Re: Rohloff mit Flanschringen ergänzen?

von: Keine Ahnung

Re: Rohloff mit Flanschringen ergänzen? - 08.04.24 13:33

Man kann aus allem eine Wissenschaft machen. Wenn ich aber auf meine inzwischen sicher 40-jährige Schraubererfahrung zurückblicke, so kann ich sagen, dass eigentlich alle Speichenbrüche, die ich erleben musste, an Rädern auftraten, die ich nicht selber eingespeicht habe. Ich glaube sofort, dass ein absolut gleichmäßiges Einspeichen und Zentrieren ohne Hilfsmittel nicht erreicht werden kann. Offensichtlich hat das aber bei meinen Laufrädern (und ich kenne Leute, die das ähnlich wie ich handhaben - mit dem gleichen Resultat) keinen so großen negativen Effekt gehabt. Würde es anders sein, hätte ich mir schon längst ein Tensiometer zugelegt. Bei der Rohloff-Nabe sehe ich schon, dass die richtige Bogenlänge relevant sein kann (auch hier gibt es sicher "positive Ausnahmen"). Aber bei der Speichenspannung oder -spannkraft scheint es doch einiges an Spielraum zu geben. Dieser "Spielraum" sollte allerdings hinsichtlich der Beweglichkeit der Speichen vermieden werden, d. h. ein zu lockeres Einspeichen ist sicher ein Problem. Übrigens waren die kommerziellen Räder, die bei mir häufiger Speichenbrüche hatten, meinem "Gefühl" nach alle zu locker eingespeicht.

P.S. Meinen Studenten erkläre ich immer, dass man sinnvoller Weise an die Beschreibung experimenteller Resultate zunächst mit der einfachst möglichen Theorie herangehen sollte. Erst, wenn man realisiert, dass es größere Abweichungen im Vergleich von Theorie und Experiment gibt, wendet man das nächst komplexere theoretische Modell an. Umgekehrt wäre es Verschwendung von eigener und/oder Rechenzeit, ohne wirklich mehr zu lernen.