Re: "optimales" Rad für jeden Kontinent/Region

von: iassu

Re: "optimales" Rad für jeden Kontinent/Region - 01.10.20 21:44

In Antwort auf: Machinist
Je einfacher die Technik und je weiter verbreitet und einfacher reparierbar das Material, desto eher ist es für fast überall weltweit sehr gut geeignet.
Eine Standardformel in diesem Forum, sicherlich nicht frei erfunden, sondern durch Er-Fahrungen entstanden. Ich fnde sie in der Tendenz nachvollziehbar, aber auch schwierig.

Denn warum schraubt sich jemand Teile ans Rad, die nicht möglichst einfache Technik sind. Weil er/sie den Vorteil/Gewinn/Luxus, den sie gegenüber dem einfachsten Material bieten, nutzen möchte. Eine große Radreise ist, wenn man gerne und viel Rad fährt, ein Highlight, vielleicht sogar ein Lebenshighlight. Und ausgerechnet das sollte nun mit möglichst primitivem Material durchgeführt werden?

Für mich eine Schere, deren Enden nicht zusammen gehen. Bevor ich mit Wasserrohrrahmen, Gestängebremsen, Singlespeed und Stahllenker unterwegs bin, werde ich ganz sicher entweder wandern, andere Verkehrsmittel nutzen oder zuhause bleiben. Ich fahre Fahrrad, weil mir diese Art der Fortbewegung Spaß macht. Zu diesem Spaß zählt sehr maßgeblich das, was mir moderne Technik ermöglicht. Dazu zählen für mich zB Vollfederung ebenso wie der Genuß, mit sehr guten Scheibenbremsen zu verzögern und die Vorzüge einer butterweich funktionierenden Schaltung.

Wenn ich darauf verzichten sollte, bricht ein wesentlicher Bestandteil meines Vergnügens weg. Nur um irgendwie in Nepal oder in den Anden unterm Sternenhimmel zelten zu können, muß ich nicht mit dem Fahrrad dorthin fahren. Das geht dann auch anders. Wenn mir der Gebrauch des Fahrrads keine Freude mehr macht, dann lasse ich das.

Auf Elektronik vertraut ja auch die überwältigende Mehrheit hier im Forum und nutzt GPS oder Smartphone. Nur mit Orientierungssinn, Passantenbefragung und Papierkarten zu reisen, wollen sich die Allermeisten ja nicht mehr abgeben. Vielleicht nicht allzuwenige würden das Radreisen schwer in Frage stellen, wenn sie in die Gegebenheiten der alten Zeiten gezwungen wären, zurückzukehren.