Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten?

von: irg

Re: Unfall: Rahmen zusammengedrückt - zu retten? - 24.02.21 07:23

In Antwort auf: Netsrac
Gehen tut alles - letztlich ist es eine wirtschaftliche (oder emotionale?) Abwägung, was es einem wert ist.
Hier eine Beschreibung zum Thema Rahmenrichten (ich hoffe, nun hab' ich's richtig gemacht mit dem Link):
Rahmen richten


Ja, so kann es klappen. Nur sind diese Rahmen sehr leicht verbogen, was man vom Rahmen des Thread-Erstellers nun gar nicht behaupten kann. Ein stellenweise zusammen gefaltetes Unterrohr bedeutet sicher sehr hohen Stress anderer Rahmenteile, den man nicht notwendiger weise sieht. Auch wenn ich mich wiederhole: Kalt Verformen bedeutet Härten und damit Verspröden des Materials. Wer mir nicht glaubt, braucht nur ein Stück leicht biegbaren Draht zu nehmen und diesen an einer Stelle hin- und her zu biegen. Bevor er bricht, wird er hart.

Wer einen verbogenen Rahmen kalt zurück biegt, setzt die betreffenden Stellen noch mehr Stress aus. Das geht bei manchen Rahmen, wie hochwertigen Stahl-Rennrahmen, aufgrund ihrer Materialreserven oft überraschend gut, gemacht wird es aber üblicher weise nur bei leichten Schäden.

Zu einem eventuellen Gabeltausch: Ein allfälliger Bruch kann sich ankündigen, muss es aber nicht. Mein Bruder ist mit einem Rennrad einen Pass hinunter gerauscht, und die Gabel hat keinen Mucks gemacht. Am nächsten Tag ist der Besitzer des Rades damit im Schritttempo Milch holen gefahren und auf der Nase gelandet: glatter Gabelbruch.

Dieses Risiko würde ich nie eingehen wollen. Selbst wenn es nur um einen Mund voll ausgeschlagener Zähne geht, wäre mir das Risiko die im Vergleich dazu lächerliche Ersparnis nicht wert. Allenfalls mit Röntgen sehe ich eine Möglichkeit, halbwegs zuverlässig eventuelle Schäden zu erkennen.

lg!
georg