von: Toxxi
Re: Landesflaggen am Fahrrad? - 01.08.13 10:40
In Antwort auf: derSammy
Seine Etablierung war sicher wichtig, um nach dem Rückgang der Monarchien in Europa die Zusammenfassung diverser Personengruppen zu einer politischen Gemeinschaft zu rechtfertigen, die Begrifflichkeit des Nationalstaates stammt ja auch aus dieser Zeit. Letztlich darum bestimmte Personen zu einem gemeinsamen politischen Gefüge zusammenzufassen.
Ja und nein. Warum das in Westeuropa recht gut funktioniert hat und in (Süd-)Osteuropa nicht, hat einen recht einfachen Grund:
Die Völker und Sprachen sind in der Regel so durchmischt, dass man dazwischen keine räumlich klaren Grenzen ziehen kann. Egal wie man die Grenze auch legt, es gibt gibt immer Minderheiten hüben und drüben. Abhilfe schaffen da nur ethnische Säuberungen. In Westeuropa sind die bereits im Mittelalter erfolgt, als das kein Schwein interessiert hat. Es gab kein Völkerrecht und keine UNO, sondern Herrscher, die einfach tun und loassen konnten, worauf sie Lust hatten. In (Süd-)Osteuropa sind Nationalstaaten ersten gegen Ende des 19. Jh. bis ins späte 20. Jh. hinein enstanden. Nun waren aufgrund der politischen Weltlage ethnische Säuberungen weder zeitgemäß noch möglich.
Es ist einfach, aus unserer Sicht zu sagen "na gründet doch Staaten und gut". Das funktioniert nciht so einfach, die Verteilung der verschiedenen Völkerschaften ist einfach viel zu komplex und zu kompliziert. Der Nationalstaat hatte seine volle Berechtigung, aber so langsam entwickelt sich das m.E. zu einem Auslaufmodell. Langfristig braquchen wir irgendeine andere Organisation des Zusammenlebens.
Gruß
Thoralf