Re: Funktion Schutzblechausklinkmechanismus?

von: Wolfram

Re: Funktion Schutzblechausklinkmechanismus? - 07.12.05 18:05

Hallo Stephan,
ähnliche Bedenken haben mich auch geplagt. Sie treffen aber nur zu, wenn ein Gegenstand von unten gegen die Streben drückt, ansonsten sind`s fast reine Zugkräfte die auf die Streben wirken. Aus Versuchen weiß ich, daß bei einem Schutzblechunfall enorme Kräfte in den Streben auftreten. Die Chancen sind daher groß, daß sich die Streben trennen. Die Auslösekräfte der Strebenkupplung sollten im Bereich von 40-70 N liegen, über 120 N soll`s mit „Plastikblechen“gefährlich werden. Stahlschutzbleche sind wesentlich steifer und vertragen höhere Abzugskräfte. Einfach mal einen Gegenstand zwischen Reifen und Schutzblech stecken, am Rad drehen und gucken was passiert.
Als die “Schutzblechproblematik“ zum ersten mal in`s Bewußsein trat und die Industrie erstmal aufgeweckt werden mußte, war ich gezwungen was eigenes zu entwickeln. Zuerst trennte ich die Schutzblechstreben kurz vor dem Schutzblech (ca. 2 - 2,5 cm), rundete die Enden ab und verband sie eingefettet wieder mit einem Stück Magura-Felgenbremsleitung, welches ich zuvor auf 3 mm Innendurchmesser aufgebohrt hatte. Dies funktionierte sehr gut, bis ich eines Tages beim gelegendlichen Überprüfen der Abzugskraft mit Entsetzen feststellen mußte, daß die Streben an den Plastikleitungen festklebten.
Also habe ich den Bereich der Streben, der in die Leitung kommt, mit Sandpapier kräftig aufgeraut. Dadurch haftet das Teflonfett besser daran und die Kontaktfläche wird kleiner. Seitdem klappt`s bei einigen Rädern problemlos. Der Vorteil dieser Konstruktion ist neben dem niedrigen Preis und dem niedrigen Gewicht die zuverlässige Funktion. Erhöhte Abzugskräfte durch verkanten sind nicht zu befürchten, da die Kunststoffleitung sehr flexibel ist und sich leicht verbiegt.
Entschuldigt das verwackelte Bild, habe gerade nur dieses zur Hand. Hier zur Demonstration im entstöpselten Zustand.


Gruß Wolfram