Re: Radfahrer für Abstandsmessung gesucht

von: Anonym

Re: Radfahrer für Abstandsmessung gesucht - 18.01.19 09:10

In Antwort auf: KUHmax
Und der ADAC sagt laut Artikel, dass mangelnder Sicherheitsabstand kein drängendes Problem sei.

Da muss die Radlerlobby (ja, bin selber Mitglied) nochmal Aufklärungsarbeit leisten, wieviele RadlerInnen sich nicht in den Stadtverkehr trauen, weil die Sicherheitsabstände nahezu grundsätzlich nicht eingehalten werden.

In München kenne ich das kaum anders. Zu Zeiten, als ich anfing, jeden Weg mit dem Rad zurückzulegen, war noch 1 m Seitenabstand die Ansage. Da das auch praktisch nie eingehalten wurde, prägte ich die Aussage: "Autofahrer halten ihren Sicherheitsabstand beim Überholen ein, aber leider nur vom Fahrersitz aus gemessen."
Die Punkte sind (leider) richtig und der ADAC falsch, weil es nur deshalb kein Problem gibt, weil keine Bußgelder verhängt werden und weil keine Kontrollen stattfinden. Erst bei den glücklicherweise wenigen, schweren Unfällen kommen die Gerichtsurteile, die eigentlich auch nur banal wiederholen, was gültige STVO ist. Man kann nur an Radler appellieren, sich neuralgische Stellen herauszusuchen, dann mit Zeuge und Dokumentation konkret auf Anzeige zu gehen. Ziel ist kein Ordnungswidrigkeitenticket für 20€ sondern das auf die Ebene der Straftat zu bringen (Gefährdung, Nötigung, Körperverletzung, ...). Ich habe Radler angesprochen, bei denen ich gesehen habe, wie übel sie geschnitten wurden, als Zeuge zu dienen und direkt mit ihnen zur Polizei zu gehen. Alle haben davor zurückgeschreckt und den Schwanz eingezogen. Im ADFC sind auch Juristen - sowohl als Funktionsträger als auch als Mitglieder. Da sollte es doch möglich sein, erfolgreiche Anzeigen und Verurteilungen zu erreichen - und zwar ohne erst einen schweren Unfall bejammern zu müssen und weiße Geisterfahrräder aufzustellen.