Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was?

von: cterres

Re: Fett, Paste & Schraubensicherung - wann was? - 10.01.17 00:25

Montagepaste gibt es "reibungserhöhend", dann enthält die Paste Kunststoffgranulat oder Quarz und besteht zumindest teilweise aus Silikonfett, ist aber oft etwas zäher, oder "reibungsmindernd", dann ist es meist weisses Silikonfett.
Ähnlich wie andere Nonsensbegriffe (Industrielager, pannensicherer Reifen) meint man mit "Montagepaste" also mindestens zwei verschiedene Substanzen, die man nur anhand des Kontextes auseinander halten kann.
Und da man für "reibungsmindernde Montagepaste" im Grunde jedes einfache Wälzlagerfett nutzen kann, wird die Liste praktisch endlos. Zudem sind beide Varianten in der Regel weiss. In Youtube-Videos könnte man sie also leicht verwechseln.

Nicht alle, aber doch viele Mechniker meinen mit "Montagepaste" dann aber meist die reibungserhöhende Variante und die sorgt dann dafür, das zwei Flächen unter Anpressdruck besser aneinander haften, weil ein feinkörniges Granulat sich dazwischen verkeilt.

Man kann solch eine Paste an alle möglichen Stellen schmieren. Korrosion kann sie ebenfalls verhindern, da sie begrenzt Luft und Feuchtigkeit von Metalloberflächen verdrängt.
Auf keinen Fall jedoch darf "Montagepaste" (also die mit dem Sand) auf Gewinde aufgetragen werden. Da stört das enthaltene Granulat (oder schlicht Sand) eher und schädigt das mitunter empfindliche Gewinde.

Klemmverbindungen sind Befestigungen bei denen zwei Fahrradteile nicht direkt mit Schrauben verbunden werden, sondern indem sie von mindestens zwei Seiten von Metall oder Kunststoff festgehalten werden.
Das sind der Lenker, der Vorbau, der Sattel, die Sattelstütze, die Schelle eines Umwerfers und manchmal auch Exzenter-Tretlager im Fahrradrahmen.
Vom Umwerfer mal abgesehen sind das stark beanspruchte Teile die bombenfest sitzen müssen, aber im Rahmen maximal verträglicher Anzugsdrehmomente (die Kraft, mit der man Schrauben festzieht) und dabei hilft reibungserhöhende Montagepaste.