Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.

von: hopi

Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. - 24.02.20 16:07

In Antwort auf: Thomas1976
So ist es! Und der funktioniert in einer Stadt mit 25.000 Einwohner gar nicht. Der Kandidat für das Bürgermeisteramt (es gibt keinen Gegenkandidaten) hat kein Interesse am ÖPNV in der Stadt.
das mag in vielen kleineren Städten oder gar Dörfern so sein. Aber man sollte nicht vergessen, dass ein zumindest halbwegs ordentlicher ÖPNV einiges Geld erfordert und wahrscheinlich erwähnenswerte Anteiile von den Kommunen bzw. deren Zweckverbände aufgebracht werden müssen. Wenn dann noch die tatsächlich vorliegende Nutzung privater PKW's in Betracht gezogen wird, fällt häufig die Entscheidung zum Nachteil des ÖPNV aus. Seit einiger Zeit fahre ich häufiger zum Wandern in das Deutsch-Niederländische Grenzgebiet zwischen Emmerich und Arnheim. Dort wird u.a. eine Fahrplanmäßige Verbindung zwischen Emmerich und s'Heerenberg unterhalten. Die Auslastung ist an vielen Tagen so gering, dass lediglich ein Großraumtaxi eingesetzt wird. Und selbst in diesem relativ kleinen Fahrzeug bin ich häufig der einzige Fahrgast. Aus welchem Topf dieses Angebot finanziert wird ist mir nicht bekannt. Möglicherweise sind es Euregio-Gelder zur Förderung der grenzüberschreitenden Kontakte. In anderen Orten oder auf anderen Strecken gibt's häufig Bürgerbusse und/oder Anrufsammeltaxen. Das geht zwar irgendwie, wenn man die mit solchen Lösungen verbundenen Zwänge und/oder Engpässe akzeptiert und sich entsprechend vorausplanend verhält. Aber an diesen Beispielen wird für mich deutlich, dass an vielen Orten der ÖPNV recht lückenhaft ist. Da sind Erfahrungsberichte aus großstädtischen Ballungsgebieten wenig hilfreich. Wir werden daher noch auf längere Sicht mit einem recht hohen Anteil des MIV und speziell der rein privaten PKW-Nutzung leben müssen. Um so wichtiger erscheint mir, dass auch in dieser vermutlich noch recht langen Übergangszeit praktikable Lösungen zur Unfallvermeidung auf dem Straßennetz gefunden werden. Dabei sollte man eine ordentlich geplante Separierung des Fahrradverkehr vom Autoverkehr nicht grundsätzlich ablehnen.