Re: Klapprad o. Gravelbike für Fernverkehrszüge?

von: EmilEmil

Re: Klapprad o. Gravelbike für Fernverkehrszüge? - 12.03.25 09:31

Ich finde Deine Beiträge interessant und gehaltvoll. Und will da gar keine Kritik äußern. Es ist leider so, daß, da mein 559-er Faltrad (Ursprünglich 540-er) aus dem Jahr 1978 stammt (Da hatte es eine 3-Gang F&S Getriebenabe), ich im Laufe der Jahrzehnte immer gewissen (unausrottbaren !) Vorurteilen begegnet bin. Problem dabei ist, daß diese Vorurteile zum Teil berechtigt sind, zum Teil aber nur auf Hörensagen (Lesensehen) beruhen. Häufig werden diese kritiklos weiter transportiert. Es gibt ja 406-er Falträder, die ein erwachsenes Fahrverhalten haben (z.B. das "Bernds", bzgl. der Rahmensteifigkeit), wobei aber andere Mängel die eine gute Eigenschaft in vielen Fällen wieder relativieren.

Ein Faltrad mit kleinen Rädern (406-er), das ich ohne Weiteres empfehlen könnte, gibt es eigentlich nicht. Auch mit größeren (> = 559-er) Rädern nicht. Kriterien sind Übersetzung, Freihandfahrkeit, Faltmaß, Faltmaß-Händling u.a.). Das scheitert oft an dem Geiz der Käufer, aber auch an der Schwerfälligkeit des Angebots. Dazu sage ich: 4800 € für ein Fahrrad abzurufen, ist IMHO ziemlich unverschämt, selbst bei einem Faltrad. Und über die Tests, denen diese Räder alle paar Jahre unterzogen werden, bereite ich lieber den Mantel der Faltrad-Begeisterung.

Kritik muß immer ordentlich begründet werden und Ausnahmen infolge Besitzerstolz oder teurer Anschaffung dürfen nicht zugelassen werden.

Ich bin persönlich gut aufgestellt (z.B. ist der Rahmen meines 406-er Falters am Hauptrohr auseinander gebrochen, weil eine Schweißnaht nur zu 60 % verbunden war). Ich hatte das Vergnügen bei diesem Bruch auf dem Fahrrad zu fahren. Mit viel Glück ist mir kaum etwas (Kein Knochenbruch, paar Abschürfungen, Hose kaputt) passiert.

[ von fstatic1.mtb-news.de]

Angesichts der lächerlichen Deutschen Gesellschafts-Tradition, bei Schäden im Bereich Verkehr den Opfern eine angemessene Entschädigung zu verweigern, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Es muß ja nicht gleich in US-Amerikanische Verhältnisse ausarten. Generell ziehe ich ein Faltrad beim Verreisen dem Karton-Zerlegrad vor. Es ist einfach viel praktischer. Manchmal geht aber nichts anderes als ein Zerlegerad.

Abschließend fällt mir noch eine bei kleinen Laufradgrößen ( <= 406-ern) anzutreffende Sünde ein: Die mangelnde Fahrbahn-Freiheit. Wer sein Rad mit Kettenschaltung oder Kettenspanner ausrüstet, sollte da ein RR-Schaltwerk mit kurzem Käfig benutzen (Geht auch, falls nur ein Spanner gebraucht wird).

Vieles ist bei schon vorhandener Technik machbar, man muß das Vorhandene nur benutzen. Leider wird auch vorhandene Technik eingestellt, weil Firmen ihren Wert nicht erkennen: Die Dualdrive von Sram ist da ein Negativ-Beispiel.

MfG EmilEmil