Re: Radfahrer für Abstandsmessung gesucht

von: BeBor

Re: Radfahrer für Abstandsmessung gesucht - 30.06.22 13:49

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Also, ich für meinen Teil bin jedenfalls jedem Radfahrer dankbar, der sich ins Kampfgetümmel stürzt, auch wenn ich selbst für manche dieser Aktionen keine Nerven mehr habe. Wir sollten uns als Radfahrer vor allem nicht (und dieser Einschlag fällt mir manchmal in diesem Forum auf) pausenlos über das negative Bild der Autofahrer über uns Radfahrer Gedanken machen, und wie wir das durch eigenes Wohlverhalten bessern können. Wir sollten selbstbewusst unser Recht auf Überleben und auf Durchkommen durchs Verkehrsgetümmel einfordern. Der Autofahrer macht auch mal einen Fehler, bei dem ist es aber meist nur Blech, bei uns ist es unsere Unversehrtheit oder gar unser Leben.


Ich hatte letzte Woche eine so "Kampfbegegnung", habe ich hier auch beschrieben. Allerdings ohne jegliche Kampfintention. Obwohl ich NICHTS falsch gemacht habe und auch nicht auch nur annähernd provokativ auf Linie geblieben bin, hatte die Autofahrerin, deren Außenspiegel ich minimal touchiert habe, einen impulsiven Ausbruch und ließ die Rennleitung antanzen. Ich hätte die wegen der Lächerlichkeit der ganzen Geschichte nicht gebraucht. Allerdings habe ich mich über die beiden Polizist:innen** sehr gewundert bzw. geärgert. Sie haben es kategorisch abgelehnt, irgendwelche Sachverhaltsschilderungen sich anzuhören oder gar zu notieren. Mit dem Verweis, dass bei Engstellenbegegnungen im Nachhinein keine Schuldzuweisung erfolgen kann, weil BEIDE verpflichtet gewesen seien, anzuhalten. Wer streiten will, soll ein Zivilverfahren anstrengen.

Ich kann daher nur davor warnen, agressiven, sturen oder schlafmützigen Autofahrern gegenüber absichtlich stures Beharren mit Rappelrisiko entgegenzusetzen. Solange beide sich bewegen, könnte das teuer werden. Vor allem für den Radfahrer, weil bereits geringe Lackschäden am Auto ungleich teurer sind und selbst bei einer 50/50 oder auch nur 30/70 Schadensteilung schnell einige hundert Euro fällig werden. Und selbst, wenn man sich zu 100 Prozent im Recht wähnt (wie ich selbst auch), wird schon der gegnerische Advokat daran arbeiten, dass die Dinge für den Richter passend zurechtgebogen werden. Wozu hat man schließlich eine Rechtsschutzversicherung.

Bernd