Re: Fragen zu Liegerädern

von: GeorgR

Re: Fragen zu Liegerädern - 15.09.20 12:55

In Antwort auf: Gina
[mod]
Kann jemand zu dem Rad was über Qualität und Bergtauglichkeit sagen?
[...] Ich muss auf Radreisen im Gebirge immer sehr oft schieben. Komme ich mit einem Liegerad leichter oder schwerer den Berg hoch? Eine ähnliche Entfaltung und Training vorausgesetzt.[...]
Und wie sieht das mit der Liegeradmitnahme im Zug aus?


Bergtauglichkeit hängt vom Training ab. Ich hab an meiner Speedmachine zwei Kettenblätter, hinten die Rohloff, 559er Antriebsrad, das wiegt in der gesamten Ausstattung inkl. Forumslader, Beleuchtung, Schutzblechen etwa 17kg. Damit bin ich grad jetzt am Wochenende Bellinzona-(Nufenen)-Brig und dann Brig-(Grimsel)-(Brünig)-Luzern gefahren (3000 und 1800 Höhenmeter). Es geht (bequem), wobei ich mir am Nufenen noch einen Gang mehr nach unten gewünscht hätte. Stundenlang mit Puls >150 und Schrittgeschwindigkeit die Pässe hochzukurbeln ist nicht jedermanns Sache. Dafür geht's runter sehr fix, und bevor man die aerodynamische Endgeschwindigkeit erreicht, geht einem meist die Strasse aus.

Und Du hast den Panoramablick -- das ist aus meiner Sicht fast die beste Eigenschaft beim Liegerad (wenn es kein superaerodynamischer Extremtieflieger ist). Immer den Überblick, mit Rückspiegel(n) auch nach hinten, ich fühle mich da wesentlich sicher als auf dem Normalrad, und das auch nach 12h superbequemer Fahr-/Liegezeit.

Liegeradmitnahme im Zug geht recht problemlos an den normalen Radhaken. Eventuell den Ausleger reinschieben, aber Du bist ja nicht so gross.

Schotterpisten sind natürlich nicht so der Hit; Anfahren am Berg muss man üben, insbesondere wenn man noch dazu Klickpedale hat -- geht aber dann auch bei >10% Steigung ohne Umfallen. Du brauchst mehrere 1'000km für die Umgewöhnung der Muskeln, aber dann willst Du nicht mehr zurück.

Letztes Jahr bin ich Anfang Oktober noch mit der Streetmachine über den Ofenpass und den Umbrail: siehe hier.

Probier's aus, wenn Du die Möglichkeit hast schmunzel

Georg.