Re: Wie plant ihr eure großen Touren?

von: iassu

Re: Wie plant ihr eure großen Touren? - 02.09.19 08:23

In Antwort auf: ujaudio
In Antwort auf: olafs-traveltip
...dann buche ich die Reise einmal komplett durch...
Interessant, aber ich habe es in den vergangenen 30 Jahren nie geschafft, beim ursprünglichen Plan zu bleiben, spätestens am 2. Tag gab es deutliche Abweichungen.
Ich mache das auch so wie Olaf. Meine Etappen hangeln sich von Quartier zu Quartier, die bei booking gebucht werden. Andererseits müssen die sich natürlich an meine Vorgaben an Entfernung und Höhenmeter halten.

So ist die Planung eine Mischung. Auf der Karte schätze ich Richtung und Entfernung ab, bei Komoot wird das verifiziert und dann sehe ich, was das für Aufsundabs beinhaltet. Ggf wird es korrigiert. Dann switsche ich rüber zu booking und schaue, ob ich dort ein Hotel finde, welches mir paßt. Klappt das alle nicht, wird die Richtung geändert oder die Voretappe(n). Am Höhenprofil bei Komoot sehe ich auch Spitzen oder Erhebungen, die mir nicht gefallen und suche dann auf der Karte nach Alternativen.

Der Rennradmodus garantiert mir gemäß meinem Wunsch die Vermeidung von Nichtasphaltwegen. Das tut Google Maps, das ich parallel einsetze, nicht. Bei beiden kann ich am Laptop bequem durch Ziehen den Streckenverlauf dorthin bringen, wo ich möchte. Das kann etwas nervig sein, wenn Komoot ums Verrecken nicht auf der Hauptstraße durchs Städtchen fahren möchte und dergleichen.

Das alles dauert natürlich eine Weile, aber an zwei langen Abenden ist eine 2000 km Reise unter Dach und Fach. Die exakte Vorgabe jeden Tag hilft mir im sanften Kampf gegen innere Schweinehunde. Offene Reisen würden bei mir zu lasche Leistungen generieren. Das ist keine Sportvorgabe, sondern hat auch gesundheitliche Gründe.

Ich achte immer auf die Deadline beim Stornieren und trage das ebenso wie alle anderen Daten in meine Liste ein. Da die Planung wegen Vorfreudezwängen und Angst, unter der Brücke schlafen zu müssen, bereits ein halbes Jahr vorher erfolgt, bleibt danach noch viel Zeit für Feintuning. Immer wieder kommt es vor, daß drei oder fünf Monate später Hotels auftauchen, die davor nicht existierten, oder sogar günstiger geworden sind. Einmal habe ich in Mailand durch Storno und Wiederbuchung desselben Zimmers wenige Wochen vor Abreise den Zimmerpreis um fast die Hälfte reduzieren können.

Auch beim Beim Streckenverlauf selber habe ich gelegentlich ein Gefühl von Unstimmigkeit, welches ich nicht genauer fassen kann. Dann gehe ich in diesem Abschnitt die Tage nochmal durch und komme entweder zum gehabten Ergebnis oder finde etwas mir sinnvoller Erscheinendes.

Das passiert regelmäßig gegen Ende der laufenden Reise von unterwegs aus. Da ich etwa 6 Wochen unterwegs bin und im Übergang von Sommer zu Herbst reise, weiß ich im Februar davor oft nicht, wie es mir dann auf dem Heimweg so gehen wird. Diesesmal habe ich einige gravierende Änderungen vorgenommen, die möglich wurden, weil ich 20 Minuten vor Ablauf noch ein überteuertes Zimmer stornieren konnte.