Re: Beratungsbitte Reiserad

von: marieausparis

Re: Beratungsbitte Reiserad - 10.06.19 21:13

Hallo zusammen,

einmal mehr danke für alle Ideen und Anregungen!

Generell geht es mir mit dem Umbau des alten Rads nicht nur darum, Geld zu sparen (was natürlich nett wäre), sondern auch darum, einerseits ggf. einen für mich guten Kompromiss aus bequemer Sitzposition und etwas agilerem Rad zu finden, und andererseits könnte ich beim Umbau natürlich was lernen. Und dann ist da noch die langfristige Nutzbarkeit des Rades. In Zukunft könnte ich mir damit schon gut auch eine Nutzung ohne/mit weniger Gepäck vorstellen. Bikepacking hatte ich mir auch schon überlegt und möchte diesbezüglich gerne flexibel bleiben.

@dhomas: Habe auch überlegt, direkt mit Bikepacking zu starten, aber habe die Befürchtung, dass das Hinterrad nicht so glücklich über eine zu starke Beladung des hinteren Gepäckträgers sein könnte - Zelt, Kocher, etc, sind bei mir ja auch nicht unbedingt anders als bei einem größeren/schwereren Fahrer? Von meiner Kletterausrüstung werde ich nur das Nötigste mitnehmen: Schuhe sicher, ggf. noch Gurt/Karabiner/Megajul, aber letzteres überlege ich wegen des Gewichts noch. Schuhe sind nicht schwer.

Es ist nicht so, dass ich das TX-400 generell nicht mag, es klingt eigentlich ziemlich vernünftig. Mein Gefühl dazu schwankt etwas, aber es kommt eben immer wieder die Frage auf, ob es mir wirklich langfristig Spaß macht oder ich nicht lieber doch gleich ein bisschen mehr (Zeit/Geld) investiere, um etwas für mich leichter zu Fahrendes zu bekommen. Andererseits ist da die Frage, ob es sich lohnt und die anderen Optionen wirklich (spürbar) leichter zu fahren sind.

AndreMQ hat mich da schon ganz gut durchschaut, was meine Kenntnisse angeht. Ich habe schon einiges gelesen und in der Theorie auch verstanden bzw. mir eine Idee davon gemacht, was für mich passend sein könnte an Anbauteilen. Das praktische Wissen (abgesehen von einfachen Dingen wie Bremszüge tauschen und Co) geht mir aber ab, genauso wie das Wissen zu weniger offensichtlich zu Beachtendem. Es gibt also sicherlich Punkte, die ich erst nach Ausprobieren feststellen würde. Mit manchem würde ich dann wohl aber erstmal leben (müssen). Was die angesprochenen kritischen Teile betrifft:
Sattel: große Unsicherheit, allerdings hätte ich die ja auch bei einem Rad von der Stange
Sattelstütze: würde ggf. die bisherige weiterverwenden -> keine Extrakosten.
Lenker: würde es mit einem geraden versuchen, plus Hörner, hatte das bisher immer und kann mich mit Rennlenkern bisher nicht anfreunden
Griffe: die von Ergon, da bin ich mir recht sicher
Gepäckträger: evtl. würde ich für hinten erstmal meinen bisherigen behalten bis er das Zeitliche segnet (keine Kosten), für vorne würde ich einen von Tubus nehmen und denke da eher nicht, dass ich den schnell tauschen wollen würde.
Das mit dem Zusatzgewicht, was prozentual im Vergleich zu schwereren Fahrern hoch ist, habe ich mir auch schon überlegt. Deshalb auch die vielen Überlegungen, wie ich wenigstens kein allzu schwer zu fahrendes Rad zusammenbekomme. Und die Überlegung, dass ich die Beladung am Vorderrad in Zukunft potentiell reduzieren möchte, wobei die Agilität sich dann hoffentlich wieder mehr bemerkbar machen würde...

Zum Vorschlag mit der Selbsthilfewerkstatt: meines Wissens ist die nächste von mir aus vom ADFC erst wieder in Frankfurt, was meinen Umbaufortschritt ziemlich reduzieren würde (ich arbeite voll, da ist es besser, wenn die Werkstatt nah ist, damit sich das abends noch lohnt). Es gibt eine andere, die auch nah ist, allerdings habe ich die Befürchtung, dort mehr Fehler zu machen (sehr stark besucht), deshalb die Idee mit dem Händler.

@JDV: puh, ich hatte Wendigkeit und Agilität bisher immer in eine Kiste gepackt, aber deine Beschreibung des Ganzen über die Beschleunigung beschreiben mein Empfinden tatsächlich besser, als ich das bislang selbst konnte - danke! Ein extrem nervöses Rad möchte ich natürlich auch nicht, dachte nur, dass es vielleicht einen guten Kompromiss gäbe, zumal bei meinem eher nicht ganz so hohen Gewicht. Was für ein leichtes MTB baust du denn zum Reiserad um? Wäre das vielleicht noch eine Alternative? Thomas' Troll-Thread habe ich schonmal mit einer ähnlichen Frage kommentiert, leider bislang ohne Antwort. Wahrscheinlich ist das einfach untergegangen, ich probiere es gleich nochmal per privater Nachricht. Danke für den Hinweis!

Der Zeitrahmen macht mir auch etwas Sorgen und mir ist schon klar, dass ich mich sehr schnell entscheiden sollte. Meine Idee ist, dass ich notfalls eben eine Woche später losfahre und in der noch Vollzeit ich mit dem Rad beschäftige bzw. wenn ich merke, dass es zum Problem wird, doch Teile an eine professionelle Werkstatt auszulagern versuche.

Ich habe da noch was, wobei ich mich über einen Tipp freuen würde (Bilder dazu habe ich zu oben stehendem Link hinzugefügt): Da ich das Troll ja nur eingeschränkt probefahren konnte, habe ich versucht, über die Geometrieangaben der Hersteller die Sitzpositionsmöglichkeiten vom Troll (Größe XS, S) mit der Position vom TX-400 (Größe 47) zu vergleichen. Leider komme ich damit auf keinen grünen Zweig, da die Maße in sich nicht stimmig zu sein scheinen (siehe ungleich-Zeichen im Bild). Inzwischen zweifle ich an mir und meinen Rechenkünsten, alternativ könnte ich auch irgendeine Maßbezeichnung falsch verstanden haben. Über Ideen dazu würde ich mich auch sehr freuen!

Und zu guter Letzt: danke für den Patria Ranger Vorschlag - den schaue ich mir morgen mal an schmunzel

Viele Grüße und eine gute Woche
Marie