Re: Mini-Unterkünfte Campingplatz, Wünsche ?

von: irg

Re: Mini-Unterkünfte Campingplatz, Wünsche ? - 15.12.20 18:18

Hallo Fricka!

In Antwort auf: Fricka
Ich bin mehr und mehr verwundert darüber, dass wir davon ausgehen, dass Camper zwar hoffentlich naturverbunden sind, die Klimarettung für sie aber offenbar keine Rolle spielt. Bei ODS wirst du gevierteilt, wenn du deinen Outdoor-Kram nicht mit dem E-Auto transportierst oder wenigstens vorhast, eines zu beschaffen.

Könnte das eine Frage der Altersstruktur sein?


ODS kenne ich nicht, treffe aber übers Jahr verteilt viele Camper.

Die, die du meinst, gibt es, aber die sind, zu mindestens dort, wo wir uns herum treiben, in der Minderheit. Dazu kommen manche, die ziemlich öko campen, weil ihre Ökonomie nicht mehr hergibt. Was ökologisch auch hilfreich ist.

Dann gibt es noch einige Camper, die sich als "richtige Camper" verstehen (also keine solchen popeligen Leute wie es wir sind, mit einem Mini-Wohnwagen und einem Caddy, oder mit einem alten Liegeradl und einem Mini-Zelt. "Stell dir vor, da haben wir Leute getroffen, die haben mit einem Caddy den Wohnwagen gezogen, mit einem Caddy!") Sie lieben die Natur, wenn ich es pointiert sagen darf (ich hoffe, ich kränke hier niemanden!), aber nur durch das klimaanlagenbedingt beschlagene Fenster mit dem kühlen Bier in der Hand. Sie lieben es am meisten zu campen, wo niemand campt ("Campingplatz ist gaanz schrecklich, weil da mehr von diesen Campern sind, dann kostet der auch noch was!"), am besten mit dem 4-Tonner direkt am Strand der Wunderbucht. (kein Witz, leider!) Leider haben, wo es so traumhaft ist, die Eingeborenen asozialer weise keinen Stromanschluss verlegt, deshalb röhrt regelmäßig das Stromaggregat hinter der bescheidenen Hütte mit allem Schnickschnack, der noch nie jemandem gefehlt hat, wenn er ehrlich ist. Aber sie sind naturverbunden und dafür brauchen sie unbedingt die bescheidene rollende Bleibe, um zur Natur zu kommen. Zu Fuß gehen oder zelten geht ja gar nicht.

Leider ist diese bissige Beschreibung einer gewissen Art von Campern sehr realistisch. Deren rollende Wohnzimmer haben einen Durst, da wird dir schlecht. Mit sowas wie unserem Wohnwagen kann ja niemand campen, sind sie überzeugt. Da kann man ja nicht einmal gescheit drin schlafen. Auf meine Gegenfrage, warum ich ein Bett im Wohnmobil brauche, das länger ist als das zu Hause, haben sie allerdings keine Antwort gewusst.

Ich glaube, dass da sehr gerne dissoziiert wird: Natur ja, aber Konsequenzen für das eigene Tun? Nie, dafür sind andere zuständig! Der Rest ist ein weites Thema, das hier den Rahmen endgültig sprengt.

Die vielen zwischen den Polen sind glücklicher weise sehr normal und meistens sehr angenehme Nachbarn. Das sollte nie vergessen werden!

lg!
georg