Re: Jahreskilometer 2016

von: veloträumer

Re: Jahreskilometer 2016 - 11.01.17 22:56

So, endlich die ersehnten Grafikwerke mit persönlichen Interpretationen. schmunzel



Wir sehen die Entwicklung der Jahreskilometer seit Aufzeichung, gesamt und Radreisekilometer. Die Entwicklung der Jahrestourenkilomter hat sich in den letzten Jahren auf ein unterdurchschnittliches Niveau eingependelt. Mit 8935 km wurde sogar die 9000er-Grenze knapp verfehlt, weil ich im letzten Monat des Jahres doch sehr faul war - keine Weihnachstouren, keine Silvestertour etc. Ich hatte auch zuviel Reize aufgesogen, sodass profane Heimattouren etwas an Attraktivität verloren hatten, zudem sollten Reiseeindrücke irgendwann mal verarbeitet werden. Zu den Jahrestourenkilometern müssen noch ca. 800 Stadtkilometer für Nutzfahrten addiert werden, also Jahresumme etwa 9700-9800 km.

Die Reisekilometer liegen mit knapp 5700 km zwar über den letzten 3 Jahren, bleiben aber auch noch unter dem langjährigen Mittel. Scheinbar also ein sehr unauffälliges Jahr, was allerdings so nicht zutrifft. Dazu die nächste Grafik.



Wir betrachten zunächst die auffälligste Kurve für das Jahr 2016 - das ist die gelbe, unterste Linie. Die Anzahl der Reisetage erreicht ein Allzeithoch, leider fehlt die Zahl in der Grafik - es waren 80 Reisetage (bei 13 Radreisen). Dieser Rekord ist nicht nur vielen Wochendtouren nebst Sommerreise zuzuschreiben, sondern auch zwei Sonderreisen, die jeweils zu ungewöhnlicher Jahreszeit stattfanden - im Januar und im November. Trotz der vielen Reisetage sind die Reisekilometer eher gering. Das liegt zum einen an sehr vielen kurzen Etappen, die Witterungseinflüssen, den kurzen Tageszeiten der Sondertouren, einigen Nicht-Radl-Tagen auf Reisen, aber auch noch anderen Dingen geschuldet ist. Die vielen Reisetage förderten einen anderen Rekord, den ich in Zahlen nicht genau angeben kann - aber mit ca. 7000 Fotos dürfte das Jahr das fotoreichste sein, dass es in meiner Radreisekarriere gegeben hat.

Die dunkelblaue Linie bestätigen die stetig kürzer werdenden Etappenlängen, was auch die Reisen betrifft, nicht nur die Heimattouren. Die letzte Sommerreise war bei fast maximaler Ausbeute der gut 5 Wochen Sommerurlaub die kürzeste in meiner Historie. Die maximale Etappenlänge liegt denn auch mit 130 km im niedrigsten Bereich der Jahre (hellblau). Die Tourtage lagen im Durchschnitt, was darauf hindeutet, dass es weniger Heimattagestouren gab, weil ja recht viele Reisetage.



Blicken wir auf die Geschwindigkeiten. Die geringste Durchschnittsgeschwindigkeit sagt nicht sso viel aus, außer dass man einen Trend nach unten erkennt, dessen Ursache vor allem in mehr Offroad-Strecken am Berg verweisen könnte. Aber auch die Zunahme von Reisetouren mit sehr vielen topografisch extrem schwierigen Etappen hat zugenommen, wie weiter unten zu sehen. Das könnte auh die fallende Mittelwertkurve erklären, hat aber auch mit einer verminderten Leistunsgfähigkeit sein Ursache. Das belegt die abfallende Kurve der Maximaldurchschnittsgeschwindigkeiten. Ich fahre Vergleichsstrecken hier vor Ort signifikant langsamer, ganz unabhängig von anderen Dingen, die die Reisen betreffen.



Die Gesamthöhenmeter sind mit ca. 135000 Hm knapp unterdurchschnittlich, was auch der geringen Kilometerzahl geschuldet ist. Mit knapp 90000 Reise-Hm ist dieser Wert allerdings überdurchschnittlich, was nicht nur an den vielen Reisetagen liegt, sondern auch an vielen Steilstrecken. Immerhin hatte ich auch Reisen mit recht viel Flachkilomtern, die müssen ja im Schnitt wieder kompensiert werden. Deutlicher wird das in der letzen, hier "zugemuteten" Grafik.



Zunächst zeigt die oberste Kurve, dass ich an einem Tag nicht mehr die Leistungsfähigkeit habe, ganz die alten Höhenmeterwerte zu fahren. 2016 war schon bei 2155 Hm das Maximum. Meiner Schätzung nach dürfte es auch theoretisch kaum noch für deutlich über 2500 Hm/Tag reichen, was aber auf Reisen auch schon wegen der wenigen Kilomter und dem Reiseverhalten begrenzt ist (viele Fotos, mehr slow travel). Ähnliches gibt auch die Kurve Hm/Tag (unterste) wieder. Sie fällt eher ab.

Anders sieht es mit den Hm/100 km aus (hellgrün) aus. Sie sagt etwas über die topografische Schwierigkeit des Geländes aus, welches ich beradelt habe. Dieser Wert ist der zweithöchste seit Hm-Messung und korreliert mit meiner Sommerreise, die nach 2015 die zweitschwerste aller mehrwöchigen Radreisen war (1960 Hm/100 km). Das Gelände hätte sogar einen noch höheren Wert hergegeben, aber nebst schlechtem Wetter hatte ich auch noch Defekte, die mich aus den Bergen rausgetrieben haben und ebenso einen gar nicht so harmlosen Sturz. Trotz der doppelt aufgeschlagen Knie bin ich noch schwierigste Berge geradelt - natürlich musste ich ein paar Abstriche machen.

Die Bilanz der Defekte ist auch eher hoch, letztlich war der Sturz auch die Folge eines Defektes im Zusammenspiel, Felgenband/Schlauch/Reifen. Neben mehreren Schaltzugrissen in der ersten Jahresphase sorgten in der Mitte des Jahres auch mir noch unbekannte Defekte für Stirnrunzeln: Defekt des Freilaufs auf Radreise (neues Laufrad), Bruch des Ratschenverschlusses an beiden Schuhen (2 Jahre alt) auf Radreise, Sattelbruch auf Radreise.

Unbezahlbar und statistisch nicht erfassbar bleiben aber die unzähligen Reiseeindrücke des Jahres, die wohl noch nie so viele und so verschiedene gewesen sind. Ganz tolles Radjahr!