Arbeitstier aus altem Scott MTB

von: mstuedel

Arbeitstier aus altem Scott MTB - 20.08.14 20:37

Ich hab' von einem lieben Nachbarn ein altes Scott MTB schätzungsweise aus den späten 90-ern geschenkt bekommen. Mal abgesehen von der völlig durchgenudelten Federgabel macht es einen noch recht intakten Eindruck.

Es hat meine Phantasie beflügelt, und da ich ja bisher erst 6 eigene Räder im Keller stehen habe und darunter noch kein eigentliches Arbeitstier- Reiserad ist, hab' ich ihm diese Rolle zugeordnet. Mit Arbeitstier- Reiserad meine ich ein Rad, mit welchem ich Sack und Pack, Kind und Kegel inkl. Campingmaterial auf grosse Tour oder auch mal an ein grosses Pic-Nic mitnehmen kann. Mein Randonneur ist zwar etwas in diese Rolle moutiert, könnte aber eine kleine Erleichterung gut ertragen, siehe z.B. hier).

Derzeit ist das zukünftige Arbeitstier bei meinem bevorzugten örtlichen Rahmenbauer zum Umbau bereit.

Aber da Bilder mehr sagen als 1'000 Worte, stelle ich mal ein paar ein, hier im Zustand "vorher".
Ich hab' übrigens zwar die Bestellung schon aufgegeben, und einige Dinge sind schon ziemlich fix, aber für wohlgemeinte Tipps bin ich natürlich immer noch empfänglich.

Hier erst mal eine Totalansicht. Was man gleich erkennt, ist, dass die Federgabel bis an den Anschlag durchgedrückt ist und sich auch nicht mehr in die entgegengesetzte Richtung bewegen lässt. Dadurch ist das Oberrohr etwas gegen vorne abfallend. Die Gabel wird ersetzt durch eine etwas längere Starrgabel mit Lowriderösen (so dass das Oberrohr in etwa waagrecht sein wird).


Schalt- und Bremsgruppe, sowie die Naben sind Shimano LX. Die Bremsen sind noch Cantilever, die gefallen mir auch so.


Lenker, Steuerlager & Vorbau fliegen aber zusammen mit der Gabel raus: Die Rahmengrösse ist für mich eher am oberen Limit, deshalb wird der Vorbau etwas kürzer und steiler, der Lenker weniger breit und um 12° gekröpft, so dass die Haltung gemütlicher wird. Das Steuerlager ist ein altes Ritchey Ding, ich weiss nicht ob und wie lange es noch was taugt - egal: es wird ausgewechselt.


Während vorne also radikal aufgeräumt wird (nur Vorderbremse, Schalt- und Bremsgriffe bleiben dran), bleibt weiter hinten etwas mehr beim alten: Kurbel, Kette, Kettenblätter, Ritzel, Hinterbremse, Gepäckträger, Ständer und Hinterrad taugen alle noch - es scheint ganz so, als ob das Rad nicht sehr ausgiebig im Einsatz war. Einzig Sattel und Pedalen machen keinen guten Eindruck mehr und müssen runter.

Bei den Schutzblechen hab' ich gezögert: eigentlich sehen die Plastikdinger noch ganz in Ordnung aus, andererseits kranken sie an einem weit verbreiteten Übel: Sie sind viel zu kurz, besonders in Anbetracht dessen, dass der Packesel ja auch ab und zu einen Kinder- oder Lastenanhänger mitschleppen soll. Also auch runter damit.

Zu den Laufrädern: Die Felgen machen noch fast einen frischen Eindruck, obwohl sie wohl schon bald 20 Jahre auf dem Buckel haben. Das Hinterrad wird also fast komplet übernommen, nur der Reifen muss runter. Vorne muss ein Nabendynamo rein, er wird aber einfach neu in die Felge eingespeicht.


Zum Schluss noch zum eigentlichen Prunkstück (für mich): dem Rahmen. Er kommt in roher Stahloptik daher. Die Schweissnähte sind überall gut sichtbar.


Zum Schluss noch eine Detailaufnahme am Hinterbau:


So; hiermit ist der "Vorher"- Teil abgeschlossen. Fortsetzung folgt...



Link zum Webalbum (für höhere Auflösungen) hier.