Re: Pinion C12/P12 vs. P18

von: spiff

Re: Pinion C12/P12 vs. P18 - 14.03.17 19:22

In Antwort auf: derSammy
Die Messpraxis von Gates war mir nicht bekannt. Allerdings ist es physikalisch nicht korrekt von "Spannung" zu sprechen, denn die Eigenfrequenz lässt nur einen indirekten Schluss auf diese zu...


Nein, da liegst Du falsch. Dabei gehen wir davon aus dass Du mit "Spannung" die Vorspannkraft des Riemens meinst und nicht die uns nicht weiterführende Materialspannung im Riemen selbst (wobei für die mech. Normalspannung gälte Sigma [Spannung] = F [Kraft] / A [Flächenquerschnitt]). Mit Hilfe der Eigenfrequenz kann die Riemenkfraft berechnet werden.

Die Formel ist:
T = 4 x m x L² x f²

T = Trumkraft in N
m = lineare Riemenmasse in kg/m
L = Länge des freien Riementrums in Meter (virtuelle Kettenstrebenlänge)
f = gemessene Eigenfrequenz

Beispiel:
Gages Carbon drive Riemen 115Z, Masse 0,093Kg, Länge 1,265m, --> 0,0735178kg/m
Riemenrad vorne Center Track 32Z, hinten 26Z virtuelle Kettenstrebenlänge nach Gates Kalkulator 0.47288m
gemessene Eigenfrequenz (mit dem Smartphone): 30Hz (30/s)
--> Berechnete Trumkraft: T = 4 x 0,0735kg/m x (0.47288m)² x (30/s)² = 59,168661 kgm/s² = 59,2N

Dabei wird auch deutlich dass die notwendige Vorspannkraft des Riemens sehr klein ist im Vergleich zur möglichen Betriebskraft des Riemens.

Gates möchte es dem Anwender einfach machen und die Berechnung ersparen, er muss nur noch die der korrekten Trumkraft zugehörigen Eigenfrequenz via einfachster Messung ermitteln und gegebenenfalls die Vorspannung anpassen.

spiff