Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen

von: Keine Ahnung

Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen - 21.02.23 10:48

Da leider der nun veröffentlichte Flixbus-Fahrplan die von uns präferierte günstige Verbindung von Bremen nach Paris (ohne Umsteigen) nicht mehr bietet (wir wollen im Juni von Paris nach Bremen radeln) und wir nun mit dem Flixbus eine kleine Ewigkeit unterwegs wären, haben wir uns wieder nach Bahnverbindungen umgesehen.

Es gibt hier eine Verbindung (über Nacht) nach Offenburg (IC), Strasbourg (SWE) und Paris (TGV) mit relativ wenigen Zugwechseln und (theoretisch) ausreichenden Umsteigezeiten. Um an den Fahrradstellplatz zu kommen, wird man auf die Hotline oder das Reisezentrum verwiesen. Ich habe daher angerufen und wollte für die Verbindung die Tickets und die Fahrradstellplätze buchen. Die Dame an der Hotline teilte mir mit, dass ich die Tickets nicht telefonisch buchen könnte. Außerdem behauptete sie, dass in TGVs keine Fahrradreservierung nötig sei und sie diese daher auch nicht vornehmen könne. Da ich das aber anders kenne, habe ich sie darauf hingewiesen, dass TGVs für Fahrräder eine Reservierungspflicht hätten und außerdem teilte ich ihr mit, das ich schon früher Tickets telefonisch gebucht hätte. Nein, das sei nicht wahr. Ich musste also unverrichteter Dinge aufgeben böse .

Ich werde nun also wohl oder übel zum Reisezentrum müssen (ca. 20 km) und muss dann hoffen, dass Stellplätze noch verfügbar sind.

Die Bahn ist ein Saftladen - leider kann ich hier keinen freundlicheren Begriff finden! Eigentlich sollten solche Dinge heutzutage über das Internet erledigbar sein. Und wenn das die Bahn nicht hinbekommt, sollte zumindest eine Buchung telefonisch möglich sein. Es gibt Leute, die deutlich längere Wege zu einem Reisezentrum zurückzulegen haben und die Freundlichkeit und Kompetenz des Personals an den Schaltern dort ist auch sehr "heterogen".

Und wenn man dann die Tickets hat und die Reservierung des Fahrradstellplatzes erfolgreich war, bleibt noch das Lotteriespiel, ob man die Anschlusszüge wirklich erreicht oder ob sie überhaupt fahren. Am Wochenende waren wir mit dem Zug in Hamburg (ohne Fahrrad) und bei der Rückfahrt nach Bremen fielen reihenweise die Zugverbindungen aus. Zum Glück mussten wir "nur" eine Stunde auf einen tatsächlich fahrenden Zug warten, der dann unterwegs fast 20 Minuten Verspätung akkumulierte. Rennend erreichten wir in Bremen dann den Zug nach Bremen-Nord - ansonsten hätten wir noch ein wenig Bahnhofsluft schnuppern dürfen.

Bahnfahren - insbesondere, wenn man das Fahrrad mitnimmt - ist eine Katastrophe, weshalb ich auch bei innereuropäischen Radreisen lieber die umweltschädlichere Flugvariante wähle, was mir eigentlich widerstrebt. Dann habe ich aber deutlich kürzere Reisezeiten und in der Regel kommt mein Fahrrad zusammen mit mir an, ohne dass ich hier aktiv werden muss.