Aerothan - leichter TPU Schlauch top o. flop?

von: bezel

Aerothan - leichter TPU Schlauch top o. flop? - 13.11.21 08:30


Hallo!

Nach langem Überlegen hatte ich Anfang des Jahres dann doch mal den Schwalbe Aerothan ausprobieren wollen - und dafür tief in die Tasche gegriffen (23€!!!).
Bei anderen TPU Schläuchen, wie denen zB von tubolito, wurde ja immer wieder von Problemen, besonders bei der Ventilverbindung, berichtet. Aber beim Schwalbe klang alles recht gut, auch erste Erfahrungsberichte schienen überzeugend, und ja, selbst Jonas Deichmann war damit unterwegs. Irgendwann will man den Versprechen einfach glauben. Ganz abgesehen davon wurde der TPU Schlauch bei verschiedenen Tests einiger Radmagazine (wie zB tour, bike, mountainbike) als verhältnismassig gut hinsichtlich Schutz vor Durchstichen, bewertet.

Und die Vorteile schienen überzeugend:
- extrem leichter Schlauch (ca 140g leichter als herkömmlicher Butylschlauch),
- besserer Pannenschutz
- und niedriger Rollwiderstand (wobei das für mich nicht so entscheidend ist).

Im Frühjahr dann den ersten Schlauch am Hinterrad montiert - und nachdem ich damit 1500 km problemlos gefahren war (nicht in der Stadt, nur auf Feld-, Wald-, Wiesenwegen und trails), habe ich mich entschlossen, mir auch für vorne einen zu leisten. Und prompt - nach kurzer Zeit erster Platten am Hinterrad, bei dem Schlauch, den ich als erstes eingezogen hatte. Der Luftverlust war schleichend, erst nach zwei, drei Tagen war der Reifen platt.

Dass das Flicken dieser Schläuche etwas Sorgfalt benötigt (besondere Selbstklebe-patches, absolut sauberer Untergrund) war mir klar - aber erst einmal das Loch zu finden, war zum Verzweifeln, fast unmöglich! Das mini-mini-mini-Loch konnte ich erst nach mehrfacher Suche im Wasserbad entdecken - es war dann auch noch an der Innenseite, also an der dem Felgenbett zugewandten Seite. Muss wohl durch irgendein Sandkorn entstanden sein. Auch das Aufbringen des Klebepatches war wieder so eine Sache, da der Schlauch nach dem Aufpumpen eine Form bekommt, ausgedehnt ist und sich nicht platt/flach niederdrücken lässt (...Faltenbildung).

Nach ca 500 km hats dann den vorderen Schlauch erwischt, auch wieder an der Innenseite, auch wieder winzig klein, ein kaum zu entdeckendes Loch.
Das Aufkleben des speziellen Klebeflickens gestaltete sich hier noch schwerer, da man aufgepumpt keinen Druck auf die ausgedehnte Stelle bekommt, ohne Luft (da ausgedehnt/ Wölbung) Falten enstehen.



Mehr schlecht als recht konnte ich einen Flicken aufbringen (siehe linke Stelle/ roter Pfeil). Doch dann, selbst nach sorgfältiger Reinigung des Felgenbettes bzw. Felgenbandes, der Reifen(mantel)innenseite und des Schlauches - nach wenigen hundert Kilometern trat wieder ein Miniloch auf (siehe gekennzeichnete rechte Stelle/ grüner Pfeil).
Und wieder extremst schwer zu entdecken. Ein Luftverlust war erst nach mehreren Tagen festzustellen - es handelt sich um ein so winzig kleines Loch, dass selbst im Wasserbad kaum etwas zu sehen ist. Zudem ist es wieder an dieser Stelle des Schlauches sehr schwierig, einen Flicken ohne Falten korrekt aufzubringen - habe es nun erstmal gelassen und wieder einen gewöhnlichen Schlauch eingezogen.



Ich bin schon extremst enttäuscht, gerade auch, da es scheint, dass warscheinlich kleinste Sandkörner zu den Löchern führen. Ursache kann ja kein Durchschlag oder Durchstich gewesen sein, da die Löcher an an der Innenseite des Schlauches aufgetreten sind. Zudem sind die Beschädigungen/Löcher kaum zu finden (frage mich, wie man das unterwegs hinbekommen soll) und schwer dauerhaft und sicher zu flicken (gedehnter, verformter Schlauch!/Faltenbildung).

Als Notfallschlauch, da extremst klein und leicht, werde ich den Aerothan mitnehmen, aber als Standartschlauch kommt er mir nicht mehr unter den Mantel.

Wie sind eure Erfahrungen mit dem Schwalbe Aerothan TPU Fahrradschlauch?
Oder habt ihr schon Erfahrungen mit dem "pannensicheren" x-tubolito machen können?

Grüße!