Re: Gabelbruch Stevens Trekkingrad

von: MatthiasM

Re: Gabelbruch Stevens Trekkingrad - 02.10.15 09:35

In Antwort auf: derSammy
Richtig, das war auch meine Überlegung. Solange das Steuersatzspiel gut eingestellt ist, sollte die Stelle nach meiner Einschätzung nicht sonderlich gefährdet sein, aber vielleicht irre ich da auch?
Die einzigen Kräfte, die die Stelle abkönnen muss, sind die echten Torsionskräfte der Lenkung. Mit Vorderrad in Straßenbahnschiene und mit aller Wucht einen Lenkimpuls gesetzt - das wäre eine Belastung, mit der ich mir eine entsprechende Vorschädigung erklären könnte.

Auf den Gabelschaft wirken auch alle Hebelkräfte durchs Fahren, Bremsen, Masse des Fuhrwerks etc. - Die ganze Gabel ist ja salopp ein Tragwerk mit vielen Krafteinleitungspunkten, an der Achse (ggf. an Scheibenbremsaufnahmen), an den Auflagerpunkten = Steuersatzlagern und oben am Ende ist der Kutscher, der noch dran reißt. Das sind im Normalbetrieb ohne Lenkdrehmoment in erster Linie Biegekräfte jeder Art, mit Vibration und Stößen und vollem Programm, und dann kannst die möglichen Biegemomente und Zugspannungen grob händisch auf dem Millimeterpapier ermitteln....

Die Verhältnisse von Hebeln und Materialquerschnitten, die man so vor Augen hat, lassen einen Bruch an genau dieser Stelle erst mal etwas exotisch erscheinen, aber es bleibt doch nicht auszuschließen.

Gewalt- und/oder Dauerbruch Ich würde hier mit beidem rechnen: Hängt vom Material ab, ob man da anhand der Bruchfläche was sieht. Stahlschaft wäre schön (hab denselben Fall an einer Tretlagerwelle gesehen). 2/3 vom Querschnitt waren der Dauerbruch im Stahlwerkstoff, glatt mit "jahresringartiger" Struktur, dunkel angelaufen wegen Luft- und Feuchtezutritt, das letzte Drittel (Antreten bei Grün an der Ampel) war der Gewaltbruch, hell, feinkörnig.

>> Eigentlich wäre diese Gabel was für einen Fachgutachter.

lG Matthias