Re: FAHRRADZUKUNFT 30 erschienen!

von: natash

Re: FAHRRADZUKUNFT 30 erschienen! - 16.11.20 12:31

Ich habe den Pedelec- Artikel nun auch gelesen. Die Kritik an generell steigender Bewegungsarmut weiter Bevölkerungsteile, ist sicherlich ein wenig moralisch, aber schon recht zutreffend. Irreführend ist dabei zusätzlich noch, dass viele Pedelec fahrer glauben, dass sie sich ernsthaft sportlich betätigen. Mir ist aber dennoch jeder recht, der auf einem Rad, statt im Auto sitzt, auch wenn es ein motorisiertes ist. Wer was braucht und kann, maße ich mir nicht an zu beurteilen.
Wir hatten bei einer mickrigen kleinen Tour in die Alpen im Herbst, das Gefühl, so ganz unmotorisiert eine austerbende Spezies zu sein. Mehr als einmal wurden wir darauf angesprochen, warum wir noch so altmodisch unterwegs sein, das bräuchte sich doch heute niemand mehr antun.
Bei der Anfahrt aufs Timmelsjoch war sogar von den Verrückten (das waren Micha und ich) die Rede. Das fand ich dann doch recht schräg.
Dennoch: Muss jeder selbst für sich entscheiden, was für ihn oder sie selbst das richtige ist. Ich mache auch Ausfahrten mit Pedelecfahrern zusammen, die gehören nämlich zu den wenigen Mitfahrern, die nicht gleich schreien, wenn es gehäuft den Berg hoch geht.
Zum Thema pendeln: Ich pendele seit langen Jahren mit dem Rad zur Arbeit, unterbrochen durch ein kombiniertes Rad- Bahnabenteuer (immerhin 5 Jahre langt), dass ich mir nicht mehr antun wollte, auch wenn die näheren Alternativen mit einem erheblichen Einkommensverlust verbunden waren.
Ich habe allerdings auch festgestellt, dass ich auch bei von ca 25 km (ein Weg) auf dem Rückweg nach 10 Stunden Arbeit schon ganz schön geschlaucht war, was sich in erheblich längerer Fahrtzeit niederschlug und in der Unlust daheim noch etwas anderes zu tun, als ins Bett zu fallen.
Ich habe nun nun nur noch 13 km (ein Weg) zu fahren und würde nicht auschließen bei erheblich längeren Strecken eine Motorunterstützung wählen zu wollen. Einfach um abends noch Energie für andere Dinge als Arbeiten und Pendeln übrig zu haben.
Fazit: Der Text ist sicherlich einseitig pateiisch, aber das ist ja nicht schlimm, ich verstehe das als Anregung zur Diskussion.
Gruß
Nat