durch noch geringere Toleranzen beseitigen. Dann würde aber Iassus Scheibenbremse nicht mehr Schleifen, sondern blockieren. Neue präzise Technik erfordert natürlich auch die Bereitschaft zu präzisem Arbeiten beim Einbau. Das ist aber in allen Bereichen so.
Ich möchte hier mal einen Vergleich zum Automobilbereich ziehen: Beim Motor der Ente konnte "man" noch alles selber machen. Mal eben den Vergaser "fetter" stellen, die Kupplung nachstellen, den Zündwinkel verkleinern, ... Wenn ich einiges davon bei einem heutigen Auto machen würde, muss ich erst den Bordcomputer überreden diese Manipulationen als OK hinzunehmen, sonst schaltet der nämlich in ein Notprogramm, welches nur noch ein gemäßigtes Vorankommen gewährleistet. Vorteil des heutigen Motors ist aber eine, im Verhältnis zur Leistung, erhebliche Sprit Einsparung.
So, wie wollt Ihr jetzt Argumentieren?! War die Ente besser?
IMHO muss ich mir die Frage stellen, für was will ich denn die Bremsen haben? Sollen die knackig den Reifen zum Stillstand bringen und das bei jedem Wetter, oder sollen sie möglichst wenig Folgekosten haben, oder etwa nur möglichst einfach zu montieren sein???
Hydraulische Scheibenbremsen für Fahrräder sind mit Sicherheit momentan bester Stand der Technik und der letzte Schrei, aber Felgenkneifer sind halt alt bewährt, verhältnismäßig leicht zu montieren und in den letzten Jahren noch wesentlich verbessert worden. Aber wenn ich eine acht in der Felge habe, schleifen sie genauso! Nur ich habe an der Felge eine größere Tolereranz.

Schönen Tag noch
Frank
von: Uli

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 13:37

Auch wenn ich Dir bei vielen der Aussagen zustimme: Den vermittelten Eindruck, dass Scheibenbremsen prinzipiell mit Geräuschentwicklung und zusätzlicher Bastelei einhergehen, kann ich so nicht stehen lassen. Wenn "fast alle Scheibenbremsen" schleifen, dann sollte man sich Gedanken machen, warum einige es nicht tun. Meiner Erfahrung nach ist eine (mechanische) Scheibenbremse genauso geräuschlos und wartungsarm wie ein Felgenkneifer, wenn sie einmal richtig eingestellt wurde.
Gruß
Uli
von: JoMo

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 14:03

Zitat:
Meiner Erfahrung nach ist eine (mechanische) Scheibenbremse genauso geräuschlos und wartungsarm wie ein Felgenkneifer, wenn sie einmal richtig eingestellt wurde


Wie Frank schon sagte, ist aber gerade dies das Problem.
Und das auch noch bei vermeindlichen Fachpersonal.
Das Fahrrad als Fortbewegungsmittel mit "Einfachtechnik" wird vollgefedert mit 30 Gängen und Scheibenbremsen diesem Kriterium nicht mehr gerecht. Aber man muß dann eben wissen, was man will. Ente oder BMW.

jomo
von: LudgerP

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 14:11

In Antwort auf: Frank S.

So, wie wollt Ihr jetzt Argumentieren?! War die Ente besser?
Frank


Natürlich war die besser ! - Abgesehen von den Bremsen grins

Ludger,
der 25 glückliche Jahre Ente gefahren hat.
von: tkikero

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 14:26

In Antwort auf: Frank S.

Hallo Zusammen,

So, wie wollt Ihr jetzt Argumentieren?! War die Ente besser?



Ja, war sie ...
keep it simple. Die Sowjets haben mit dem T34 den 2. WK gewonnen.

Die faltbaren MTBs von Montague, im Auftrage der DARPA für militärische Nutzung entwickelt, verzichten meines Wissens nach auch auf Scheibenbremsen. Vermute mal, um die Instandhaltung vor Ort zu ermöglichen.
von: Falk

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 14:39

Zitat:
Wie Frank schon sagte, ist aber gerade dies das Problem.

Eben nicht. Die Bremsklötze bei Cantileverbremsen korrekt auszurichten, ohne vier Arme zu haben, ist eine deutlich hässlichere Sache. Muss »Einfachtechnik« unbedingt grobschlächtig und primitiv sein? Vor allem frage ich mich das beim Anblick der nicht endenden Diskussionen um GPS, Funktelefonie und Batterieladung. Auch die Argumente mit der Belastung der Radsterne durch auf die Naben wirkende Bremsen sind ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Fehleinbauten durch Fachpersonal sind natürlich ärgerlich, zeigen aber, das auch Werkstattmitarbeiter auf dem Niveau von vor 30 Jahren stehengeblieben sein können.
Wir sollten doch froh sein, dass es endlich und 50 Jahre nach ihrer breiten Einführung im sonstigen Fahrzeugbau auch für Fahrräder Bremsen gibt, die verlässlich und nicht selbstzerstörerisch wirken.
Diskussionen über »sowas brauch ich nich, sowas braucht niemand« hatte ich in den Siebzigern beim Thema Farbfotografie. Irgendwann werden die Leute beim Anblick von Felgendemolierern sagen »Mein Gott, wie konnte man sich das antun«. Der Groschen fällt manchmal einfach pfennigweise.
Eine richtig und ohne Scheuklappen eingebaute Scheibenbremse schleift nicht und ist so wartungs- und störarm wie kaum was anderes. Gegen Fertigungsmängel gibt es die Garantie und Produkte von Wettbewerbern.
Nur, weil mein Nachbar nicht singen kann, es aber in der Badewanne täglich versucht, ist doch nicht gleich die ganze Musik verachtenswert.

Falk, SchwLAbt
von: Wolfram

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 14:46

Hallo Frank,
Zitat:
das Konzept der Scheibenbremse sieht kein Zurückholen den Kolbens mithilfe einer "Rückholkraft" vor. (Z.B. Feder oder Sog) Lediglich wird der Druck des Kolbens wieder zurückgenommen. Damit schleift ein Bremsbelag bei einer Scheibenbremse immer an der Scheibe. Wenn man das Verhindern will, so braucht man eine mechanischen Rücksteller.

Sorry, daß ich Dich korrigieren muß, aber diese Aussage ist schlichtweg falsch. Wenn der Kolben in Richtung Scheibe gedrückt wird, dann verwindet sich das Dichtelement (Rechteckring ö.ä.) im elastischen Bereich infolge von Reibung am Zylinder. Wird die Bremse wieder drucklos, so sorgt die im Dichtelement gespeicherte Kraft für eine Rückverformung des Dichtelementes und ein Zurückziehen des Kolbens. Dies allerdings um einen sehr geringen Betrag, und wenn die Bremsscheibe unrund ist, reicht dies nicht aus. Für eine schleiffreie Bremse sind eine exakt plane Scheibe und leichtgängige Kolben (nicht Dichtring!, der muß elastisch sein) unerlässlich.
Gruß Wolfram
von: Frank S.

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 14:51

Hallo Falk,

ich stimme Dir im großen und ganzen zu! Vielleicht etwas zu "überzeugend" rüber gebracht, aber um den Zweiflern der "neuen" Technik nochmal das Beispiel mit der Ente nahe zubringen: Ist es wirklich besser doppelt soviel Bleibenzin zu verschwenden, nur weil man dann die einfachere Technik hat?
Bei dem Schleifen, Falk, da muss ich Dir widersprechen. (Eine Scheibenbremse schleift! Da lasse ich mich soeben eines besseren belehren!) Das ist konstruktionsbedingt. Aber ob das Schleifen überhaupt neben den Windgeräuschen in den Ohren zu hören ist, das ist von Bauart, Wetter und natürlich dem Einbau des Bremssattels abhängig. Ich habe die Magura Julie und das Schleifen höre ich nur, wenn ich wiedermal durch feuchten Sand gefahren bin. Und meine Ohren sind näher an den Bremsscheiben, als die der meisten anderen. zwinker

MfG
Frank
von: Job

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 14:55

In Antwort auf: Frank S.

Eine Scheibenbremse schleift! Das ist konstruktionsbedingt. Aus und Basta!

Was schleift denn da`?
Wenn die Scheibe Plan ist und die Bremszange nicht zu versüfft ist, kann nichts schleifen.
Natürlich muss auch die Nabe anständig und möglichst spielfrei sein.

job
von: Uli

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 15:01

Hallo jomo,
nochmals, diesmal als Frage: Warum sind Scheibenbremsen keine "Einfachtechnik"? Ich weiss aufgrund der Scheibenbremsen an meinem Fahrrad, dass diese nicht schwieriger und aufwändiger in Montage, Justage und Wartung sind, als Felgenbremsen. Natürlich muss man zuerst einmal lernen, was man wie machen muss, um es richtig zu machen. Aber das ist bei allen neuen Dingen so und kann als contra-Argument nicht gelten, sonst würden wir noch heute in der Steinzeit leben.
Gruß
Uli
von: Frank S.

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 15:03

Ich habe mich ja grade von Wolfram belehren lassen, die Kraft ist bei meinen versifften Bremssätteln aber offenbar zu klein, dass die Kolben komplett zurückgeholt werden könnten. Wenn ich mein Vorderrad, ohne Nabendynamo, hoch hebe und drehe, so höre ich leise aber dennoch vernehmbare Schleifgeräusche von meiner Bremse. Diese sind aber so leise, dass sie beim Hinterrad schon durch das klickern des Freilaufs überhört werden. So kenne ich das auch vom Motorrad und vom Auto. Die Bremssohlen liegen ohne Druck plan an der Bremsscheibe an. Das der Dichtring auch rückholende Wirkung hat war mir bisher unbekannt.

MfG
Frank
von: Frank S.

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 15:10

Hallo Uli,

ich hoffe ich darf Dir auch antworten:
Da hydraulische Bremsen nicht mit ein paar überall auffindbaren Hilfsmitteln zu reparieren sind. (Dichtungen der Kolben vor allem.)
Da Verbogene Bremsscheiben viel schlechter zu zentrieren sind, als verzogene Felgen.
Aber man soll ja immer beide Seiten sehen:
Bessere Bremswirkung bei nahezu jedem Wetter.
MfG
Frank
von: Job

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 15:10

nur so ein Gedanke, der mir soeben durch den Kopf ging.
Unter Umständen ist bei Scheibenbremsen die Qualität der Naben noch ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Son und R-Gerät haben ja erwiesenermaßen gute Lager mit niedrigen Toleranzen. Auch die Onyx-Naben an meinem anderen Rad sind da ganz gut.

Was für Naben fahren denn diejenigen, die massive Schleifprobleme haben?

job
von: tkikero

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 15:19

In Antwort auf: Uli

Hallo jomo,
nochmals, diesmal als Frage: Warum sind Scheibenbremsen keine "Einfachtechnik"?


Vielleicht weil's schon wieder ein Bauteil mehr am Fahrrad braucht ...
Weil Bauteile (Gabeln) plangefräst werden müssen und da schon einiges schiefgehen kann, was dann nur schwer zu korrigieren ist.
Und weil Schleifphänomene am Fahrrad eben anders zu bewerten sind als an motorisierten Fahrzeugen. Weil es bis heute noch genügend Scheibenbremsenmodelle gibt, die belegen, dass die Hersteller diese Technik bis heute noch nicht immer richtig im Griff haben.

Die Felgenkneifer nutzen, bei allen Nachteilen die sie haben (bei Nässe schlechter, schwierige Montage), eben ein Bauteil, das sowieso da ist, eben die Felge. Schlicht und einfach.
Klar, wird die Felge irgendwann abgeraspelt, sicher auch ein Manko, aber bei mir sind die Felgen sowieso immer lang vor dem "durchgeraspelt sein" dahingeschieden (Bordsteinkante, Schlagloch), die Felge ist also so oder so ein Verschleißteil ...
von: tkikero

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 15:33

In Antwort auf: katjob

nur so ein Gedanke, der mir soeben durch den Kopf ging.
Unter Umständen ist bei Scheibenbremsen die Qualität der Naben noch ein nicht zu unterschätzender Faktor.

job


Du musst noch präziser werden. Faktoren können meines Erachtens sein:

Die Qualität der Nabenlagerung (beim Baumarkt-Konuslager, bei gelockerten Konuslagern allgemein, Naben mit verspannten Rillenkugellagern etc.) + die Qualität der Bremsscheibenaufnahme + die Qualität der Fräsung an Gabel/Rahmen.

Es wäre m. E. besser, wenn die Scheibenbremse von sich aus etwas Toleranz mitbrächte ... kann ja nicht sein, dass die nur mit SON+Rohloff und den ganz wenigen guten Rikula-Naben funktionieren (es gibt ja weniger schleifanfällige, tolerantere Scheibenbremsmodelle).
Vielleicht gibt es eines Tages von Shimano Naben mit integrierter Bremsscheibe, genauso wie Hollowtech II bereits die Innenlagerachse mitbringt ...;
von: Falk

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 16:01

Zitat:
Weil Bauteile (Gabeln) plangefräst werden müssen und da schon einiges schiefgehen kann, was dann nur schwer zu korrigieren ist.

Und das ist eben falsch. Ich habe schon öfters den Tipp gehört, dass man die Sattelklemmung ausreiben soll, damit die Sattelstütze ordentlich reingeht und nicht von Graten oder Schweißperlen beschädigt wird. Trotzdem hat noch niemand behauptet, dass Sitzgelegenheiten auf Fahrrädern generell schlecht wären.
Bei den Bremszangenaufnahmen sind vielmehr die Hersteller in der Pflicht. Sie haben sich einfach an den Standard der Aufnahmen zu halten und können das auch wesentlich besser als der Werkstattmechaniker, der dort eine Bremszange anbringen soll. Nur hat man diesen Arbeitsgang schlicht und einfach eingespart »weil die Mehrzahl ja doch bei der bewährten Wiehbrähk bleibt«. Sowas grenzt an eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Es scheint keinen zu geben, der den betreffenden Unternehmern mal kräftig auf die Füße tritt.
Und Dauerschleifen ist eine zu behebende Störung. Dauernde Wiederholung, dass dieses der Normalfall wäre, zeigt nur, dass der Gebetsmühlenexport aus Tibet zu florieren scheint. Eine vernünftige Bremse hat sauber zu lösen.
Seltsam, dass noch niemand bemängelt hat, dass bei den meisten Scheibenbremsen das Laufrad zum Sohlenwechsel ausgebaut werden muss. Bei der MZ-Bremse (MZ war ein Motorradhersteller) ging das wie auch die Zustandskontrolle im eingebauten Zustand von oben und das war eine absolute Stärke.

Falk, SchwLAbt
von: Uli

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 16:11

Zitat:
Vielleicht weil's schon wieder ein Bauteil mehr am Fahrrad braucht ...

Mit dem Argument würden wir - wie schon gesagt - noch in der Steinzeit leben. Und dieses eine Bauteil ist die Bremsscheibe, nicht unbedingt ein Teil, dass sehr defektanfällig ist.

Zitat:
Weil Bauteile (Gabeln) plangefräst werden müssen und da schon einiges schiefgehen kann

Auch Felgenbremsen benötigen eine Aufnahme, dessen Qualität nicht beliebig schlecht sein darf. Zudem ist das Planfräsen nach den mir bekannten Aussagen einiger Fahrrad-Händler kein Hexenwerk.

Zitat:
Weil es bis heute noch genügend Scheibenbremsenmodelle gibt, die belegen, dass die Hersteller diese Technik bis heute noch nicht immer richtig im Griff haben.

Zustimmung. Ich kenne auch schlechte Fahrräder. Heisst das, dass das Prinzip Fahrrad an sich schlecht ist und man besser Alternativen zur Fortbewegung nutzen sollte?

Zitat:
Klar, wird die Felge irgendwann abgeraspelt, sicher auch ein Manko, aber bei mir sind die Felgen sowieso immer lang vor dem "durchgeraspelt sein" dahingeschieden (Bordsteinkante, Schlagloch), die Felge ist also so oder so ein Verschleißteil ...

Darum geht es mir nicht. Ich möchte bloß die Behauptung "Scheibenbremsen sind kompliziert und schleifen" nicht unwidersprochen stehen lassen.

Gruß
Uli
von: ulli82

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 17:42

Zitat:
Ich möchte bloß die Behauptung "Scheibenbremsen sind kompliziert und schleifen" nicht unwidersprochen stehen lassen.


Auch wenn ich mit Felgenbremse unterwegs bin, bin ich da ganz deiner Meinung. Besonders das Argument mit den hydraulischen Teilen zieht mE nicht, denn genauso wie es hydraulische Felgenbremsen gibt, gibt es auch mechanische Scheibenbremsen.
von: Flachfahrer

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 17:45

In Antwort auf: tkikero
bei mir sind die Felgen sowieso immer lang vor dem "durchgeraspelt sein" dahingeschieden (Bordsteinkante, Schlagloch), die Felge ist also so oder so ein Verschleißteil ...


Bordsteine und schlaglöcher sind belastungen, die zu erwarten sind und demzufolge sollte ein laufrad die auch aushalten.


MfG
von: HyS

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 18:32

Nochmal zum richtigen montieren damit es nicht schleift:

es gibt an der Bremszange zwei Schrauben und bei jeder Schraube kann man noch Unterlagscheiben drunterlegen und zwar so viel, das der Spalt in der Bremszange mittig über der Scheibe ist.
Soll das etwa ein kompliziertes Hexenwerkt sein? Zwei Schrauben und Unterlagscheiben zu montieren?

Letzten Sommer habe ich meine Scheibenbremse ein zweites mal montiert, da ich den Rahmen gewechselt habe. Kann mich ehrlich nicht erinnern, das das schwierig war.

Etwas anderes ist noch das Entlüften, das hat man bei Hydrauliksystemen egal ob für Scheibe oder Felge (HS33).
von: HyS

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 18:49

In Antwort auf: tkikero

Weil Bauteile (Gabeln) plangefräst werden müssen und da schon einiges schiefgehen kann, was dann nur schwer zu korrigieren ist.


Das mit dem Planfräsen wird wahrscheinlich bald verschwinden. Bei meiner letztjährigen Magura Federgabel sind bei der Scheibenbremsaufnahme Edelstahlprotektoren in die Aufnahme eingelegt. Dadurch muß man nichts fräsen und der Lack bleibt auch dran.

Das Fräsen gefällt mir übrigens auch nicht, da man damit immer auch den Lack abfräst.
von: JohnyW

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 20:36

isch habe gar keine HS33...(und bremse trotzdem)

PS: Und wegen einer schleifenden HS33 durfte ich mir ein neues Fahrrad kaufen:
1. Bei meinen Mitreisenden schleifte die HS33 Bremse.
2. Mein Rad am Straßenrand geparkt, damit das justiert wird
3. Auto drauf gefahren.
4. 700 EUR Schaden
5. Urlaub am Arsch
6. 3 Monate ohne Rad

Wo kann ich den Hersteller verklagen? grins

Gruß
Thomas
von: Jim Knopf

Re: Fazit vier Jahre Louise - 14.02.08 21:37

Hallo Thomas,

Zitat:
PS: Und wegen einer schleifenden HS33 durfte ich mir ein neues Fahrrad kaufen:


mit einer vernünftig montiertenen Scheibenbremse wäre das nicht passiert teuflisch.
von: wro

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 00:53

Hallo Jürgen. Ich hänge mich mal bei Dir an.

Scheibenbremse ja oder nein ist für mich nicht nur das Thema geht's nur mit Schleifen oder auch ohne.

Wenn ich ein ausgesprochener Schönwetter, bzw. Trockenwetterfahrer wäre, dann würde ich mir das mit der Scheibe auch nochmal überlegen. Aber bei Regen und im Winter ist die Scheibenbremse so eine Wohltat. Ihr beklagt hier das bißchen Schleifen der Scheibenbremse und was ist mit dem häßlichen Schmirgelgeräusch der Felgenkneifer während und nach Regenfahrten? (Vom schwarzen Abrieb vom stärkeren Verschleiß von Belag und Felge wollen wir ja mal gar nicht reden.)

--- Achtung, reine Fiktion ------
Ich erinnere mich ja noch deutlich an die Diskussionen im Forum als die ersten Felgenbremsen die Stempelbremsen ablösten. Falk war einer der ersten, der weg von den reifenmorden Bremsen wollten. Ihm und einigen anderen schien es sinnvoll die wesentlich stabileren Felgen langsam abzuhobeln statt den sicherheitsrelevanten Reifen aufzuschlitzen.

Und in ein paar Jahren, wenn die letzten Felgenkneifer verschwunden sind, wird die Scheibenbremser-Fraktion ihre ach so einfache, geliebte Technik gegen Falk und Konsorten mit ihren neuen, dank Supraleitern zur Serienreife gebrachten, Wirbelstrombremsen verteitigen. (Die dann auch gleich Strom erzeugen.) Das ist der Lauf der Zeit.
----- Ende Fiktion -------------


Mir persönlich ist der Schritt zur Scheibenbremse leicht gefallen. Ich habe schon zu Zeiten als es noch keine Scheibenbremsen gab, weder Rücktritt- noch Felgenbremsen gemocht.

@ Andreas
Magura hat sicherlich nicht zu allen Zeiten super Scheibenbremsen gebaut. Wenn Du im Mai 2004 gekauft hast sind das sicherlich noch die vom Modelljahr 2004 gewesen. Nach meiner Beobachtung gibt's die Modelle für's nächste Jahr zwar schon immer im Herbst zu kaufen, aber im Mai war's sicherlich noch der alte Jahrgang. Aber das nützt Dir natürlich alles nichts. Ich glaube halt, die Louise war damals noch nicht so ausgereift wie heute. Und wenn Du Magura deshalb nicht mehr magst, würde ich Dir eher zu einem Fabrikat- als zu einem Systemwechsel raten.

Eins gebe ich allerdings zu. Die Beläge gehen schon ein bißchen mehr ins Geld als bei den Felgenkneifern. Aber wie schon ein anderer vor mir geschrieben hat, das ist mir die Sache Wert.

Gruß

Wolfgang
von: tkikero

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 07:32

In Antwort auf: Jim Knopf

Hallo Thomas,

Zitat:
PS: Und wegen einer schleifenden HS33 durfte ich mir ein neues Fahrrad kaufen:


mit einer vernünftig montiertenen Scheibenbremse wäre das nicht passiert teuflisch.


Genauso wenig wie mit einer vernünftig montierten HS33 ... die ist bekanntlich erst gut, wenn sie mal montiert ist. Die Montage selbst übertrifft vom Schwierigkeitsgrad sicherlich alle frühen Magura Fehlleistungen bezüglich der Scheibenbremsen (Sorry, liebe Uracher, wenn schon Scheibenbremse, dann werd' ich mich inzw. bei Shimano oder Avid umgucken ...).
von: tkikero

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 07:59

In Antwort auf: wro


--- Achtung, reine Fiktion ------
Ich erinnere mich ja noch deutlich an die Diskussionen im Forum als die ersten Felgenbremsen die Stempelbremsen ablösten. Falk war einer der ersten, der weg von den reifenmorden Bremsen wollten. Ihm und einigen anderen schien es sinnvoll die wesentlich stabileren Felgen langsam
----- Ende Fiktion -------------



So wie die Stempelbremse typischerweise eingesetzt wurde, war sie alles andere als reifenmordend.

Die Stempelbremse sowie die Rücktrittbremse hatte durchaus ihre Berechtigung. Zu ihrer Zeit ging es allgemein etwas weniger hektisch zu, mit einem 17-20kg-Eingangrad ist man in der Regel auch keine Alpenpässe hoch oder runter gefahren. Nach dem Fahrverhalten meines Opas sowie meines Vaters zu schließen, letzterer ist noch bis in die späten 80er auf einem Fahrrad aus den 30er Jahren (nur ein Gang + Stempel + Rücktrtitt) täglich in die Arbeit gefahren, hat man für gemütliche, also die alltäglichen Bremsvorgänge die Rücktrittbremse genommen, und vorne nur in Notfällen gebremst. Dann hat sich auch der Reifenverschleiß sehr in Grenzen gehalten.

Der große Vorteil dieser Technik war, dass sie unverwüstlich war. Beim Stempel: Keine Hydraulikleitung, keine Seilzüge. Dank Rücktrittbremse war es auch kein Problem, wenn man aus irgendwelchen Gründen seine Hand nicht wie gewohnt benutzen kann (Verletzung etc.).
von: JoMo

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 08:15

Zitat:
Wenn ich ein ausgesprochener Schönwetter, bzw. Trockenwetterfahrer wäre, dann würde ich mir das mit der Scheibe auch nochmal überlegen


...das war auch einer der Überlegungen bei mir. Trifft nämlich zum größten Teil bei Radreisen auf mich zu. Fahre überwiegend in Italien und Frankreich.

jomo
von: Frank S.

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 08:33

In Antwort auf: tkikero

[...]
Der große Vorteil dieser Technik war, dass sie unverwüstlich war. Beim Stempel: Keine Hydraulikleitung, keine Seilzüge. Dank Rücktrittbremse war es auch kein Problem, wenn man aus irgendwelchen Gründen seine Hand nicht wie gewohnt benutzen kann (Verletzung etc.).

Das kann ich nicht stehen lassen. Ich erinnere mich noch mehr als gut, dass mir bei der Benutzung meines Kinderfahrrads mit Stempelbremse des öfteren der Gummistempel bei Bremsen durchs Schutzblech abgerauscht ist. Die Klemmung war nicht für festes Bremsen gedacht. Man beachte ich hatte die Kraft eines vier Jährigen! Ein weiterer Nachteil war, als von Gestänge auf Bowdenzug umgestellt wurde. Da war so eine komische "Rakete" auf dem Schutzblech angebracht, die eine Rückholfeder enthielt. Diese war bei mir aus Blech und Kunststoff und damit sehr fehleranfällig.

MfG
Frank
von: JoMo

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 08:36

Servus,

ein Bekannter erzählte mir, daß regelmäßig beim Transport seines MTBs seine Scheibenbremse Luft zieht. Vor allem, wenn das Teil auch mal kopfüber irgendwo eingestellt ist.
Ich hatte auch andere MTBler gefragt, die über änliche Ärgernisse berichteten. War für mich damals ein klares K.O.-Kriterium.
Ansonsten wäre ich keineswegs ein Scheibengegner, sondern lediglich ein Montage- und Bastelmuffel.
Vom Prinzip her ist eine Scheibenbremse ja auch "Einfachtechnik".
Die Feststellung, daß hier etwas präziser und mit mehr Sachverstand gearabeitet werden muß, sehe ich klar ein.
Hätte ich in meinem Norwid damals eine Scheibe geordert, hätte dies der Pallesen sicher auch entsprechend getan.
Damit wäre ich auch wahrscheinlich mit der Scheibe genauso zufrieden gewesen.
Da die nicht ausreichende Fachkompetenz auch in Fachgeschäften plus mangelhafte Fertigung vieler Rahmen aber scheinbar fakt ist, glauben halt manche noch nicht so recht an die Vorteile dieser Technik.
Anders ausgedrückt: Mittelmäßiger Rahmen mit mittelmäßiger V-Brake: geht. Mittelmäßiger Rahmen mit Scheibe: Evtl. problematich. Also: V-Brake?


jomo
von: Job

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 08:44

In Antwort auf: JoMo

Anders ausgedrückt: Mittelmäßiger Rahmen mit mittelmäßiger V-Brake: geht. Mittelmäßiger Rahmen mit Scheibe: Evtl. problematich. Also: V-Brake?

Ich hab nen 200€-Rahmen und ne 200€-Federgabel.
Auch damit sollte es keine Probleme geben.
Den Sitz am Rahmen habe ich selbst gefräst. War auch für mich das erste mal.
Die federgabel war von vornherein schon vom Hersteller ordentlich gefertigt. (magura)

job
von: JoMo

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 09:07

Zitat:
Den Sitz am Rahmen habe ich selbst gefräst


Also mit Rumfräsen am Rahmen ist eben gerade nicht so mein Ding.

jomo
von: Job

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 09:14

ich wollte damit ja auch nur ausdrücken, das es selbst so Laien wie mir gelingt diesen Arbeitsschritt ordentlich auszuführen. Man braucht dazu keine 3 jährige Ausbildung zum Werkzeugmacher.

Wenn Du eh nicht selbst am Rad bastelst, sollte das ohnehin der Mechaniker beim Neuaufbau machen. Macht man ja üblicherweise auch nur einmal.

evtl. wäre es bei meinem Rahmen auch nicht nötig gewesen. Durch die schwarze Eloxalschicht konnte man gut sehen, ob die Ösen nicht parallel waren. Der Abtrag beim Fräsen war gleichmäßig. Sie waren also ordentlich.

job
von: JohnyW

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 09:20

Hi,

und fabrikneue indische Fahrräder haben die Stempelbremse heute noch. Ohne Züge - voll mechanisch.

Gruß
Thomas
von: wro

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 09:54

Hallo Jomo,

Du sprichst hier noch einen Punkt an der mir eben auch noch als Nachteil eingefallen ist. Durch das auf den Kopfstellen beim Transportieren kann tatsächlich Luft in die Leitungen gelangen. (Ich denke mal beim nur kurz auf den Kopfstellen und wieder aufrecht stellen passiert noch nichts. Aber beim Verladen und Entladen kommt man auch vielleicht mal kurz an den Bremshebel und dann kann's passieren.)

Dem kann man aber vorbeugen in dem man die Bremshebel noch in der aufrechten Stellung mit einem Klebeband oder Einmach-Gummi an den Lenker ranzieht, dann verschließt der Kolben die Öffnung aus der normalerweise Öl in die Leitung nachgezogen wird.

Gegen der Technik mögen nun einwerfen, dass man eventuell vor einem Sturz keine Zeit mehr für die Maßnahme hat. Denen könnte man entgegen halten, dass man auch unterwegs eine Bremse entlüften kann, wenn der Bremsflüssigkeitsbehälter voll ist. Dazu brauche ich bei der Louise mit ihrem Hydrauliköl lediglich einen Lappen und den entsprechenden Inbusschlüssel und ist in 2 Minuten erledigt. Das geht auf jeden Fall einmal, wenn der Bremsflüssigkeitsbehälter gut befüllt ist. Wenn der eh leer ist, wird's natürlich kritisch und ist nicht zu empfehlen.

Wenn Du wirklich Trockenwetterfahrer bist, dann überleg's Dir wirklich nochmal. Ich möchte Dich nicht unbedingt zu den Scheibenbremsen überreden, wenn Du von vorne herein nicht ganz überzeugt bist.

Bei mir war's anders. Ich habe während dem Fahren mit den alten Felgenbremsen schon immer vor mich hinsinniert, dass Felgenbremsen meiner Ansicht nach ein altmodischer Krampf sind, der lediglich den Vorteil hat, dass ich die eh vorhandene Felge auch zum Bremsen verwende. Wenn ich nun etwas Ärger mit meinen Scheibenbremsen hätte, dann würde ich das dieser Technik trotzdem eher verzeihen, weil ich sie aus meinem eigenen Antrieb heraus gewählt habe. Es ist immer blöd, wenn man jemanden zu etwas hin überredet und der dann mit der Technik, aus was für Gründen auch immer, Probleme damit hat.

Meine Schwester hat u.a. auf mein Anraten hin sich an ihr neues Radl Scheibenbremsen anbauen lassen. Nun baut sie ungern das Vorderrad aus, weil es hinterher leicht schleift. Für mich ist dieses Schleifen überhaupt kein Problem. Und erstaunlicherweise habe bei menem Radl das Problem überhaupt nicht. Meine Schwester setzt sich auch nur bei trockenem Wetter auf's Rad, deshalb kann sie die Vorteile der Scheibenbremsen bei schlechtem Wetter nicht schätzen.


Gruß

Wolfgang
von: Martina

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 10:05


In Antwort auf: wro

Dem kann man aber vorbeugen in dem man die Bremshebel noch in der aufrechten Stellung mit einem Klebeband oder Einmach-Gummi an den Lenker ranzieht, dann verschließt der Kolben die Öffnung aus der normalerweise Öl in die Leitung nachgezogen wird.


Das ist ein wichtiger Hinweis, macht den liegenden Transport bei ausgebautem Laufrad aber schon nervig (anders geht unser Tandem nicht in halbwegs 'normale Autos'.....). Rad raus, Transportsicherung rein, Einmachgummi rum und bitte alles in der richtigen Reihenfolge. zwinker Trotzdem hatten wir nach so nem Autotransport schon Luft in der Scheibenbremse und den Ärger, dass nach dem Radeinbau garantiert wieder was schleift kennen wir auch nur zu gut.

Martina
von: hans-albert

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 10:08

Hallo,

die Louise Modelljahr 2000 (manuelle Nachstellung, einkolben-Festsattel, "Biegescheibe") war meine Einstiegsdroge zu den Scheibenbremsen. Sowohl diese 2000er als auch die 2006er (einteiliger zweikolben-Festsattel) haben bei mir hervorragend ihren Dienst getan. Die Modelljahre dazwischen hab ich ausgelassen. An der Zugmaschine für den Kinderanhänger und auch seit geraumer Weile am Solorad schwöre ich auf GustavM. Die gibt es übrigens derzeit bei Rose im Angebot 5533771 und 55337761. Vor allem die Gustav hat mir in in einer Handvoll brenzliger Situationen im Straßenverkehr schon die entscheidenden Zentimeter gebracht. Da hätte selbst die HS33 nicht gereicht, geschweige denn eine Cantibremse oder gar eine Stempelbremse.

Nostalgisch gesehen ist die hebelbetätigte Stempelbremse eine schöne Sache. Aber wer im modernen Straßenverkehr mitfährt, sollte auch aktuelles Equipment am Rad haben. Dazu gehört auch eine Bremse, die bei Betätigung das Fahrzeug zum Stehen bringt. Und nicht nur eine weitere Beschleunigung erschwert, denn genau so habe ich aus meiner Kindheit die bereits erwähnten "Schutzblechraketen" in Erinnerung.

Und der Begriff "Bremse" fängt fängt für mich in etwa bei der Louise an. Da ich viel mit Kinderanhänger unterwegs bin, hab ich da auch einen merklichen Belagverschleiß. Den hatte ich vorher mit der HS22 aber auch. 160 Kilo (und manchmal mehr) wollen bergab eben gezügelt werden.

Grüße
hans-albert, wo immer möglich nur noch mit Scheibenbremsen
von: Martina

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 10:15

In Antwort auf: hans-albert

Vor allem die Gustav hat mir in in einer Handvoll brenzliger Situationen im Straßenverkehr schon die entscheidenden Zentimeter gebracht. Da hätte selbst die HS33 nicht gereicht, geschweige denn eine Cantibremse oder gar eine Stempelbremse.


Dann fährst du entweder deutlich schneller als wir oder immer bei Regen oder bei euch gibts extrem steile Hügel oder Matsch auf der Straße. Auf trockener Straße bringt m.E. jede vernünftige Bremse (und das sind alle außer Stempel) mit einem zur Handgröße passenden Hebel auch ein Tandem zum blockieren, wenn mans darauf anlegt. Und mehr als blockieren geht m.E. nicht.


Martina, die Scheibenbremsen, HS33, Canti, V-Brake, Trommelbremsen und Rennbremsen im Haushalt in Gebrauch hat
von: JoMo

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 10:42

Zitat:
Wenn Du eh nicht selbst am Rad bastelst


Na ja, ich tus halt nicht gerne und möglichst nicht mehr als notwendig.
Ansonsten habe ich meinen Koga-Miyate Randonneur-Extra-Rahmen komplett selbst aufgebaut. Alle Shimano XT-Teile paßten auf Anhieb perfekt ohne Hobeln, Schleifen uns Fräsen.
Da kann ich auch immer noch alles selbst dran erledigen, obwohl dieses Rad nicht gerade zur Kategorie "Ente" gehört.
In nächster Zeit kommt ein Bremsenwechsel bei meinen Rädern sowieso nicht in Frage, aber ich werde mich natürlich weiterhin umhören (obs schleift zwinker )
Überhaupt, immer dieses Gebremse grins, seht mal lieber zu, daß die Mühle am Rollen bleibt.

jomo
von: JoMo

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 10:50

Zitat:
in dem man die Bremshebel noch in der aufrechten Stellung mit einem Klebeband oder Einmach-Gummi an den Lenker ranzieht


....na wer sagts denn. Schon wieder eine Frage beantwortet und damit vielleicht ein Problem lösbar (das zuvor angeblich nicht da gewesen sein sollte zwinker )

jomo
von: JohnyW

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 11:12

Hi,

vielleicht mache ich ja auch was falsch. Mit wird zwar regelmäßig die Vorfahrt genommen, aber durch vorausschauende Fahrweise habe ich in den letzten 10 Jahren 2 Vollbremsungen hinlegen müssen (beide mit dem Rennrad), wobei ich die Situation nicht als brenzlig bezeichnen würde, weil ich noch ca. 1-2 m Platz zum "Feind" hatte.

Da ich kein Geschwindigkeitsjunkie bin reicht mir bergab eine Verringerung der Geschwindigkeit vollkommen. Die Abfahrten >50 km/h kann ich an einer Hand (pro Jahr) abzählen. Durch die Fahrweise brauche ich auch fast nie neue Bremsbelege...

Meine Felgenbremsen blockieren das Hinterrad recht zügig (das brauche ich aber nur bei MTB Fahrten - siehe oben).

Gruß
Thomas
von: hans-albert

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 11:43

In Antwort auf: Martina


Dann fährst du entweder deutlich schneller als wir oder immer bei Regen oder bei euch gibts extrem steile Hügel oder Matsch auf der Straße. Auf trockener Straße bringt m.E. jede vernünftige Bremse (und das sind alle außer Stempel) mit einem zur Handgröße passenden Hebel auch ein Tandem zum blockieren, wenn mans darauf anlegt. Und mehr als blockieren geht m.E. nicht.


Martina, die Scheibenbremsen, HS33, Canti, V-Brake, Trommelbremsen und Rennbremsen im Haushalt in Gebrauch hat


Hallo Martina,

Ich habe auch alle dieser Bremsen in Gebrauch. Oder besser, hatte. Denn alles, was Seilzug hat, fliegt raus, wenn immer möglich. Mehr als blockieren geht nicht, das stimmt völlig, und das geht auch mit einer Cantileverbremse, wenn sie gut eingestellt ist. Bei einer Gefahrenbremsung kommt es aber auch auf das feinfühlige Regeln an der Blockiergrenze (Hinterrad, Tandem auch Vorderrad) bzw. Überschlagsgrenze (solo Vorderrad) an. Da sind Hydraulikbremsen im Vorteil, denn sie haben keine Reibung im Bowdenzug und daher keine Hysterese zwischen Bremswirkung und Hebelkraft.

Ich wohne tatsächlich am Hang eines Hügels, Berg wäre wahrlich übertrieben, und der Kindergarten ist am anderen Hang, und ich muss wegen eines Weihers dazwischen halt immer durch's Tal. Das ist m.E. aber nicht der Hauptgrund. Ich komme am seltener benutzten Tandem mit Kinderanhänger derzeit bei (sehr) vorausschauender Fahrweise auch mit einer HS11 zurecht, obwohl hinten sogar eine Stahlfelge verbaut ist. Die hintere HS11 wirkt immer noch besser als der serienmäßige Rücktritt der P5.

Die brenzligen Situationen waren entweder im Regen - und beim Tandem oder Solo mit Kinderanhänger merkt man es besonders, dass hier erst mal eine oder zwei Radumdrehungen das Wasser heruntergewischt werden muß, bevor die Bremswirkung einsetzt - und ein anderes mal war es im Trockenen, als ein PKW, der im Gegenverkehr ausgeschert ist, um einen Bus an der Haltestelle zu passieren. Ich habe eine derartige Vollbremsung hingelegt, dass trotz Kinderanhänger das Hinterrad in der Luft war, die Gabel ging auf Block, vom unerwarteten Abstützen am Lenker habe ich mir das Daumengelenk geprellt, und der PKW, der nicht ein bisschen gebrems hatte, ist mit der Motorhaube noch unter meinem Lenker durchgefahren und keine Handbreit vor meinem Knie wieder eingeschert.

Hier war ganz klar auch die sehr hohe Anfangsbremswirkung der GustavM der Gesundheit sehr zuträglich. Wenn mein Bremsweg ca. 5 cm länger gewesen wäre, hätte ich Knieprobleme bekommen, verursacht von den Scherben eines PKW-Scheinwerfers.

Diese Situation wäre auch bei noch vorausschauenderer Fahrweise nicht vermeidbar gewesen. Ich bilde mir nämlich ein, vor allem mit Kinderanhänger sehr vorausschauend zu fahren. Daher kommt bald eine andere Gabel an das alte Tandem, damit vorne eine adäquate Bremse den Dienst aufnehmen kann. Es wird wohl auf eine modifizierte GS4 herauslaufen mit einer 210er Gustl dran. Ganz off topic: Oder kann mir jemand eine sehr stabile, günstige Starrgabel für Tandem mit 1" Gewinde und Disc anbieten?.

Aber bevor es hier zu einer Diskussion pro/contra Disc oder Hydraulik/Seilzug wird; es ging um die Louise. Daher meine Meinung: Louise - find ich gut. Gustav - find ich besser. Zumal sie bei der angegebenen Quelle nur unwesentlich teurer ist, als die HS33 laut Listenpreis kosten soll, aber dann doch mehr bietet.

Grüße
'hans-albert'
von: Martina

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 12:07

In Antwort auf: hans-albert


Bei einer Gefahrenbremsung kommt es aber auch auf das feinfühlige Regeln an der Blockiergrenze (Hinterrad, Tandem auch Vorderrad) bzw. Überschlagsgrenze (solo Vorderrad) an. Da sind Hydraulikbremsen im Vorteil, denn sie haben keine Reibung im Bowdenzug und daher keine Hysterese zwischen Bremswirkung und Hebelkraft.


*Da* gebe ich dir allerdings völlig recht, zumindest theoretisch.
Praktisch kam ich mit der Shimano-Scheibenbremse an einem geliehenen MTB aber gar nicht zurecht, denn meinem Gefühl nach gabs da auch entweder nix oder zuviel. Es scheint also nicht *nur* an der Hydraulik zu hängen. Die Konsequenz aus diesem Erlebnis ist für mich, dass ich lieber eine HS33 als eine miese Scheibenbremse will.

Martina
von: hans-albert

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 12:52

In Antwort auf: Martina


Praktisch kam ich mit der Shimano-Scheibenbremse an einem geliehenen MTB aber gar nicht zurecht, denn meinem Gefühl nach gabs da auch entweder nix oder zuviel. Es scheint also nicht *nur* an der Hydraulik zu hängen. Die Konsequenz aus diesem Erlebnis ist für mich, dass ich lieber eine HS33 als eine miese Scheibenbremse will.

Martina


Hallo Martina, jetzt bin ich an der Reihe, Dir Recht zu geben. Das wichtigste ist, dass es die beste Bremse für Diese/n spezielle/n Fahrer/in ist. Und die HS33 ist wahrlich ein gutes Stück, bei den Felgenbremsen mein absoluter Favorit.

Ich selbst habe keine Erfahrungen mit Shimano Scheibenbremsen, da die Louise bei mir auf Anhieb meinen Wünschen entsprochen hat. Daher meine Empfehlung, bei Gelegenheit mal die Louise oder für Dich evtl. besser geeignet die Tandem-freigebene GustavM zu testen, damit Du bei einer evtl. Neuanschaffung schon gleich "im Bilde" bist.

Kann es evtl. sein, dass bei dem geliehenen MTB die Bremshebel andersrum montiert waren, als Du es gewöhnt bist? Fahrräder bremsen meisst vorne mit dem linken Griff und hinten mit dem rechten, ich habe es aber immer umgekehrt, und wenn ich mal auf einen "normal" montierten Rad fahre, muss ich mich erst umgewöhnen.

Beste Grüße
Thomas
von: Martina

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 13:07

Hallo Thomas,

In Antwort auf: hans-albert


Ich selbst habe keine Erfahrungen mit Shimano Scheibenbremsen, da die Louise bei mir auf Anhieb meinen Wünschen entsprochen hat. Daher meine Empfehlung, bei Gelegenheit mal die Louise oder für Dich evtl. besser geeignet die Tandem-freigebene GustavM zu testen, damit Du bei einer evtl. Neuanschaffung schon gleich "im Bilde" bist.


Ich wolte auch nicht ausdrücken, dass ich Scheibenbremsen generell schlecht finde, sondern nur, dass die Gleichung Scheibe=über jeden Zweifel erhaben anscheinend auch nicht gilt.
Wir haben ja ein Tandem mit Gustav M (aber auch eins mit HS33 und eins mit V-Brakes...) und mein Mann hat auch Scheibenbremsen am MTB (Louise oder Julie, ich verwechsel das immer...) und mit beiden sind wir zufrieden. Eben deshalb war ich ja so enttäuscht. Woran es im einzelnen lag, weiß ich auch nicht, das Rad war als typisches Leihrad generell nicht im allerbesten Zustand, vielleicht kann Shimano ja auch nix dafür.

Martina
von: Sven-Ddf

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 13:28

In Antwort auf: Martina


*Da* gebe ich dir allerdings völlig recht, zumindest theoretisch.
Praktisch kam ich mit der Shimano-Scheibenbremse an einem geliehenen MTB aber gar nicht zurecht, denn meinem Gefühl nach gabs da auch entweder nix oder zuviel. Es scheint also nicht *nur* an der Hydraulik zu hängen. Die Konsequenz aus diesem Erlebnis ist für mich, dass ich lieber eine HS33 als eine miese Scheibenbremse will.

Martina


Hallo,
ich fahre jetzt seid ca 3 Jahren mit Shimano-Scheibenbremsen (2,5 Jahre Shimano LX und jetzt Alfine) und ich finde sie sind sehr gut zu dosieren, schleifen und quietschen nicht und Entlüften bis jetzt auch noch nicht nötig.
Gruß
Sven
von: JoMo

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 14:10

Zitat:
Ich wolte auch nicht ausdrücken, dass ich Scheibenbremsen generell schlecht finde, sondern nur, dass die Gleichung Scheibe=über jeden Zweifel erhaben anscheinend auch nicht gilt.


Ganz genauso sehe ich das auch.
Wäre ja auch das erste mal, daß etwas nur Vorteile hat.

jomo
von: HyS

Re: Fazit vier Jahre Louise - 15.02.08 22:12

In Antwort auf: JoMo

Zitat:
Ich wolte auch nicht ausdrücken, dass ich Scheibenbremsen generell schlecht finde, sondern nur, dass die Gleichung Scheibe=über jeden Zweifel erhaben anscheinend auch nicht gilt.


Ganz genauso sehe ich das auch.
Wäre ja auch das erste mal, daß etwas nur Vorteile hat.

jomo


Nichts hat nur Vorteile, eine alte Weisheit.

Aber selbst wenn Scheibenbremsen ein besseres Verhältnis von Vor- zu Nachteilen haben (bzw. hätten, je nach Ansicht) ist das nicht zwangsläufig ein Grund, das die alten Bremsen deswegen gleich völlig überholt und wertlos sind. Das sollte man alles ganz relaxed sehen.
Ich fahre auch nach wie vor Scheiben- und Felgenbremsen.
Beide Bremssysteme sind heutzutage schon auf einem generell sehr hohen Niveau.
von: tkikero

Re: Fazit vier Jahre Louise - 16.02.08 23:03

In Antwort auf: Uli

Zitat:
Vielleicht weil's schon wieder ein Bauteil mehr am Fahrrad braucht ...

Mit dem Argument würden wir - wie schon gesagt - noch in der Steinzeit leben. Und dieses eine Bauteil ist die Bremsscheibe, nicht unbedingt ein Teil, dass sehr defektanfällig ist.


Nein, das ist nichts Steinzeitliches. Wenn ich ein Problem mit weniger Bauteilen lösen kann, dann ist das schlicht effizienter, nachhaltiger, ressourcenschonender. Eine Bremsscheibe ist leider nicht aus Holz ...

Zitat:
Zitat:
Weil Bauteile (Gabeln) plangefräst werden müssen und da schon einiges schiefgehen kann

Auch Felgenbremsen benötigen eine Aufnahme, dessen Qualität nicht beliebig schlecht sein darf. Zudem ist das Planfräsen nach den mir bekannten Aussagen einiger Fahrrad-Händler kein Hexenwerk.


Selbst mit schepps angebrachten Canti-Sockeln geht noch einiges ..


Zitat:
Zitat:
Weil es bis heute noch genügend Scheibenbremsenmodelle gibt, die belegen, dass die Hersteller diese Technik bis heute noch nicht immer richtig im Griff haben.

Zustimmung. Ich kenne auch schlechte Fahrräder. Heisst das, dass das Prinzip Fahrrad an sich schlecht ist und man besser Alternativen zur Fortbewegung nutzen sollte?


Das Prinzip "Scheibenbremse" ist natürlich an sich nicht schlecht, es ist ja bei motorisierten Fahrzeugen schon länger in Gebrauch. Allerdings scheint die Umsetzung am Fahrrad schwieriger/komplizierter zu sein, als es sich die Hersteller wohl mal vorgestellt hatten. Man sieht es doch daran: Ich brauche einen speziell vorbereiteten Rahmen, eine spezielle Gabel, spezielle Versionen der Hinter- und Vorderradnabe, spezielle Felgen, evtl. einen anderen Gepäckträger, weil die Bremse im Weg steht, ...

Wenn dieser gesamte Gehirnschmalz, der zum Austüfteln dieser Spezialitäten investiert worden ist, in die Weiterentwicklung der Felgenbremse geflossen wäre, dann würden die heute wahrscheinlich Felgen kaum noch abraspeln, bei Nässe nicht nachlassen, vielleicht gäbe es sogar für Alpenpässeüberquerer mit Gepäck eine Lösung des "Hitzeproblems" .... ja wenn nur ... die Innovationen auf diesem Gebiet scheinen sich seit der Einführung der V-Brake auf den Verschleißindikator der Felge und Maguras "FirmTech" zu beschränken.
von: iassu

Re: Fazit vier Jahre Louise - 16.02.08 23:21

In Antwort auf: tkikero

Wenn dieser gesamte Gehirnschmalz, der zum Austüfteln dieser Spezialitäten investiert worden ist, in die Weiterentwicklung der Felgenbremse geflossen wäre, dann würden die heute wahrscheinlich Felgen kaum noch abraspeln, bei Nässe nicht nachlassen, vielleicht gäbe es sogar für Alpenpässeüberquerer mit Gepäck eine Lösung des "Hitzeproblems" .... ja wenn nur ... die Innovationen auf diesem Gebiet scheinen sich seit der Einführung der V-Brake auf den Verschleißindikator der Felge und Maguras "FirmTech" zu beschränken.

Okay, ich habe gejammert, quasi auf Luxusniveau. Aber vielleicht sollte ich doch mal dieses klarstellen:
Auch meine Mängel-Louise bremst besser, als jegliche Felgenbremse.
Also dieser gesamte Gehirnschmalz hat sich eindeutig gelohnt.
Andreas
von: HyS

Re: Fazit vier Jahre Louise - 17.02.08 06:39

In Antwort auf: tkikero

Das Prinzip "Scheibenbremse" ist natürlich an sich nicht schlecht, es ist ja bei motorisierten Fahrzeugen schon länger in Gebrauch. Allerdings scheint die Umsetzung am Fahrrad schwieriger/komplizierter zu sein, als es sich die Hersteller wohl mal vorgestellt hatten. Man sieht es doch daran: Ich brauche einen speziell vorbereiteten Rahmen, eine spezielle Gabel, spezielle Versionen der Hinter- und Vorderradnabe, spezielle Felgen, evtl. einen anderen Gepäckträger, weil die Bremse im Weg steht, ...


Das brauchst du für eine Felgenbremse auch!
Du brauchst Rahmen und Gabel mit Cantisockeln, das ist ganz speziell für die Felgenbremse und nicht ein natürlicher Teil des Rahmens, auch brauchst du Felgenbremsfelgen, das sind die mit der hohen Flanke, die man nur für Felgenbremsen benötigt.
So ungewohnt sind Scheibenbremsen nicht mehr, da sie sich im MTB-Bereich sehr stark durchgesetzt haben und bei der großen Mehrheit der Räder verbaut sind. Spezialkonstruktionen oder Sonderbauteile sind es jedenfalls nicht mehr.
von: JoMo

Re: Fazit vier Jahre Louise - 17.02.08 10:48

Zitat:
Wenn dieser gesamte Gehirnschmalz, der zum Austüfteln dieser Spezialitäten investiert worden ist, in die Weiterentwicklung der Felgenbremse geflossen wäre, dann würden die heute wahrscheinlich Felgen kaum noch abraspeln, bei Nässe nicht nachlassen, vielleicht gäbe es sogar für Alpenpässeüberquerer mit Gepäck eine Lösung des "Hitzeproblems" .... ja wenn nur ... die Innovationen auf diesem Gebiet scheinen sich seit der Einführung der V-Brake auf den Verschleißindikator der Felge und Maguras "FirmTech" zu beschränken.


Brauchst dir ja nur mal ansehen, wie lange es gedauert hat, bis so eine technische Revolution, wie eine MTB-Schaltung erfunden wurde. Vorne weniger und hinten mehr Zähne und schon klappts auch mit der Steigung. Unglaublich. Ingenieure aller Welten vereinigt euch grins

Ich könnte mir auch vorstellen, daß mit entsprechenden Materialien der Verschleiß der Felge durchs Bremsen deutlich verringert werden könnte, wobei ich persönlich noch keine durchgebremst habe.

jomo
von: Flachfahrer

Re: Fazit vier Jahre Louise - 17.02.08 12:40

In Antwort auf: tkikero
Wenn ich ein Problem mit weniger Bauteilen lösen kann, dann ist das schlicht effizienter, nachhaltiger, ressourcenschonender. Eine Bremsscheibe ist leider nicht aus Holz


Wo ist die nennenswerte ressourcenschonung beim recyceln (recyclen?) von 300-600 gramm alu gegenüber dem recyceln von 100-200 gramm stahl?


In Antwort auf: tkikero
Wenn dieser gesamte Gehirnschmalz, der zum Austüfteln dieser Spezialitäten investiert worden ist, in die Weiterentwicklung der Felgenbremse geflossen wäre, ...


Keramikbeschichtung, bremsbeläge für alle möglichen ansprüche, hydraulik, parallel geführte v-brakes ... und v-profil-felgen (die nebenbei durch diese bauweise automatisch mehr kühlfläche haben) ... ja also echt mal, in die arme benachteiligte felgenbremse ist ja nun wirklich gaaar kein gehirnschmalz investiert worden! grins

MfG
von: Flachfahrer

Re: Fazit vier Jahre Louise - 17.02.08 12:50

In Antwort auf: JoMo
Ich könnte mir auch vorstellen, daß mit entsprechenden Materialien der Verschleiß der Felge durchs Bremsen deutlich verringert werden könnte, wobei ich persönlich noch keine durchgebremst habe.


Beispielsweise die weichen Koolstop-beläge tun der felge kaum etwas und bremsen sich m.E. gut. Allerdings gibt's natürlich nix umsonst. Dafür, dass die felge kaum verschleißt, verschleißen die bremsbeläge dann um so schneller, man muss sie oft wechseln und auf dauer kostet das auch, so dass es unterm strich wohl auch nicht günstiger kommt als ersatz bei scheibenbremsen. zwinker

MfG
von: JoMo

Re: Fazit vier Jahre Louise - 17.02.08 15:17

Na ja, ein großer Kostenfaktor waren Bremsbeläge bei mir bisher nicht.
Ich weiß nicht einmal, was ein Satz kostet.

jomo
von: HyS

Re: Fazit vier Jahre Louise - 17.02.08 16:57

In Antwort auf: JoMo

Ich könnte mir auch vorstellen, daß mit entsprechenden Materialien der Verschleiß der Felge durchs Bremsen deutlich verringert werden könnte, wobei ich persönlich noch keine durchgebremst habe.


Das gibt es doch schon, nennt sich Keramikbeschichtung. Gibt auch zahlreiche Beiträge dazu im Forum, falls Interesse besteht.
von: JoMo

Re: Fazit vier Jahre Louise - 17.02.08 18:59

...na ja, jetzt kommts ja lansam rüber grins
War zwei Fächer drüber schon mal.
Diese Techniken sind dann aber insgesamt wieder etwas teurer, was ja auch nachvollziehbar ist. Für einige dann wieder ein Grund auf die Scheibe umzusteigen.
Man könnte ja mal umfragen, wer schon alles eine Felge gekillt hat mit den Felgenkneifern zwinker

jomo
von: tkikero

Re: Fazit vier Jahre Louise - 17.02.08 22:16

In Antwort auf: Flachfahrer



Keramikbeschichtung, bremsbeläge für alle möglichen ansprüche, hydraulik, parallel geführte v-brakes ... und v-profil-felgen (die nebenbei durch diese bauweise automatisch mehr kühlfläche haben) ... ja also echt mal, in die arme benachteiligte felgenbremse ist ja nun wirklich gaaar kein gehirnschmalz investiert worden! grins

MfG


Bah, das sind alles Dinge, die schon ein paar Jährchen auf den Buckel haben.
von: Flachfahrer

Re: Fazit vier Jahre Louise - 17.02.08 22:20

Man kann über alles meckern, wenn man es besser machen kann.
Also hast du eine idee - hast du den schmalz im hirn - der der guten alten felgenbremse zu den qualitäten einer scheibenbremse verhelfen könnte?

MfG
von: tkikero

Re: Fazit vier Jahre Louise - 17.02.08 22:24

In Antwort auf: JoMo


Ingenieure aller Welten vereinigt euch grins


Könnte diese Vereinigung auch noch ein paar andere Dinge herausbringen?
  • Rennlenkertaugliche hydraulische Scheibenbremsen
  • Nässeunempfindliche Felgenbremsen
  • Bemaßung am Fahrrad nicht mehr in "imperial units"
  • Innenlagergehäuse ohne empfindliche Feingewinde
Die Liste ließe sich bestimmt spielend verlängern.
von: tkikero

Re: Fazit vier Jahre Louise - 17.02.08 22:31

In Antwort auf: Flachfahrer

Man kann über alles meckern, wenn man es besser machen kann.
Also hast du eine idee - hast du den schmalz im hirn - der der guten alten felgenbremse zu den qualitäten einer scheibenbremse verhelfen könnte?

MfG


Mein ganzer Schmalz geht dahin, aus dem verfügbaren Murks ein funktionierendes Fahrrad hinzubekommen. Kleines Beispiel? Die gegenwärtigen Felgenbremsen kommen tatsächlich an ihre Grenzen, wenn ein Tandem oder ein bepacktes Fahrrd gebremst werden soll. Tja, dann also Scheibe ... blöd, wenn das Fahrrad einen Rennlenker hat. Dann also mechanische Scheibe - ist die dann aber noch wirklich besser? Immerhin habe ich dann vorne auch einen recht langen Seilzug ...
von: Falk

Re: Fazit vier Jahre Louise - 17.02.08 22:51

Die britischen Maßeinheiten liegen doch an uns selber. Wenn niemand mehr den Zollunfug nachplappert, löst sich das in Wohlgefallen auf. eigentlich ist nur das Tretlagergehäusegewinde eine wirkliche Zollgröße (und genau an dieser Stelle kann der Nutzer damit leben, weil dort niemand Regelschrauben reindrehen wird).
Na, und das Rennlenkerproblem blockiert der selbsternannte Übervater UCI. Entwickelt wurden Scheibenbremshebel dafür schon mehrfach. Mit den Felgenbremsen ist das so wie mit den seilbetätigten Trommelbremsen beim Audi F8 oder wie mit Windows 95. Trauert denen irgendjemand nach?

Falk, SchwLAbt
von: iassu

Re: Fazit vier Jahre Louise - 17.02.08 23:03

In Antwort auf: tkikero

Könnte diese Vereinigung auch noch ein paar andere Dinge herausbringen?

Obwohl gerade bei uns im Forum als oftmals Selbermacherbereich und im Fahrradbereich allgemein alles einen so funktionellen und durchdachten und technikorientierten Eindruck machen kann, so ist doch das tatsächliche Angebot an Ware rein marketingdefiniert und die Funktion und Technick kaum mehr als zweite Geige, Technik als Verkaufsargument bestenfalls, nicht als Unternehmerzweck.
Die von dir vermißte rennlenkertaugliche Hydroansteuerung ist ein traditionsgeschwängertes Beispiel. HS 66 ist nur ein Teil dieses Themas, auch zum Scheitern verurteilt, weil nicht mit etablierten integrierten Schaltsystemen zu vereinen.
Wenn die in Shimano- und Sram-Homeland nicht zu der kaufmännischen Überzeugung kommen, daß sich sowas lohnt, wird es nicht kommen. Bastler und Genies aus Garagen und Kleinfabriken haben neben den Giganten eben auch keine Chance. Denke noch an die tolle Einarmfedergabel, alle waren begeistert, dennoch vergessen.
Mir schwebt ein System vor, bestehend aus hydraulischen Brems- und Schalt-Komponenten, aus davon unabhängigen Leitungen und aus einem Bajonett-Klick-System zum gegenseitigen, frei wählbarem Verkuppeln, blauer Nippel für Schaltung, roter für Bremse.
Brems/Schaltgriff an den Lenker, Bremsen und Schaltung ans Rad, die Leitungen verlegt und angeklippst und auf geht´s. Ob Rennlenker oder irgendein anderer, ob 7-,8-,9-,10-fach zu 1-,2-,3-fach, ob Tandem, Trike, MTB, Tria, ob 1, 2 oder mehr Bremshebel (braucht eben eine zentrale Verteilerstation), ob Kinderrad oder Anhänger - Komponenten wählen und zusammenklicken und fertig.
Wie schön, daß die Erde so flach ist, daß GWB so an unser aller Umwelt denkt und daß morgen für alle ein bezahltes Freijahr beginnt grins
Andreas
von: Flachfahrer

Re: Fazit vier Jahre Louise - 18.02.08 11:27

In Antwort auf: tkikero
Dann also mechanische Scheibe - ist die dann aber noch wirklich besser? Immerhin habe ich dann vorne auch einen recht langen Seilzug ...


Vielleicht eine Avid BB7 mit 200 mm-scheibe?
Laut einem schrauber-kumpel gibt's bei scheibenbremsen aber wohl probleme, wenn man einen anderen bremsscheibendurchmesser als vorgesehen verwenden will und dafür dann einen anderen adapter braucht. Die passen wohl nicht nicht immer für jede bremse so, wie sie sollen.

MfG
von: Flachfahrer

Re: Fazit vier Jahre Louise - 18.02.08 11:35

In Antwort auf: tkikero
  • Nässeunempfindliche Felgenbremsen


  • Ein bis zwei wasserabstreifer vor den bremsbelägen sollten das problem beheben. Das bißchen reibung, was die verursachen und die zwei bis vier bauteile mehr und dass die auch verschleißen würden und nachjustiert werden müssten ... nun ja ... grins

    MfG
    von: Frank S.

    Re: Fazit vier Jahre Louise - 18.02.08 13:51

    In Antwort auf: Flachfahrer

    In Antwort auf: tkikero
  • Nässeunempfindliche Felgenbremsen

  • Ein bis zwei wasserabstreifer [...]
    MfG


    Die s c h l e i f e n aber!

    Frank
    von: tkikero

    Re: Fazit vier Jahre Louise - 18.02.08 23:22

    In Antwort auf: Flachfahrer

    In Antwort auf: tkikero
  • Nässeunempfindliche Felgenbremsen


  • Ein bis zwei wasserabstreifer vor den bremsbelägen sollten das problem beheben. Das bißchen reibung, was die verursachen und die zwei bis vier bauteile mehr und dass die auch verschleißen würden und nachjustiert werden müssten ... nun ja ... grins

    MfG


    Hmmh, geht das nicht einfacher verwirrt
    Ach ja: Bei den Maguras HS11/33 merke ich z.B. bei Nässe nur noch einen kleinen Unterschied. Liegt's am Anpressdruck? Ich denke, mit bestimmten Werkstoffen könnte man noch Einiges aus den althergebrachten Felgenkneifern rausholen - ohne Wasserabstreifer und ohne Scheibenkäse ... grins

    Mal was ganz was Doofes: Wenn es von oben kübelt, dann wird doch auch die Bremsscheibe einer Scheibenbremse nass? Wieso wirkt sich das nicht so stark aus, wie bei einer Felgenbremse? (PS: Bei Autos wirkt es sich aus ... kannte einen Zivi ... Dienstfahrzeug in Waschstraße ... schwungvoll aus der Waschstraße rausgefahren ... vorne stand schwarze Edellimousine, Fahrer gerade mit nachwischen beschäftigt ... Bremse ging erstmal nicht wie gewohnt ... Rummms ... mehrere 1000 DM futsch ... teuflisch ... fand's aber gut ... ).
    von: iassu

    Re: Fazit vier Jahre Louise - 18.02.08 23:42

    In Antwort auf: tkikero

    Mal was ganz was Doofes: Wenn es von oben kübelt, dann wird doch auch die Bremsscheibe einer Scheibenbremse nass? Wieso wirkt sich das nicht so stark aus, wie bei einer Felgenbremse?

    Wahrscheinliche Lösung: zuerst muß immer der Wasserfilm abgestreift werden und da ist pro Radumdrehung bei der Scheibenbremse dramatisch weniger Wasser zu entfernen. Wenn ich bei wirklich nassem Wetter bremse, greift es auch nicht sofort, sondern erst gleich, aber eben viel viel gleicher, als bei der Felgenbremse. Außerdem hat die Scheibe Löcher, das dürfte in diesem Zusammenhang auch vorteilhaft sein,
    vermutet Andreas
    von: tkikero

    Re: Fazit vier Jahre Louise - 19.02.08 00:01

    In Antwort auf: iassu

    In Antwort auf: tkikero

    Mal was ganz was Doofes: Wenn es von oben kübelt, dann wird doch auch die Bremsscheibe einer Scheibenbremse nass? Wieso wirkt sich das nicht so stark aus, wie bei einer Felgenbremse?

    Wahrscheinliche Lösung: zuerst muß immer der Wasserfilm abgestreift werden und da ist pro Radumdrehung bei der Scheibenbremse dramatisch weniger Wasser zu entfernen. ...


    Ahh, ich habe immer nur überlegt, dass die Scheibe ja nicht schneller mit einer vollen Umdrehung fertig sein kann als die Felge schmunzel , alles andere wäre entweder ein PSI-Phänomen oder ein sehr gewagtes Bastlerstück (Bremsscheibe gekoppelt mit dem Getriebe einer Getriebenabe).

    An die Wassermenge hatte ich nicht gedacht. Logisch, auf die Felge "passt" etwas mehr Wasser.
    von: iassu

    Re: Fazit vier Jahre Louise - 19.02.08 01:22

    ja und während einer Umdrehung nahe der Straßenoberfläche spritzt auch mehr nach, sodaß das eben blank gewischte Stück gleich wieder naß ist. Die Scheibe bekommt weniger von unten ab.
    Andreas
    von: Falk

    Re: Fazit vier Jahre Louise - 19.02.08 03:12

    Zitat:
    Wenn es von oben kübelt, dann wird doch auch die Bremsscheibe einer Scheibenbremse nass?

    Wird sie. Aber ganz einfach, Versuch macht kluch. Rüste deinen Hobel um und dan raus mit Dir in das rheinisch-bergische Mistwetter. Sich selber ein Urteil bilden ist nämlich deutlich besser es wie die Vertrter des Bauernverbandes zu halten.
    Aber sei nicht enttäuscht, wenn es auch im Regen bremst.

    Falk, SchwLAbt
    von: Flo

    Re: Fazit vier Jahre Louise - 19.02.08 07:28

    In Antwort auf: tkikero


    An die Wassermenge hatte ich nicht gedacht. Logisch, auf die Felge "passt" etwas mehr Wasser.


    Nicht nur das: Da Du auf einem geringeren Durchmesser bremst, braucht die Scheibenbremse eine höhere Flächenpressung für die selbe Bremsleistung. D.h. das Wasser wird besser verdrängt, Du durchdringst gleich bei der ersten Umdrehung den Wasserfilm.
    von: JoMo

    Re: Fazit vier Jahre Louise - 19.02.08 10:36

    Ich bremse meistens nur einmal, wenns regnet. Um ins Trockene zu kommen. Klappt fast immer grins

    jomo
    von: Flachfahrer

    Re: Fazit vier Jahre Louise - 19.02.08 10:38

    In Antwort auf: tkikero
    Ich denke, mit bestimmten Werkstoffen könnte man noch Einiges aus den althergebrachten Felgenkneifern rausholen


    Anstatt einer längsrille könnten als verschleißanzeige auch viele kleine löcher in der felge sein, die vielleicht nebenbei auch etwas wasser aufnehmen könnten.
    Aber wozu der aufwand, wenn es mit scheiben so einfach sein könnte? grins

    MfG
    von: hans-albert

    Re: Fazit vier Jahre Louise - 29.05.08 11:38

    So, nun kann ich mein Fazit aktualisieren.

    Die Louise Modell 2000 mit 180er Scheibe vorne, hat mir mal wieder ein paar Blessuren erspart.

    Ein PKW-Fahrer hat mich beim Wenden übersehen, er ist ohne Blinker oder andere Anzeichen vom Bordstein der Fahrtrichtung gegenüber gaanz langsam losgefahren, so, wie man sich in eine Verkehrssituation "hineintastet" Für mich war klar, dass er schon mal langsam das Wenden beginnt, um nicht nochmal eine Lücke in seiner eigenen Fahrtrichtung abwarten zu müssen, und dann hinter mir rumfährt.

    Irrtum.

    Er hat mich schlicht und einfach nicht bemerkt und kam quer auf meine Fahrbahn, als ich nur noch knappest entfernt war. Hinter ihm konnte ich nicht durch, das war zu weit. Vorne vorbei wäre eventuell gerade noch gegangen, doch was, wenn er dann doch noch schnell auf's Gas geht, um aus dem Weg zu kommen? Also, Vollbremsung und mit völlig entlastetem Hinterrad auf die Breitseite zu. Ich sah mich im Geiste schon in die Dachrinne beissen und bin schon mal aus den Pedalen geklickt, um wenigstens eine Chance zu haben, drüber zu kommen. Aber keinen Meter vor dem Hindernis kam ich zum Stehen. Nix passiert, wirklich überhaupt nichts, außer "etwas" Adrenalin im Blut, vereinzelt erstauntes Publikum und nach einem kurzen Wortwechsel, der anfänglich einen Großteil meines nichtoffiziellen Wortschatzes beanspruchte, gefolgt von Einsicht und Entschuldigung, der gegenseitige Friede. Fehler können jedem passieren, so lange niemand zu schaden kommt.

    Zwei Kilometer weiter waren Scheibe und Sattel noch warm.

    Die hohe Anfangsbremsleistung hat die Situation gerettet. Mit Felgenbremse, gar bei Regen, hätten die entscheidenden Zentimeter Wahrscheinlich gefehlt.

    Grüße
    'hans-albert', am liebsten mit GustavM, aber für Solo in der Stadt reicht die Louise nun erwiesenermaßen.