Re: Radfahrer für Abstandsmessung gesucht

von: Gravelbiker_Berlin

Re: Radfahrer für Abstandsmessung gesucht - 30.06.22 14:39

Ja, die jungen singlespeed/MTB/Rennrad-Kampfsportler meinte ich auch vor allem. Denen bin ich dankbar, dass sie Raum und Respekt für uns alle erkämpfen. Aber leider erkennen Autofahrer natürlich auch, wer Präsenz hat und zeigt und wer gleich ängstlich reagiert. (Vor meinem Unfall war ich da auch noch eher der Typ Recke...)
Was Abstand zum Bordstein oder parkendem Auto und so weiter betrifft, da hast Du schon recht. Das fällt ja auch in die Rubrik "Defensiv". Leider erkennen Autofahrer zu defensives Radfahrer-Verhalten und nutzen das aus. Manche jedenfalls.
Wie oft sieht man Radfahrer, die lieber defensiv gleich anhalten, obwohl sie gegenüber dem rechts abbiegenden Auto Vorfahrt hätten, wenn sie gerade aus fahren wollen. Es ist natürlich völlig verständlich, das alles. Wer Angst hat, verhält sich so, und Angst ist in diesem Fall völlig verständlich und sogar berechtigt.
Aber deswegen meinte ich, die Mutigen von uns helfen den anderen, die Rechte der Radfahrer durchzusetzen.
Bei einer verstauten Kreuzung gibt es meiner Meinung nach keine wirklich ideale Lösung, aber der eine Teilnehmer hat völlig recht, wenn er sagt, es kann nicht sein, dass wir Radfahrer dadurch aufgehalten werden. Also muss man sich für irgendeine der möglichen Varianten (links vorbei / rechts vorbei / Bürgersteig) entscheiden, um nach vorn zu kommen, und vielleicht von Fall zu Fall entscheiden, welche am besten ist. Und bremsbereit und langsam auf dem Fußweg bis zur Kreuzung zu radeln ist für mich nun auch nicht ein völliges no-go. Wenn es gar nicht anders geht, mach ich das auch mal.
Mir ging es nicht darum, irgend ein Radfahrer-Verhalten zu kritisieren, ob nun ängstlich oder mutig. Mir ging es eher darum, das Verhalten der Mutigen zu tolerieren (ich würde sogar so weit gehen und sagen "gutzuheißen"), selbst wenn man selbst den Mut nicht aufbringt.
Grüße
Christoph