Re: Ventil- und Felgenbruch: Unverhofft kommt oft!

von: veloträumer

Re: Ventil- und Felgenbruch: Unverhofft kommt oft! - 19.09.17 10:44

In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: veloträumer
In Antwort auf: Gisibert
Eventuell hilft es ja schon, die Innenseite der Felge mit Schleifpapier etwas anzurauen? Nur so eine Blitzidee von mir... träller

Hat mir mein Radhändler empfohlen (eine Hinweis darauf, dass Radhändler sich sehr wohl Gedanken machen). Er hat sogar die empfohlene Körnung genannt - leider vergessen. Dass ist sogar sehr effektiv, weil eine regelrechte Verzahnung eintritt. Sollte natürlich da aufgeraut werden, wo der Reifen anliegt. zwinker
Ich halte das für Kappes.

Erstens ist das wie bei Slicks. Je weniger Negativprofil ein Reifen hat, desto mehr reibung- und damit halterzeigendes Material steht zur Verfügung.

Zweitens: um das Rutschen des Reifens zu vermindern, währe es nötig, die Felge innen nicht tangential sondern radial aufzurauhen. Möchte mal denjenigen sehen, der nicht instinktiv die Felge in der Längsrichtung anschleift. Und damit unterm Strich das Rutschen begünstigt. Siehe erstens.

Das sind für mich Denkfehler. ad 1) Der rollende Reifen auf Asphalt ist ein anderes System als ein auf einem Metall festsitzender Reifen, der eine hohe Haftkraft ertmal überwinden muss, um ins Rutschen zu gelangen. Außerdem ist die Variation umgekehrt: Nicht der Gummi wird profilierte, sondern die Auflagefäche (Metall) aufgeraut. Wäre etwa so, wenn man den Slick auf ganz glatter Fläche fahren würde und im Vergleich auf leicht aufgerautem Untergrund/Asphalt. Es wird auch kein Profil erzeugt, sondern eine amorphe Aufrauung, also keine Struktur, auf der etwas weniger haftend gleiten kann...

deswegen ad 2) klingt schön theoretisch, aber wenig praktisch. Tatsächlich kannst du mit Schmirgelpapier keine exakte Laufrille ereugen, sodass der Reifen bessser durchflutschen würde. Vielmehr ist auch bei einer Tangentialbearbeitung eine amorphe Aufraugungstruktur (oder besser Nichtstruktur), ein Verkratzen in viele Richtungen vorhanden, die Kratzer kreuzen sich, selbst bei einer vorherrschenden Kreisrichtung. Kannst gut sichtbar machen, wenn du deine Kamera-Displays mal mit Schmirgel in eine Achsenrichtung eine wenig hin und her bearbeitest grins - gibt kein klares Linienbild von exakt parallelen Strängen. Wenn du an die Radialbearbeitung glaubst, kanst du es ja machen - dann würdest du ja sogar eine Wirkung vermuten.

Kannst du übrigens ein Experiment machen mit einem glatten Metallstab/-schiene und einem Reifenflicken - vielleicht hast du was altes in dienr Riesenwerkstatt rumfliegen. Raust du dann das Metall zu einer Hälfte mit Schmirgel auf, der Rest bleibt unbehandelt. Drückst du dann den Reifengummi mit Vorwärtstrieb auf die Schiene - wo wird der Gegendruck größer bzw. wo das Rutschen mehr gebremst?

Zum Kappes/Märchen: Hätte ich auch bis vor einem Jahr wandernde Reifen dazu gezählt. Habe dann nach über einem halben Jahrhundert Erdenzugehörigkeit wohl über 150.000 Tourenkilometer seit Radreisen, die weiteren Jahrzehnte Radfahren gar nicht berücksichtigt, dazugelernt. Dass das Felgenband eine Rolle spielen könnte, haben unter den 5-6 Radschrauberprofis einer für ein Märchen/für Kappes erklärt, einer für die Hauptursache - die anderen lavierten dazwischen. Soviel zur Märchenkultur - mal sind sie wahr, mal nicht, nur weiß man es nie so genau, das ist der Trick der Erzählkultur, das Ungewisse zu nähren. Das habe ich jetzt auch mit Adresse des Großliteraten derSammy geschrieben. schmunzel