Re: Ausfallende an Gabel gebrochen

von: Anonym

Re: Ausfallende an Gabel gebrochen - 21.02.06 05:33

In Antwort auf: Flachfahrer

In Antwort auf: Lümmelradler

Daß Du mit der Begründung "Liegerad" keinen großen Wert auf die Qualität legst, finde ich ausgesprochen sympathisch :-)




jaaaa ich weiß, der Satz ist etwas gewöhnungsbedürftig und mir war klar, daß jeder, der ihn falsch verstehen *möchte* das auch vollkommen problemlos hinbekommt, aber sehen wir ihn doch bitte im Zusammenhang:

In Antwort auf: Flachfahrer

In Antwort auf: Lümmelradler

Ich halte es am Lieger haargenauso: an meinem Lynx ist hinten am Stahlfederelement die Dämpfung kaputt ... so what? Hauptsache es federt. Dämpfung ist beim Lieger quasi "Kür". Schön, wenn's eine gibt, aber auch egal, wenn sie kaputt ist.


sorry, aber das ist ausgemachter quatsch.


irgendwie mag ich Deine Art ... und das nicht erst seit "mach Licht, Du Luder!" ;-)

In Antwort auf: Flachfahrer

ich kenne eine schlecht bedämpfte federung, nämlich meine elastomerfederung.


OT:
OK, an dieser Stelle wird wieder deutlich, wie problematisch der Umgang in Newsgroups, Foren etc. ist, wo Laien und Profis und alle denkbaren Schattierungen dazwischen aufeinandertreffen.
Da man nicht bei jedem posting bei Adam und Eva anfangen kann, setzt man halt Verschiedenes voraus und macht sich dann angreifbar, wenn man diesen oder jenen Aspekt nicht explizit erwähnt. Macht man es jedoch, bekommt man mails oder öffentliche Reaktionen, man solle sich kürzer fassen :-((((

BTT:
Viele Laien *kennen* den Unterschied zwischen Federung und Dämpfung gar nicht. Du kennst ihn, machst Dir aber leider nicht die Mühe die Details - etwa das Federmedium bzw. das Dämpfermedium - zu berücksichtigen.
Viele (vermutlich alle?) Baumarktfullies haben eine Federung aber nur für die ersten 500 km eine Dämpfung: auf der Kolbenstange klemmt ein kleiner Gummiring, der ein wenig auf- und abschubbert und spätestens nach besagten 500 km verschlissen ist. Einen eleganten Namen hat dieser Rotz übrigens auch noch: Friktionsdämpfung. Später federt's dann nur noch, die Dämpfung fällt aber fast komplett aus. Bei einer zu erwartenden Lebensdauer und km-Leistung eines Baumarkt-Velos geht das aber quasi "in Ordnung" ;-) Daß die Besitzer solcher Geräte - die womöglich auch ganz schmerzfrei von ihrer "Dämpfung" schwärmen - bei einem Rennen in schwierigem Gelände klar im Nachteil wären, wird ihnen nie auffallen, weil sie nie an so etwas teilnehmen. So einfach kann das Leben manchmal sein ;-)

Wie Du Dich sehr gut selbst überzeugen kannst, habe ich ganz ausdrücklich geschrieben, daß an meinem "Stahlfederelement die Dämpfung kaputt" ist
Du konterst mit Deinem Elastomerdämpfer und *das* ist eine ganz andere Baustelle. (dieses Wissen hatte ich an dieser Stelle vorausgesetzt und es bei dem Begriff "Stahlfederelement" belassen)
Elastomere haben eine gewisse Eigendämpfung, weshalb sie zu Beginn des Federgabel-booms sehr gerne in Kombination mit Stahlfedern verbaut wurden. X Generationen von Rock-Shox- und Manitou-Gabeln arbeiten so.
Eine Stahlfeder hat jedoch keinerlei Dämpfungskomponente. Ein Fahren mit Stahlfeder ohne jegliche Dämpfung wäre ein schier unerträgliches Gewippe :-( Meine kaputte Dämpfung bringt also noch soviel Widerstand auf, daß ein normales Fahren möglich ist. Kurzum: Federn und Dämpfen sind beim Stahlfederelemnt zwei komplett getrennte Disziplinen, während das Elastomer sie miteinander vereint und dabei auch billiger kommt. Nachteile sind Temperaturfühligkeit und fehlende Einstellbarkeit der Dämpfung ("einstellbare" Elastomergabeln variieren die Vorspannung der Federelemente, an der Dämpfung ändert sich nichts!)
(An die Korinthenkacker: ich weiß um die Dämpfungswirkung der Luft aber irgendwann muß ich auch hier abkürzen)

Elastomere sind stark progressiv, Cellasto-Federelemente (das hast Du, Andreas, an Deinem Ostrad) sind immer noch progressiv, wenn auch weniger als reine Elastomere. Stahlfedern sind (annähernd) linear. Egal ... das wäre ein anderes Thema ....

Die Thematik ist so hochkomplex und für meine Begriffe auch sehr, sehr spannend, daß ich einfach nicht weiß, wo ich anfangen soll und deshalb lasse ich es mit diesem kleinen Hinweis bewenden: Über 50% (IIRC) aller Autos fahren mit defekten Stoßdämpfern durch die Gegend. Bei denen funktioniert die Federung wie am ersten Tag, die Dämpfung aber ist längst perdu. Seit Jahrzehnten(!) versuchen verschiedene Leute, Lobbyisten wie Techniker, den Stoßdämpfertest bei Outos zum Bestandteil der TÜV-Prüfung zu machen. Die Verbraucher / Fahrer - also die, die es angeht - interessiert es aber am wenigsten. Die nämlich haben sich damit abgefunden, daß das Outo mit zunehmendem Alter halt einfach nicht mehr so gut auf der Straße liegt und stellen mit Fortschreiten des Dämpferverschleißes ihren Fahrstil sukzessive um oder - häufiger noch - bewegen ihre Kutsche tunlichst nie im Grenzbereich, wo diese Feinheiten der Fahrwerkstechik zum Tragen kämen.
Und exakt genau so benutze ich meine Liege mit dem defekten Dämpferelement: so wie Nachbar Krause seinen roten Golf Diesel. ;-)
..... Nein! ein kleiner Unterschied besteht da noch: Ich *weiß* um meine defekte Dämpfung!

In Antwort auf: Flachfahrer

und eine schlecht oder gar nicht bedämpfte federung hat einen ausgesprochenen sprungbretteffekt - und dieser kann zwar unter gewissen umständen sogar spaß machen, ist aber eigentlich gefährlich, denn da kann man ganz schnell die kontrolle über die fuhre verlieren.


Genau! Exakt darum geht es! Immerhin gehörst Du nicht zu den Leuten, die Federung generell als Komfort-Ding mißverstehen, sondern daß die "suspension" im Wesentlichen dazu da ist, das Rad dort zu halten, wo es hingehört, nämlich auf den Boden.

In Antwort auf: Flachfahrer

gerade beim lieger ist eine anständige federung alles andere als luxus, den spezialfall rennlieger für aalglatte fahrbahnen mal ausgenommen.


OK, spätestens mit diesem Satz hast Du Dich ja dann vollkommen selbst disqualifiziert (nur gut, daß Du so kritikfähig bist ;-)
Wie jeder weiß, gibt es gefederte und ungefederte Fahrräder, Uprights wie Liegeräder. Punkt. Und wenn ich auf einem geilen Aeroproject (ungefederter Rennlieger der alten Schule) auf einen Absatz, einen Bordstein o.ä. zufahre, muß ich halt deutlich runterbremsen, will ich mir nicht meine Laufräder (oder noch mehr) ruinieren. Habe ich an dieser Stelle aber ein Ostrad (Lieger mit geradezu exorbitantem Federweg) unter dem Hintern bügel ich da drüber und grins mir eins. Aus diesem Zusammenhang den Satz "gerade beim lieger ist eine anständige federung alles andere als luxus" abzuleiten ist schon rein aus dialektischer Sicht ein Irrläufer. Ich *weiß* doch, was ich unter dem Hintern habe und das spiegelt sich in meinem Fahrstil wieder!
Auf dem Weg zu meinem Badesee gibt es ein ganz fieses großes Loch. Mit dem Flevo (primitivste Gummiblöcke als Federung) stellt diese Stelle eine große Herausforderung an das fahrerische Können dar (Flevo = frontangetriebener Knicklenker, für den man das Fahrradfahren noch mal neu lernen muß) Hier würde eine Dämpfung wahre Wunder bewirken. Auch mit einem komplett ungefederten Flevo wäre ich an der Stelle besser dran, aber ich *weiß* einfach an dieser Stelle, daß ich den "impact", den ich in die Gummiklötze "reinstecke" wieder 1:1 zurückbekomme. Schere ich mich nicht darum, stürze ich halt. So gemein kann das Leben manchmal sein.

Schaust Du Dir aber Diskussionen um Federungen an Liegerädern an, geht es (fast) ausschließlich um Komfort, weil Du einfach sehr viel weniger die Möglichkeiten hast mittels Gewichtsverlagerung, Lenkerhochreißen o.ä. auf den Fahruntergrund zu reagieren. Ich erinnere mich jedenfalls nicht, mal in einem Lieger-Forum einen Beitrag gelesen zu haben, daß jemand die und die Federung empfohlen hätte, weil er damit den und den Sprung besser absolviert hätte und jenen Anlieger mit noch mehr speed nehmen könnte .....
Nicht zu vergessen, die Fraktion, die auf - durchaus auch edlen - MTB-Fullies unterwegs ist und *glaubt*, die Federung wäre aus Komfortgründen am Rad. Auch die kommt heil nach hause. Wichtig ist einzig und allein, daß man *weiß*, auf was man unterwegs ist und die Einstellung dazu ergibt sich - entsprechendes feeling für die Materie vorausgesetzt - von alleine.

tschö!

Urs

..... der jetzt wieder viele Aufforderungen zum Kürzerfassen bekommen wird ..... nur her damit! :-)