Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen

von: Peter Lpz

Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen - 01.03.23 16:52

Das stimmt schon. Die Bahn kann beim bestehenden Streckennetz und dem verfügbaren Wagenmaterial die Kapazitäten aber nur sehr bedingt erweitern. Der Kollege aighes hat das eigentlich recht gut dargelegt. Die fifty/fifty Kalkulation wäre gerecht, aber wie Du es beschreibst, durchaus praxisfern.

Zuerst kommt im Grunde immer die Frage, was wir wollen, dann schätzt man ab was geht und was es kostet, was man ggf. weglässt oder hinzufügt. Da wir nicht wissen, was wir wollen, wird immer nur Murks heraus kommen. Für mich ist das beinahe ein Gesetz.

Die Ziele, die wir uns stellen, erinnern mich an den hier:

https://oiger.de/2011/08/26/die-teure-jagd-auf-den-megabit-chip/2189

Wenn ich das heute wieder lese, erstaunt es, wie brandaktuell das wieder ist. Wenn wir aus der Bahn was machen wollen, das den Verkehrskollaps verhindert oder gar die vorgeblichen Klimaziele erreichen hilft, dann reicht weder das vorhandene Streckennetz, das Wagenmaterial und auch das Personal nicht. Ich bin also wieder bei der Anfangsfrage "was wollen wir?" Solange wir die mit "billig" beantworten, bleibt nur ein "Wohl bekomms".

Überlegenswert wäre es vielleicht, für jede neugebaute Bahntrasse ein Straßenbauprojekt zu streichen. Denn allzu sinnvoll scheint es tatsächlich nicht, die Bahn und die Straße auszubauen, um Verkehr zu verringern. Wir können aber solche Entscheidungen erst treffen, wenn wir wissen, was wir wollen. Soweit sind wir m. E. noch lange nicht.

Gruß Peter