Re: Reiserad - Nur ein Kettenblatt??

von: -Phew-

Re: Reiserad - Nur ein Kettenblatt?? - 08.02.19 17:58

Zitat:
Du solltest vielleicht echt mal an deiner Trittfrequenz arbeiten.


Da hast du recht. Es ist ja schon etwas besser geworden. 85 ist allerdings immernoch viel für mich. Meine durchschnittliche Trittfrequenz auf dem Rennrad liegt zwischen 65 und 77. Auf dem MTB zwischen 63 und 72.

Das ist halt der seinerzeit angesagte Jan-Ulrich-Stil. Der Armstrong-Stil kam dann erst später. Ich kann mich auch nicht mehr nennenswert umgewöhnen.

Mit dem 38er ist bergab schon sehr früh Schluß. Vermutlich fährt man heute auch anders und läßt mehr rollen. Ich trete bergab gern in Gegenanstiege rein und dafür brauchst du Drehmoment und große Kettenblätter, sonst verlierst du zuviel Geschwindigkeit. Da die Kassetten auch immer größer werden, ist ein großes Blatt vorn eh schon entschärft. Mit 44/36 kommst ja schon viele kleinere Anstiege hoch..

Man sieht: Jeder muss zu seinem Stil selber das passende Getriebe finden. Ein Glück gibt es ja Kettenblätter mit allen möglichen Lochkreisen und Zähnezahlen. Sogar die ungeraden Zähnezahlen wie 33er und 45er Kettenblätter.

Derzeit fahr ich am MTB 2-fach, 42/27 und das ist untere Grenze, wenn du zur Arbeit ein 53er trittst und spätestens ab Ende Mai so fit bist, dass ein 42er nichts weiter als ein mittleres Kettenblatt ist...^^

Deshalb würde ich auf die Eingangsfrage nach wie vor mit einem 3-fach mit großem Kettenblatt antworten. Radfahren ist nicht nur die Anpassung des Rades an den Körper, sondern dein Körper wächst auch mit dem Radfahren. Und eine Abfahrt auf La Palma oder Teneriffa ist endlos lang und auf der willst du einfach mittreten und nicht nur rollen.

Daher meine Devise:

1. Kettenblätter so groß wie möglich (limitiert durch Umwerfer und Rahmen) und so klein wie nötig. Anpassung der Übersetzung lieber über die Kassette vornehmen (große Ritzel). Das senkt die Kettenkraft und den Verschleiß und du hast immer genügend Dampf auf dem Pedal.

2. Fahre keine Sicherheiten mit dir rum, keine kleinen "Nofall-Kettenblätter". Wachse lieber mit der Herausforderung, die vor dir liegt. Sprich: Fahren mit permanenter leichter Überforderung ist besser, als die Strategie "Ach, ich hab ja noch ein paar Gänge über".

Auf Teneriffa und La Palma war ich mit 18 kg Gepäck und 22/27 als leichtesten Gang. Ich musste nicht schieben. Es gab kein Drama. Jan Ulrich sagte doch mal "Quäl dich, du Sau"...Das hat seinerzeit den Fahrstil vieler Fahrer mit inspiriert..

Ach ist das ein herrlicher Winter-Thread.... grins