Re: Tour > 300km: Ernährung, Navigation (Garmin)?

von: Toxxi

Re: Tour > 300km: Ernährung, Navigation (Garmin)? - 24.05.22 08:20

Gar so lang bin ich bisher noch nicht gefahren, bei beschränkte es sich bisher aus 260 - 300 km in Norddeutschland. Trotzdem ein paar Sachen.

Generell - gut planen. Also die Strecke vorher komplett planen, und vorher planen und recherchieren, wo man schnell(!) was zu essen bekommt.

Navigation:

Dass ein Garmin durchaus lange rechnet, ist bei derartigen Strecken normal. Ich würde mich auf so einer Strecke überhaupt nicht routen lassen, sondern vorher einen Track erstellen und aufs Garmin laden. Ansonsten wirst du ja blöd.

Falls es mit dem Track gar nicht geht - unbedingt das Routing splitten, dass spart Rechenleistung.

Ob das Garmin 18 h durchhält, hängt vom Typ ab. Mein Oregon 450 und Dakota 20 schaffen das (ohne Rechnen). Wenn ich ohne Dynamo fahre, dann habe ich einfach Ersatzakkus mit. Wenn mit Dynamo, dann versorge ich das Garmin darüber.

Was hast du denn für ein Garmin? verwirrt

Essen:

Ohne Heu kann die beste Kuh nicht furzen, wie Bud Spencer sagte. Du wirst dir zwangsläufig Zeit zum Essen nehmen müssen. Da kommst du nicht drumrum. An der Physik und dem Energieerhaltungssatz können noch so viel Training nichts ändern.

Nach meiner Erfahrung brauche ich bei so langen Touren unbedingt gekochtes Essen. Das rutscht leichter und verdaut sich besser. Ansonsten kann ich einfach nicht so viele Kalorien in kurzer Zeit reinschieben, wie gebraucht werden. Gut ist ein Mix aus Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett. Bei so langen Strecken darf es durchaus mehr Fett sein, das enthält mehr Kalorien. Der Klassiker ist halt Spaghetti Bolognese. Und zum Frühstück Rührei mit Würstchen und Brot. Auch deftige Erbsen- oder Linsenssuppe verachte ich da nicht.

Mit Riegeln oder Pulver käme ich da überhaupt nicht klar. Das rutscht viel zu schlecht runter und taugt höchstens zur Überbrückung.

Ich verstehe das völlig, nicht zu lange Zeit zum Essen brauchen zu wollen. Ich plane dann schon vorher, wo ich essen will. Da tuts auch der asiatische Imbiss, der z.B. gebratene Nudeln mit Huhn und Gemüse im Angebot hat. Da gehts i.d.R. auch einigermaßen schnell. Nur muss man halt vorher recherchieren, wo es sowas gibt.

Herzfrequenz:

Das allererste Mal bin ich mit Pulssensor gefahren und habe drauf geachtet, immer unter 140 zu bleiben. Aber irgendwie hat sich schnell rausgestellt, dass ich das auch ohne Sensor hinbekomme.

Wichtig - nicht jeden kleinen Hügel hochknallen, schon gar nicht am Anfang. Da fährt man sich viel zu schnell kaputt. Wenn deine Höhenmeter eher lange Berge sind, findest du den Tritt vermutlich besser. Die Kunst für mich war es, zu lernen, nicht zu schnell zu fahren.

Fährst du zu schnell, kommst du nicht an, weil du irgendwann k.o. vom Rad fällst.
Fährst du zu langsam, kommst du nicht an, weil die Zeit nicht reicht und du müde wirst.

Tipps für vorher:

Gut ausgeschlafen sein! Das heißt für mich, in der Woche davor beizeiten ins Bett zu gehen. Am Abend vorher gern einen Teller Nudeln, den ich sonst überlichweise nicht abends esse.

Tipps für den Tag:

Keinen mentalen Stress machen! schmunzel Die lange Tour fängt im Kopf an.

Ggf. einen Essensplan haben und immer anhand des Kilometerstandes rechtzeitig was nachschieben. Das dürfen bei mir auch Riegel sein, aber nicht als Hauptmahlzeit.

Für mich - lieber eine vernüftig lange Pause als viele kleine. Andere wiederum sehen das anders.

Gruß
Thoralf