Re: Pinion Rohloff oder Kettenschaltung pro contra

von: Keine Ahnung

Re: Pinion Rohloff oder Kettenschaltung pro contra - 09.08.19 08:45

In Antwort auf: AndreMQ

Es gibt jede Menge Leute, die eine Pinion oder Speedhub mit Riemen an Stadt- und Tourenrädern fahren, einen Haufen Geld ausgegeben haben, vollständig auf den Händler angewiesen sind und bereits bei kleinsten "Problemen" (z.B. der Riemen wagt es, ein wenig zu knurbsen) völlig aus dem Häuschen und überfordert sind und mit Anwalt drohen.


Das kannst Du aber auch auf Kettenschaltungen übertragen. Ich kenne viele Radfahrer, die sogar einen Platten beim Radhändler beheben lassen. Schäden unterwegs können auch bei "einfacher Technik" zu enormen Problemen führen. Wenn Dir unterwegs das Schaltauge abbricht, so kann das bei der Kettenschaltung das Aus für die Radreise bedeuten.

Die Rohloff-Schaltung ist extrem robust und Schäden, die zu einem Abbruch einer Reise führen, dürften statistisch gesehen gegen Null gehen. Es können Schaltseile reißen - die kann man aber wieder ersetzen und Ersatz führe ich dafür mit. Sollte Öl austreten, so kann man die Behebung des Problems auf die Zeit nach der Rückkehr von der Tour verlegen, da die Rohloff auch ohne ihren Ölvorrat weiter läuft. Ansonsten bedarf es für die Wartung nur eines (empfohlen) jährlichen Ölwechsels und nach sehr vielen Kilometern eines Wendens oder Ersetzens des Ritzels - für beides braucht jemand, der nicht ganz ungeschickt ist, keinen Radhändler.

Zur Pinion habe ich schon häufiger von Problemen gelesen, wobei es sein könnte, dass die neueren Versionen hier bereits verbessert wurden. Mir fehlt aber persönliche Erfahrung mit dieser Schaltung.

Riemenantrieb klingt zunächst recht gut, aber zum einen braucht man einen speziellen Rahmen mit Rahmenschloss und zum anderen ist der Wirkungsgrad deutlich schlechter als bei der Kette. Hat man z. B. eine Rohloff-Schaltung, so hält die Kette deutlich länger als bei eienr Kettenschaltung, so dass ich nur wenig Vorteile in der Riemenversion sehe.

Ein für mich ganz wesentlicher Vorteil der Rohloff-Schaltung (gleiches würde für Pinion gelten) ist, dass ich im Stand schalten kann. Natürlich sollte man immer "vorausschauend" schalten, aber gerade bei den Wegen, die ich häufig auf meinen Touren fahre (sandige Strecken in Polen, schlammige und unwegsame Anstiege in Bosnien oder Rumänien usw.) kommt es immer wieder vor, dass man schlagartig ausgebremst wird und dann wieder anfahren muss. Früher blieb mir dann häufig nichts anderes übrig als abzusteigen, das durch das Gepäck hinten schwere Rad anzuheben, mit einem Fuß die Kurbel zu drehen und mit der anderen Hand den Gang runterzuschalten. Nun drehe ich einfach nur am Griff und fahre wieder los.