Re: Mini-Unterkünfte Campingplatz, Wünsche ?

von: irg

Re: Mini-Unterkünfte Campingplatz, Wünsche ? - 27.11.20 07:14

Hallo!

Das haben wir bei einem albanischen Hotel auch erlebt. Da haben wir im Garten gecampt. Dusche war entweder in einem Hotelzimmer oder eine kalte Freiluftdusche offen im Garten. Zweitere habe ich im Dunkeln benützt. In Bulgarien war ein Campingplatz ähnlich.

Das hat nichts mit schrecklichen Tieren o.A. zu tun, einfach mit prekärer Infrastruktur. Man nützt, was man aufbringen kann und ist dabei kreativ. Die Gäste wollen campen, also bietet man ihnen die Möglichkeit.
Ich schlafe lieber im Zelt oder Mini-Wohnwagen, wenn es möglich und sinnvoll ist. Da fühle ich mich zu Hause und schlafe besser.

Zur allgemeinen Diskussion:

Ich sehe zwei Stränge: In dem einen wird eher an den Grundbedürfnissen orientiert, im anderen an allem, was toll ist, aber auch kostet. Ich fürchte, diese beiden Richtungen sind nur sehr mäßig kompatibel.

Komfort kostet, das lässt sich nicht vermeiden. Manches, wie die oben beschriebenen multifunktionalen Holzgeländer, kann, wenn vom Betreiber im Winter selbst gebaut wird, sehr günstig her gestellt werden, andere tolle Lösungen müssen empfindlich auf den Preis auf geschlagen werden. Der Platz muss ja auch überleben und eine gewisse Dosis Gewinne erwirtschaften.

Zu den Grundbedürfnissen zähle ich als Radfahrer eine brauchbare Zeltwiese, auf der ich nicht befürchten muss, von besoffenen angeheiterten Spätheimkehrern im Auto nieder gemetzelt zu werden, ein einfaches, sauberes Waschhaus mit Warmwasser und der Möglichkeit, Wäsche per Hand mit Warmwasser zu waschen, eine Gelegenheit, ein Handy laden zu können, sowie eine Möglichkeit, mein Rad an zu lehnen. Idealer weise sollte das Rad auch ansperrbar sein, das ist aber kein Muss. Die oben genannten Hütten können sehr, sehr einfach sein: Schlafpritschen, Licht, eine Lademöglichkeit, dazu ein kleines Regal, eine einfache Sitzgelegenheit im Freien und vielleicht gegen Aufpreis Miet-Bettzeug. (Ich brauche es nicht.)

Schön wären natürlich auch andere Annehmlichkeiten, aber wer bezahlt diese? Die Betreiber riskieren, auf all den teuren Annehmlichkeiten sitzen zu bleiben. Natürlich wären Edel-Hütte, absperrbares Privat-Waschhaus und anderes toll, im Normalfall wird das aber kaum jemand mieten.

Lademöglichkeiten für das Handy habe ich am Platz eigentlich immer gefunden. Andere Camper mit Strombezug lassen einen gerne laden. Wenn die Rezeption offen ist und nicht zu viel Betrieb, kann man es meistens auch dort anstecken. Ein Bierchen beim angeschlossenen Wirten/Cafe ist auch ein Anlass, um ein wenig Strom zu bitten. Ich kann mich nicht erinnern, dass mir das jemals abgeschlagen wurde. Sonst sehe ich oft Handys im Waschhaus liegen, da ist halt ein allfälliges Risiko von Eigentumsveränderungen höher.

lg!
georg