Weitere News von Urs aus Australien

von: Urs

Weitere News von Urs aus Australien - 15.12.04 08:06

Hallo miteinander

Ja, wir sind also bereits in Albany. Heute ist der Himmel bedeckt, die
Temperatueren mit 20 Grad aber gerade angenehm. Heute machten wir nur die kurze
Strecke von Denmark hierher und werden da wohl 1 - 2 Ruhetage machen. Das
Wetter
heute war zum radeln sehr angenehm, und zum e-mails schreiben und durch die
Stadt bummeln ja auch. Und morgen solls bereits wieder sonnig sein, damit wir
dann auch ausgiebig an den Strand koennen. Und die Gruesse von Peter haben wir
der Stadt auch schon ausgerichtet.

Aber nun alles der Reihe nach:
Von Bunbury und den Delfinen fuhren wir zuerst der Kueste nach nach Busselton
mit seiner 2 km langen Mohle, wo wir uns am Mittag mit einem kurzen Bad im Meer
und einem feinen Eis abkuehlten. Danach fuhren wir weiter richtung Inland. am
anfang war die Strecke ganz flach, mit der Zeit wurde es aber recht hueglig. In
einem winzigen Weiler fragten wir nach Wasser, da wir zuerst vor hatten,
irgendwo im Wald frei zu Zelten. In dem Weiler hatte es etwa 5 total einfache
Haeuschen und die Leute waren auch etwas speziell aber freundlich. Die Zeit
schien dort wirklich stehen geblieben zu sein. Schliesslich fuhren wir an
diesem Abend aber doch noch bis Nannup weiter und kamen beim Eindunkeln und 120
km auf dem KM-Zaehler auf dem Zeltplatz an. Am Abend sah ich sogar noch ein
Possum, ein kleins scheues Tierchen mit Stubsnase.
Am naechsten Tag waren wir dann entsprechend nicht mehr ganz so topfit und
machten nach einem zweiten Fruehstueck in der Baeckerei und einem dorfrundgang
eine etwas kuerzere Etappe quer durch die grossen Waelder bis nach Munjimup
(sprich Manschimap). Hier gabs nicht so viele Sehenswuerdigkeiten am Weg, aber
viele grosse Baeume, farbige Voegel, vorbeihuschende Kaenguruhs und Emus,
jenste verschiedene Blumen... Eigentlich nicht viel neues, und doch immer
wieder interessant. Am Abend machten wir noch einen kurzen Abstecher an Fontys
Pool. Dazu muss man wissen, dass es in dieser Gegend sehr viele kleine Daemme
hat und quasi jeder Bauer sein Stausee, damit er die Pflanzen bewaessern kann
und noetigenfalls fuer den Haushalt genuegend Wasser hat, wenn die
Regenwassertanks leer werden. Und dieses Pool eben wurde mal umgebaut in ein
Schwimmbecken mit zementiertem Rand und Schwimmer- und Nichtschwimmerabteil.
Das Wasser war fuer australische Verhaeltnisse recht sauber. Aber die kennen
unsere sauberen Fluesse nicht. Jedenfalls reichte es zum Erfrischen. Abends auf
dem Zeltplatz in Munjimup wurde es aber doch recht kalt. Das ist etwas schade,
dass die Temepraturunterschiede zwischen Tag und Nacht so gross sind. Morgens
um 6 ist es jeweis noch etwas frisch, aber um 7 - halb 8 kann man bereits
problemlos im T-Shirt rumlaufen.Dann wirds waermer und waermer, bis mans nach
12 Uhr in der Sonne fast nicht mehr aushaelt. Um 2 Uhr Nachmittag gehts dann
schon wieder grad so zum radeln, um 4 Uhr ists wieder sehr angenehm, und um 6
kanns schon wieder recht kuehl werden, geschweige denn, wenn um halb 8 Uhr die
Sonne untergeht. Dann ziehen wir meist lange Kleider an. Nicht nur wegen den
Muecken. Dafuer hats um diese Tageszeit wenigestens keine Fliegen mehr.
(judith)
Am darauffolgenden Morgen kamen wir wieder etwas frueher weg, obwohl der
obligate Stopp in der Baeckerei nichte fehlen durfte. Nach einigen Kilometern
kamen wir beim Diamond Tree vorbei. Dies ist ein riesiger Karri-Tree
(Eucalyptus-Art), den man besteigen kann. Er hat in der Baumkrone ein kleines
Haeuschen, das frueher gebraucht wurde um Buschfeuer zu erkennen. Die
Karri-Baeume koennen bis etwa 80m hoch und werden. Speziell ist auch, dass
viele der Baeume an der Wurzel grosse Loecher haben, die von Feuern oder
Wurzelkrankheiten entstanden sind. Bei einigen kann man sogar hindurchlaufen,
so gross sind die Loecher. Den Baum haben wir nicht bestiegen. Er waere ueber
Eisen, die seitwaerts in den Baum gerammt sind beststeigbar gewesen. Irgendwie
fanden wir als Kletterer die "Sicherung" etwas vage und wollten uns nicht auf
die Aeste raus lassen. Den Abstecher ueber Pemberton liessen wir aus. Die
Strecke war sehr huegelig. Man konnte kaum einen regelmaessigen Rythmus fahren.
In Shannon einem ehemaligen Holzfaellerdorf machten wir Mittagspause und
entschieden wieder einen langen Tag bis Walpole zu machen. Es ging weiterhin
auf und ab. Wir sahen, dass es an der Kueste Nebel hatte. Je naeher wir kamen,
desto mehr entpuppte sich der Nebel als Rauch. Sie legten hier wieder mal
gezielte Feuer um den Wald zu regenieren. Wir schafften es bis zum Eindunkeln
nach Walpole und sahen sogar noch einige Kaenguruhs, die sich auf dem Golfplatz
mit Grasen vergnuegten. Der Zeltplatz war wunderschoen direkt an einer Bucht
gelegen. Leider war es auch heute Abend wieder sehr kalt.
Da wir eine kuerzere Etappe vorhatten schliefen wir etwas laenger und konnten
noch mit Nachbars Hunden spielen. Danach gab es im Dorf wieder den obligaten
Baeckerei-Stopp. Nach Walpole folgten wir dem Tourist Drive durchs Valley of
the Giants. Die Strasse fuehrt in vielen Kurven entlang riesengrossen
Karri-Baeumen. Der Hoehepunkt der Fahrt ist ein Besuch beim Tree Top Walk. Dies
ist eine Vorrichtung (Haengebruecke) mit der man einen Spaziergang durch die
Baumkronen machen kann. War ne schoene Sache. Danach wurde es flacher aber auch
windiger. Vor Denmark nahmen wir einen neu eroeffneten Radweg, der einem alten
Bahn-Trasse folgte. Der Weg war etwas holprig und sandig. Dafuer gings durch
schoene Waelder und Kuhgehege. Abends gingen wir wieder mal auswaerts essen, da
unsere Fressbeutel leer waren. Im ganzen Dorf fand man noch ein offenes
Restaurant. Hier ist am Abend wirklich tote Hose.
Heute sind wir frueh aufgestanden um Mittags in Albany zu sein.
Weiter wollen wir durch die Stirling-Range radeln, die etwas Inland sind und bis
zu 1000m hoch sind. Danach sind wir uns noch im Unklaren, ob wir den Bus nach
Esperance nehmen sollen. Die mit Bus gefahrene Strecke waere etwa 300km, und
wahrscheinlich gegen den Wind und langweilig. Keiner will uns hier eine
Garantie geben, dass das Rad im Bus auch Platz haben wird. Wahrscheinlich
werden wir einfach mal hinstehen und schauen. Von Esperance gehts dann weitere
400km nach Kalgoorlie, wo wir den Zug nach Melbourne nehmen werden.
(Urs)

Soweit liebe Gruesse
Urs und Judith