Re: Probleme mit Reisepartner?

von: iassu

Re: Probleme mit Reisepartner? - 05.10.11 12:03

Bei uns ist es so, daß wir eine gelungene Mischung von Distanz und Nähe auch im Alltag eingerichtet haben. Das halten wir auch unterwegs ein, das 24/24/7/7 Zusammenkleben ist ungut.

Dann hilft auch, nicht lediglich aufs Hierundjetzt zu sehen, sondern auf die Entwicklungsfähigkeit, Beweglichkeit und Anpassungswilligkeit des Partners (und von einem selbst natürlich) zu setzen. Das setzt aber mehr voraus, als nur Reden. Man muß den Partner so gut kennen, daß man abschätzen und vertrauen kann, daß/ob das noch was wird - irgendwann. Solange muß man warten können und sich anpassen. Beispiele: Fahrtempo, Kondition, Landstraßen- bzw Verkehrstoleranz, psych. Wirkung von bevorstehenden Anstiegen uswusw.

Individuell und damit toleranzbedürftig ist und bleibt aber das Pausenbedürfnis und -verhalten. Der eine kommt morgens langsam in die Gänge, der andere heizt drauflos. Nachmittags ist es umgekehrt. Beim einen finden sich ungeahnte Stallgeruch- und Durchhaltereserven, beim anderen läßt es einfach nach. Ganz wichtig beim (Paß-)anstieg: jeder fährt komplett sein Ding, nochnichtmal gedacht werden Abfälligkeiten jeglicher Art. Es darf keine Unterlegenheitsstimmung aufkommen, weder gegenüber der tatsächlichen Kondition noch der verbalen Ansprüche. Keinem darf signalisiert werden, daß er besser nicht die tatsächliche Kondition hätte, sondern eine bessere (oder schlechtere !).

Völlig out und nogo ist, etwaigen Frust, Erschöpfung oder irgendetwas verbal oder sonstwie auf dem Partner abzulagern, meinetwegen schlechte Laune zu haben, weil man am Ende oder warum auch immer frustriert ist und dafür unbemerkt, subtil, indirekt den anderen verantwortlich zu machen. Das passiert häufiger als man annehmen sollte.