Re: Ahead Steuersatz passt nicht richtig

von: EmilEmil

Re: Ahead Steuersatz passt nicht richtig - 02.10.22 13:02

Sei bitte vorsichtig, nicht, daß Du einen Montagefehler durch einen anderen ersetzt hast. Die semi-integrierten Lenkungssätze kommen (meistens ?) mit gekapselten Dünnringlagern. Deine Bezeichnung Kartuschen-Lager läßt das auch für Dein Lager vermuten. Das untere Lager (und auch das obere Lager) hat bei den Semi-integrierten zum Lenkopfrohr eine Mutterschale, die in das das Lenkkopfrohr eingepresst wird. Die Mutterschale (Alu-Legierung) hat bei meinem Lager hinten eine 45 [Grd] konische Passfläche, worauf sich das Dünnringlager zur Kraftübertragung abstützt. Da soll es aber auch Paßflächen mit anderen Winkeln geben (Z.B. 60 [Grd]). Der (äußere) Dünnring (aus Stahl !) hat seitlich einen zylindrischen Teil, der nur lose in die Mutterschale eingesetzt wird. Der innere Dünnring ist reziprok aufgebaut. Wenn die Toleranzen an der Stelle nicht passen, so daß dort ebenfalls eine Paßfläche entsteht, kann das Lager sehr leicht schief eingesetzt werden. Zwei Passungen , die gegeneinander arbeiten, sind keine gute Idee. Eine Schieflage ist von außen möglicherweise gar nicht zu sehen und wird erst bemerkt, wenn das Lager zerstört ist (Schwergängigkeit in der Lenkung !).
Bei mir war das der Fall. Durch ein neues gekapseltes Lager (ca. 4 €) und Ausschleifen der Zylinderflähe (Spielpassung !) wurde das Problem von mir eliminiert. Die Schwergängigkeit ist kontraproduktiv und gemeiner Weise merkt man die erst bei längeren Fahrten (über 10 [km]...). Das untere Lager ist von der Geometrie her ohne irgendeinen Zentrierring ein zu bauen. Ein Zentrierring wird nach meinen Kenntnissen nur oben eingebaut (Vergleichbar in der Funktion wie der Gabelkonus, der einen Sitz mit Passungen radial und senkrecht zum Gabelschaft hat, die sich in diesem Fall ergänzen (nicht gegeneinander arbeiten). Der Zentrierring ist meist mit einer Dichtung kombiniert. Der Zentrierring wird auch als Kompressionsring bezeichnet. Er vermittelt zwischen dem Innendurchmesser des oberen Dünnringlagers und dem Außendurchmesser des Gabelschaftes und sorgt mit seiner Fase (z.B. 45 [Grd] für die Abstützung der hinteren 45 [Grd] Paßfläche des Dünnringlagers und damit für die Achsialkraft zwischen Gabel und Lenkopfrohr (Die Spacer oder der Vorbau mit einer Klemmung direkt zum Gabelschaft drücken auf den Kompressionsring. Das gilt, anschaulich gesprochen, für das Herausfallen der Gabel aus dem Lenkkopfrohr (Das Eindringen der Gabel in das Lenkkoprohr wird vom Gabel-Konus verhindert). Der Gewinde-Konus einer älteren Gabel hat oben zwischen Lager und Gabel dieses Gewinde zur Kraftübertragung. Ein Gewinde zentriert im Prinzip nicht (Es hat Spiel !). Die Einbaulage muß dann von der Mutterschale zum Lenkkopf vorgegeben werden. Das Gewinde richtet sich aus.
Maschinenbau-technisch ist die Lagerung des Gabeischafts eine Stützlagerung (Verteilung der Achsialkräfte je nach Richtungs-Sinn auf unteres oder oberes Lager). Eine Spiel-Einstellung, die beide Lager einschließt, hat deshalb eine besondere Bedeutung.Sie kann nur nach Zusammbau durchgeführt werden.
Wenn jemand Korrekturen anbrigen möchte, nur zu ! Ich weiß eben auch nicht Alles ! Dem TE hoffe ich, einige Hinweise zu geben. Den Ersatz eines Dünnringlagers durch einen Kugelring halte ich für problematisch.

MfG EmilEmil